Dr. Manfred Gerstenfeld erklärt Äußerungen, warum islamische Kultur westlicher Kultur unterlegen ist

KGS, Tundra Tabloids, 11. Dezember 2012

Vor kurzem fand in London eine Konferenz zu Antisemitismus statt, organisiert vom Journal for the Study of Anti-Semitism; einige der Teilnehmer störten sich an Äußerungen von Manfred Gerstenfeld zur Hierarchie von Kulturen. Er erklärte, dass die zeitgenössische muslimische Kultur der westlich-demokratischen Kultur nach den Standards der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte unterlegen ist. Einige Teilnehmer verließen seinen Vortrag.

An dessen Ende erhielt Dr. Gerstenfeld enthusiastischen Applaus und Dutzende kamen mit Komplimenten zu ihm. Einige merkten an, dass es an der Zeit sei, dass diese Dinge in Großbritannien klar gesagt werden. Einige brachten Bedauern zum Ausdruck, dass es nötig war, dass ein Ausländer das sagte. Später erhielt Dr. Gerstenfeld die Auszeichnung des Journals für sein Lebenswerk. Ich bat ihn, genauer darzulegen, warum es wichtig ist, dass es eine Hierarchisierung der Kulturen gibt. Hier ist seine Antwort:

Die Behauptung, es gäbe keine Hierarchie der Kulturen, ist absurd. Wenn alle Kulturen einer bestimmten Zeit in der Geschichte gleichwertig sind, dann war die Nazi-Kultur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts der demokratischen Kultur der alliierten Staaten gleichwertig. Die Konsequenzen der Akzeptanz dieses Punktes ist z.B. die indirekte Unterstützung von Völkermord. Die Ermordung von sechs Millionen Juden im Holocaust passt in die damalige deutsche Kultur. Und wenn die Nazikultur der der westlichen demokratischen Staaten gleichgestellt wird, dann gab es an dem von ihnen begangenen Völkermord nichts Verwerfliches.

Die Vorstellung, dass die Nazikultur der damaligen demokratischen Kultur gleichwertig gegenüber stand, würde auch die Ermutigung der derzeitigen iranischen Führung fördern. Warum sollte ihre Kultur, die für den Völkermord an den Juden in Israel wirbt, geringwertiger sein als die der westlichen Demokratien oder Israels? Warum sollte die palästinensische Kultur im Gazastreifen oder allgemein der westlich-demokratischen Kultur unterlegen sein? Die Hamas spiegelt palästinensische Kultur. Sie erhielt mehr als die Hälfte aller palästinensischen Stimmen der letzten Wahlen. Die Hamas fordert in ihrer Charta, dass alle Juden ausgelöscht werden sollten. Für diejenigen, die glauben, dass es keine Hierarchie der Kulturen gibt, sollte dies in diesem Umfeld völlig akzeptabel sein. Man sollte daher denen die Masken herunterreißen, die behaupten alle Kulturen seien gleichwertig und sie als diejenigen offenbaren, die Völkermord-Befürworter helfen und ihnen Beihilfe leisten.

Eine weitere Folge der Behauptung der Gleichwertigkeit aller Kulturen besteht darin, dass es in der Welt des Islam keine Notwendigkeit gibt die Gräueltaten des Holocaust zu untersuchen. Das ist etwas, das westlich-demokratische Länder tun sollten. Holocaust-Leugner sollten ihr Lügen in westlichen Demokratien konzentrieren, die diesen Völkermord verabscheuen. Aber warum sollte es Holocaust-Leugner in der muslimischen Welt geben? Als logische Folge des Werbens für „alle Kulturen sind gleichwertig“ kann man in der muslimischen Welt geltend machen, dass es nichts inhärent Falsches am Holocaust gibt; und warum dann leugnen, dass er stattfand?

Man könnte hinzufügen, dass während des Zweiten Weltkriegs die Kultur des besetzten Europas, beherrscht von den Deutschen und ihren vielen Kollaborateuren, der Kultur der damaligen muslimischen Welt unterlegen war. Gräuel und Diskriminierung waren dort weit weniger vorhanden als in der damals in Europa vorherrschenden Kultur.

In London sagte ich, dass einige Kulturen anderen unterlegen sind. Ich zitierte den früheren niederländischen liberalen Parteichef, Verteidigungsminister und EU-Kommissar Frits Bolkestein, der das über Zivilisationen gesagt hatte. In einem Interview, das ich mit ihm führte, sagte er (und das ist im Internet zu finden): „Nimmt man die Standards der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, dann ist die derzeitige Zivilisation Europas der islamische Zivilisation überlegen. Alle Zivilisationen gründen darauf, dass Entscheidungen getroffen werden. Ich glaube, dass die Zivilisation Roms der Galliens überlegen war. Ich betrachte auch das unionistische Amerika als dem der Sklaven haltenden Konföderation überlegen, ebenso das demokratische Nachkriegsdeutschland als dem kommunistischen Ostdeutschland überlegen.“1

Bolkestein fügte hinzu: „Warum wollen so viele Muslime, die im Nahen Osten leben, in den Westen übersiedeln? Vielleicht weil sie glauben, sie werden hier glücklicher sein als sie es jetzt sind. Man könnte das so interpretieren, dass sie sagen: ‚Yankee, go home, aber bitte nimm mich mit.‘ Die Blindheit der multikulturalistischen Ideologen ermöglicht ihnen nicht, das zu sehen.“ Bolkestein hatte bereits Anfang der 1990-er Jahre ähnliche Äußerungen getätigt.

Warum muss die Frage der Hierarchie der Kulturen angesprochen werden? Eine von mehreren Antworten ist: Sie ist ein wesentliches Element für das Verständnis des riesigen Problems, das Teile der muslimischen Welt für die gesamte Menschheit verursacht. Bei der Konferenz in London behandelte ich einige davon und die drängende Notwendigkeit den unverhältnismäßig starken Antisemitismus unter der muslimischen Bevölkerung in Europa zu analysieren.

Je mehr das Thema der Hierchisierung der Kultur diskutiert wird, desto schwieriger wird es für diejenigen, die – was selbst schon ein Zeichen von Dekadenz ist – nicht werten wollen, die Unterlegenheit der zeitgenössischen muslimischen Kultur im Vergleich zur westlich-demokratischen Kultur zu leugnen. Gleichzeitig muss aber betont werden, dass in einer unterlegenen Kultur zu leben oder ihr anzugehören, nicht die Menschen minderwertig macht. Das steht im Einklang mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, in der es heißt: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“

4 Gedanken zu “Dr. Manfred Gerstenfeld erklärt Äußerungen, warum islamische Kultur westlicher Kultur unterlegen ist

  1. Toller Text!
    Das Interessante daran ist aber weniger die vordergründige Erkenntnis, daß es unterschiedlich weit entwickelte Kulturen gibt. Das ist Binse. Sondern die Reaktion darauf. Das spricht Bände über den gegenwärtigen Zustand unserer Gesellschaft. Diese Political Correctness ist eine einzige Pest!
    Sie ist ursprünglich aus der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung heraus entstanden. Man hoffte, durch die Veränderung der Sprache die Diskriminierung der Schwarzen und der Frauen zu beseitigen. Mit der Zeit entstand jedoch ein immer rigiderer Sprachkodex. Zunehmend absurder wurde das Vorhaben dadurch, daß man immer mehr Minderheiten mit ihren individuellen Anliegen berücksichtigen wollte. Dadurch wurde die Sprache immer komplexer. Außerdem nutzten sich die Begriffe mit der Zeit ab, so daß neue, „korrektere“ geschaffen wurden. Auf daß sich bloß niemand beleidigt fühlen könnte!
    Sehr schön kann man das beispielsweise an der Entwicklung des Wortes Neger (ein ursprünglich vollkommen wertfreier Begriff) nachvollziehen, das im Amerikanischen zunächst durch „Colored People“ ersetzt wurde, um dann dem Begriff „Black People“ zu weichen, aus denen dann die „African Americans“ wurden. Aus irgendwelchen Gründen ist diese Bezeichnung inzwischen aber auch pfui-bah, so daß man tunlichst „Persons of African Race“ sagen sollte um sich nicht als Rassist zu outen.
    Im Deutschen wiederum darf man das „vergiftete“ Wort „Rasse“ nicht benutzen. Das aber bringt unsere korrekten Zeitgenossen regelmäßig in Schwulitäten (Huch! Diesen Begriff darf man ja auch nicht benutzen!), sobald er oder sie oder es sich im Kampf gegen Rassismus engagiert.
    Dieser Tabuisierung macht alles nur unnötig kompliziert, sorgt für Verwirrung und Unsicherheit – und daß das eigentliche Problem in den Hintergrund gerät.
    Richtig entlarvend wird es, wenn man zu einem Türken nicht mehr Türke sagen darf – ich selber wäre darüber ziemlich beleidigt und erbost, wenn ich Türke wäre. Interessanterweise ist aber „Deutscher“ oder Franzose“ ok… Hmm… 😉
    Eine (jüdische) Bekannte ermahnte mich einmal, ich solle nicht mehr „Jew“ sagen, sondern „jewish“, weil die Nazis den Begriff irgendwie zerstört hätten. Hallo! Es gibt die Juden doch seit drei- oder viertausend Jahren, oder nicht?
    Und so kommt es, daß ein Dr. Gerstenfeld sich für das Ausprechen von Selbstverständlichkeiten rechtfertigen muß.
    Norbert Elias hat zu seinem Thema ein hervorragend lesbares, hochinteressantes, bisweilen amüsantes Standardwerk geschrieben: „Über den Prozeß der Zivilisationen“, 1939 und 1969. Ich kann es jedem nur ans Herz legen!
    Und Jörg Schönbohm, der bekannte CDU-Politiker und General a.D., schrieb das kleine Büchlein „Politische Korrektheit – Das Schlachtfeld der Tugendwächter“, ebenfalls richtig gut geschrieben.
    Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie unsere politisch korrekten Vorbilder die immer zahlreicher werdenden Probleme lösen wollen ohne zugleich Roß und Reiter zu nennen.
    .
    – „Mögest du in interessanten Zeiten leben.“, chinesischer Fluch.

  2. klarer Gedanke, klare Worte eines bemerkenswerten Menschen der innerlich weitaus freier ist, als die verlogenen Heuchler, die seinen Vortrag verließen. In dem von ihm genannten Sinn, ist er in der Tat den gemeinten Heuchlern weitaus überlegen.

  3. Sehr geehrter „heplev“,

    ich fahre morgen in die Weihnachts- und Neujahrsferien. Zuvor möchte ich mich aber noch bei dir für deine Blog-Arbeit bedanken und dir ein schönes Weihnachtsfest und ein glückliches 2013 wünschen.

    Auch wenn ich hier nicht kommentiere, weil du mir sowieso fast immer aus der Seele sprichst, lese ich deinen Blog dennoch tagtäglich.

    Nochmals danke für dein Engagement.

    Herzliche Grüße

    W. Caldonazzi

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