Ein Tag im Leben eines muslimischen Notfallsanitäters in Jerusalem

Ramzi Batsh, Israel HaYom, 20. September 2022

Mein Name ist Ramzi Batesh und ich leben im Jerusalemer Viertel Beit Safafa. Ich arbeite in der Einsatzzentrale von United Hatzalah und als einer der Freiwilligen Rettungssanitäter und Ambulanzmotorrad-Fahrer.

Letzten Freitag rettete ich drei Menschen, die medizinische Notfälle waren. Das ist nicht unbedingt ungewöhnlich, aber daran gab es etwas Einzigartiges, weil denen, die ich rettete und wo das war.

Der Tag begann mit Morgengebeten. Dann er hielt ich einen medizinischen Notruf und reagierte darauf, bei dem ein jüdischer Mann einen Anfall erlitten hatte. Ich behandelten, indem ich seinen Kopf schützte, um sicherzustellen, dass er keine ernste Verletzung erhielt und versorgte ihn mit Sauerstoff.

Als ich nach Hause zurückkehrte, bereitete ich mich auf die Freitags-Hauptgebete vor. Ich hatte vor in der Al-Aqsa-Moschee zu beten. Ich fuhr in die Altstadt und als ich am Parkplatz im jüdischen Viertel ankam, erhielt ich einen Alarm wegen eines medizinischen Notfalls mit einer bewusstlosen Person im nahe gelegenen muslimischen Viertel. Ich eilte zu der angegebenen Adresse und mir schlossen sich zwei jüdische Rettungssanitäter an, Schlomo eisenman und Yagel Mizrachi, die ich gut kenne.

Wir fanden einen Mann in seinen Sechzigern, der bewusstlos auf dem Boden seiner Wohnung lag. Er atmete nicht und hatte keinen Puls. Zusammen mit Schlomo und Yagel legte ich einen Defibrilator an und wir führten ein volles Wiederbelegungsprotokoll durch, einschließlich Herzdruckmassage und unterstützter Beatmung sowie zwei Schocks durch den Defibrilator.

Wir setzten unsere Anstrengungen mehr als 30 Minuten fort, gemeinsam mit einem mobilen Besatzung Intensivmedizinern, die kurz darauf eintrafen. Am Ende hatten wir den Erfolg einen Puls zurückzubekommen und der Mann begann wieder zu atmen. Er wurde in ernstem, aber stabilem Zustand ins Krankenhaus gebracht. Ich hatte die Gebete verpasst, aber ich rettete ein Leben, was immer wichtiger ist.

Als ich meine Ausrüstung einsammelte, um nach Hause zu gehen, erhielt ich einen weiteren Alarm. Diesmal war es ein medizinischer Notfall am Jaffa-Tof. Ich eilte auf meinem Ambulanz-Motorrad hinüber und wurde zu einem besorgten Familienmitglied im christlichen Viertel dirigiert, wo ich einen Christen vorfand der sehr kurzatmig war. Ich versorgte ihn mit reinem Sauerstoff und sein Sauerstoffspiegel nahm langsam zu. Ich blieb bei dem Mann, bis ein Krankenwagen ankam und die Besatzung ihn ins Krankenhaus transportierte.

Ich sitze jeden Tag in der  Einsatzzentrale und leite unsere Freiwilligen zur Behandlung von Menschen aller Altersstufen, Glaubensrichtungen und Nationalitäten; Leute, die einfach so sind wie ich und medizinische Versorgung benötigen. Wenn ich meine Schicht beende, werde ich zum Freiwilligen und helfe anderen Einsatzleitern auf Notfälle zu reagieren, um Menschen zu helfen, ungeachtet ihrer rassischen oder religiösen Grenzen.

Für mich ist es eine Quelle des Stolzes, dass ich mit gleichgesinnten Menschen arbeite und Freiwilligendienst leiste, die alle glauben, dass, egal wer Hilfe benötigt, wir da sein werden um zu helfen. Wir glauben daran, weil wir alle vor allem anderen Menschen sind und menschliches Leben alle anderen Grenzen aufhebt. Darin sind wir vereint.

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