Raymond Ibrahim, 17. Mai 2023 (Gatestone Institute)

Das globale Vorgehen gegen christliche Frauen durch Vergewaltigung und sexuelle Gewalt scheint sich auf einem Allzeithoch zu befinden, besonders in der muslimischen Welt, so eine neue Studie:
Open Doors, eine Menschenrechtsorganisation, die die globale Verfolgung von Christen verfolgt, veröffentlichte gerade berichte, die die Geschlechterrolle untersucht. Einer davon, „A Web of Forces: The 2023 Gender Report“ [Ein Netz der Kräfte: Der Geschlechter-Bericht 2023] stufte Staaten aufgrund von Kategorien „geschlechterspezifischer religiöser Verfolgung“ (GSRP) ein und zeigt, dass das männliche oder weibliche Geschlecht von Opfern ihre jeweilige Verfolgung prägt.
Der Bericht gibt an:
Weltweit finden sich christliche Frauen und Mädchen oft in einem besonders komplexen Netz mehrschichtiger Angreifbarkeiten wieder. Sie sind nicht nur als Christen verletzlich … sondern zusätzlich überschneiden sich ihre geschlechterspezifischen Verletzbarkeiten und interagieren in einem größeren Ausmaß als bei christlichen Männern und Jungen im selben Kontext. Es handelt sich um Umfelder, in denen alle Frauen vor dem Gesetz oder in der Gesellschaft einen Benachteiligten-Status erleben, Voreingenommenheit wegen fehlender Bildung oder ein erhöhtes Armutsrisiko. Diese mehrfachen Verletzbarkeiten verstärken sich gegenseitig – wie die multiplkativen Kräfte der Zinseszinsen in einer Bank. Religiöse Verfolgung nutzt die Existenz dieser vielen sich verknüpfenden und vermischenden Kräfte aus, was den Schaden für individuelle Frauen und Mädchen, ihre Familien und ihre Gemeinschaften verschärft.
Die Top 5 „Druckpunkte“, die christliche Frauen erleben, sind: 1) sexuelle Gewalt; 2) Zwangsheirat; 3) physische Gewalt; 4) Inhaftierung oder Hausarrest durch männliche Familienmitglieder; und 5) psychologische Gewalt.
Obwohl alle fünf Druckpunkte oft miteinander verbunden sind, ist der erste – „sexuelle Gewalt“ gegen christliche Frauen wegen ihres Glaubens – bei weitem der üblichste und am weitesten verbreitete. So betont der Bericht:
Auf Glauben basierte sexuelle Gewalt wird in 86% [der Top-50-Staaten, in denen Christen allgemein am stärksten verfolgt werden] als Risiko für christliche Frauen und Mädchen verzeichnet. Immer und immer wieder sind durchweg christliche Frauen und Mädchen überall auf der Welt Ziel sexueller Gewalt… Die physische und psychologische emotionale Heftigkeit sexueller Gewalt ist durchgehend und wohlverstanden, aber die Effektivität sexueller Gewalt ergibt sich auch aus der Unzahl schädlicher Konsequenzen, die folgen können. Ein Netz beteiligter Kräfte kann die Auswirkungen verschlimmern und zum Verlust von Obdach, Lebensmitteln, Zukunftschancen und Gemeinschaft führen. [Hervorhebung im Original]
Von den Top-20-Staaten, in denen das Geschlecht für weibliche Christen die Erfahrung von Verfolgung am stärksten formt, sind 18 entweder mehrheitlich muslimisch oder haben einen beträchtlichen muslimischen Bevölkerungsanteil (die anderen beiden sind Indien und Kolumbien). Die Reihenfolge der 20 ist wie folgt: 1) Nigeria, 2) Kamerun, 3) Somalia, 4) Sudan, 5) Syrien, 6) Äthiopien, 7) Niger, 8) Indien, 9) Pakistan, 10) Mali, 11) Iran, 12) Mosambik, 13) Eritrea, 14) Burkina Faso, 15) Zentralafrikanische Republik, 16) Afghanistan, 17) Demokratische Republik Kongo, 18) Kolumbien, 19) Ägypten und 20) Tunesien.
*****
Es folgt eine repräsentative Auswahl der erwähnten afrikanischen, arabischen und asiatischen Staaten ohne spezielle Reihenfolge (Zitate):
Nigeria:
[Christliche] Frauen und Mädchen sind vergewaltigt, in Sex-Sklaverei gezwungen, für Lösegeld entführt und getötet worden… Entführungen werden regelmäßig eingesetzt, um vorwiegend christliche Gebiete zu entvölkern und christliche Familien arm zu machen. Am üblichsten werden christliche Mädchen entführt und es ist bekannt, dass sie von radikalislamischen religiösen Führern zum Zweck der Zwangsehen und Zwangskonversion verkauft werden – selbst bereits verheiratete Frauen … erst vor kurzem haben Emire eine besondere Absicherung für Minderjährige verordnet, sie sammeln die Minderjährigen von ihren Entführern ein und konvertieren sie zum Islam, dann verheiraten sie sie an willige Muslime, die die Minderjährigen oft vergewaltigen um sie zu schwängern. Die Emire handeln als ihre Eltern, während ihren biologischen Eltern der Zugang zu ihnen verweigert wird. Wenn Eltern versuchen ihr Kind zu retten, erleben sie allgemein Widerstand von Gemeinde, Polizei und Justiz, die argumentieren, die Ehe sei laut islamischem Recht legitim und das Mädchen habe den Islam angenommen. Zusätzlich dazu „verheiratet“ zu sein, sind entführte Mädchen Berichten zufolge von Militanten als Selbstmordbomber, menschliche Schutzschilde oder Druckmittel bei Verhandlungen mit der Regierung oder ihren Familien benutzt worden… Gewalt gegen Frauen wird auch als Waffe eingesetzt um christliche Männer zu schädigen. Männer und Jungen sind gezwungen worden zuzusehen, wie ihre Frauen, Mütter, Töchter und Schwestern vor ihren Augen vergewaltigt oder entführt werden, was schwere Traumata und Gefühle der Hilflosigkeit verursacht, da sie das Gefühl haben sie hätten in der Lage sein sollen sie zu schützen.
Syrien:
Christliche Frauen und Mädchen erleben regelmäßig Belästigungen und diskriminierendes Handeln in der Öffentlichkeit, sie werden sogar vorsätzlich in dem Versuch verführt sie zum Islam zu konvertieren. Wenn z.B. eine muslimische Geschäftsinhaberin eine Frau in einem Hijab sieht und eine andere, die ein Kreuz trägt, wird sie durchaus die Christin warten lassen und für sie möglicherweise sogar den Preis heraufsetzt. Über Frauen ist auch berichtet worden, dass sie auf der Straße bespuckt und dass sie am Arbeitsplatz diskriminiert werden. Christliche Frauen sind in von islamistischen Gruppen kontrollierten Gegenden am stärksten für Verfolgung anfällig. Für weibliche Konvertiten (insbesondere die mit einem muslimischen Hintergrund) kann Gewalt aus den eigenen Familien und Gemeinschaften kommen.
Somalia:
Junge weibliche Konvertiten zum Christentum bleiben eine der verletzbarsten Bevölkerungen. Üblicherweise wird eine Frau, die im Verdacht steht Christin zu sein, in der Öffentlichkeit gedemütigt, unter strengen Hausarrest gestellt, vergewaltigt, entführt, mit einem radikalen Scheik zwangsverheiratet oder getötet. Als z.B. dieses Jahr eine Familie entdeckte, dass eine Frau zum Christentum übergetreten war, wurde sie in ihrem Zimmer festgenommen und sechs Monate lang mit einer Kette auf dem Bett festgebunden, bis ein anderer Gläubiger kam um sie zu retten. Sollte sie bereits verheiratet sein, wird sie höchstwahrscheinlich entdeckt werden und ihr werden die Kinder weggenommen, um sicherzustellen, dass sie auf islamische Weise erzogen werden.
Pakistan:
Christliche Frauen und Mädchen laufen Gefahr in der Öffentlichkeit sexuelle Gewalt zu erleben, darunter am Arbeitsplatz und in Schulen. Viele von ihnen sind Dienstmädchen oder Reinigungskräfte und werden gezielt sexuell ausgebeutet. … Es wird zur Norm christliche Kinder [teilweise schon im Alter von drei Jahren] zu vergewaltigen. … Das psychologische Trauma und der Missbrauch gehen sogar weiter, wenn es eine Klage gibt, um das Mädchen zurückzuholen… [Eine christliche Frau] beging Selbstmord wegen des Missbrauchs und der sexuellen Belästigung, Pflichtvergessenheit der Behörden und religiöser Unterdrückung… Viele Familien sehen ihre Mädchen nie wieder, zum Teil, weil die Behörden selten sinnvoll handeln, um die Täter der Gerechtigkeit zuzuführen… Das Rechtssystem lässt diese jungen Frauen wiederholt im Stich. Viele im Alter von 8 bis 18 werden entführt, vergewaltigt und an ältere Männer verheiratet, von denen einige mehr als 50 Jahre alt sind… Es gibt auch Berichte, dass christliche Jungen sexuellem Missbrauch unterworfen werden. Experten deuten an, dass Vorfälle von Vergewaltigung und Mord an kleinen Jungen in Pakistan zunehmen.
Jemen:
[Eine Konvertitin zum Christentum] könnte Zuhause isoliert, physisch und mental missbraucht und möglicherweise in eine Ehe mit einem frommen Muslim gegeben, vergewaltigt oder sogar getötet werden, um „die Ehre“ des Stammes oder der Familie wiederherzustellen… Christliche Frauen und Mädchen riskieren es infolge des Konzepts des „anfal“ [Arabisch für Beute] durch die Hände von Milizen sexuell missbraucht zu werden; das Konzept erlaubt Nichtmuslime unter einigen Umständen als Teil der Kriegsbeute als Sklaven zu behandeln (Sure Al-Anfal). Laut lokaler Experten betreiben diese Gruppen Prostitutionsringe im Land. [Mehr zum Thema Sklaverei und Konkubinat im Islam finden sie hier, hier und hier.]
Tschad:
Christliche Frauen im Tschad sehen sich gewalttätiger wie nicht gewalttätiger Verfolgung wegen ihres Glaubens gegenüber. Christinnen sind auch durch die Hände islamischer Militanter gefährdet. … Frauen und Mädchen, die vergewaltigt und dadurch geschwängert wurden, leiden in der Regel unter anhaltendem psychologischen Leid und niedriger Selbstachtung. Traumatisierte Vergewaltigungsopfer betrachten ihre Kinder manchmal als fortwährende Erinnerung an das an ihnen begangene Verbrechen. Lokale Quellen berichten, dass auch die breitere Gesellschaft um sie herum ihrer Misere gegenüber lieblos ist, weil man sie als befleckt ansieht.
Ägypten:
Christliche Frauen sind Ziel von Kontaktsuche, Vergewaltigung und Zwangskonversion durch islamistische Netzwerke… Reaktionen der Polizei sind oft die von Beteiligten oder gleichgültig und viele Frauen bleiben verschwunden. Der psychologische Tribut ist hoch und viele Frauen leben in Angst…
Demokratische Republik Kongo:
Christliche Frauen sind gefährdet durch Entführung, Vergewaltigung, Menschenhandel und Sex-Sklaverei, besonders durch die ADF [Allied Democratic Forces, eine islamtische Terrorgruppe]… Frauen und Mädchen werden vergewaltigt, gezwungen ADF-Soldaten zu heiraten und andere werden in die Prostitution verkauft. Manchmal werden diese Frauen und Mädchen getötet. Viele christliche Frauen, die verschont bleiben, werden Berichten zufolge als eine Art „Trophäe“ behalten. … Diese Zwangsheiraten sind oft frühe Ehen, da Quellen berichten, dass ältere muslimische Männer oft junge christliche Mädchen bevorzugen.
Saudi-Arabien:
Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe sind überall in Saudi-Arabien für die tausenden Nichtsaudis (besonders asiatische und afrikanische) Hausmädchen alltäglich, die Christen (oder nichtislamisch) sind, eine Arbeitsstelle, in der sie üblicherweise missbraucht und praktisch als Sklaven behandelt werden.
Tunesien:
Weil Konversion weg vom Islam verboten ist, sehen sich Konvertiten vom Islam der größten Bandbreite an Verfolgung ausgesetzt, wenn ihr Glaube entdeckt wird. … sie können körperlich beschlagen, aus ihrem Haus geworfen, unter Hausarrest gestellt, mit dem Tod bedroht und/oder vergewaltigt werden. Wenn sie bereits verheiratet sind, wird sie wahrscheinlich geschieden, ihr werden die Kinder weggenommen und ihre finanzielle Unterstützung entzogen. Manche christliche Frauen sind wegen Streitigkeiten im Zusammenhang mit ihrem neuen christlichen Glauben über lange Zeit von ihren Kindern getrennt worden.
Vereinigte Arabische Emirate:
Eine Konvertitin zum Christentum wird sich immensem Druck seitens ihrer Familie ausgesetzt sehen, um sie zu zwingen zum Islam zurückzukonvertieren. Tut sie das nicht, kann ein Imam gerufen werden, um sie von ihrer Sünde zu überzeugen oder sie könnte unter Hausarrest gestellt werden. Selbst wenn ein Christ bereit wäre sie zu heiraten, unterliegen Frauen mit muslimischem Hintergrund rechtlich Einschränkungen einen Nichtmuslim zu heiraten… Bei christlichen Frauen, die mit einem muslimischen Mann verheiratete sind, gewährt das Recht im Fall einer Scheidung das Sorgerecht dem muslimischen Vater… Hausmädchen, die in den VAE arbeiten, sehen sich oft sexueller Belästigung oder sklavenartiger Behandlung ausgesetzt.“
*****
Neben anderen traurigen Schlüssen machen diese verstörenden Trends eines deutlich: Die berüchtigten sexuellen Missbräuche, die der Islamische Staat („ISIS“) an Christen, Jesiden und anderen nichtmuslimischen Minderheiten beging – von der die Welt gehört hat, von der uns aber auch versichert wurde, dass sie „nichts mit dem Islam zu tun haben“ – sind in Wirklichkeit integraler Bestandteil muslimischer Gesellschaften, ob sie nun afrikanische, arabisch oder asiatisch sind und egal, ob sie reich oder arm sind.