Laut dem israelfeindlichen Narrativ lebten Juden und Araber friedlich zusammen – bis natürlich die „Zionisten“ kamen, um die „wunderbare“ Beziehung zu verderben.
David Collier, Beyond the Great Divide, 29. Januar 2023

Das ist eine der widerlichsten Umschreibungen von Geschichte. Es mag stimmen, dass die Juden in Europa eine schlimmere Zeit hatten – eine ablenkende Redenwendung, dich ich sogar von Akademikern gehört habe – aber machen wir uns nichts vor: Ist das industrielle Abschlachten von 6 Millionen Juden wirklich die Latte, an der wie die Dinge messen wollen?
Die Wirklichkeit ist, dass Juden in islamischen Ländern ihren Platz kannten. Juden in islamischen Ländern waren oft Menschen dritter Klasse, die Sondersteuern zahlen mussten und mit einer Vielzahl an erniedrigenden Regeln leben mussten. Selbst einem Muslim in die Augen zu sehen konnte den Tod zur Folge haben. Das hier ist aus Algier (aktuelle jüdische Bevölkerung: Null) im 19. Jahrhundert:

Entsprechend litten Juden in Algerien während der muselmanischen Herrschaft unter jeder Art von Peinigung. Sie konnten nach 6 Uhr abends ohne eine Sondererlaubnis der Polizei nicht auf die Straße gehen. War die Nacht dunkel, mussten sie, statt eine Laterne mitzuführen, wie es die Türken und Mauren machten, eine Kerze anzünden, die ständig vom Wind ausgeblasen wurde. Sie waren verpflichtet Schuhe auszuziehen, bevor sie an einer Moschee vorbeigingen und vor der Kasba niederknien. Juden durften einen Muselmanen nur mit Ehrerbietung und Unterwerfung ansprechen, sie verließen den Bürgersteig, um Letzteren das Vorbeigehen zu ermöglichen und jeder Verstoß gegen diese Gewohnheiten wurde mit Bastonade und Geldbußen bestraft. Sie durften nicht auf Pferden reiten und einen Ort nicht einmal auf dem Rücken eines Esels betreten. Einen Muslim zu beleidigen wurde mit sofortigem Tod bestraft, was willkürlich verhängt wurde und oft gemäß der Laune des Mauren, der im Fall eines Tadels eine Geldbuße an die Regierung zahlte, aber nur selten an die Verwandten des Opfers.
Manchmal werden bestimmte Phasen der Akzeptanz oder Ruhe in Staaten wie Marokko als Beispiele angeführt – aber auch das ist irreführend. Während ein paar jüdischen Familien hin und wieder Privilegien verliehen worden sein mögen, lebte die Mehrheit weiter in immerwährender Angst und war von der Gnade der muslimischen Mehrheitsbevölkerung um sie herum abhängig. Juden konnten brutal angegriffen werden – wagten es aber nicht sich zu beklagen.
Bei der Recherche bin ich auf zahlreiche Zeitungsberichte gestoßen, die die Schrecken der Behandlung von Juden in islamischen Ländern darlegen. Alle davon lange vor Israels Unabhängigkeitskrieg 1948. Ich habe vor auf der Website länderspezifische Seiten zu erstellen, die andere als Verweise nutzen können – Teil eines breiteren Plans die verfügbaren historischen Beweise auf dieser Seite zu stärken. Einstweilen werde ich ein oder zwei Beispiele aus jedem Land nennen.
Marokko
Die jüdische Bevölkerung zählte einst 265.000. Heute beträgt sich etwa 3.000. Dieser Bericht ist eine Beschreibung der erzwungenen Vertreibung einer jüdischen Gemeinschaft im Jahr 1807 aus dem marokkanischen Mogadore – samt Diebstahl ihres gesamten Eigentums.

Auszug aus dem Tagebuch von … Barbier, angekommen in New York
Am letzten 27. Juni wurde den Juden von Mogadore vom Kaiser von Marokko befohlen ihre Stadt innerhalb einer Stunde zu verlassen; der Befehl wurde vom Statthalter sofort umgesetzt und die armen, unglücklichen Juden, etwa 7.000 an der Zahl, wurden verpflichtet ihre Häuser zu verlassen und unter den äußeren Mauern der Stadt, in Zelten und Schuppen usw. Zuflucht vor den brennenden Strahlen der Sonne zu suchen. Männer, Frauen und Kinder – die Kranken und Gebrechlichen in welcher kritischen Situation auch immer, wurde alle schnell gleichermaßen aus ihren Häusern und von Krankenbetten gebracht und dem heißen Sand ausgesetzt, umgeben von hunderten spottenden Mauren, die ihre Notlage bejubelten – nachdem ich einige Stunden unter ihnen umherging und ihre erbärmliche Lage betrachtete, wandte ich mich auf dem Absatz um und dankte Gott, dass ich zu einem Land gehöre, in dem kein Befehl des Kaisers befolgt werden muss. Sobald die Juden weg waren, wurden ihre Häuser von Agenten des Kaisers zu einem Achtel ihres wahren Wertes taxiert; die Summe wurde von ihnen sofort gezahlt und ihre Häuser von Mauren übernommen. Nachdem alles so geregelt war, gewährte der Kaiser ihnen gnädig einen Flecken Boden, auf dem sie neu bauen durften.
„Der Grund für diese unterdrückerische Maßnahme war, dass die Juden die Sitten der Mauren korrumpierten, indem sie unter ihnen lebten, aber die wahrscheinliche Ursache war, dass der Kaiser ihnen einen Großteil ihres Eigentums nehmen wollte und keine angemessene Beschwerde-Grundlage dafür fand; höchstwahrscheinlich führte er daher das oben Beschriebene als Vorwand ein, was bei seinen Untertanen ankam.
Willkürliche Gewaltakte an Juden bestanden fort, wo immer Juden wohnten. Diese Berichte sind über ein Massaker in Tetuan (1858) und die Plünderung einer jüdischen Siedlung in Tameslouht 1889.


Als nächstes gibt ein Bericht aus Tanger von 1825 und Mogador 1864 einen Eindruck des Status der Juden in Marokko:

Nach der Verkündung tanzten besagte Bürger von Tanger weiter; sie schlachteten Schafe; und schlugen ein paar Juden auf den Kopf. Das ist etwas geduldet wird; ein Jude ist hier ein Sklave; und wenn er es wagt seine Hand gegen den Mauren zu erheben, werden ihm die Daumen abgeschnitten. Den maurischen Frauen ist es, wie den muselmanischen Frauen nicht erlaubt sich sehen zu lassen; und sie gehen immer verschleiert aus dem Haus. Die Jüdinnen sind allein sichtbar und sind allgemein von großer Schönheit. Ich bin von ihrer extremen Reinlichkeit überrascht. Warum sind sie Sklaven. Warum werden sie wie Vieh verkauft?

Die Leiden der Juden in ihren Heimen entlang der afrikanische Flüsse sind schlimm und am schlimmsten ist es in Marokko. „Gerechtigkeit für die Juden in Mogador“ und unter den Bergen des Atlas war ein Grundsatz, der den Sultan oder seine Untertanen nie kümmerte. Sie sind mit Steuern, Geldbußen, mit „Kurbascheas“ geschlagen mit Maisstöcken der Bastonade unterworfen worden. Sie sind von Agas und Emiren aus ihren Geschäften gerissen, um für nichts zu arbeiten, werden vor Gericht ausgelacht, in der Öffentlichkeit verhöhnt, privat unterdrückt, ihre Klagen werden übergangen, ihre Rechte ignoriert und ihre angenommenen Heime für sie zu einem Ort des Kummers und der Schande gemacht. Sie haben das ertragen, weil „Leiden ihre Abzeichen“ ist und ihrer Geduld nur mit neuer Tyrannei begegnet wird.
Es gibt Beweise anhaltender Verfolgung das ganze 19. Jahrhundert hindurch. Das ging bis ins 20. Jahrhundert weiter, mit diesem Bericht über einen Angriff in Fez, der 1912 erfolgte, nur fünf Jahre vor der Balfour-Erklärung:

DAS MASSAKER IN MAROKKO
Der Zweig New York der Alliance Israelite Universelle hat folgende Übersetzung von Auszügen aus Briefen von Herrn Elmaleh, dem Direktor der Schulen der Alliance Israelite Universelle in Fez (Marokko) an das Zentralkomitee der Alliance in Paris veröffentlicht; Kopien sind gerade in New York eingegangen.
Fez, 22. April 1912
Die Plünderung und Brandschatzung der Mellah (des jüdischen Viertels) durch die rebellischen Truppen begann am Mittwoch, dem 17, mittags. Mir wurde Wort gebracht von der „Ermordung ihrer Offiziere durch 5.000 bewaffnete Soldaten und von ihrem Marsch auf das französische und das jüdische Viertel. Die Tore der Mellah waren geschlossen, aber leider nicht bewacht, da die Juden keine Waffe hatten; und die Plötzlichkeit des Angriffs machte eine organisierte Verteidigung unmöglich. Unsere Schulen waren bald überfüllt von klagenden Frauen und Kindern. Um 2 Uhr wurde mit mitgeteilt, dass die Plünderer die Tür der Mellah verbrannt hatten und eindrangen. Dann hörten wir die Schreie derer, die ermordet wurden. Ich versuchte stark mit der französischen diplomatischen und militärischen Obrigkeit in Kontakt zu treten, aber meine Botschaften erreichten sie nicht. Ich wussten nicht, dass General Brular nur 800 Männer hatte, auf die er sich verlassen konnte.
Wir waren die unschuldigen Opfer der franzosenfeindlichen Unruhen, die in Fez ausbrachen. Wir waren die einzigen, die angegriffen wurden; und es beweist die grausame Wahrheit, dass, wenn in Marokko der Volkszorn losbricht, er sich an den Mellahs auslässt.
Ich habe mehrere Beispiele von Angriffen und Niveau der Verfolgung in Marokko gebracht, weil es allgemein als das „wohlgesonnenste“ der Länder betrachtet wird; manche beschreiben sogar fast ein romantisches, utopisches Dasein. Was oben zu lesen ist ist die bittere Wahrheit, die jeder sehen kann. Für die anderen jüdischen Gemeinschaften des Nahen Ostens und Nordafrikas angeht, werde ich die Beweise hier auf nur ein oder zwei Beispiele beschränken (die Länderseiten werden, sobald sie hochgeladen sind, zahlreiche Beispiele aus jedem beinhalten).
Tunesien
Die jüdische Bevölkerung zählte einst 105.000. Heute sind es rund1.000. Die hier vorgelegten Berichte handeln von einem Massaker an Juden in Tunis 1857 und einer Beschreibung davon, wie Anschuldigungen gegen einen Juden durch einen Muslim leicht zu gerichtlich sanktionieren Hinrichtungen führen konnte:

Massaker an Juden
Ein grausamer Angriff ist auf die jüdischen Einwohner von Tunis verübt worden und eine Reihe wurden ermordet.

BRUTALE HINRICHTUNG EINES JUDEN
Ein Brief aus Tunis vom 30. Juni liefert Details der außergewöhnlichen Hinrichtung eines Juden wegen angeblicher Blasphemie gegenüber der mohammedanischen Religion, die telegrafisch erwähnt worden ist: „Ein jüdischer Kutscher wurde vor ein paar Tagen, als er sein Fahrzeug entlang eines Faubourg von Tunis fuhr, als bei Ankunft an einem der Tore sein Pferd strauchelte und dabei den Wagen in einer Weise auf eine Seite warf, dass er beinahe einen jungen Muslim berührte, der gerade vorbei kam. Der Muselmane überhäufte den Juden sofort mit Schimpfreden und letzterer, der von Getränken erhitzt war, antwortete wütend. Was der Jude tatsächlich sagte, ist unbekannt, aber der junge Muselmane schrie auf, dass er der Blasphemie gültig sei, weil er das Gesetz des Propheten verflucht habe. Diese Erklärung wurde von mehreren Personen gehört und die Nachricht, dass ein Israelit Mohamet gelästert hatte, verbreitete sich wie ein Flächenbrand unter der fanatischen Bevölkerung der Nachbarschaft. Sofort versammelte sich eine Menge und begann den unglücklichen Juden zu misshandeln und zwei Männer formulierten einen schriftlichen Bericht der Tat, die mindestens achtzig Personen unterzeichneten, die behaupteten, dass sie die Blasphemie mit eigenen Ohren gehört hätten. Mit großen Schwierigkeiten wurde der Jude vor dem Mob gerettet und vor den Douleki (Friedensrichter) gebracht. Dieser Funktionär befahl, nachdem er den Vorwurf hörte, ihn ins Gefängnis zu werfen und er erstellte einen Bericht an den Bey. Der Bey verwies die Sache an die Charra, ein Tribunal, das sich aus allen Clanchefs der muselmanischen Religion zusammensetzte. Dieses Gremium hörte die achtzig Zeugen und ohne dem Leugnen des Juden oder seiner Erklärung, dass er betrunken war irgendwelche Aufmerksamkeit zu schenken erklärten sie ihn einstimmig der Blasphemie schuldig und verurteilten ihn zum Tode.
Algerien
Die jüdische Bevölkerung betrug einst 140.000. Heute ist sie auf null. Zwei Berichte , einer über ein brutales Massaker an Juden in Tremecen im Jahr 1806 und ein Mobangriff auf das jüdische Viertel von Algier 1897.

Es ist bekannt, dass Tremecen den Schrecken einer Plünderung ausgesetzt wurde, bei der 200 Juden ums Leben kamen.

„NIEDER MIT DEN JUDEN“
Algier, 31. Juli
Es gab hier gestern Abend einen weiteren Ausbruch antisemitischer Krawalle. Ein Fall, der aus den jüngsten Unruhen entstand, wurde in lokalen Gericht angehört, aber vertagt. Als die Parteien das Gericht verließen, begann einer Reihe ihrer Anhänger zu rufen „Nieder mit den Juden“ und man begab sich eilig zum jüdischen Viertel. Die Einheimischen, als die den Ruf hörten, kamen in großer Menge heraus, bewaffnet mit schweren Knüppeln. Eine Reihe Läden wurde zum Teil geplündert, aber starke Truppen aus Militär und Polizei stellte bald die Ordnung wieder he und jetzt ist alles ruhig.
Libyen
Die jüdische Bevölkerung zählte einst 38.000. Heute beträgt sie null. Diese Berichte heben sowohl die Verletzbarkeit der Juden als auch die Verfolgung, denen sie ausgesetzt waren, hervor.

Tripolis – Während die in der Stadt Tripolis, der Hauptstadt der Berber-Provinz lebenden Juden verhältnismäßige Ruhe und Sicherheit vor Verfolgung genossen, weil die Mehrheit von ihnen sich unter dem Schutz der europäischen Konsuln befanden, ist das bei ihren Religionsgenossen in anderen Teilen der Regentschaft nicht der Fall. Gegen Ende Juni brachen verschiedene Araber im Dorf Zavia Garbia (7 Wegstunden von der Hauptstadt entfernt) am helllichten Tag in die Synagoge ein und nachdem sie sie geschändet und sie ihrer heiligen Gegenstände beraubt hatten, versuchten sie sie in Brand zu stecken. Das Corps der Konsuln reichte beim Statthalter von Tripolis inoffizielle Beschwerden ein, aber den Juden wurde keine Genugtuung gewährt. Die Diebe und Brandstifter sind noch nicht einmal festgenommen worden. In anderen Teilen der Provinz sind einige Juden ermordet, andere mehr oder weniger schwer verletzt worden und Juden gehörende Häuser wurden gebrandschatzt.

In der Hauptstadt Tripolis, leben 8.000 Juden in einem Teil der Stadt, der ihnen zugewiesen ist und ihnen ist nicht erlaubt außerhalb davon Heime zu nehmen. Sie sind der Tyrannei und Erpressung eines Statthalters ausgesetzt, der ihnen jede Bestrafung zufügen kann, die ihm gefällt und dessen Effektivität an seiner Fähigkeit gemessen wird, den unglücklichen Menschen Steuern abzupressen. Die Juden von Tripolis werden schlimmer behandelt als die von Marokko.
Syrien und Südsyrien
Die jüdische Bevölkerung Syriens betrug einst 30.000. Heute beträgt sie null. „Südsyrien“ ist heute Israel, das die jüdischen Flüchtling aus aller Welt aufnahm – und heute einen jüdische Bevölkerung von mehr als 6 Millionen hat. Die folgenden Einträge verweisen auf die berüchtigte Ritualmordlüge von Damaskus 1840, ein Massaker an Juden in Tzfat 1834 und ein Massaker an Juden in Jerusalem.

TREFFEN IM NAMEN DER VEROGTEN JUDEN
Am Mittwoch wurde vom Bürgermeister und anderen Angehörigen der Obrigkeit auf Anforderung von rund 130 Händlern, Bankern und Geistlichen von Manchester ein Treffen im Rathaus in der King Street einberufen, um über Mittel zu beraten, die am passendsten seien, um das Mitgefühl für die Einwohner in diesem Bezirk für die unglücklichen Juden zum Ausdruck zu bringen, die am meisten unter der extremen Verfolgung in Syrien wegen ihrer Religion erleiden.

„Was den Emir Bechir angeht, dessen Einstellungen gegenüber dem Pascha irrtümlich als zweideutig dargestellt wurden, hat Mehmed Ali jeden Grund seine Begeisterung und Treue zu loben. Als der Emir von Mehmets Ankunft in Syrien hörte, schickte er ihm sofort einen seiner Söhne; übernahm die Aufgabe die Türken von Saphet zu bestrafen, die eine große Zahl von Juden in dieser Stadt massakriert hatten; und zweitausend Bergsteiger aus dem Libanon haben seitdem unter dem Kommando seines zweiten Sohnes, dabei kooperiert Bewegungen zu unterdrücken, die nach Mehmets Abreise, bei seiner Rückkehr nach Ägypten, unter den Ansaris wieder ausgebrochen war. Diese Bewegungen sind die letzten gewesen und Anfang August war die Autorität des Paschas in allen Teilen Syriens völlig wiederhergestellt. Mehmet Pascha betrat Alexandria am 27. Juli wieder.“

EROBERUNG UND PLÜNDERUNG JERUSALEMS DURCH DIE ARABER
Der folgende Brief, der diese schockierende Katastrophe beschreibt, ging an einen Herrn in Plymouth vom Spitfire:
Jerusalem, 16. Juli 1834
Sie kamen um Mitternacht herein und die Soldaten waren nach ritterlichem Kampf verpflichtet sich in die Burg zurückzuziehen. Alle Christen flohen in ihre verschiedenen Klöster und retten so ihr Leben. Sechs Tage lang wurde die Stadt zur Plünderung freigegeben und ich habe nie solch ein herzergreifendes Schauspiel erlebt.
Die Juden, die keinen sicheren Ort hatten, an den sie fliehen konnten, litten sehr stark; ihre Häuser wurden derart geplündert, dass sie kein Bett mehr hatten, in das sie sich legen konnten, viele wurden ermordet, die Ehefrauen und Töchter vergewaltigt; … es wurde Barbarisches begangen, das zu entsetzlich ist um es weiterzugeben.
Iran
Nicht vergessen, die Schiiten machten auch mit. Hier ist ein Bericht zu einem Massaker an Juden in Manzandaran im Jahr 1866, gefolgt von einer allgemeinen Beschreibung aus dem Jahr 1873, die betont, dass es war für einige Toleranz gab, die Juden aber „unter großer Unterdrückung“ litten:

Massaker an Juden- die mohammedanischen Einwohner von Mazandaran in Persien massakrierten während des Festes Moharrem eine große Zahl Juden in dieser Stadt und haben den Rest gezwungen den Mohammedanismus anzunehmen.

Die Mohammedaner Persiens sind die Schiiten oder Scheahs genannte Sekte, die sich zu einem gewissen Ausmaß in religiöser Doktrin und noch mehr in historischen Überzeugungen von den Einwohnern des türkischen Reichs unterscheidet, die Sunniten genannt werden. Die persische Priesterschaft besteht aus vielen Orden, deren oberste derzeit die der Muschtehed ist, von der es im gesamten Land fünf gibt. Freie Posten werden nominell von den Mitgliedern des Ordens gefüllt, aber in Wirklichkeit von den öffentlichen Stimmen und der Schah selbst ist von allem Einfluss bei der Ernennung ausgenommen. Nächster in der Rangfolge hinter dem Muschtehed ist der Scheik-ul-Islam oder Herrscher des Glaubens, von denen es einen in jeder großen Stadt gibt, ernannt von der Regierung, die auch sein Gehalt zahlt. Zu diesen Würdenträgern gehören drei Klassen von Geistlichen; der Muezzin oder Gebetsaufsager und der Mullah oder Durchführender der Riten. Die Armenier haben zwei Bischöfe, einen römisch-katholischen und beide residieren in Isfahan. Es wird weithin Toleranz gegenüber den Armeniern und Nestorianern, aber die Juden und Guebren leiden unter großer Unterdrückung.
Jemen
Die jüdische Bevölkerung betrug einst 63.000. Heute beträgt sie null. Der Bericht von 1857 aus Sanaa ist ein weiterer, der die drittklassige Natur des jüdischen Lebens unter islamischer Herrschaft hervorhebt. Der zweite, ein Bericht von 1923, nennt die Einzelheiten eines Massakers an Juden und den Wunsch der jemenitischen Juden nach „Palästina“ zu ziehen:

Die Juden unter der Zuständigkeit des Imam von Sanaa sind höchst grausam unterdrückt. Kein Jude darf gute oder saubere Kleidung tragen, nicht einmal das billigste Material, aus Furcht man könne ihn für einen reichen Mann halten. Wenn ein Jude außerhalb der Stadt mit mehr als sieben Dollar gefunden wird, wird alles, was er hat, beschlagnahmt. Ihre Kleiderordnung besteht aus einem groben Hemd und einem langen Arba Canfos und einige tragen nur Letzteres, das nie gewaschen wird. Ihnen ist nicht erlaubt ein Pferd oder einen Muli zu reiten und in Anwesenheit eines Muselmanen nicht einmal einen Esel. Sie können daher in der Stadt auf keinen Esel steigen und auf Reisen müssen sie absteigen, sobald sie einem Muselmanen begegnen, außerdem ist ihnen nicht gestattet zu seiner Rechten auszuweichen.

VERFOLGUNGEN SIND IM JEMEN EIGENTÜMLICH
Massaker an Juden lässt viele nach Palästina emigrieren
Washington DC, 25. Mai – „Massaker an Juden im Jemen bringt eine Krise an Anfeindungen, die seit vielen Jahren kocht und bereits zu beträchtlicher Emigration von Juden aus dem südwestlichen Arabien nach Palästina geführt hat“, sagt ein Bericht aus dem Hauptsitz der National Geographic Society in Washington DC.
„Im Jemen leiden die Juden unter Verfolgung einer eigentümlichen Art. Sie dürfen keine Gebäude bauen, die mehr als zwei Etagen hoch sind; ihnen wurde verboten eine Stadt auf dem Rücken von Pferden zu betreten und wenn sie auf einer Landstraße einem Muslim begegnen, müssen sie sogar absteigen, wenn sie an ihm vorbeikommen.
Nach dem Zusammenbruch des osmanischen Reichs
Für das nächste Beispiel wechsle ich die Zeit. Diese Ereignisse, wie die des letzten Berichts aus dem Jemen, fanden nach dem Fall des osmanischen Reichs statt, aber vor der Gründung Israels. Es war diese Welle der Gewalt – die sich in einer Welt ereignete, die das Versprechen des jüdischen Staates gegeben hatte – die schließlich den Kollaps von 3.000 Jahren jüdischer Zivilisation in der arabischen Welt erlebte. Als der islamischen Mischung der aufkommende arabische Nationalismus hinzugefügt wurde, gab es in der gesamten MENA-Region regelmäßige Ausbrüche tödlicher Gewalt gegen Juden. Dieser Bericht ist von einem Massaker in Algerien 1934:

Paris, 8. August – Das Massaker an der und die Plünderung der Juden in Constantine in Algerien am letzten Sonntag und das fortgesetzte Überschäumen überall in Algerien, was weitere antisemitische Unruhen angesichts…
Nach all der Unterdrückung, den Massakern, Zwangskonversionen, Scheingerichten, Vertreibungen, Zwangsräumungen und dem Zwang als Bürger dritter Klasse in ständiger Angst vor ihren muslimischen Nachbarn zu leben – die Juden sollten ein eigenes Land bekommen.
Irak
Die jüdische Bevölkerung betrug einst 150.000. Heute beträgt sie fast null. Diese Berichte kommen aus Basra und Bagdad 1941:

Die Araber ermordeten die Juden, verbrannten ihre Läden und wurden erst durch die Ankunft der britischen Truppen davon abgehalten die gesamte Stadt niederzubrennen.
Irakische Truppen, heißt es, waren absolut undiszipliniert und schlossen sich den Krawallen an, flohen aber, als sie die britischen und indischen Truppen sahen, vor denen sich besonders in Schrecken versetzt zu sein schienen.

Ende April floh Raschid Ali, der Rebellenführer, aus dem Irak und am 1. Juni kehrte der rechtmäßige Regent nach Bagdad zurück. Telegramme berichteten dann, dass es zwei Tage „Unordnung“ gegeben hatte. So war es: Es gab ein Pogrom an den Juden. Es gab ein jüdisches Fest und viele Juden waren auf der Straße. Der arabische Mob fiel über sie her und plünderte und zerstörte ihr Eigentum. (Sie zerstörten auch einiges an muslimischem und britischem Eigentum.) Einige irakische Polizisten machten bei dem Übergriff mit. Nach zwei Tagen beendeten die irakischen Truppen die „Unordnung“. Die großen Fakten werden von den Irakern selbst nicht bestritten; Schätzungen zu den Ermordeten variieren von 500 bis 130. Die Tochter Zion mag sich durchaus beklagen und sagen: „
Zu wenig berichtet
Der schockierendste Teil der Recherche zur Verfolgung von Juden ist nicht das, was man findet, sonder was nicht zu finden ist. Es gibt so viele Anlässe, bei denen bekannt ist, dass ein Massaker an Juden stattgefunden hast und von denen in den Medien kein Wort veröffentlicht wurde. Es gibt mehrere unterschiedliche Gründe dafür:
- Niemanden kümmerte s. Wenn es keinen religiösen oder politischen Grund gab die Angriffe zu erwähnen, wurde nicht darüber berichtet.
- Im späteren Teil des 19. Jahrhunderts gab es in Osteuropa Massaker an Juden. Diese waren viel näher an zuhause und spielten für westliche Medien eine größere Rolle.
- Kolonialkämpfe, besonders in Nordafrika, bedeuteten manchmal, dass man sich selbst schadete, wenn man Belästigungen meldete.
- Zeitungsberichte der jeweiligen Zeit nutzten oft Städte- und Ortsnamen statt Ländernamen. Regionen konnte viele unterschiedliche Etiketten haben. Die Schreibweise für Städtenamen konnten manchmal einfallsreich sein – so wie die Beschreibung des Vorgangs. „Eine Gewalttat in Tetuan in der Berberei“ z.B. ist nicht leicht zu finden.
- Oft waren Juden einfach ein Ziel innerhalb größerer Unruhen. Während Chaos sich festsetzte, wurden Juden immer zum Ziel – aber manchmal, besonders wenn auch Christen angegriffen wurden, hatten die Medien in Großbritannien und den USA wenig Interesse daran von den gestorbenen Juden zu reden.
- In Regionen, die beträchtliche Unruhen erlebten hörten Botschaften über Massaker einfach auf an die Öffentlichkeit zu gelangen – besonders, wenn niemand überlebte, um davon zu reden.
All das bedeutet, dass Beweise für Gewalt gegen Juden schwer zusammenzustellen sind. Es ist einfacher Reisebeschreibungen dazu zu lesen, wie Juden behandelt wurden – und aus diesen heraus das üble Bild dessen zu begreifen,, wie das Leben vieler Juden in muslimischen Ländern aussah. Aber die Wahrheit bleibt. Jahrhunderte lang hatte das jüdischen Volk in islamischen Ländern unter Verfolgung, Erniedrigung und manchmal Gemetzeln zu leiden. Das ging bis ins 20. Jahrhundert weiter. Der einzige Unterschied – und das ist ein gewaltiger – ist der, dass die Juden nach 1948 endlich irgendwo anders hingehen konnten.