Verkehrsleitung (4)

Wieder einmal kurioses aus der Ortsanzeiger-Gilde. Oft fragt man sich ja doch, wie ein Ortsname wohl entstanden sein könnte. Insbesondere, wenn man solche Juwelen entdeckt, wie dieses hier in der etwas weiteren Umgebung von Biedenkopf in Hessen.

Waren die Einwohner Schotten, die gedudelsackt haben? Oder wurden hier Pfeifen/Flöten für diese Instrumente hergestellt? Fragen fragen ist vielleicht einfach, aber hoffentlich kommen auch ein paar Antworten. Lustige gerne genauso, wie eine echte Erklärung.

Update: Da sich das Bild zu Fucking nicht in den Kommentarbereich setzen lässt, kommt’s hier mit rein – ist einfach zu gut!

7 Gedanken zu “Verkehrsleitung (4)

  1. Die Sackpfeife ist kein Ort (was schon an der Färbung des Namens am Verkehrsschild erkennbar ist), sondern ein stark bewaldeter Berg im Rothaargebirge nahe Marburg und Biedenkopf. Über die Herkunft des Namens kann ich auch nichts sagen (vielleicht liegts an der Form), aber die Sackpfeife ist ein beliebtes Naherholungs- und Skigebiet. Wem im Winter das Wandern zu mühselig ist, der kann bequem mit dem Sackpfeifenlift nach oben fahren oder sich im Restaurant „Zur Sackpfeife“ einen schmackhaften Wildbraten gönnen. Hirschhoden stehen allerdings nicht auf der Speisekarte, obwohl es naheliegend wäre.

    • Okay, da habe ich mich missverstänlich ausgedrückt, denn „Ort“ war in diesem Fall für mich nicht gleichbedeutend mit „Ortschaft, Dorf, Stadt,…“.
      Danke für deine Erklärungen. Ich bin einfach nur dran vorbei gefahren und auf dem Rückweg habe ich schnell das Foto gemacht. Wer hätte gedacht, dass mein Blog durch solche Späßchen auch noch Bildungsarbeit leistet (unten folgt ja noch mehr…) 🙂

    • Ich Kenn das Schild und die skie-Piste is richtig gut weil da nie was los ist

      Ps.:An alle LKW-Fahrer:
      Wenn die Strecke im Winter gesperrt ist, fahrt da bitte nicht lang! Das nerft nähmlich echt wenn vor einem nen LKW den Berg nich hochkommt oder halb quer steht.

    • Und für die Engländer ist immer noch das österreichische Fucking der lustigste Ortsname der Welt… 😉
      Zu diesem netten Ort gibt es übrigens ein herrliches „Fun-Pic“, das für leichte Missverständnisse führen könnte – man könnte auch sagen: Das kann man leicht absichtlich falsch verstehen!
      Übrigens sind die Einwohner strikt dagegen den Namen zu ändern – obwohl ständig die Ortsschilder geklaut werden.

  2. Isch hab noch emol e bissi rescherschiiert und folgendes rausgefunden (auf myheimat.de): Zum Ursprung des Namens gibt es angeblich zwei Versionen. Die erste besagt, ein auf Wanderschaft befindlicher Pfeifenschnitzer habe auf dem Hügel unter ungeklärten Umständen seinen Sack mit Pfeifen verloren (Ende der Story). Nach einer anderen Version setzt sich der Name zusammen aus einer Ortsbeschreibung und dort herrschendem Wetter: Just jenes Tal, das zum Skilift geht, hatte die volkstümliche Bezeichnung „Sack“ und spielte ähnlich wie Sackbahnhof auf etwas an, das da endet. Und in dem Sack soll mordsmäßig der Wind gepfiffen haben. Man neigt ja an Rhein, Main und Mosel ohnehin zu Ortbezeichnungen aus der Unterleibsregion, was beispielsweise Ortsnamen wie Darmstadt und Pforzheim belegen. Und das hat möglicherweise mit dem überreichlichem Genuss landschaftstypischer Gerichte wie Handkäs mit Zwiebeln und Musik oder Saumagen zu tun.

  3. Herrliche Ortsnamen! Mir hat es besonders die Ortschaft „Möse“ angetan.Wäre doch mal einen Abstecher wert. Ein neugieriger Blick in Google offenbart allerlei Wissenswertes, etwa: „Das Wetter in Möse“ oder „Stellenangebote in Möse“. Bemerkenswert ist auch der Hinweis, dass Möse alljährlich einen großen Erntedankumzug veranstaltet.

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