Der palästinensische Angriff auf jüdische Geschichte und jüdisches Erbe

Michael Freund, Jerusalem Post, 23. September 2021

Wenn irgendjemand immer noch Zweifel bezüglich der Entschlossenheit der PA hat alle Spüren von Israels uraltem jüdischem Erbe auszulöschen, dann sollte ein wichtiger neuer Bericht alle derartigen Ungewissheiten beseitigen.

Das 65 Seiten starke Dokument mit dem Titel „National Heritage Survey“, veröffentlicht von den Organisationen Shilo Forum und dem Schomrim al HaNetzach („Das Ewige bewahren“), untersuchte eine Auswahl von 365 der wichtigsten nationalen und kulturellen jüdischen archäologischen und historischen Stätten in Judäa und Samaria.

Die Befunde sind nichts weniger als schockierend; sie machen wütend und erfordern sofortige Aufmerksamkeit seitens der Regierung Israels.

Einfach gesagt, werden hunderte in Ehren gehaltene jüdische Stätten im Land Israel, die 2.000 Jahre Besetzung durch Römer, Byzantiner, Araber, Kreuzritter, Mamelukken und Osmanen überlebten, direkt unter unseren Nasen von den Palästinensern systematisch zerstört.

Der Bericht, der nicht die breite Aufmerksamkeit erhalten hat, die er in der israelischen und internationalen Presse verdient, stellte fest, dass 289 Stätten, das sind satte 80% der begutachteten, beschädigt oder zerstört worden sind.

Dazu gehören Stätten, die in biblische Zeiten zurückreichen ebenso wie solche aus der Zeit des zweiten Tempels, der herodianischen und hasmonäischen Periode.

Beachten Sie die folgenden Beispiele:

Außerhalb von Jericho, in einem Gebiet unter israelischer Kontrolle, liegt das zweitgrößte jüdische Gräberfeld in ganz Israel. Es geht bis in die Zeit des zweiten Tempels zurück und breitet sich über einen riesigen Bereich neben einem Hasmonäer-Palast aus, enthält einen gewaltigen Komplex an Grabhöhlen, die zwei Jahrhunderte lang genutzt und wo geschätzte 100.000 Juden beerdigt wurden.

Jahre lang haben Räuber und andere Gangster die Gräberstätte beschädigt und zerstört, die Gräber unserer Vorfahren geschändet und ihre Knochen überall verstreut.

Und ja, wie die Nachrichten auf Kanal 12 am 9. September berichteten, geht der Vandalismus an der Stätte weiter, wobei die israelischen Behörden wenig bis nichts unternehmen es zu stoppen.

Eine weitere wichtige Stätte, die von den Palästinensern angegriffen wird, ist Tel Aroma in Samaria, wo ein spektakulärer Hasmonäer-Palast stand, einer von acht, die von der Dynastie errichtet wurden, um Israels östliche Grenze zu verteidigen.

Unter Ausnutzung des Coronavirus-Lockdowns im vergangenen Jahr übernahm die palästinensische Autonomiebehörde die Kontrolle über Tel Aroma und brachte schweres Baugerät dorthin, um eine Straße über Teile der Ruinen anzulegen, womit sie unermesslichen Schaden anrichtete. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen hatten sie dann die Frechheit eine formelle Feier zu veranstalten und den Palast, der von den Nachkommen der Makkabäer gebaut wurde, zu einer „Stätte palästinensischen Erbes“ zu erklären.

Tatsächlich scheint es so, dass die führende Hand hinter einem Großteil der mutwilligen Zerstörung  jüdischer historischer und religiöser Stätten niemand anderes als das Regime von Mahmud Abbas in Ramallah steckt.

„Nicht nur bewahrt und schützt die palästinensische Autonomiebehörde Erbestätten nicht, sondern sie ist verantwortlich für rund 90% der Anschläge auf sie“, heißt es in dem Bericht.

Das ist nicht weniger als eine abgestimmte Kampagne der PA, unseres angeblichen „Friedenspartners“, um konkrete Beweise der jüdischen Verbindung zum Land Israel systematisch zu zerstören.

Es handelt sich um einen Angriff auf die Geschichte und die Wahrheit; und der muss gestoppt werden.

Das in dem Bericht beschriebene Phänomen ist nur die Spitze des Eisbergs. Immerhin untersuchte die Umfrage eine repräsentative Probe von nur 365 von mehr als 10.000 jüdischen historischen und archäologischen Stätten, die bisher in ganz Judäa und Samaria gefunden worden sind; sie reichen von antiken Synagogen über jüdische Friedhöfe bis zu von den Königen Israels gebauten Palästen.

Wer weiß, welche weiteren Schätze geraubt, geplündert und durchwühlt worden sind?

Leider haben israelische Regierungen darin versagt der Beendigung der palästinensischen Kampagne Zeit zu widmen, Ressourcen auszugeben oder gar eine diplomatische Offensive zu führen.

Und so werden die historischen Stätten, die als konkrete Zeugen unserer uralten Bande  zu diesem Land dienen, gar nicht langsam, aber sehr sicher methodisch und akribisch ausgelöscht.

Schon viel zu lange hat Israel den Palästinensern ein Gefühl der Straffreiheit eingeimpft, wenn es um die Verwüstung oder Schändung jüdischer historischer und heiliger Stätten geht und das muss sich ändern.

Seit der Unterzeichnung der Oslo-Vereinbarungen 1993 und der Einrichtung der palästinensischen  Autonomiebehörde haben die Palästinenser unser Erbe massenhaft misshandelt; das geht vom Graben auf dem Tempelberg in Jerusalem bis zum Attackieren und Verbrennen des Josefgrabs in Schechem (Nablus).

Allen sollte klar sein, dass die Palästinenser unter keinerlei denkbaren Umständen mit der Wahrung oder Verwaltung jüdischer historischer Stätten betraut werden können.

Der Staat Israel muss die Verantwortung für das nationale und historische Erbe des jüdischen Volks in Judäa und Samaria annehmen und geltend machen.

Es gibt eine Grenze dessen, was eine Nation erwartbar tolerieren kann, wenn ihre Geschichte wiederholt angegriffen wird. Und unsere Geduld hätte diese Grenze vor langer Zeit überschritten haben sollen.

Ein solcher Schritt würde den Palästinensern eine deutliche und unmissverständliche Botschaft senden, dass sie für ihr Handeln einen Preis zu zahlen haben. Und wir schulden es uns selbst und zukünftigen Generationen die Altertümer unserer ruhmreichen Vergangenheit zu bewahren und zu schützen.

Mit jeden Tag, der vergeht, geht die Misshandlung des Erbes Israels und von allem, was uns lieb und wert ist, durch die Palästinenser weiter. Das kann darf nicht weiter toleriert werden.