Wie die Twitter-Sphäre Antisemitismus verbreitet

David Collier, Beyond the Great Divide, 30. Dezember 2022

Wir alle wissen, dass Judenhass sich in der Twitter-Sphäre verbreitet, aber niemand berührt das Thema, wie viel es davon gibt. Die Leute ziehen auch keine Vergleiche zwischen dem Niveau von „Anti“-Aktivitäten und dem Niveau des „Pro“ der Versuche darauf zu antworten.

Als vollkommene Minderheit werden Juden in den sozialen Medien übertönt und weil diese Plattformen mit Algorithmen arbeiten, die „Beliebtheit“ belohnen, sind Juden von Anbeginn an Verlierer. Hass-Netzwerke verbünden sich sogar, damit Juden von den Plattformen entfernt werden. Ich habe das am eigenen Leib erfahren (Beispiele 1, 2, 3, 4, 5).

„Zioporn“-Süchtige, tausende Accounts in der Twitter-Sphäre, die ihre „Schrulle“ mit dem Ansehen, Liken oder Teilen verwöhnen, fälschen oder vergewaltigen Bilder die Israel oder Israelis dämonisieren. Je grausamer das Bild, desto besser das Hoch. Echtheit ist irrelevant. Zum „Happy End“ gehört normalerweise ein getwitterte Aussage des Ekels oder Empörung, die sich gegen den Staat Israel oder diejenigen richtet, die ihn unterstützen.

In einer Welt, zu der brutale Regime gehören, die Millionen Menschen abschlachten, behauptet dieser Tweet (gepostet am 28.12. um 2:28 morgens), dass Israel der „verabscheuungswürdigste“ Staat auf der Erde ist:

Israel ist derzeit das verabscheuungswürdigste Gebilde der Erde, das nach einem Staat aussieht. Kann’s nicht abwarten, dass es im Mülleimer der Zivilisationen landet.

Eine Schnappschuss aus der Twitter-Sphäre

Ich wollte einen Schnappschuss machen. Einen Zeitraum auf Twitter zu analysieren und dann die Ausstoß des Gefundenen quantifizieren. Eine solche Übung würde es mir erlauben einen Vergleich zur Art und Weise zu zeihen, wie mit anderen Staaten in sozialen Medien umgegangen wird – was zeigt, wie einzigartig (und daher antisemitisch) die israelfeindliche Rhetorik ist.

Ich nahm einen Zeitraum von 36 Stunden, von Mitternacht des 28. Dezember bis Mittag des 29. Es wurden nur zwei Suchbegriffe verwendet. Da niemand irgendein Interesse daran hat, dass ein Troll sich durch 100 inaktive israelfeindliche Tweets am Tag arbeitet, legte ich die Hürde auf ein Minimum von Retweets. Das stellte sicher, dass nur der Hass gezählt wurde, der auf Reisen geht.

Test der Twitter-Sphäre

Die Kriterien:

  • Der Tweet war auf Englisch.
  • Er beinhaltet „Israel“ oder „Palästina“.Der Tweet wurde innerhalb des Zeitfensters gepostet.
  • Er wurde mindestens 20-mal retweetet.

Dann teilte ich die betreffenden Tweets in diese drei Gruppen ein:

  • Israelfeindlich
  • pro-israelisch
  • allgemeine Nachrichten.

Die Ergebnisse

Es waren gerade einmal 32 qualifizierte pro-israelische zu finden. Israelfeindliche Posts stellten sowohl die „Pro-Accounts“ als auch die „Nachrichten-Accounts“ enorm in den Schatten.

kategorieTWEETSRETWEETSLIKESangesehen
pro-israelisch322.07910.485419.532
Mainstream-Medien191.1633.869676.695
israelfeindlich32228.02390.1654.865.421

Es wurde eine Gesamtzahl von 322 israelfeindlichen Tweets erfasst. Diese wurden insgesamt 28.023-mal retweeted und erhielten 90.165 Likes. Diese Tweets wurden 4.865.421-mal oder zehnmal so oft angesehen, wie die Zahl, die die angeklickten pro-israelischen Retweets erhielten. Für je 100.000 Personen, die wir mit den Nachrichten erreichen, dass israelische Soldaten einen Terroristen in einem Feuergefecht anschossen, werden Millionen hören, dass die „Besatzungskräfte einen Fußballer in den Rücken schossen“.

Diese Zahl ist bezeichnend für den Unterschied im Ausmaß. Stellen Sie sich vor, was mit dem Wort „zionistisch“ auf Arabisch, Russische oder Urdu stattfindet. Von den globalen Netzwerken der israelfeindlichen Aktivisten in der Twitter-Sphäre verbreiteten Fake News haben die komplette Kontrolle über das Narrativ.

Ein Bund der Hasser

Ich möchte ein paar Beispiele dessen zeigen, was ich feststellte. Das Erste ist dieser Tweet von MintPress News:

Israelische Streitkräfte greifen während ihres Gottesdienstes antizionistische Juden in einer Jerusalemer Synagoge an, die den Staat Israel verurteilen.

Laut MintPress News zeigt dieses Video israelische Streitkräfte, die eine Synagoge antizionistischer Juden eindringen und auf unnötig gewalttätige Weise handeln. Die Schlussfolgerung lautet, dass es sich um ein vor kurzem stattgefundenes Ereignis handelt.

In Wirklichkeit ist das Video stark vergewaltigt worden – und zeigt zwei getrennte Vorfälle. Der erste fand vor mehr als 13 Jahren statt, 2009. Ich konnte den genauen Vorfall nicht orten, aber es gab einen Ausbruch zwischen einer ultraorthodoxen Gemeinde und der Polizei nach der Verhaftung einer orthodoxen Frau, die beschuldigt wurde ihren dreijährigen Sohn zu misshandeln. Das könnte damit in Verbindung stehen. In einem Teil der Aufzeichnung ist deutlich zu sehen, dass die Polizisten Masken tragen, was bedeutet, dass ein Teil des Videos von einem anderen Vorfall im Jahr 2020 stammt. Das steht wahrscheinlich damit in Zusammenhang, dass orthodoxe Gemeinden damals Covid-Einschränkungen verstießen. Wie immer die Wahrheit hinter diesen beiden Vorfällen aussieht, das gefälschte Video erhielt mehr als 135.000 Ansichten in nur ein paar Stunden.

Eine Weltreise des Antisemitismus

Der nächste ist vom Middle East Monitor. Dieses Medium ist ein von Qatar finanziertes Sprachrohr der Muslimbruderschaft. Es stellt sich auf die Seite der Hamas und hat eine sunnitisch-muslimische Einstellung:

Israel überschwemmt den Gazastreifen nach Öffnung von Staudämmen

Der Middle East Monitor die jährliche Verleumdung wieder von sich zu geben, Israel habe Staudämme, die es öffnet, um den Gazastreifen zu überfluten. In Wirklichkeit gab es nur starke Regenfälle in Südisrael, die alles unter Wasser setzten.

Von den Sunniten zu den Schiiten. 5Pillars ist ein pro-iranisches Sprachrohr und sein Chefredakteur Roschan Salih verbrachte mehrere Jahre damit für Press TV zu arbeiten. Sie beschlossen ein Video zu teilen, das zahlreichen Terroristen als Kinder zählt und unverschämte Behauptungen zu sexuellem Missbrauch aufstellt:

Israel hat dieses Jahr 53 palästinensische getötet und hunderte weitere entführt, die in Militärhaft oft verprügelt und sexuell missbraucht werden.

An der Seite der Sunniten und der Schiiten treffen wir auf die rechtsextremen Rassisten. Der Account des Celtic Clan ist eine Kloake weiß-nationalistischer Ideologie:

Glauben sie, die Zio-Christen würden jemals etwas unternehmen, um diese armseligen Mädchen zu helfen, die im Menschenhandel als Sexsklaven in Israel festgehalten werden?

Es gibt auch eine komplette Kette an Palästinensern, die im Westen verehrt werden und die sich als „Menschenrechtsaktivisten“ bezeichnen, einfach nur deshalb, weil sie Israel hassen. Beispiele wie Muhammad Shehada schreiben für zahlreiche westliche Medienorgane. Sein Tweet über Netanyahu und Apartheid wurde 1.640-mal retweetet.

Apartheid? … welche Apartheid?

Wir können uns immer darauf verlassen, dass Sinn Fein sich auf die Seite der Terroristen stellt. Sinn Fein Youth erhielt mehr als 1.050 Retweets für ihren Input:

Wir stehen darüber. Free Palestine.

Dann gibt es die NGOs wie Amnesty International, B’Tselem, Al-Haq und Human Rights Watch (HRW). Adalah ist die NGO, die vor mehr als einem Jahrzehnt die fingierte Liste der Apartheid-Gesetze schrieb:

Heute veröffentlichte die neue Regierung ihre Leitprinzipien, deren erster Satz erklärt: „Das jüdische Volk hat ein exklusives und unbestreitbares Recht an allen Bereichen des Landes Israel.“

Die Liste ist endlos

Das Hass verbreitende Online-Netzwerk ist unendlich. Nur ein paar weitere Beispiele.

  • weit links stehende Politiker wie Mick Wallace und Yanis Varoufakis
  • Promis wie Roger Waters und Mark Ruffalo
  • jüdische Extremisten-Seiten wie JVP (Jewish Voice for Peace) und das Magazin +972
  • staatlich finanzierte Propagandamaschinen wie Al-Jazira, Russia Today oder Middle East Eye
  • Verschwörungstheoretiker, die sich als Journalisten ausgeben, z.B. Max Blumenthal und Robert Carter
  • Antisemiten wie Sarah Wilkinson, Chris Williamson und David Miller
  • Hass-Magazine wie Electronic Intifada und Mondoweiss
  • Fake News-Fabriken vor Ort wie die Times of Gaza oder Al-Quds News

Auf der Seite der Wahrheit gibt es derartiges nicht – nicht ein einziges Organ, das mit einer „Electronic Intifada‘ mithalten kann, von Medienmaschinen wie Al-Jazira ganz zu schweigen. Juden sehen sich einem Tsunami an staatlich finanziertem, revisionistischem Material gegenüber, das vorgenommen hat sie zu dämonisieren.

Israel ist die Ausnahme

Die Wahrheit ist, dass es weit wahrscheinlicher ist, dass jemand einem Post begegnet, der Fake News verbreitet und Israel dämonisiert, als einem, der irgendeine Ausgewogenheit besitzt. Und sobald ein User erst einmal Interesse an einem bestimmten Post andeutet –  stellen die Algorithmen sicher, dass er mit mehr davon zugemüllt wird. Die Vernetzungsfähigkeit der Online-Erfahrung bedeutet, dass Interesse auf einer Plattform zu zeigen Ergebnisse beeinflussen wird, die man überall sieht. Online in einen israelfeindlichen Rhythmus zu fallen ist einfach. Und Israel wird anders behandelt als alle anderen Staaten.

Eine einfache Suche nach gescheiterten Staaten wie Pakistan oder brutalen Besatzern wie Russland lässt ganz andere Ergebnisse erscheinen. Ja, es gibt Posts, die das kritisieren, aber selbst bei Pakistan sind die dünn gesät – da finden normale politische Meinungsverschiedenheiten statt und viele Einträge äußern nichts als Respekt. Es gibt keine Dämonisierungskampagen, die sich auf das Volk irgendeines Staates konzentriert, außer bei Israel. Erinnern sie sich an den Poster vom Anfang, der behauptete, Israel sei der „verabscheuungswürdigste Staat“ – das hier hat er über einen pakistanischen Staat zu sagen, der nach Belieben Minderheiten verfolgt:

Möge Gott Pakistan und alle Muslime und friedliebende Staaten auf der Erde beschützen. Glücklichen pakistanischen Unabhängigkeitstag

Und diese Israel vorbehaltene „Sonderbehandlung“  bedeutet, dass Judenhass sich in den Social Media-Netzwerken fast unbehelligt ausbreitet. Es gibt da draußen einen Tsunami des Hasses. Indem unverhohlenen Fake News erlaubt wird sich ohne Reue zu verbreiten, sind Social Media-Plattformen zu den Hauptleitungen für die Verbreitung von Antisemitismus geworden. Eine radikalisierende Kraft wie keine, die wir je gesehen haben. Wenn Sie verstehen wollen, warum alles ständig schlimmer zu werden scheint – dann müssen Sie nicht weiter gehen als einen Blick auf Ihr Smartphone zu werfen.

EU erklärt das Posten auf Twitter zum „Menschenrecht“

… jedenfalls für die Medien-Schmierfinken, die Elon Musk gesperrt hat

Daniel Greenfield, FrontPage Mag, 17. Dezember 2022

(Věra Jourová)

Hat Elon Musk irgendeine Ahnung, was er sich da eingebrockt hat? Ich bin skeptisch. Es ist leicht in ein Hornissennest zu stechen und dann etwas Spaß zu haben. Populisten und Nonkonformisten machen das ständig.  Das Problem ist, dass der Plan der Hornissen darin besteht sich abstimmen und losschwärmen. Und dann muss braucht man mehr als nur eine Haltung und ein paar Mems.

Man braucht einen Plan. Hat Musk einen Plan? Das werden wir herausfinden.

Unterdessen fällt dieselbe Maschine, die von den TwitterFiles entlarvt wurde und die unter Mithilfe einer Allianz aus Regierung und Medien Zensur koordinierte, über Musks Twitter her.

Nachdem sie gerade die Argumentation hinter sich gelassen haben, Shadowbanning sei nicht weiter schlimm und dass Privatfirmen jeden zensieren dürfen, wie sie wollen, hat die EU sich jetzt eingemischt, nachdem Musk eine Riehe Medienheinis sperrte, weil die anscheinend unter anderem Echtzeit-Informationen über seinen Aufenthaltsort verbreiteten. Das nannte er Mordanschlags-Koordinaten.

Konservative Journalisten zu zensieren ist das Eine, aber wie kann jemand es wagen die Linken Schmierfinken zu sperren?

Věra Jourová, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, zu deren Mandat das Rechtsstaatsprinzip und Desinformation umfasst, twitterte, die „willkürliche Sperrung von Journalisten auf Twitter ist Besorgnis erregend“.

Das EU-Gesetz für Digitaldienste fordert Respekt für Medienfreiheit und Grundrechte. Das wird von unserem #MediaFreedomAct untermauert“, schrieb sie. „Elon Musk sollte sich dessen bewusst sein. Es gibt rote Linien. Und bald auch Strafmaßnahmen.“

Haben die Leute das Recht auf Grundrechte oder nicht?

Weitere Kritik kam am Freitag aus dem deutschen Außenministerium, das auf Twitter die Firma warnte, es nehme die Pressefreiheit ernst.

„Pressefreiheit darf nicht beliebig ein- und ausgeschaltet werden“, twitterte es. „Seit heute können die Journalisten uns nicht länger folgen, kommentieren oder kritisieren. Wir haben damit ein Problem, Twitter.“

Das gilt auch für das Posten auf Twitter, oder etwa nicht?

Die Euros haben beschlossen, dass es so ist. Oder zumindest, dass sie sich entschieden sehr selektiv zu behaupten, das sei ein Recht der Medienorgane, mit denen sie übereinstimmen.

Ist das das, wie Rechte funktionieren sollen?

Ich weiß nicht, ob Musk einen Plan hat, aber diese Kernschmelze deckt auf jeden Fall die Heuchelei und Übergriffigkeit der linken Herrscherklasse auf.

Die Rolle einer zionistischen Zeitung

Michael Freund, Jerusalem Post, 2. Dezember 2022

Die Jerusalem Post wird diese Woche 90 Jahre jung; sie feiert den Tag von damals, 1932, als der leidenschaftliche Zionist Gerschon Agron mit einer Gruppe anderer Visionäre im vorstaatlichen Israel anfing ein englischsprachiges Nachrichtenblatt zu veröffentlichen.

Das war kein kleines Kunststück angesichts der damaligen wirtschaftlichen Umstände, der unterdrückerischen britischen Besatzung des Landes Israel und der anschwellenden palästinensisch-arabischen Gewalt und Feindseligkeit.

Es waren aber genau diese Umstände, die die damals als The Palestine Post bekannte Zeitung zu einer solch entscheidenden Kraft machten, die half das Narrativ der Region zu formen.

In unserem von Informationen durchtränkten Zeitalter, das mit Phänomenen wie viralen YouTube-Influencern und Teenager-TikTok-Stars vollgestopft ist, ist es vielleicht schwierig die Rolle und die Macht zu verstehen, die Zeitungen in der Zeit vor dem Internet ausübten, nicht nur beim Festhalten der Geschichte, sondern auch dabei sie zu formen.

Ich erinnere mich, dass ich mich, als ich als Kind in New York aufwuchs, jede Woche auf die Ankunft der The Jerusalem Post International Edition freute, die ich schnell von vorne bis hinten als Gegenmittel zur toxischen antiisraelischen Einseitigkeit der New York Times verschlang.

Damals wie heute diente die Post als Fenster in die israelische Gesellschaft, sowohl als Spiegel dessen, was geschah, als auch als Versuch zu erbauen, zu bilden und  zu unterhalten.

Sie ist eine Stimme im Lärm, eine Quelle der Vernunft, der Frage, ob man mit ihrer Haltung zu verschiedenen Themen übereinstimmt oder nicht.

Seit dem Anbruch des Web haben Vorhersager den Untergang der Zeitung als Mittel der Information prognostiziert. Und während die Industrie im Verlauf der Jahre natürlich Nackenschläge einstecken musste, ist sie noch recht gesund und munter, spielt weiter eine Schlüsselrolle dabei die Öffentlichkeit zu informieren und sich die Mächtigen zur Brust zu nehmen.

Während die Post diesen Meilenstein ihrer Geschichte kommentiert, ist es eine zeitgemäße Gelegenheit darüber nachzudenken, wie die Funktion der zionistischen und jüdischen Medien im Zeitalter des Cyberspace aussehen können und sollten.

Zum einen wollen Zeitungen objektive Versorger mit Nachrichten sein, die ehrlich und integer über Ereignisse zu berichten.

Und ja, gibt es wirklich keine menschliche Institution, von der wahrlich gesagt werden kann, dass sie komplett objektiv ist, frei von Neigungen und Befangenheiten der einen oder anderen Art?

Hat nicht jedes Medienorgan eine Agenda?

Ich denke, wir alle wissen, dass das so ist. Man braucht nicht weiter als bis zur Kommentarseite einer jeden Zeitung zu gehen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die, die die Zeitung machen, die Welt betrachten.

Daher ist es auch nicht inhärent widersprüchlich eine „zionistische Zeitung“ zu sein, eine, die für Israel und das jüdische Volk eintritt, während angemessene journalistische Standards eingehalten werden.

Darüber hinaus würde ich argumentieren, dass israelische und jüdische Zeitungen nicht nur das Recht haben das jüdische Volk und seinen Staat zu verteidigen, sondern auch eine Verantwortung tragen das zu tun. Zu keiner Zeit in der jüngeren Geschichte sind so viel Gift und Galle gegen unser Volk gerichtet worden. Die Verleumdungen und Lügen, die dem jüdischen Staat online entgegengeschleudert werden, sind in ihrer Dreistigkeit und Verleumdung atemberaubend, aus welchem Grund Plattformen wie die Post so wichtig sind. Sie stellen nicht nur Dinge richtig, sie liefern den Lesern auch eine Oase an vernünftiger und durchdachter Wahrheit, etwas, das in so großen Teilen des Online-Diskurses heutzutage so schmerzlich fehlt.

Das soll nicht heißen, dass Zeitungen unfehlbar sind. Ganz und gar nicht. Wie Oscar Wilde scharf beobachtete: „Die Öffentlichkeit hat eine unstillbare Neugier alles wissen zu wollen, außer dem, was es zu wissen wert wäre. Der Journalismus, der sich dessen bewusst ist und Gewohnheiten von Gewerbetreibenden hat, bedient ihres Bedarf.

Und kein geringerer als Thomas Jefferson, einer der Gründerväter Amerikas, hatte eine noch strengere Ansicht; er machte geltend: „Der Mann, der nie in eine Zeitung schaut, ist besser informiert, als der sie liest, insofern als der, der nichts weiß, der Wahrheit näher ist als der, dessen Geist mit Unwahrheiten und Fehlern gefüllt ist.“

Aber ich glaube, dass Jefferson hier übertreibt. Ich bevorzuge es an Lieblingszeitungen als ähnlich wie an alte Freunde zu denken. Sie sind vertraut und amüsant, interessant und erleuchtend, dennoch können sie manchmal auch wütend machen oder enttäuschen. Aber selbst wenn sie das tun, werden ihre Schwachstellen von ihrem Nutzen weit in den Schatten gestellt.

Als Gott beschloss die Welt zu schaffen, machte Er das mit Worten, obwohl Er das höchstwahrscheinlich nicht nötig gehabt hätte. Vielleicht besteht die Lektion darin uns an die Macht der Worte zu erinnern, die Ansehen herstellen oder vernichten können, neue Wege zu denken wecken oder sogar tyrannische Regime stürzen und eine neue Realität entstehen lassen können.

Als Stimme, die von Zion ausgeht, hat die Post Juden wie Nichtjuden rund um den Globus gleichermaßen inspiriert, sie mit Israel verbunden, so groß die Distanz auch sein mag. Möge sie weiter diesen historischen Auftrag noch viele kommende Jahre mit Leidenschaft und Zielstrebigkeit sowie Offenheit und Überzeugung erfüllen.

Wie viel Macht haben diese allmächtigen Juden eigentlich?

Hugh Fitzgerald, Jihad Watch, 19. November 2022

Laut den Protokollen der Weisen von Zion, einer 1903 veröffentlichten Fälschung der zaristischen Geheimpolizei, kontrolliert eine Geheimverbindung der Juden – reiche Bankiers – die Welt. Wie genau sie das tun, war völlig unklar und wie die Protokolle es schaffte trotz dieser allmächtigen Juden veröffentlicht zu werden, wurde nie erklärt. Heute sind diese jüdischen Banker in den Köpfen der wirren Antisemiten überall durch „jüdische Medien-Magnate“ ersetzt worden. Genauso wie die reichen Bankiers die „Welt kontrolliert“ haben sollen, aber nichtsdestotrotz nicht in der Lage waren sechs Millionen ihrer Mitjuden vor der Ermordung zu bewahren, so sind die Juden, die heute „die Weltmedien kontrollieren“ unfähig zu verhindern, dass ein Tsunami an antisemitischen und israelfeindlichen Inhalten in den Medien der altmodischen Art wie auch noch sintflutartiger in den sozialen Medien zu erscheinen.

Kanye West und Kyrie Irving, der hohlköpfige Sänger und der stumpfsinnige Basketballer, sind zwei Promis, die uns an ihrer Schlussfolgerung teilhaben lassen, bei der jeder der beiden nach viel Denken ankam: dass „die Juden“ heute „allmächtig“ sind. Kyrie erfuhr dies aus einem antisemitischen Film, der ihn alles lehrte, was er über Juden weiß; Kanye weiß es aus eigener Erfahrung im Musik-Business, wo praktisch jeder von Bedeutung, darauf beharrt er, Jude ist, aber aus irgendeinem Grund hatten all diese Juden Freude dabei ihm bei seiner eigenen Karriere zu helfen, die ihm am Ende ein kaum glaubliches Vermögen von $2 Milliarden einbrachte (ein Vermögen, das jetzt plötzlich stark abnahm, weil Sponsoren auf Abstand gingen). Und sie machten das, wohlgemerkt, trotz Kanyes Bewunderung für Hitler – tatsächlich wollte er sein letztes Album Hitler! nennen, aber das wurde ihm ausgeredet, nicht aufgrund moralischer, sondern wirtschaftlicher Gründe. Mehr zum Mythos der „mächtigen Juden“ ist hier zu finden: „The Big Lie of Jewish Power“ von Farley Weiss, JNS, 15. November 2022:

Als der Streit darum ausbrach, dass der NBA-Star Kyrie Irving einen antisemitischen Film guthieß, forderte NB-Allstar Charles Barkley Irvings Sperrung. Er fragte auch, warum die NBA Spieler wegen hassvoller Kommentare zu anderen Gruppen sperrt, aber nicht gegen Juden. Sein NBA-Allstar-Kollege Shaquille O‘Neil stimmte Barkley zu. Obwohl der NBA-Commissioner Jude ist, brauchte die NBA viel zu lange um Irving zu sperren. Darüber hinaus machte sie das erst, nachdem Irving zahlreiche Gelegenheiten gegeben wurden sich zu entschuldigen, was er nicht tun wollte.

Die Kontroverse um Irving kam kurz nach Kanyes antisemitischen Tiraden, die mehrere Firmen veranlassten auf Millionen Dollar zu verzichten, um die Verbindungen zu dem Musiker abzubrechen. Ironischerweise haben viele auf die beiden Kontroversen mit der Wiederholung der antisemitischen Verleumdung reagiert, die Juden würden fast allmächtige politische Macht und Einfluss in Amerika und der Welt im Allgemeinen ausüben.

Dabei handelt es sich um eine uralte Verleumdung, die von der antisemitischen Fälschung „Die Protokolle der Weisen von Zion“ berüchtigt gemacht wurde. Dieses Buch behauptete, es gebe eine Gruppe jüdischer Führer, die das Handeln zahlreicher Staaten kontrolliert, obwohl die Geschichte bewiesen hat, dass die meisten Länder jüdischen Interessen gegenüber bestenfalls antagonistisch eingestellt gewesen sind. Schlimmstenfalls sind sie offen mörderisch gewesen.

Die UNO, das repräsentative Gremium aller Staaten der Welt, ist notorisch israelfeindlich. 2021 verabschiedete ihre Vollversammlung 14 antiisraelische Resolutionen, im Vergleich dazu vier zu allen anderen Ländern. Nur ein einiger Staat von fast 200 wird für solchen Hass ausgesondert.

Israel ist das einzige Land, für das der UNO-Menschenrechtsrat bei jeder Sitzungsperiode einen Sondertagespunkt – Nr. 7 – hat. Israel erhält beim UNHRC mehr Aufmerksamkeit für seine vermeintlichen Missetaten als Russland, China, Pakistan, Iran und die Türkei zusammen.

Vor kurzem stimmte die Vollversammlung mit 98 gegen 7 Stimmen dafür Israel wegen seines Verhaltens bei der sogenannte „Besatzung“ palästinensisch-arabischen Territoriums vor den Internationalen Strafgerichtshof zu zerren, zu denen laut UNO Ostjerusalem, die Westmauer und der Tempelberg gehören. Allein diese Abstimmungen beweisen den außergewöhnlich antisemitischen und israelfeindlichen Hass, den sich ein großer Teil der Welt zueigen macht.

Darüber hinaus sind Juden in Machtpositionen oft nicht in der Lage jüdische Interessen zu schützen oder werden von nichtjüdischen Herrschern hintergangen.

Im späten 15. Jahrhundert zum Bespiel assistierte Don Isaac Abarabanel König Ferdinand und Königin Isabella von Spanien, war aber nicht in der Lage sie davon abzuhalten 1492 Spaniens Juden zu vertreiben. Für ihn spricht, dass er zusammen mit seinen Mitjuden das Land verließ, obwohl Ferdinand und Isabella ihn baten zu bleiben. Ein Drittel der jüdischen Bevölkerung Spaniens starb während der Vertreibung.

Bei einem jüngeren Fall war Präsident Franklin D. Roosevelts jüdischer Finanzminister Henry Morgenthau völlig außerstande Roosevelt zu überzeigen dem Schiff St. Louis zu erlauben seine 973 jüdischen Flüchtlinge in Amerika von Bord gehen zu lassen. Morgenthau misslang es auch Roosevelt zu überzeugen die Eisenbahnlinien nach Auschwitz zu bombardieren, was die Ermordung von rund 10.000 Juden am Tag erschwert hätte.

Kurz nach dem Holocaust lehnten es die Staaten der Welt – einschließlich der USA – ab dem neuen Staat Israel Waffen zu geben, damit er einen völkermörderischen Angriff durch fünf arabische Staaten abwehren konnte. Die Tschechoslowakei war die einzige Ausnahme. 1967 sah sich Israel einem weiteren völkermörderischen Angriff gegenüber ohne jegliche Verbündete zu haben. Jüdische Lobbyarbeit in Amerika scheiterte völlig damit Präsident Lyndon Johnson zu überzeugen Israel zu bewaffnen oder zu unterstützen.

So viel zu jüdischer Macht.

Heute sind die Dinge nicht viel anders. Juden haben z.B. bedeutende Positionen in den Nachrichtenmedien. Dennoch spielte die New York Times, die den Nachkommen der jüdischen Familie Sulzberger gehört, auf empörende Weise den Holocaust herunter und ist lange berüchtigt israelfeindlich gewesen. Aktuell vertuscht sie die zahlreichen physischen Anschläge auf Juden in Brooklyn. Auf dieselbe Weise gibt es tatsächlich viele Juden, die in Hollywood arbeiten, aber der letzte große Film, der Israel positiv darstellte, war kurz vor dem erfolgreichen Einsatz in Entebbe 1976.

Die New York Times hat seit mehr als einem Jahrhundert der jüdischen Familie Sulzberger gehört. Aber die Besitzer der Times hatten, weit entfernt davon ein Instrument „jüdischer Macht“ zu sein, unermüdlich über die Morde der Nazis am europäischen Judentum zu berichten Angst davor „zu jüdisch“ zu erscheinen, indem sie sich auf das konzentrierte, was die Nazis den Juden antaten, obwohl das die größte Story der Zeitung hätte sein müssen. Während der 1930-er Jahre und bis 1945 widmete die New York Times den Judenmorden der Nazis oft wenig Aufmerksamkeit und als sie es machte, setzte sie das auf die hinteren Seiten. So hielt Laurel Leff in ihrer Studie Buried By The Times [Von der Times vergraben], dass die Times große Storys darüber, wie die Nazis die europäischen Juden behandelten, durchweg „zu den Anzeigen für Seife und Schuhcreme“ auf die letzten Seiten setzte. Leff stellte fest, dass es im Zeitraum vom September 1939 bis Mai 1945 sehr wenige Artikel über jüdische Opfer auf die Titelseite der Times schafften. Der Holocaust und damit im Zusammenhang stehende Nachrichten schafften es in diesen sechs Jahren gerade 26-mal auf die Titelseite. Nur sechs dieser Artikel identifizierten Juden als Hauptopfer.

Dann gab es die Minimal-Berichterstattung der Times über die Verfolgung und Ermordung von Juden. Selbst das Wort „Jude“ wurde bei den seltenen Gelegenheiten oft vermieden, wenn über ihr Leid berichtet wurde. Die Sulzbergers wollen nicht, dass irgendjemand denkt, die Zeitung in ihrem Besitz sei „zu jüdisch“ oder betreibe Sonderplädoyers für Juden. Sogar noch schockierender als das chronische verstecken von Artikeln, die das Wort „Jude“ enthielten ist, wie oft das Wort aus Artikeln wegradiert wurden, die sich ausdrücklich dem Zustand der Juden befassten. In seiner Rezension von Leffs Buch schrieb Gal Bekerman: „Es ist manchmal fast surreal. Wie kann man überhaupt die Geschichte des Aufstands im Warschauer Ghetto erzählen ohne Juden zu erwähnen? Aber die Times machte das; sie beschrieb, wie ‚500.000 Personen … auf weniger als 7 Prozent der Gebäude Warschaus gequetscht wurden‘ und wie ‚400.000 Personen in den Tod in Treblinka deportiert wurden‘. Leff drückte das so aus: Die Times ‚beschrieb die Flüchtlinge, die Schutz suchten, sich französischen Beschlagnahmungen gegenübersahen oder Zivilisten, die in deutschen Lagern starben, wenn sie Artikel auf der Titelseite brachten, ohne deutlich zu machen, dass die Franzosen und Zivilisten überwiegend Juden waren.‘“

Wenn wir mit den Behauptungen von Antisemiten über „mächtige Juden, die die Medien kontrollieren“ und für „jüdische Interessen“ werben, konfrontiert werden, sollten wir diejenigen, die versucht sind ihnen zu glauben, dass die „mächtigsten Juden“ der Medienwelt lange Zeit die Mitglieder der Familie Sulzberger waren und das von ihnen kontrollierten Medium die wichtigste Zeitung der Welt war, die New York Times. Aber die Sulzbergers hatten derart Angst zu erscheinen, als würden sie sich besonders für Juden einsetzen, dass sie bewusst wenig über den Holocaust berichteten.

Wir sehen auch keine der „mächtigen Juden“ heute in den sozialen Medien ihre Macht zugunsten der Opfer von Antisemitismus ausüben. Der jüdische Gründer von Facebook (heute Meta), Mark Zuckerberg, hat keinerlei Interesse gezeigt antisemitische Posts zu verhindern. Seine Firma hat die schlimmste Bilanz der großen sozialen Medien; sie hat es versäumt 89% der antisemitischen Einträge zu löschen, die der Firma gemeldet wurden. Warum? Ist es so, dass Zuckerberg, wie die Sulzbergers vor ihm, es vorziehen würde nicht zu sehr mit „jüdischen Themen“ identifiziert zu werden – was in diesem Fall bedeutet, dass er antisemitische Inhalte toleriert? Die Gründer von Google, Larry Page und Sergey Brin, sind beide Juden. Aber auch Google hat ein Problem mit antisemitischen Inhalten, denen erlaubt wird stehenzubleiben, ohne dass der Versuch unternommen wird ihn zu entfernen. Und als entdeckt wurde, dass Kamai Bobb, Googles damaliger „Diversitäts-Direktor“, in einem Post von 2007 Juden beschuldigt hatte einen „unersättlichen Appetit für Krieg und das Töten“ zu haben, wurde er wegen solchen krassen Antisemitismus nicht gefeuert, sondern wechselte einfach in der Firma in einen anderen Job. Somit ist es so, dass zwei der wichtigsten Firmen der sozialen Medien der Welt – Facebook und Google – von Juden gegründet wurden, die diese Firmen noch immer leiten, aber beide regelmäßig antisemitische Inhalte zulassen.

Diesen Monat stellte FBI-Direktor Christopher Wray fest: „Volle 63% der religiösen Hassverbrechen sind von Antisemitismus motiviert – richten sich gegen eine Gruppe, die gerade mal 2,4% unserer Bevölkerung stellen.“ Wie aber hat die Reaktion auf die ausgesehen, die zu dieser Gewalt aufstacheln? Barkley hat völlig recht, dass mit antisemitischen Kommentaren anders umgegangen wird als mit anderer Hassrede.

Zum Beispiel hat sich die Abgeordnete Rashida Tlaib keinen Konsequenzen dafür ausgesetzt gesehen, dass sie für Israels Vernichtung eintritt. Ihre demokratischen Kollegen behandeln sie und ihre Mit-Antisemitin Ilhan Omar weiter als geehrte Kollegen statt sie komplett zu meiden. Die antisemitischen Supermodels Bella und Gigi Hadid hatten kein Problem neue Jobs bei Adidas zu finden, obwohl Adidas Ye wegen seiner antisemitischen Kommentare fallen ließ.

Sowohl Rashida Tlaib als auch Ilhan Omar haben in den sozialen Medien antisemitische und israelfeindliche Ansichten geäußert, besonders in ihren Tweets. Tlaib würde gerne sehen, dass „Palästina“ Israel „vom Fluss bis zum Meer“ ersetzt. Keine von beiden hat von ihren demokratischen Kollegen irgendwelche Konsequenten zu spüren bekommen. Omar ist sogar der von ihr begehrte Traumposten im Ausschuss für äußere Angelegenheiten des Repräsentantenhauses gegeben worden, wo sie höchst passend ihre israelfeindliche Kampagne fahren kann.

Es ist ziemlich deutlich, dass Antisemitismus in den Vereinigten Staaten und in der Welt allgemein weithin toleriert wird. Es gibt nur Konsequenzen, wenn der Antisemitismus – wie bei Ye – derart überzogen ist, dass es peinlich wird nichts zu tun. Das ist bei keinem anderen Hass der Fall. Solche Toleranz für Antisemitismus erlaubt nicht nur ihn zu verbreiten und bringt jeden amerikanischen Juden in Gefahr.

Eine düstere Aussicht. Aber wenn man sich ansieht, wie die Vorfälle antisemitischer Taten in Amerika und Europa sprunghaft anstiegen und wie träge die Reaktion von Regierungen gewesen ist, einschließlich derer von Frankreich, Großbritanniens und Deutschlands, die es weiterhin meiden die Punkte zu verbinden, um daraus den Schluss zu ziehen, dass die Zunahme des Antisemitismus alles mit der unaufhaltsam zunehmenden muslimischen Bevölkerung zu tun hat – ist es dann eine falsche?

Die Zunahme des Judenhasses in den Medien

(Am Beispiel der USA, mit einem Kommentar am Ende)

Mike Konrad, American Thinker, 23. Oktober 2022

Es gab eine Zeit, in der war, was in den Medien akzeptabel war, allgemein überwacht wurde. Das war die Zeit der drei großen Sendernetze, die damals beschuldigt wurden die öffentliche Diskussion zu kontrollieren.

Bis in die 1990-er beherrschten ABC, NBC und CBS die Wohnstuben und sie neigten dazu extreme Ansichten nicht zu senden. Neonazis, Verschwörungstheoretiker erhielten nie ein Ohr. Die Medien waren selbstverständlich keimfrei. Ende der 1980-er begann der Sender FOX seinen Aufstieg, aber er folgte ähnlicher Vorgehensweise. Der einzige Unterschied bestand darin, dass FOX sich damals als konservativ zur Schau stellte.

Das war keine völlige Unterdrückung der freien Meinungsäußerung – auch wenn manche das behaupteten – sondern es war eine Art Zugangskontrolle. Anders denkende/extremistische Meinungen konnte kein Gehör finden.

Manche behaupteten die Medien würden von den Juden kontrolliert, aber mit dem Eintreffen von FOX – das den Murdochs gehört, einer christlichen Familie – war diese Behauptung nicht mehr zu halten. Dennoch sprach die ADL (Anti-Defamation League der B’nai Brith) das Thema 1999 an:

Steven G. Kellman, Professor an der University of Texas in San Antonio, schrieb … „von den 100 mächtigsten Menschen in der Industrie laut einer aktuellen Umfrage von Premiere, von denen die meisten, darunter die Top 12, Juden sind“, stellte aber fest: „Obwohl einzelne Juden Hollywood kontrollieren, tut es das Judentum nicht.“ Tatsächlich sind die Hollywood-Studios Eigentum öffentlicher Unternehmen und Kinofilme werden durch die Anstrengungen einzelner Männer und Frauen hergestellt, von denen einige Juden sind, viele aber nicht.

Die ADL schoss sich mit dieser Erklärung irgendwie ins eigene Knie. Es stimmte zwar, dass die jüdischen Führungskräfte kein Judentum puschten, aber sie konnten trotzdem offen für den Vorwurf sein das Gespräch zu steuern. All das fand Mitte der 1990-er ein Ende.

Mit dem Aufkommen des Internets konnte jeder veröffentlichen, was er wollte und es in die Welt hinausbringen. Alles, was man dazu tun musste, war eine Website einzurichten, was weit billiger war als Hefte zu veröffentlichen. Suchmaschinen machten es der Öffentlichkeit einfach solch fragwürdige Informationen zu finden.

Neonazi-Internetseiten schossen wie Unkraut aus dem Boden. Die Katze war aus dem Sack. Vor dem Internet war es schwierig solches Zeug zu finden. Mit dem Internet konnte man solches Zeug völlig anonym bekommen.

Dann verabschiedete die US-Regierung 1996 Section 230 des US-Kommunikations-Anstandsgesetzes, das Internet-Provider und Firmen vor einem großen Teil der juristischen Folgen dessen schützte, was sich auf ihren Servern befand. In einfachen Worten ausgedrückt: Dem Internet wurde ein Freifahrtschein erteilt.

So wurde das Internet zum Wilden Westen.

Die erste Panik gab es wegen Pornographie, die sich sofort rasend verbreitete. Die zweite Panik gab es wegen Antisemitismus. Bereits Mitte der 1990-er schlug die ADL Alarm.

Bis 2004 war die erste Seite, die angezeigt wurde, wenn man das Wort „Jew“ [Jude] in einer Google-Suche eingab, „Jew Watch“ – die Seite war bis 1998 online. Jew Watch war eine krass antisemitische Seite, die als Bibliothek judenfeindlichen Materials agierte. In ein paar Augenblicken hatte man Zugang zu Informationen, die zu sammeln früher Jahre gedauert hätte.

2008 stellte das israelische Außenministerium ein kostenloses Mittel – Megaphone genannt – zur Verfügung, mit dem jüdische Aktivisten befähigt werden konnten in Chaträume zu gehen und antisemitische oder israelfeindliche Kommentare zu bekämpfen.

[Israel] schuf Megaphone, ein kostenloses Mittel, das von seiner Internetseite heruntergeladen werden kann. Megaphone erlaubt, dass jedes Mal Benachrichtigungen beim Bildschirm des Users auftauchen, wenn ein Aufmerksamkeit verdienender Artikel, eine Umfrage oder ein Forum im Internet gefunden wird. Studenten und Mitglieder pro-israelischer Organisationen werden ermutigt die Seiten zu besuchen und ihre Meinungen zu äußern.

Selbst zu diesem frühen Datum war Israel sich bewusst, dass Kontrolle über das Internet verloren gegangen war und rüstete sich zum Kampf.

Nichts davon wäre vor dem Internet geschehen – hätte auch nicht geschehen können. Die Mainstream-Medien hielten solchen Unsinn aus der öffentlichen Arena heraus. Das Internet hat der kollektiven ID der Welt eine Stimme gegeben.

Und das Thema Israel sollte nicht verschwinden.

Schon 2015 beschuldigte Israel Facebook, es ermögliche Gewalt durch Tolerierung von Hetze auf seiner Plattform. Palästinenser in Judäa und Samaria (der Westbank) nutzten Facebook für verachtenswerte Zwecke. Das Israel Law Center führte sogar einen Test durch, um das zu zeigen.

Die sozialen Medien versteckten sich hinter Section 230, bis sie vom Kongress unter Feuer genommen wurden. Dann begannen sie zu zensieren, aber hauptsächlich Konservative.

Das Problem nahm zu und die Zahl der Studenten und Akademiker, die online bösartigen Antisemitismus posteten, sind zu einer Flut geworden. Auch der Campus-Antisemitismus ist außer Kontrolle geraten. Sehen Sie auch hier.

Also haben jüdische Gruppen Gegenmaßnahmen begonnen; heute nutzen sie die IHRA-Definition für Antisemitismus. Die hoffen die akademische Welt zu zügeln und nach ihren Anstrengungen kann man auf YouTube suchen („anti-semitism college“).

Aber Gegner der IHRA-Definition haben behauptet, ihre Antisemitismus-Definition sei viel zu weit gefasst und verschmelze Antizionismus mit Antisemitismus. Ein Autor der IHRA sagt, sie wird verwendet um freie Meinungsäußerung zu unterdrücken.

Kenneth Stern entwarf die „Arbeitsdefinition für Antisemitismus“, die US-Präsident Donald Trump in einer Präsidentenanordnung verwendet, um gegen Antisemitismus an Universitäten vorzugehen. Er ist zudem einer der lautstärksten Kritiker der jüngsten Anordnung.

Daher wird die IHRA-Definition nicht universell angewandt.

Twitter verbietet jetzt hasserfüllte Hashtags wie „#Hitlerwasright, aber es sind andere kodierte Hashtags aufgetaucht, zum Beispiel #COVID1948. Unser begannen Bilder zu posten, um die Wortfilter der künstlichen Intelligenz zu umgehen. Das Fazit lautet, es gibt keine Möglichkeit den Antisemitismus wirklich zu unterdrücken.

Sperren Sie Kanye West und andere werden aufkommen.

Europa hat härtere Gesetze – Gesetze gegen Hassverbrechen – aber es gibt einfachen Behelf, wenn man weiß, was man tut.

Wie sieht dann die Antwort aus? Technisch gibt es keine. Der Kriminelle ist in der Regel dem recht einen Schritt voraus. Die menschliche Natur ist hässlich. Wie Psalm 14,1 warnt, gibt es keinen, der Gutes tut. Das Internet, besonders die sozialen Medien, hat der gefallenen Menschheit in den Gestalten hasserfüllter Individuen gewaltige Mengen an Macht gegeben.

Die Antwort wird nicht technologisch gefunden werden, sondern gesellschaftlich.

Auf der Seite des Guten wird eine Folge des Internets zu wenige berichtet: die Verbreitung christlicher Internetseiten.

Image via Libreshot.


Anmerkung des Übersetzers:
Der Text greift m.E. mehr als zu kurz. Bei Konrad beschränkt sich der Antisemitismus auf „rechts“ (Neonazis), der linke und der muslimische Antisemitismus fehlen völlig. Ein typisches Verhalten gerade auch der ADL sowie der meisten Medien und Politiker auch in den USA; israelbezogener Antisemitismus fehlt auch (mit Ausnahme der Erwähnung der IHRA-Definition, die diesen enthält). Die „Schuld“ wird einzig dem Internet zugeschrieben, statt die Motive dahinter zu analysieren – was aber angesichts der Beschränktheit der Antisemiten auf rechtsextrem nun gar nicht mehr wundert. Konrads Beschreibung ist also absolut mangelhaft, weil die heute wichtigsten Formen des Antisemitismus völlig außer Acht gelassen sind.
Zudem wird der Zensur durch die Traditionsmedien das Wort geredet. Das vernachlässigt, dass heute Antisemitismus auch gerade von diesen immer wieder kolportiert wird. „Das Internet ist schuld“ erweist sich damit als Trugschluss samt Selbsttäuschung, die als Analyse überhaupt nichts taugt.
Konrads „Erkenntnisse“ sind absolut ungeeignet etwas zu einer fruchtbaren Diskussion beizutragen – außer man nimmt sie als Paradebeispiel dafür, wie man es nicht macht!

Die schmerzliche Wahrheit über Medieneinseitigkeit: Manche Journalisten lügen

Warum ist die Berichterstattung zu bestimmten Themen – wie Israel – so einseitig? Die Midterm-Wahlen bewiesen einmal mehr, dass viele Reporter die Wahrheit unterdrücken, um ihre Position in Streitfällen zu stärken.

Jonathan S. Tobin, Israel HaYom, 28. Oktober 2022

Diejenigen, die Berichterstattung in den Medien beobachten, haben lange mit der Frage im Kern ihrer Unternehmung gekämpft. Angesichts schiefer Nachrichten-Berichte – so wie die vielen über Israel in den Mainstream-Medien – ist es einfacher auf die Fehler, Verzerrungen und fehlenden Kontext hinzuweisen, als zu beweisen, warum das geschieht.

Den Amerikanern, die diese Woche aufgepasst haben, wurde einen Erklärung für einen Vorfall von Einseitigkeit in der Berichterstattung über einen Wahlkampf geliefert. Nachdem der demokratische Senatskandidat John Fetterman aus Pennsylvania mit seinem republikanischen Konkurrenten Dr. Mehmet Oz diskutierte, waren die Reaktionen auf das, was die bizarrste derartige Begegnung in der lebenden Geschichte war, gemischt.

In einem hyper-voreingenommenen Zeitalter und bei einer Wahl, die die Kontrolle über den Senat entscheiden könnte, war zu erwarten, dass Demokraten und Republikaner auf die landesweit ausgestrahlte Debatte reagieren würden, indem sie sagen, ihr Kandidat sei besser gewesen, egal was der jeweilige Mann sagte. Viele Leute könnten behaupten immer für den besten Kandidaten zu stimmen, aber die Politik ist ein Teamsport. Und unserer ist zu einem Krieg der Stammeskulturen geworden.

Was jedoch nicht ignoriert werden konnte, war die Tatsache, dass Fetterman, der kurz vor dem Gewinn der Nominierung durch die Demokraten im Mai einen Schlaganfall hatte, eindeutig nicht in der Lage war viele der Fragen zu verstehen oder eine stimmige Antwort zu formulieren. Und das trotz der Tatsache, dass er von einem Untertitel-System unterstützt wurde.

Es war ein schmerzhaftes Spektakel und sollte Mitgefühl für seine missliche Lage wecken. Man kann nur hoffen, dass er sich irgendwann vollständig erholen kann.

Dass diejenigen Journalisten, die sich mit den Demokraten identifizieren, seinen Auftritt entweder als akzeptabel oder als ohne Bedeutung hinstellen würden, war ebenfalls zu erwarten. Manche behaupteten unaufrichtig, Festzustellen zu treffen oder aus der Debatte Schlüsse zu ziehen sei „behindertenfeindlich“ oder – noch lächerlicher – irgendwie eine Art Diskriminierung der Behinderten.

Aber die Darstellung nach der Diskussion sollte diejenigen nicht beunruhigen, die sich wegen des Zusammenbruchs der Glaubwürdigkeit der Medien sorgen. Vielmehr ist es die Tatsache, dass eine Reihe prominenter linker Reporter Fetterman in den Monaten seit seinem Schlaganfall interviewten und dann der Öffentlichkeit versicherten, es gehe ihm gut.

Nur ein Journalist, die Reporterin Dasha Burns von NBC News, widersprach. Ihres war das einzige Interview vor der Kamera, das Fetterman vor der Diskussion gab, weil sein Team annahm, ihr Sender sei ihm freundlich gesinnt. Aber sie hielt später fest, dass Fetterman, wenn sein Untertitel-Gerät nicht eingeschaltet war, das Gespräch nicht erfassen konnte.

In Reaktion darauf vollführten die Journalisten von Team Blue [blau ist die Farbe der Demokratischen Partei] einen Banden-Angriff gegen Burns; sie denunzierten sie als unsensibel oder jemanden, die die Republikaner stärken wolle. Molly Jong-Fast, die für den  Atlantic und die Vogue schreibt, bezeichnete Burns‘ Kommentare als „B.S.“ [bullshit = Bockmist oder Scheiße].

Rebecca Traister vom New York Magazine und Kara Swisher von Vox und dem New York Magazine stimmten zu; sie argumentierten, Fetterman ginge es richtig gut und Behauptungen des Gegenteils müssten Beweis für journalistisches Fehlverhalten sein. Selbst Savannah Guthrie, die Moderatorin der „Today Show“, eine NBC-Kollegin von Burns, schien ihre Glaubwürdigkeit anzugreifen.

Mit solchen Referenzen bewaffnet forderte Gisele Fetterman, die Ehefrau des Kandidaten, nicht nur eine Entschuldigung von NBC, sie sagte auch, es solle „Konsequenzen“ für Burns geben.

Bis zu der Diskussion hätte ihre Verteidigung Fettermans glaubwürdig sein können. Seitdem nicht mehr.

Jeder, der das jämmerliche Spektakel ansah, weiß jetzt, wer die Wahrheit über Fetterman sagte und wer nicht. Burns folgte den ethischen Standards ihres Berufs und gab der Öffentlichkeit ungeachtet ihrer persönlichen Ansichten zur Wahl wichtige Informationen.

Was Jong-Fast, Traister und Swisher angeht, so gibt es keine nette Art ihre Behauptungen zu charakterisieren. Sie haben gelogen.

Ihre Motive sind, wie die von Fettermans Frau, kein Rätsel. Dasselbe gilt für all die, die ihren Einwänden gegen Burns‘ Berichterstattung sekundierten. Sie wollen, dass die Demokraten die Kontrolle über den Senat behalten. Das bedeutet, dass Fetterman gewinnen muss. Sie waren bereit die Tatsachen zu seiner Gesundheit zu vertuschen oder zu fälschen um seine Kandidatur zu fördern.

Die zu ziehende Schlussfolgerung zu diesem Vorfall übersteigt die Argumente zwischen den Parteien und Kandidaten zu den Fragen. Man muss nicht für Oz sein um zu begreifen, dass dies ein Fall davon war, dass Journalisten die Wahrheit opferten, um eine politische Agenda voranzubringen.

Das ist nur ein Beispiel eines Trends, der in den Traditionsmedien alltäglich geworden ist.

So schrieb der ehemalige Pressesekretär des Weißen Hauses Ari Fleischer in seinem neuen Buch Suppression, Deception, Snobbery and Bias: Why the Press Gets So Much Wrong – And Just Doesn’t Care, dass das Problem nicht Ignoranz oder Fehler sind. Es liegt in einer parteiischen Presse, die die Nachrichten immer in eine Richtung neigt.

Es sind reichlich weitere Beispiele vorhanden. Die New York Times bot Anfang Oktober ein heftiges in einer Story über die Unwahrheiten, die Präsident Joe Biden regelmäßig von sich gibt. Der Punkt des Artikels bestand in dem Argument, dass Bidens Unwahrheiten als lediglich Märchen eines harmlosen Großvaters angesehen werden sollten, statt als boshafter Lügen wie die, von denen sie behaupten, dass der frühere Präsident Donald Trump sie erzähle.

Die Vorstellung, dass manche Lügen in Ordnung sind, andere aber nicht, weil der eine als anständig angesehen werden sollte und der andere nicht, ist so durchschaubar verzerrt und absurd, dass es ein Wunder ist, dass selbst die Woke-Aktivisten, die die führenden Zeitungen des Landes herausgeben, glaubten, der dies propagierende Text sei der Veröffentlichung würdig.

Natürlich ist Trump zwar schuldig eine Menge Dinge gesagt zu haben, die nicht wahr sind – Übertreibungen und hyperbolische Beleidigungen, die er und seine Anhänger als Bemühungen rechtfertigen könnten etwas zu veranschaulichen – aber Bidens persönliche Geschichte der Serienschwindeleien und verlogenen Verleumdungen, die bis in sein frühes Leben zurückreichen, ist aber ebenfalls festgehalten.

Der Punkt hier ist nicht, dass irgendetwas, das einer der beiden Männer sagte, mit einer Schaufel Salz gegessen werden sollte. Es ist die unverhohlene Doppelmoral, mit denen das sogenannte Leitmedium berichtet, was bedeutet, dass niemand auch nur irgendetwas, das die Zeitung berichtet, für bare Münze nehmen sollte.

Sie trägt zudem zu einer Situation bei, in der Menschen auf beiden Seiten der politischen Mitte Argumente ihrer Gegner ignorieren und – wie ein weiterer Artikel der Times herausstellte – dazu führt, dass Demokraten und Republikaner glauben, die Demokratie sei in Gefahr. Sie sind nur unterschiedlicher Meinung, wer daran schuld ist.

Es gibt jede Menge Gründe für diese Landschaft. Aber die Verantwortung der Medien und die Art zu bestreiten, wie so viele Journalisten aus parteiischen Gründen lügen, widerspricht nicht nur den Tatsachen; es zeigt ihr Versagen zu verstehen, wie und warum unsere Politik und unsere Gesellschaft so kaputt sind.

Die Atmosphäre hilft, zumindest teilweise, den Anstieg des Antisemitismus und wie er an beiden Enden des politischen Spektrums toleriert wird zu erklären. Er spiegelt eine überzogene Parteinahme in einer Gesellschaft, in der wenige bereit sind politische Verbündete zu verurteilen, selbst wenn sie eklatanter Hassrede schuldig sind.

Dasselbe Muster gilt für die Berichterstattung zu Israel und dem Nahen Osten. Obwohl Ignoranz gegenüber der Geschichte der Region die Wurzel für die Schieflage zu sein scheinen könnte – weil viele Redakteure und Reporter z.B. schlicht nicht wissen, dass Frieden zwischen Israel und den palästinensischen Arabern möglich gewesen wäre, hätten Letztere nicht en Jahrhundert Konflikt lang durchweg sämtliche Kompromisse abgelehnt – werden selbst relativ neue Ereignisse oft ignoriert, um ein Narrativ von der Unterdrückung der Palästinenser zu untermauern.

Darüber hinaus verzerren viele Reporter, beeinflusst von palästinensischer Propaganda und antisemitischen Gesprächsthemen, bewusst die Art, wie der Konflikt dargestellt wird. Das hilft einen fruchtbaren Boden für Voreingenommenheit zu schaffen. Es ebnet zudem den Weg für Entwicklungen wie den jüngsten Bericht der Untersuchungskommission des UNO-Menschenrechtsrats, der eklatanten Antisemitismus und falsche Anschuldigungen von Israel als „Apartheidstaat“ vorbringt.

Die Folgen kaputter Medien, denen nicht mehr vertraut werden kann, sowohl in den USA als auch im Ausland, haben nicht nur Auswirkungen auf die Welt des Journalismus. Wenn Mitglieder der Presse lügen, um eine Sache zu fördern, dann verbreiten sie nicht einfach Falschinformationen; sie schaffen auch eine Umgebung, in der Demokratie scheitert und Antisemitismus voranschreitet.

Von Hitler und Stalin zu Putin und Raisi: Warum das Herunterspielen des Bösen durch die Medien so gefährlich ist.

Gil Hoffman, HonestReporting, 21. Juli 2022

In ihrem neuen Buch „The Newspaper Axis“ (University of California) schreibt Davis-Geschichtsprofessorin Kathryn S. Olmsted, dass viele amerikanische und britische Zeitungen es versäumten, den Aufstieg Adolf Hitlers in den 1930-er Jahren ernst zu nehmen.

Olmsted beschuldigte sechs der mächtigsten englischsprachigen Verlage der Ära des Zweiten Weltkriegs, aktiv „Hitler ermöglicht“ und ihren Einfluss genutzt zu haben ihn herunterzuspielen und sogar seinen Aufstieg zu fördern. Sie schrieb, dass William Randolph Hearst, dem 28 Zeitungen und eine Nachrichtenagentur gehörten, Hitler und seinen Stellvertreter Hermann Göring bezahlte, um Propaganda für seine Zeitungen zu schreiben.

Einer der Gründe, die sie anführt, war die Unterstützung des Isolationismus und die amerikanische Angst vor dem Verlust an Leben, sollten die USA in einen Krieg in Europa verwickelt werden. Darüber hinaus war die redaktionelle Entscheidung dieser Zeitungsachse von der Gegnerschaft zum langjährigen Präsidenten Franklin Delano Roosevelt angetrieben.

Olmsted hält auch einen weitere Faktor fest: den Antisemitismus der Herausgeber der Zeitung.

„Sie machten sich Verschwörungstheorien zu jüdischer Einflussnahme auf die Regierung zu eigen und glaubten, die Juden selbst seien für den Antisemitismus verantwortlich zu machen“, erklärt eine Rezension der Washington Post zu „The Newspaper Axis“ und fügte hinzu: „Daher hatten sie wenig Verständnis dafür, dass die europäischen Juden durch Hitlers Hand litten und sie hatten den Verdacht, dass amerikanische Juden planten die Nation in einen Krieg zu zwingen – eine Unterstellung, die regelmäßig in ihren Leitartikeln auftauchten.“

Es ist kein Wunder, dass sogar der Molotow-Ribbentrop-Pakt vom August 1939, der es Berlin und Moskau ermöglichte Polen untereinander aufzuteilen und der Dreierpakt vom September 1940 zwischen Deutschland, Italien und Japan die Welt nicht aufweckte.

Das im Iran zur Schau gestellte Böse: Wo bleibt die Nachrichten-Berichterstattung?

Diese Woche, als der russische Präsident Wladimir Putin beschloss die Islamische Republik Iran als ersten Zielort für seine erste Auslandsreise außerhalb der ehemaligen Sowjetunion seit seinem Einmarsch in die Ukraine im Februar auszuwählen, machte er eine Pause von den Angriffen auf Zivilisten in der Ukraine, um ein Land zu besuchen, das an zahlreichenFronten kämpft, das regelmäßig Terroranschläge gegen Israel und den Jemen sponsert und Raketen auf ein amerikanisches Konsulat im nordirakischen Erbil schoss.

Haben die führenden Medienorganisationen der Welt es denn diesmal gut gemacht?

Die globale Nachrichtenagentur Reuters berichtete: „Ein aufkeimendes  Werben zwischen Russland und dem Iran ist eine unwillkommene Entwicklung für den Westen, die die USA mit Sorge beobachten wird, aber das ist noch längst keine geopolitische Veränderung.“

Die Wahrheit ist viel schlimmer, als die Art, wie Reuters das darstellt. Diese unheilige Allianz zwischen Moskau und Teheran gefährdet die gesamte Welt und wenn nicht bald gehandelt wird, könnte man sich an das Treffen später als an den charakterisierenden Augenblick im Versagen der internationalen Gemeinschaft die Welt sicher zu halten erinnern.

Derweil berichtete The Associated Press (AP), eine Nachrichtenagentur mit mehr als 130.000 Kunden, Putin habe die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran gefordert, um eine „freie Entwicklung der Kooperation in allen Bereichen und ohne jegliche Diskriminierung“ zu gestatten.

„Vom Westen und seinen regionalen Rivalen in die Ecke gedrängt, hat die iranische Regierung die Urananreicherung intensiviert, ist hart gegen Dissens vorgegangen und macht Schlagzeilen mit optimistischen, unnachgiebigen Haltungen, die die iranische Währung Rial vor dem Absturz bewahren sollen“, hieß es in dem AP-Bericht. Er geht weiter: „Ohne eine Befreiung von den Sanktionen in Sicht ist die taktische Partnerschaft mit Russland zu einer des Überlebens geworden, während es so scheint, dass Moskau Teheran beim Schwarzmarkt-Ölhandel unterbietet.“

Das Framing und die Formulierung dieses Artikels löst Mitgefühl für den Iran aus und ganz so wie Reuters macht er den Westen zum eigentlichen Bösewicht.

In einem Text der New York Times, der sich auf Putin und den Iran als „gemeinsam Ausgestoßene“ bezieht, wird Israel nur einmal erwähnt – in einer Erklärung, warum Putin seine Beziehungen zum Iran nicht früher vertiefte.

Dass der Iran, unterstützt von Putin, Atomwaffen anstrebt und dabei beträchtliche Fortschritte macht, wird gar nicht erwähnt.

Ähnlich berichtete CNN, dass der iranische Präsident Ebrahim Raisi bei seinem Treffen mit Putin ein erhebliches Engagement für Sicherheitskooperation zwischen den beiden Ländern bejubelte; er sagte, die beiden Staaten hätten „gute Erfahrungen“ bei der Bekämpfung von Terrorismus.

Warum wird nicht erwähnt, dass der Iran der Top-Terrorsponsor der Welt ist? Vom Iran finanzierte Gruppen, darunter Hamas und Hisbollah, werden sowohl von den USA als auch der Europäischen Union als Terrororganisationen eingestuft.

Schließlich berichtete die weltweit tätige französische Nachrichtenagentur AFP in einem unkritischen Artikel, der als Posse hätte missverstanden werden können: „Teheran versicherte am Mittwoch, dass seine Atompolitik sich nicht verändert hat und dass es weiterhin an einer Fatwa festhält, die Massenvernichtungswaffen verbietet, nachdem ein offizieller Vertreter des Iran sagte, das Land sei in der Lage Atombomben zu bauen.“

Zu wenig berichtet: Die Verbindung zwischen Putins Iran-Besuch und Bidens Nahost-Reise

Zu Putins Iran-Besuch ist entscheidender Kontext ausgelassen worden, was ein durchsichtiger Versuch war US-Präsident Joe Bidens im Fokus der Öffentlichkeit stehender Reise bei Feinden der Islamischen Republik etwas entgegenzusetzen: Israel und Saudi-Arabien.

Während seiner Reise in den Nahen Osten bestätigte der Präsident die starke Allianz zwischen Amerika und dem jüdischen Staat und versuchte die Beziehungen zu den Saudis zu reparieren.

In krassem Gegensatz zu Putins Besuch in Teheran pries ein offizieller Twitter-Account mit Verbindung zum Obersten Revolutionsführer Ali Khamenei den russischen Präsidenten für seine „neuste Haltung gegen die Zionisten“.

Vom Präsidenten Russlands eingenommene aktuelle Standpunkte gegen die ZIonisten sind löblich.

Diese neue Weltordnung muss von den Medien anerkannt und darüber mit der nötigen Sorgfalt berichtet werden.

Jetzt, wo es offensichtlicher ist als je zuvor, dass die neue Achse des Bösen mit Wladimir Putin und dem Iran dabei kollaborieren die Welt zu einem gefährlicheren Ort zu machen, müssen die Medien die Welt wecken und dürfen das Böse nicht gewinnen lassen.

Das kann nur getan werden, wenn prominente Nachrichtenpublikationen aus der Geschichte etwas über die Gefahren der Verharmlosung des Bösen lernen, damit es sich nicht wiederholt.