Malcolm Lowe, Gatestone Institute, 5. April 2018
- Sollte amerikanisches Personal aus Syrien abgezogen werden, wird Präsident Erdoğan in der Lage sein seine Panzer und Flugzeuge zu benutzen, um die türkische Völkermord-Tradition wiederaufzunehmen, indem er die syrischen Kurden aus ihren Städten und Dörfern entlang der gesamten Grenze mit der Türkei vertreibt. Das sind dieselben Kurden – erinnern Sie sich an Kobane? – die ISIS aus seinem syrischen „Kalifat“ trieben und anderen Syrern ermöglichten ihre Freiheit wiederzugewinnen und in ihre Heime zurückzukehren.
- Anfang Februar flehte der Sprecher des iranischen Außenministeriums die Türkei an, ihren Angriff auf Afrin einzustellen; er behauptete – was nur allzu wahr war – dass „die Fortsetzung der Militäraktion der Türkei die Rückkehr der Instabilität nach Syrien fördert“. In der Tat werden die Kurden ohne den amerikanischen Schutz kaum jemanden anderes außer dem Iran finden, der bereit sie ist zu retten. Wenn das geschieht, werden die Kurden die Iraner mit derselben Loyalität und Hingabe belohnen, die sie bislang den Amerikanern gegenüber zeigten. Verständlicherweise, denn sie werden ihr Leben und ihre Häuser dem Iran verdanken, nicht den Vereinigten Staaten.
- Selbst wenn die Folgen des Massakers in Afrin nicht klar offenkundig wären, sollte Präsident Trump sich an den schlimmsten Fehler der Präsidentschaft Obamas in der Gegend erinnern. Das war Obamas überstürzte und launenhafte Entscheidung die restlichen amerikanischen Truppen aus dem Irak abzuziehen. Mr. Trump, wir flehen Sie an und drängen Sie Obama nicht zu kopieren, der seinen großen Feiler machte und ihn rückgängig machte, sondern dass Sie Ihren Fehler rückgängig machen, bevor Sie ihn begehen.
Die erschrockenen, grässlichen Warnungen, die Donald Trumps Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten begegneten, haben sich als die am meisten übertriebenen oder erfundenen erwiesen. In einigen Fällen, wie seiner Entscheidung die absurden diplomatischen Eskapaden zum Ort der Hauptstadt Israels, hat er dem Unsinn ein Ende gesetzt, der von Politikern in aller Welt begangen wird, einschließlich aller letzten amerikanischen Präsidenten. Betrüblicherweise scheint er nun leider geneigt zu sein den schlimmsten Fehler seines Vorgängers, Präsident Obama, zu wiederholen.
Es verbreitet sich das Gerücht, dass Trump drauf und dran ist alle amerikanische Beteiligung in Syrien zu beenden und das amerikanische Militärpersonal nach Hause zu bringen. Das Ergebnis wird innerhalb von Monaten oder sogar nur Wochen die Vertreibung der syrischen Kurden aus ihren Heimen sein; sie sind die treuesten Verbündeten und ehrlichsten Bewunderer der Vereinigten Staaten gewesen. Ein solcher Verrat wird den Ruf Donald Trumps unauslöschlich und dauerhaft schädigen, was alle zufriedenstellt, die behaupteten, dass dieser erfolgreiche Geschäftsmann null Kompetenz in der Politik hat.
Das Ergebnis eines amerikanischen Abzugs sollte aus der jüngsten Vergangenheit blendend klar sein. Die Türkei hat gerade 200.000 syrische Kurden aus ihren Häusern in Afrin vertrieben und ihre Absicht verkündet von dort aus Richtung Manbij weiterzumachen. Nur die Anwesenheit amerikanischer Militärs in Manbij hat den türkischen Präsidenten Erdoğan bisher davon abgehalten seine irre Verfolgung der Kurden fortzusetzen. Sollte das amerikanische Personal aus Syrien abgezogen werden, wird Erdoğan n der Lage sein seine Panzer und Kampfflugzeuge zur Wiederbelebung der türkischen Völkermordtradition wiederzubeleben, indem er die syrischen Kurden aus ihren Städten und Dörfern entlang der Grenze zu Türkei vertreibt. Dabei handelt es sich um dieselben Kurden – erinnern Sie sich an Kobane? – die ISIS aus dessen syrischer „Hauptstadt“ trieben und anderen Syrern ermöglichte ihre Freiheit wiederzugewinnen und in ihre Häuser zurückzukehren.

Es ist eine Schande, dass weder die USA noch die meisten anderen Länder irgendetwas unternahmen um gegen die in Afrin begangene Gräueltat zu verhindern oder wenigstens dagegen zu protestieren. Die Hauptausnahme war überraschenderweise das iranische Regime – trotz seiner Probleme mit seinen eigenen Kurdengebieten. Anfang Februar flehte der Sprecher des iranischen Außenministeriums die Türkei an ihren Angriff auf Afrin einzustellen; er behauptete – was nur allzu wahr war – dass „die Fortsetzung der türkischen Militäroperation die Rückkehr von Instabilität und Terrorismus nach Syrien fördert“. In der Tat werden die Kurden ohne den amerikanischen Schutz kaum jemanden anderes außer dem Iran finden, der bereit ist sie zu retten. Wenn das geschieht, werden die Kurden die Iraner mit derselben Loyalität und Hingabe belohnen, die sie bislang den Amerikanern gegenüber zeigten. Verständlicherweise, denn sie werden ihr Leben und ihre Häuser dem Iran verdanken, nicht den Vereinigten Staaten.
Trumps sich abzeichnende Entscheidung ist, so lauten die Gerüchte, von seiner Überzeugung motiviert, dass die Vereinigten Staaten nicht im Geschäft des „Nation Building“ tätig sein sollten. Aber das ist nicht das, worum es hier geht. Wir reden nicht von der Investition von Hunderten Millionen Dollar in den Wiederaufbau der zerstörten Städte und Infrastruktur Syriens. Wir reden von der Belassung von ein paar tausend Amerikanern Bodenpersonal und einem Schirm der Luftwaffe, um türkische Panzer und Kampfflugzeuge abzuhalten.
Selbst wenn die Konsequenzen des Massakers in Afrin nicht so klar offenkundig wären, sollte Präsident Trump sich an den schlimmsten Fehler der Präsidentschaft Obamas in der Gegend erinnern. Das war Obamas überstürzter und launischer Abzug aus dem Irak. Die irakische Regierung flehte Amerika an, eine Militärpräsenz im Irak zu belassen, um seine Rolle der Beratung und der Begleitung der reformierten irakischen Armee fortzusetzen. Das einzige Problem bestand darin, wie das amerikanische Personal für zivile Verstöße außerhalb des Dienstes verfolgt werden sollten. Ein Kompromiss dazu war sicher möglich, aber Obama verlor die Geduld und zog ab.
Obamas Rechtfertigung bestand darin, dass – die ganze Zeit schon – der Krieg in Afghanistan ein „guter Krieg“ war, aber der im Irak ein „böser Krieg“, weil ersterer die Zustimmung der UNO hatte, letzterer aber nicht. Das war aus Sicht der amerikanischen Interessen ein absurder Vergleich. Der Irak liegt an einer Schlüsselposition im Nahen Osten, hat riesige Ölfelder und moderne Industrie sowie eine durchaus gebildete Bevölkerung. Afghanistan ist mehrheitlich von ungebildeten Stämmen bewohnt, die sich in immerwährenden Kleinkriegen befinden; das einzige Produkt des Landes sind Mohnblüten für die Herstellung von Opium.
Als Resultat von Obamas Fehler war ISIS in der Lage ein riesiges Gebiet im nördlichen Irak mit – ursprünglich – eher hunderten statt tausenden Milizmännern zu erobern. Es geschah, weil die irakischen Offiziere in Mossul, ihrer amerikanischen Berater beraubt, in Panik gerieten und flohen, womit sie ihre Soldaten zu hilflosen Opfern der kleineren, aber gut geführten ISIS-Streitmacht machten.
Die Folgen dieser vermeidbaren Katastrophe waren immens: das Massaker an den Jesiden und die Verfolgung der Christen, die schamlose Vernichtung historischer Kirchen und antiker Altertümer, der Diebstahl hunderttausender Dollar aus der Bank in Mossul, die vielen Oper und die gewaltige Zerstörung in Mossul und anderen Städten, die die lange dauernde, langsame Vertreibung des ISIS begleiteten.
Glücklicherweise war Obama in seiner Ideologie nicht so dogmatisch, die Notwendigkeit erneuerten amerikanischen Engagements im Irak und Engagement auf dem syrischen Schauplatz nicht anzuerkennen. In beiden Ländern spielten die Kurden – die die Jesiden davor retteten ausgelöscht zu werden und den Christen Zuflucht gegeben hatten – eine entscheidende Rolle.
Also, Mr. Trump, wir flehen Sie an Obama nicht zu kopieren, der seinen großen Fehler machte und ihn zurücknahm, sondern Ihren Fehler zurückzunehmen, bevor Sie ihn machen.
Bitte hören Sie Leuten wie Senator Lindsey Graham zu, der Ihnen gerade eine ähnliche Botschaft zukommen ließ: „Wenn es um Syrien geht, lesen Sie nicht das Manuskript Obamas… Es wäre die schlimmste Einzelentscheidung, die der Präsident treffen könnte.“