Es gibt eine Vielzahl starker protestantischer proisralischer Bewegungen. Dennoch findet man viele aktive antiisraelische Strömungen in einigen der protestantischen Mainstream-Denominationen. Mehrere protestantische Organisationen in der westlichen Welt und in Entwicklungsländern spielen eine wichtige Rolle bei antiisraelischen Aktivitäten. Sie schlagen oft diskriminierende Maßnahmen gegen Israel vor, ohne dass sie je irgendwelches Handeln gegen Länder vorzuschlagen, die extreme Menschenrechtsverletzer sind.
Der US-Forscher Eugene Korn fasst die Geschichte des Antiisraelismus in liberalen westlichen Kirchen zusammen:
Diese harte antiisraelische Haltung hat sich in Amerika und Europa über eine lange Zeit aufgebaut. Seit der ersten Intifada Ende der 1980-er Jahre sind die linken Kirchen dem israelischen Verständnis des Konflikts gegenüber zunehmend feindselig geworden; palästinensische Gewalt wird als legitime Volksbewegungs-Rebellion durch unterdrückte Einheimische gegen israelische koloniale Eroberer palästinensischen Landes betrachtet. Darüber hinaus wurde während dieser Periode der Ökumenische Rat der Kirchen – der nie sonderlich viel Sympathie für Israel hatte – ein unverfrorener Verfechter palästinensischer Verweigerung, der es sogar ablehnte palästinensischen Terror zu verurteilen.[1]
In der Presbyterianischen Kirche in den Vereinigten Staaten haben große Kämpfe gegen Israel stattgefunden, sagte CAMERA-Analyst Dexter van Zyle:
Die Protagonisten sind eine relativ kleine Zahl sogenannter Friedensaktivisten, manche davon mit Verbindungen zum Nahen Osten, die anstreben den jüdischen Staat in den Richterstuhl zu setzen. Indem sie im Namen des Friedens eingebildete Anschuldigungen gegen Israel erheben, streben diese Aktivisten an ihre presbyterianischen Kirchenmitglieder – und die Kirchenbürokratie – für ihre Bemühungen anzuwerben den modernen Staat Israel aus der Gemeinschaft der zivilisierten Staaten zu verbannen sowie es als Kritik und Verurteilung einzigartig wert darzustellen.[2]
Die Gefahr ist jedoch, dass antiisraelische Hetze in solchen Organisationen zwar oben beginnt, im Lauf der Zeit aber an die Basis durchsickert.
Van Zile vermerkt:
Die letzten Jahre hindurch hat eine Gruppe von fünf protestantischen Kirchen – die Presbyterianische Kirche der USA, die United Church of Christ, die United Methodist Church, die Episkopale Kirche und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika – die zunehmend bösartige antiisraelische Bewegung in den Staaten legitimiert … Sie erfreut sich immer noch eines beträchtlichen Einflusses in der amerikanischen Szene, insbesondere in der Linken, dank ihrer Rolle in der amerikanischen Geschichte und des Wohlstands ihrer Mitglieder.[3]
Auch von den kleineren protestantischen Gmeinden wie den Mennoniten[4] und den Quäkern wird eine Menge Hass geschürt.[5]
Rabbi Yitzchok Adlerstein vom Simon Wiesenthal Center beobachtete: „Die Führung der meisten amerikanischen protestantischen ‚Mainline‘-Kirchen ist kopflastig mit antiisraelischer Agitation, besonders bei denen in Missionsgremien. Inzwischen ist eine beträchtliche Zahl ihrer Mitglieder von antiisraelischer Rhetorik beeinflusst worden.“[6]
Der Hasst-Israel-Führer der IPMN
Eine weitere antiisraelische Aktion fand 2014 statt, als das Israel/Palestine Mission Network (IPMN) der Presbyterianischen Kirche eine von einer DVD begleitete Studie veröffentlichte, die „Zionism Unsettled“ genannt wurde. Der Präsident des Jewish Council for Public Affairs, Rabbi Steve Gutow, sagte, der Führer sei „einer Hassgruppe würdig, nicht einer prominenten amerikanischen Kirche“.
Sie wurde nicht nur von jüdischen Organisationen verurteilt, sondern auch von Presbyterianern, die am Dialog mit jüdischen Organisationen beteiligt waren. Reverend Katharine Rhods Henderson, Präsidentin des Presbyterian Auburn Theological Seminary in New York, sagte: „Dieses Dokument gibt vor von Liebe zu handeln, tatsächlich gibt es Dämonisierung, Entstellung und Unausgewogenheit Ausdruck.“
John Wimberly, ein Teilnehmr der Presbyterianer für Frieden in Nahost – eine Grupp, die gegen die antiisraelischen Gruppen in der Kirche gekämpft hat – sagte, dass der Studienführer „den Wunsch zur Beseitigung Israels als jüdischem Staat“ zum Ausdruck bringt. Er stellte fest: „Wir haben es immer mit einer kleinen Gruppe Aktivisten zu tun gehabt, die wissen, wie man das System manipuliert und Leute einschüchtert. Jetzt wird ihnen das um die Ohren fliegen, weil sehr wenige Menschen ihre Agenda teilen.“
Wichtige jüdische Gruppen haben die Bemühungen der Kirche zurückgewiesen die Verantwortung für den Führer zu übernehmen. Ethan Felson, ein Vizepräsident des Jewish Council for Public Affairs, sagte, das IPMN sei kein separates Gremium und erhalte Beiträge seitens der Kirche.[7]
Das Publikum schweigt
Ein allgemeineres Problem, das sich nicht auf protestantische Kirchen beschränkt, taucht auf, wenn Organisationen Hetzern eine Plattform geben, um ihren Hass zu propagiren und dann zur Verleumdung schweigen. Ein solcher Fall war die Allgemeine Synode der United Methodist Church in den Vereinigten Staaten von 2012.
Auf dieser Synode wurde eine Resolution verabschiedet, die zum Boykott israelischer Produkte aufrief, die in der Westbank hergestellt wurden. Danach wurde eine weitere Resolution abgelehnt, mit der vorgeschlagen wurde, dass der Vorstand für Renten und Gesundheit der Kirche seine Anteile an drei Firmen verkaufen solle, die Geschäfte mit Israel machen – Caterpillar, Hewlett-Packard und Motorola.
Eine Frau namens Margaret Novak sagte der Versammlung dann: „Ich möchte uns alle nur bitten sich vorzustellen, wir wären Vereinte Methodisten in den 1930-er und 1940-er Jahren und unser Vorstand für Renten hätte Anteile an sehr erfolgreichen Herstellerfirmen in Deutschland, die in der Ausschreibung für die Öfen der Konzentrationslager mitboten und den Zuschlag erhielten. An welchem Punkt würden wir beschließen, dass es an der Zeit sei unsere Investitionen abzuziehen? Wie viel Beweise würden wir fordern, bevor es an der Zeit wäre die summarische Vernichtung von Menschen aufzuhalten?“
CAMERA merkte an:
Margaret Novak verglich israelische Politik in der Westbank mit der Vernichtung der Juden in Europa. Sie gab diese Äußerung vor mehreren hundert Menschen ab und der Moderator der Versammlung ließ ihre Äußerung unwidersprochen durchgehen. Novaks Gleichsetzung der aktuellen israelischen Politik mit der des Nazi-Regimes fällt unter die Arbeitsdefinition für Antisemitismus, der vom Europäischen Forum zu Antisemitismus erstellt wurde. Diese Definition warnt vor „dem Ziehen von Vergleichen zeitgenössischer isralischer Politik mit der der Nazis“. Novaks Andeutung, dass die Israelis einen Völkermord begehen („summarische Vernichtung von Menschen“) ist diffamierend. Die Bevölkrung der Palästinenser hat sich in den Jahrzehnten seit dem Krieg von 1948 vervierfacht.[8]
Eine Schlüsselfigur der anglikanischen antiisraelischen Kampagnen ist Reverend Stephen Sizer. Die anglikanische Autorin Margaret Brearly bemerkt:
Sein Buch Christian Zionism: Road-map to Armageddon? (Leicester, Intervarsity Press, 2004) wird von vielen führenden britischen und amerikanischen Bischöfen, Theologen und Geistlichen begrüßt, die seine Ansichten teilen … Es lohnt sich Sizers Ideologie zu untersuchen, wegen seines Einfluses und weil es einen wichtigen Strang der christlichen Feindseligkeit gegenüber Israel verkörpert. Sizer ist komplett gegen christliche Unterstützung für „rabbinisches Judentum“ und für Israel … Wie andere Antizionisten ignoriert er die verheerenden Folgen des christlichen wie des arabischen Antisemitismus und reißt Israel politisch aus dem Zusammenhang.
Sie fügt hinzu:
Sizers eigene theologische Position ist im Wesentlichen wie vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil und scheint von der christlichen Mainstream-Theologie nach dem Holocaust unberührt zu sein. Er bestätigt zwar nicht ausdrücklich „Ersetzungstheologie“ („Die Vorstellung, dass die geistliche Kirche als das ‚neue Israel‘ Israel physisch innerhalb von Gottes Vorhaben ersetzt hat“), aber trotzdem ist seine Theologie des „Bundestums“ tatsächlich antijüdische Ersetzungstheologie: „Bundestum“ bestätigt, dass die Kirche das erneuerte Israel ist und in Christus wiederhergestellt, aber jetzt vergrößert, um alle Menschen aller Nationen anzunehmen“.[9]
Im Herbst 2014 nahm Sizer an einer Konferenz im Iran teil, bei der zionistische Beteiligung am 9/11 propagiert wurde. Sizer sagte, er sei dort gewesen, um eine christliche Sichtweise zu präsentiren. Das Board of Deputies forderte eine Ermittlung seitens der Church of England.[10]
Kanada
Professor Ira Robinson von der Concordia University (Montreal) sagt:
Die United Church of Canada hat eine fünf Jahrzehnte alte Geschichte antiisraelischer Rhetorik. 2012 unterstützte sie eine Kampagne mit dem Titel „Unsettling Goods“ um eine Liste von Waren zu boykottieren, die von israelischen Firmen in der Westbank hergestellt werden. 2009 beendete der kanadische Immigrationsminister Jason Kenney von der Konservativen Partei die Finanzierung der NGO KAIROS durch die Regierung (die 35 Jahre angehalten hatte). Kenny machte das wegen ihrer Führungsrolle in der BDS-Kampagne gegen Israel. KAIROS ist von der United Church sowie der kanadischen katholischen, anglikanischen, presbyterianischen, evangelisch-lutherischen und mennonitischen Kirche unterstützt worden.[11]
In Kanada ist ein langer Kampf zwischen Antiisraelis und ihren Gegnern geführt worden. Der Historiker Paul C. Merkley sagte: „Kanadische Großkirchen wie auch ihre Gegenüber in den Vereinigten Staaten haben Bittschriften angesprochen, die eine Verpflichtung zur Durban-Anklage gegen Israel anstreben.“
Er fasst die Situation so zusammen: „Die Laien der kanadischen protestantischen Kirchen sind allgemein pro-israelisch und sie sind, zusammn mit pro-isralischen jüdischen Organisationen, letztlich ein stärkerer Faktor als die oft antiisraelischen Führungen dieser Kirchen.“[12]
Europäische Kirchen
Ähnliche Entwicklungen haben in verschiedenen europäischen Ländern stattgefunden, sagt Eugene Korn.
Im Jahr 2000 schickten die Kirchen der Anglikanischen Gemeinschaft einen Untersuchungsauschuss in den Nahen Osten, um den israelisch-palästinensischen Konflikt begutachten. Als sie nach England zurückkehrte, veröffentlichte sie einen Bericht mit 22 Empfehlungen für den Frieden. Bezeichnenderweise forderte keine einzige Empfehlung irgendetwas Substanzielles von den Palästinensern. Alle richteten sich auf das, was Israel für den Frieden im Nahen Osten tun müsse. Es war aus anglikanischer Perspektive überaus klar, dass Israel die Wurzel des Problems war und daher wurde ausschließlich ihm die Schuld gegeben.[13]
2013 verabschiedete die Vollversammlung der Kirche von Schottland ein Dokument, das darauf abzielte die jüdische Verbundenheit zu Israel von einem theologischen Standpunkt aus zu diskreditieren. Es schlug vor, dass der Anspruch der Juden auf das Land Israel durch ihren Umgang mit den Palästinensern als ungültig angesehen werden könne und schlägt vor, dass die Kirche Boykotte und Sanktionen gegen Israel erwägt.[14]
2014 gab die Methodistische Kirche in Großbritannien einen Bericht zur BDS-Bewegung aus. Obwohl er nicht empfahl, dass die Kirche sich dem Boykott anschließt, war er im Ton so, dass die israelische Botschaft ihn als Versuch die „extremistische politische BDS-Kampagne“ verurteilt. Die jüdische Dachorganisation Board of Deputies kritisierte das Dokument ebenfalls.[15]
Schweden
Zvi Mazel war von 2002 bis 2004 Israels Botschafter in Schweden. 2008 erinnrte er sich in einem Interview zu diesem Zeitraum und sagte:
Etwa ein Jahrzehnt lang ist die Lutherische Kirche keine Staatskirche mehr. Ihr früherer Liter, Erzbischof Hammar, ist ein bekannter Israelhasser. Im Januar 2003 versammlte er siebzig schwedische Intellektuelle, um eine Petition für den Boykott israelischer Waren zu unterzeichnen, insbesondre derer, die aus den Territorien kommen…
Die Lutherische Kirche hat auch ein theologisches Institut in Jerusalem, das von einem pro-palästinensischen Direktor geleitet wird. Als eine Delegation aller im schwedischen Parlament vertretenen Parteien 2006 nach Israel kam, wurde ich eingeladen zu ihnen zu sprechen. Es stellte sich heraus, dass der Direktor alles so arrangiert hatte, dass sie außer mit mir nur mit Palästinenser und extrem linken israelischen Organisationen zusammentrafen. Sie besuchten Ramallah, aber nicht Tel Aviv.
Die Kirche hat schwedische Jugendliche in die palästinensische Autonomie geschickt; Ziel war es Palästinenser zur Schule oder Arbeit zu begleiten, um „Verstöße gegen das Völkerrecht zu dokumentieren“. Diese Jugendlichen dokumentierten die Verstöße der PA gegen das Völkerrecht oder die Verbrechen der Hamas im Gazastreifen nicht.
Die Aktivisten des christlichen Zweigs der sozialdemokratischen Partei stärkt ihre Verbindungen zu den Palästinensern und linken israelischen Organisationen weiter. Ihre Repräsentanten besuchen regelmäßig die Palästinensergebiete und ihre Eindrücke werden in ihrer Zeitung veröffentlicht, was von Israel als diffamierend bezeichnet wird.
Im Herbst 2007 veröffentlichte die Tageszeitung Göteborgs-Posten vier Artikel von Journalisten, die Israel und die Gebiete unter der Schirmherrschaft der schwedischen Kirche besucht hatten. Sie griffen Israel scharf an, indem sie es als Kolonialstaat darstellten und seine Einwohner als Herrscherrasse, die ein Apartheidsystem betreiben.
Um die Dinge in eine historische Perspektive zu stellen, fügte Mazel hinzu: „Die Studie eines Forschers an der Universität Lund stellte fest, dass schwedisch-lutherische Pastoren seit 1937, deutlich vor dem Zweiten Weltkrieg, keine Ehen zwischen Deutschen arischen Blutes und jemandem mit einem jüdischen Großelternteil schlossen.[16] Diese rassistische Haltung wurde auf Rat des schwedischen Außenministeriums hin übernommen.“[17]
Norwegen
Odd Sverre Hove, ehemaliger Chefredakteur der norwegischen christlichen Tageszeitung Dagen, sagt über die Lage in Norwegen:
Die gegenwärtige Generation lutherischer Bischöfe in Norwegen wird von pro-palästinensischer Befreiungstheologie sowie von Ersetzungstheologie dominiert. Letztere behauptet, dass Gottes Bund mit den Juden durch einen mit den Christen „ersetzt“ worden ist. Oslos Bischof Ole Christian Kvarme lebte mehrere Jahre in Israel und spricht ausgezeichnet Hebräisch. Sein Einfluss wurde von einer feindseligen Kampagne lahmgelegt, die die Medien und Linke vor seiner Einsegung auf den Bischofssitz führten. Kvarme ist ein Freund Israels, aber er weiß, dass es harte Medienkritik geben wird, wenn er das in der Öffentlichkeit zu laut sagt.
Hove fügt hinzu:
Der Ökumenische Rat (MKR, Mellomkirklig Råd) der Kirchensynode ist ein starker Verfechter palästinensischer Theologie; er pflegt Kontakte zum Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf. Die aktuelle gewählte Kirchensynode ist, zusammen mit dem Synodenrat, in Fragen „politischer“ Theologie oft eher moderat. Im September 2013 schickte der MKR einen liturgischen Text über palästinensische Besetzungstheologie an alle Ortskirchen, der eine Woche lang auf freiwilliger Basis verwendet werden sollte. Der MKR wurde in der Folge von der Kirchensynode kritisiert, der gegen politische Äußerungen innerhalb der Kirchenliturgie Einwände erhob.[18]
Anfang 2014 sprach sich der CVJM in Norwegen für einen totalen Boykott von Waren und Dienstleistungen nicht nur aus den Siedlungen aus, sondern auch aus Israel selbst. Er rechtfertigte diese Entscheidung damit, dass „eine lange Reihe an UNO-Resolutionen und Jahrzehnt langen Verhandlungen keine Ergebnisse brachten. Wir glauben, dass es jetzt angemessen ist einen Wirtschaftsboykott Israels zu initiieren, um stärkeren Druck auf die israelische Obrigkeit auszuüben.“ Die Organisation hat dreißigtausend Mitglieder in mehr als fünfhundert Ortsgruppen und angehörigen Pfadfindergruppen.[19] Kurz danach distanzierte sich der CVJM Oslo von dem Boykott-Antrag.[20]
Die Niederlande
Die PKN ist die Dachorganisation der niederländischen Protestanten und repräsentiert deren überwiegende Mehrheit. Ihre Kirchenordnung erwähnt eine unzerbrechliche Verbindung zum „Volk Israel“, das heißt dem jüdischen Volk. Das wird jedoch oft verwendet, um Aktionen für das Gegenteil zu verdecken. Die scheinheilige Haltung der PKN wurde viel deutlicher, als sie ihren Priestern und Laien 2009 das Dokument „Kairos – Ein Augenblick der Wahrheit“ zuschickte.
Es gab keinen stichhaltigen Grund das zutun, da seine Autoren hauptsächlich unbedeutende Gestaltn palästinensischer Kirchen waren. Das Dokument war von palästinensischen Christen erstellt worden, die entweder Ersetzungstheologie Befreiungstheologie verfechten. Erstere hat enorm zu fast zweitausend Jharen christlichen Hasses beigetragen und tut das weiter.
Rabbi Tzvi Marx, der am Dialog mit Christen beteiligt ist, sagte:
Indem das Kairos-Dokument de facto angenommen wurde, hat die PKN 60 Jahre Bemühungen untergraben eine neue Beziehung zum jüdischen Volk zu schaffen. Liberale und orthodoxe Juden sind verletzt und schockiert von dieser offenen Unterstützung dieser großen protestantischen Organisaiton für ein Dokument, das im Grunde darauf abzielt Israel aus dem Nahen Osten zu eliminieren.[21]
Später stellte sich heraus, dass der Originaltext in seiner Übersetzung ins Niederländische sogar noch verschärft worden war.[22]
Anfang 2010 schickte die PKN-Leitung zudem dem israelischen Botschafter in den Niederlanden einen Brief mit Anschuldigungen gegen die israelische Regierung.[23] Ein paar Wochen später sandte das Simon Wiesenthal Center (SWC) eine scharfe Antwort an die PKN-Leitung. Darin hieß es unter anderem: „Dieses Kairos-Dokument ist nichts weniger als ein Frontalangriff auf die Legitimität, Lebensfähigkeit und Existenz des Staates Israel.“ Das SWC bot eine detaillierte Argumentation.[24] Es gab einen weiteren Briefaustausch zwischen der PKN[25] und dem SWC.[26]
Niederländische Organisationen üben ziemlich oft Kritik an anderen. Es war für sie allerdings eine recht ungewöhnliche Erfahrung, dass die PKN auf Vorwürfe aus dem Ausland anworten musste. 2010 schrieb der ehemalige theologische Berater der Niederländischen Reformierten Kirche in Jerusalem, Geert Cohen Stuart, einen offenen Brief an PKN-Leiter, in dem er sagte:
Die gerechtfertigte Kritik des Wiesenthal Center verdient es ernst genommen zu werden. Sie haben eine Büchse der Pandora geöffnet und der befreite christliche Antijudaismus, Antizionismus und Antiisraelismus ist vom Wiesenthal Center zurecht entlarvt worden. Es ist blamabel einem möglichen jüdischen Dialogpartner auf Grundlage „einer nicht zu brechenden Verbindung zum Volk Israel“ eine Ohrfeige zu verpassen.“[27]
Die fragwürdige Haltung der PKN gegenüber Israel und den Juden erfordert eine detaillierte Studie. Es muss zudem angemerkt werden, dass die PKN-Leitung regelmäßig wegsieht, wenn palästinensisch-muslimische Menschenrechtsverletzungen und schwere Verbrechen an palästinensischen Christen veröffentlicht werden.[28]
Im März 2014 lehnte Arjan Plaisier, Sekretär der PKN, es ab sich gegen die BDS-Bewegung zu stellen. Er schrieb, dass Firmen und Konsumenten ihre eigenen Entscheidungen treffen müssen. Es war nur ein weiteres Beispiel für die Heuchelei der PKN bei der Behauptung einer „unzerbrechlichen Verbindung“ zum „Volk Israel“.[29]
Der Ökumenische Rat der Kirchen (Weltkirchenrat)
Ein Beispiel für ein schwer antiisraelisches internationales christliches Gremium ist der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK). Van Zile hielt fest: „ÖRK-Institutionen dämonisieren Israel, legen zweierlei Maß an um Taten zu beurteilen und delegitimiert den jüdischen Staat von Zeit zu Zeit.“[30]
2005 besuchte der ehemalige niederländische Europa-Abgeordnete Rijk van Dam den ÖRK mit einer Delegation proisraelischer Christen. Er berichtete, dass sie die ÖRK-Repräsentanten, die sie trafen, fragten:
Warum verurteilt der ÖRK nicht, was in Darfur abläuft? Oder in Nordkorea?“ Sie antworteten: „Wir haben Mitgliedskirchen in Afrika und Asien. Sie werden protestieren, wenn wir zu ihren Ländern Stellung beziehen. In Israel haben wir keine einflussreichen Kirchen.“ Wir sagten ihnen, zu welchem Schluss wir kamen: „Was Sie faktisch sagen, ist, dass Sie einseitig, voreingenommen gegen Israel handeln, weil Sie keinen Protest bekommen.“[31]
Evangelikale Christen
Bei christlichen Einstellungen zu Israel und den Juden spielt eine Reihe Faktoren eine Rolle. David Parsons ist Mediendirektor der Internationalen Christlichen Botschaft in Jerusalem. Er sagte, dass einerseits Christen übrig sind, die an der klassischen Theologie des „abgelehnten Israel“ festhalten wollen. Parsons fügte hinzu: „Die Ersetzungstheologie, die auch Supersessionismus (Ablösung) genannt wird, ist die Haupttheologie der christlichen Feinde Israels.“ Andererseits gibt es christliche Zionisten. Parsons betonte, dass es weltweit vielleicht bis zu sechshundert Millionen protestantische Evangelikale gibt.[32]
Es wird allerdings zunehmend deutlich, dass in den USA eine starke palästinensische Anstrengung im Gang ist die evangelikalen Christen in das propalästinensische Lager zu ziehen. Der amerikanische evangelikale Autor und Forscher Jim Fletcher sagt:
Eine massive Anstrengung ist im Herzen der amernikanischen evanglischen Kirche im Gang, um ihre Mitglieder auf die palästinensische Seite zu locken. Es gibt in den USA etwa 100 Millionen, die sich als Evangelikale identifzieren; von diesen ist eine weit kleinere Anzahl aktiv mit ihrem Glauben verbunden. Es gibt vermutlich rund 15 Millionen engagierte evangelikale Millenials.
Es ist extrem unangebracht zu glauben, dass alle Evangelikale proisraelisch sind. Millenials werden über Medien, Konferenzen, Mentorenbeziehungen, Bücher und soziale Netzwerke ständig mit dem palästinensischn Narrativ bombardiert. Zu regelmäßig gezeigten Filmen gehörten: Little Town of Bethlehem und With God on Our Side (Mit Gott auf unserer Seite).
Fletcher fügt an: „Die Top-Machtzentren innerhalb des amerikanischen Evangelikalismus haben sich bereits der Verbreitung der palästinensischen Version des Konflikts verschrieben. Diese pro-palästinensischen Liter konktrollieren derzeit das Narrativ in der Kirche.“[33]
Van Zile stellt fest:
Die Anfänge dessen, was manche Kommentatoren die „evangelikale Intifada“ genannt haben, waren bereits 2010 zu sehen. Das war das Jahr, in dem With God on Our Side (ein antizionistischer Film) veröffentlicht wurde. Es war auch das Jahr, in dem die erste „Christus am Checkpoint“-Konferenz in Bethlehem stattfand. Diese Veranstaltung, an der rund 250 Menschen aus 20 verschiedenen Ländern teilnahmen, wurde vom Bethlehem Bible College (das damals von Bishara Awad geleitet wurde) und dem Holy Land Trust organisiert, einer sogenannten Friedensorganisation, die Bisharas Sohn Sami Awad leitete.
Die Konferenz, die sich an evangelikale Protestanten richtete, präsentierte Botschaften, die die Legitimität des jüdischen Volks und seines Staates untergraben. Zum Beispiel berichtete Mitri Raheb, lutheranischer Pastor in Bethlehem, dass „Israel das Rom der Bibel repräsentiert, nicht das Volk des Landes“ und dass der israelische Präsident [sic] Benjamin Netnayahu wirklich kein Jude mit legitimen Banden zu Israel ist, weil er „aus einem osteuropäischen Stamm stammt, der im Mittelalter zum Judentum konvertierte.“ … Manfred Kohl, ein supersessionistischer Theologe aus Deutschland, sagte dem Publikum, die Palästinenser erlebten einen „Holocaust“ durch die israelischen Juden, die wegen ihrem Stammes-Selbstverständnisses glauben, sie seien „überlegen, besser oder sogar von Gott ‚auserwählt‘.“
… über die Konferenz von 2010 wurde nur spärlich berichtet, aber die „Christus am Checkpoint“-Konferenz von 2012 kann berechtigterweise als Wendepunktmoment für die Sache des Antizionismus bei den amerikanischen Evangelikalen beschrieben werden. Die Konferenz vom März 2012 zog rund 600 Teilnehmer an, darunter ein Kontingent aus 35 Studenten des Wheaton College, das auch „evangelikaler Vatikan“ genannt wird.[34]
Über die Konferenz von 2014 schrieb Van Zile:
Wenn die auf der Christus am Checkpoint- Konferenz (CATC) in Bethlehem gegebenen Zeugenberichte verlässlich sind, ist das Christentum eine Religion, die ihren Anhängern erlaubt – und sie dazu ermutigt – die jüdische Heimat schlecht zu machen, während man sich gegenüber Muslimextremisten unterwürfig verhält, die Christen in muslimischen Ländern im Nahen Osten, Nordafrika und Asien unterdrücken und töten.
Er fügte hinzu:
Doch statt Muslime direkt für die von ihnen verübte Gewalt zur Verantwortung zu ziehen, richteten die Redner ihren Zorn auf Israel, seine christlichen Unterstützer und auf Christen im Westen wie im Nahen Osten, die angeblich darin versagt haben die Muslime genug zu lieben, die Christen unterdrücken und ermorden. Die Konferenz gab ihrem Publikum eine starke Dosis magischen Denkens, bei dem authentisches Ausdrücken christlicher Liebe zu Islamisten Frieden und Gerechtigkeit bringen könnte.[35]
Palästinensische Christen
Palästinensische Christen spielen bei der Dämonisierung Israels eine wichtige Rolle. Van Zile fasst sie zusammen:
Arabische Christen, besonders die, die in der Westbank und Ostjerusalem leben, haben einen zersetzenden und betäubenden Effekt auf Kirche und nebenkirchliche Organisationen in Europa und den Vereinigten Staaten. Diese Christen stellen Israel erfolgreich als den schlimmsten Menschenrechtsverletzer und einzige Bedrohung des Friedens im Nahen Osten dar. Oft beschreiben sie die christlich-muslimischen Beziehungen in der Region fälschlich als gut. In den Fällen, wenn sie bereit sind einzugestehen, dass es zwischen Christen und Muslimen ein Problem gibt, machen sie Israel für diese Schwierigkeiten verantwortlich.[36]
Eine Institution, die Hass auf Israel propagiert, ist das Sabeel Ecumenical Liberation Theology Center in Jerusalem. Es wurde1994 von Reverend Naim Ateek gegründet. Van Zile sagt:
Dieser anglikanische Priester mit israelischer Staatsbürgerschaft und seine Mitarbeiter stellen die Palästinenser als Opfer wie Jesus in seiner Zeit dar. In einem 2005 veröffentlichten Text setzt das Sabeel Center die Lage im Gazastreifen mit dem ans Kreuz genagelten Jesus gleich. Man verglich den Bau der Sicherheitsbarriere an der Westbank mit der Kreuzigung Christi. Sabeel propagiert auch die Idee, das Israel darauf besteht die Sünden der antiken Israeliten zu wiederholen wie sie im Alten Testament beschrieben sind. Ateek hat eine machtvolle internationale, antizionistische Infratstruktur geschaffen. Bei verschiedenen Gelegenheiten hat er kirchenweite Versammlungen in den USA beeinflusst. Sabeel hatte den Erfolg den Antizionismus in eine rivalisierende religiöse Praxis in amerikanischen Großkirchen und ein beharrliches Element im protestantischen Denken zu verwandeln. Das ist sogar in einer Reihe von Kirchen aufgetaucht, in denen antizionistische Aktivisten in nationalen Synoden keine Mehrheit gehabt haben.[37]
Fletcher betrachtet Sami Awad als weiteren wichtigen palästinensisch-christlichen Hetzer gegen Israel. Der Holy Land Trust „ist eine palästinensisch-christliche Organisation aus Bethlehem mit engen Verbindungen zum Sabeel Center und anderen Israelhass-Gruppen. Awad hat das Modell perfektioniert das palästinensische Narrativ in amerikanische Kirchen zu bringen.“[38]
Das Karios-Dokument
Das Kairos-Dokument spielt bei der Dämonisierung Israels eine wichtige Rolle. Dieses Papier wurde 2009 von einigen palästinensischen Christen veröffentlicht. Sein offizieller Titel lautet „Ein Augenblick der Wahrheit: Ein Wort des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe aus dem Herzen des palästinensischn Leides.“
Der protestantische niederländische Theologe Hans Jansen kommentiert: „In vielen Ländern haben die Medien die Bedeutung der Unterzeichner enorm übertrieben. Sie haben zudem die Bedeutung der starken Opposition zu dem Dokument heruntergespielt.“
Jansen gibt diese Zusammenfassung:
Das Kernargument des Kairos-Dokuments lautet, dass einzig Israel für die Probleme in der Region verantwortlich ist. Das Dokument ruft dazu auf die israelische Besatzungspolitik als „Sünde“ zu betrachten. Das Hauptziel des Dokuments ist der Aufruf zu einem internationalen Wirtschaftsboykott Israels.
Später wurde bekannt, dass das Kairos-Dokument in verschiedenen Ländern als Erklärung der prominentesten palästinensischen christlichen Leiter wie den Griechisch-Orthodoxen, der römischen Katholiken, den Lutheranern, den Anglikanern und den Baptisten beworben wurde. Das ist komplett falsch – nicht ein einziger Leiter dieser Kirchen unterschrieb das Dokument.
Jansen sagt:
Das Dokument ist von nur einem Kirchenleiter unterschrieben worden, von Monib Younan, dem Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land. Er zog seine Unterschrift später zurück. Diese Kirche hat ein paar hundert Mitglieder in den Bereichen unter der Zuständigkeit des Bischofs und wurde 1959 von deutschen lutherischen Bischöfen gegründet. Ihre Mitgliederzahl winzig ist im Vergleich zu den 400.000 Christen, die in diesen Gebieten leben.[39]
Muslimische Verfolgung palästinensischer Christen
Ein Faktor, der im Zusammenhang christlicher Dämonisierung Israels beachtet werden sollte, ist die weit verbreitete Verfolgung von Christen in vielen mehrheitlich muslimischen Ländern. Dieses Thema wird massiv zu wenig berichtet. Dasselbe gilt für die Lage der Christen in den Palästinensergebieten.
Der Jurist für internationales Menschenrecht Justus Weiner sagte 2008:
Die umstrittenen Territorien der Westbank und des Gazastreifens sind von der palästinensischen Autonomiebehörde (PA) und in den letzten Jahren zum Teil von der Hamas verwaltet worden. Unter diesen Regimen sind die christlichen Araber Opfer regelmäßiger Menschenrechtsverletzungten geworden, darunter Einschüchterung, Schläge, Landdiebstahl, Brandanschläge auf Kirchen und andere christliche Institutionen, Verweigerung von Arbeitsplätzen, Wirtschaftsboykott, Folter, Entführungen, Zwangsehen, sexuelle Belästigung und Erpressung.
Muslime, die zum Christentum übergetreten sind, sind die in größter Gefahr. Sie sind oft wehrlos gegenüber der Grausamkeit muslimischer Fundamentalisten. PA und Hamas-Vertreter sind direkt für viele der Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Christliche Araber werden ebenfalls Oper der Halbanarchie, die die Herrschaft der PA verkörpert.
Weiner schließt:
Die Menschenrechtsverbrechen an christlichen Arabern in den umstrittenen Gebieten werden von Muslimen begangen. Dennoch beschuldigen viele palästinensisch-christliche Leiter Israel dieser Verbrechen statt die tatsächlichen Täter. Diese Patriarchen und Erzbischöfe christlich-arabischer Denominationen vernebeln die Wahrheit und bringen ihre eigenen Leute in Gefahr. Das geschieht oft wegen persönlicher Vorteile oder aus Einschüchterung. Dieses Motiv ist von einer Vielzahl christlicher Liter in der westlichen Welt übernommen worden. Andere, die sich der Menschenrechtsverbrechen bewusst sind, entscheiden sich zu ihnen zu schweigen.[40]
2014 legte Weiner weitere Beispiele vor: Steve Khoury, Pastor der First Baptist Church of Bethlehem, sagte im Mai 2013, dass Christen sich ständiger Schikane ausgesetzt sehen. Deshalb verzichten viele von ihnen darauf in der Öffentlichkeit Kreuze zu tragen und Bibeln dabei zu haben. Er fügte hinzu, dass ihnen oft von Muslimen gesagt wird sie sollten „zum Islam übrtreten. Er ist die wahre und richtige Religion.“ Khourys Kirche ist vierzehnmal mit Brandbomben beworfen worden.
Im Dezember 2013 lieferte Samir Qumsieh, ein christlicher Gemeindeleiter aus Beit Sahour bei Bethlehem mehrere Beispiele für die Einschüchterung, der sich die christliche Gemeinde ausgesetzt sieht. Er zeigte einige Beispiele von durch Christen an Bethlehems Krippenplatz verkaufter Souvenire, darunter T-Shirts der Geburtskirche, auf der es die üblichen Kreuze nicht gibt. Bei einer weiteren Gelegenheit erklärte Qumsieh: „Wir werden schikaniert, aber ihr wollt die Wahrheit nicht wissen. Niemand sagt öffentlich etwas über die Muslime. Das ist der Grund, dass Christen weglaufen.“[41]
Eine andere Stimme
Im Oktober 2014 sprach Vater Gabriel Nadaf, ein griechisch-orthodoxer Priester aus Nazareth, vor dem UNO-Menschenrechtsrat im Auftrag von UN Watch. Er begann seine Rede mit der Erklärung: „Während ich heute vor Ihnen stehe, ist die Erde des Nahen Ostens durchtränkt vom Blut von Christen, die jeden Tag getötet werden.“
Dann bot er Beispiele, darunter dass 20 Prozent der Bevölkerung des Nahen Ostens zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus Christen bestand; heute sind es noch 4 Prozent. Und dass die syrisch-christliche Bevölkerung von zwei Millionen auf 250.000 geschrumpft ist. Er erwähnte den Exodus von 77 Prozent der christlichen Bevölkerung des Irak allein im Jahr 2000.
Diesen Statistiken ließ Naddav die Beobachtung folgen:
Wenn wir uns den Nahen Osten ansehen, Herr Präsident, erkennen wir, dass es nur einen sicheren Ort gibt, an dem Christen nicht verfolgt werden. Einen Ort, wo sie geschützt sind, freie Religionsausübung genießen, in Frieden leben und keinem Töten und Völkermord ausgesetzt sind. Das ist Israel, das Land, in dem ich lebe. Der jüdische Staat ist der einzige Ort, wo Christen des Heiligen Landes in Sicherheit leben.
Trotzdem ist die globale Gemeinschaft nach Angaben von Naddaf beteiligt daran den Gruppen zu helfen, die ihre christlichen Minderheiten vernichten wollen.
Er schloss seine Rde mit der Äußerung:
Ich, Vater Gabriel Naddaf aus Nazareth, stehe vor Ihnen und bitte dringendlich: O Führer der Welt und Unterstützer des Friedens, stoppt diejenigen, die den einzigen jüdischen Staat in der Region vernichten wollen. Es ist die einzige Zuflucht und schützt alle ihre Bürger. Es ist der einzige Ort, der nicht versucht die Christen zu verdrängen, sie zwingen ihr Land aufgrund der Suche nach Sicherheit zu verlassen.[42]
Vater Nadaf hat sich wegen seiner Ansichten in der Vergangenheit schon Kritik ausgesetzt gesehen, insbesondere für seine Unterstützung, dass isralische Christen in der IDF dienen. Im Mai 2014 entfernte die griechisch-orthodoxe Leitung ihn wegen seines politischen Engagements aus seiner Kirche.[43] Seine positiven Ansichten über die IDF gefährdeten auch seinen Sohn, der von einem Aktivisten von Hadasch, der arabisch-jüdischen Partei in der Knesset, wegen der Haltung seines Vaters zum Dienst in der IDF schlimm zusammengeschlagen.[44]
Zufriedenheit über Völkermord-Absichten oder Komplizen dabei?
Sind diese Christen, die vor der Glorifizierung von Mördern auf höchster Ebene in der palästinensischen Autonomie die Augen verschließen, nur zufrieden wegen des regelmäßigen Fehlens grundlegender moralischer Wert and der Spitze der palästinensischen Gesellschaft? Oder sind sie Komplizen der Leute, die Mörder von Zivilisten als lobenswert ansehen, vorausgesetzt die Opfer sind Israelis? Diese Frage ist sogar empathischer gegenüber denen, die Israel kritisieren und die völkermörderischen Absichten der Hamas auslassen. Diese Fragen können gerechtfertigterweise zu vielen der anderen gestellt werden, die Hass auf Israel und die Juden schüren. Doch angesichts der lange anhaltenden, gewalttätigen und mörderischen Geschichte seitens Teilen der Christenheit befinden sich die Hassschürer unter den Christen in einer völlig anderen Liga wegen der vielen Verbrechen, die von Anhängern der Religion an Juden im Verlauf vieler Jahrhunderte begangen wurden.
Der palästinensische Jesus
Die Entstellung des historischen Hintergrunds Jesu stammt nicht unbedingt aus christlichen Kreisen, muss aber erwähnt werden. Das ist ein wichtiges Element der Propagandastrategie der PA. Sie hat Jesus als palästinensischen Befreier dargestellt, den „palästinensischen“ Propheten und sogar „den ersten Palästinenser“. Viele dieser Behauptungen fügen uralten irreführenden, antisemitischen Motiven eine palästinensische Identität hinzu, so wie „Christus ist ein von den Juden getöter kanaanitischer Palästinenser“.
Nach Angaben von Palestinian Media Watch versucht die PA „vor den Palästinensern zu verbergen, dass Jesus ein Jude war, der im Land Judäa/Israel lebte. PA-Führer definieren Jesus wiederholt als Palästinenser, der den Islam predigte, womit sie nicht nur die jüdische Geschichte bestreiten, sondern auch die Geschichte und Legitimität der Christenheit“.[45]
Die Verzerrung des historischen Hintergrunds Jesu hat wichtige Präzedenzfälle. Nazideutschland verbreitete vor und während des Zweiten Weltkriegs die Propagandafälschung, dass Jesus kein Jude, sondern Arier war. Das Nazi-Institut zum Studium und Auslöschung des jüdischen Einflusses auf das deutsche Kirchenleben wollte „das Christentum als germanische Religion umdefinieren, dessen Gründer Jesus kein Jude war, sondern beherzt gekämpft hatte, um das Judentum zu vernichten, wobei er diesem Kampf zum Opfer fiel.“ Das Image von Jesus als arischem Helden wurde von den Nazis in ganz Europa verbreitet und von Laien-Leitern und Kirchgängern gleichermaßen weithin akzeptiert.[46]
[1] Verweise auf viele antiisraelische Kirchendokumente und mit Bezug auf Nahost-Positionen sind zu finden in Eugene Korn: Meeting the Challenge: Church Attitudes to- ward the Israeli-Palestinian Conflict.New York (Anti-Defamation League) 2002).
[2] Dexter van Zile: Mainline American Christian ‘Peacemakers’ against Israel. Post-Holocaust and Anti-Semitism, 90, 15. November 2009.
[3] ebenda
[4] Dexter Van Zile: Key Mennonite Institutions against Israel. Post-Holocaust and Anti-Semitism, 83, 2. August 2009.
[5] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Rabbi Yitzchok Adlerstein: Mainline American Christians against Israel. Israel National News, 8. Juli 2013.
[6] ebenda
[7] Ron Kampeas: Presbyterians push back against church group’s anti-Zionist study guide. JTA, 18 Februar 2014.
[8] Anti-Semitic Rant Passes Without Challenge at Methodist Convention. Snapshots, CAMERA, 3. Mai 2012.
[9] Margaret Brearley: The Anglican Church, Jews and British Multiculturalism. In: Posen Papers in Contemporary Anti-Semitism 6. Vidal Sassoon International Center for the Study of Anti-Semitism. Hebräische Universität Jerusalem, 2006.
[10] John Bingham: Church of England vicar denies backing ‘anti-Semitic hate-fest’ in Iran. The Telegraph, 6. Oktober 2014.
[11] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Ira Robinson: Canada, Too, is Home to Anti-Zionism and Anti-Semitism. Israel National News, 20. März 2014.
[12] Paul Merkley: Anti-Zionism and the Churches: The Canadian Scene. Post- Holocaust and Anti-Semitism, 94, 1. Februar 2010.
[13] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Eugene Korn: Divestment from Israel, the Liberal Churches, and Jewish Responses: A Strategic Analysis. Post-Holocaust and Anti-Semitism, 52, 1. Januar 1, 2007.
[14] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Kenneth Collins: Ein für Juden und Israel brutales Dokument der Church of Scotland. abseits vom mainstream, 10. Juni 2013.
[15] Tim Wyatt: Israeli Embassy criticizes Methodist BDS briefing. Church Times, 2. Mai 2014.
[16] Sweden Applied Nazi Race Laws in Wartime, Study Shows. Ha‘aretz, 6. April 2006.
[17] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Zvi Mazel: Anti-Israelism and Anti-Semitism in Sweden. In: Behind the Humanitarian Mask. Jerusalem (Jerusalem Center for Public Affairs/Friends of Simon Wiesenthal Center for Holocaust Studies) 2008, S. 85-86.
[18] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Odd Sverre Hove: Christian Foes and Friends of Israel in Norway. Israel National News, 22. November 2013.
[19] Norwegian YMCA embraces boycott Israel policy. JTA, 2. März 2014.
[20] Miranda McGonagall: Oslo chapter of YMCA/YWCA reject YMCA/YWCA Israel boycott. Norway, Israel and the Jews, 13. März 2014.
[21] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Tzvi Marx: Christelijk-Joodse relaties. In: Manfred Gerstenfeld: Het Verval, Joden in een Stuurloos Nederland. Amsterdam (Van Praag) 2010, S. 164-173.
[22] Eildert Mulder: Noodkreet Palestijnen aangedikt. Trouw, 20. April 2010.
[23] Brief der PKN an die Regierung des Staates Israel, 17. Februar 2010.
[24] Brief von Rabbi Abraham Cooper und Rabbi Yitzchok Adlerstein vom Simon Wiesenthal Center an D P. Verhoeff und A. J. Plaisier von der PKN, 3. März 2010.
[25] Brief der PKN an das Simon Wiesenthal Center, 10. März 2010.
[26] Brief des Simon Wiesenthal Center an die PKN, 24. März 2010.
[27] Offener Brif von Geert Cohen Stuart an den Synodenvorstand der PKN, 12. April 2010.
[28] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Justus Reid Weiner: Palestinian Crimes against Christian Arabs and Their Manipulation against Israel. Post-Holocaust and Anti-Semitism, 72, 1. September 2008.
[29] Jonas Kooyman: PKN over BDS. NIW, 4. April 2014.
[30] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Dexter van Zile. The Anti-Israel Policies of the World Council of Churches. In: Demonizing Israel and the Jews. New York (RVP Press) 2013, S. 70-72.
[31] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Rijk van Dam: Anti-Israeli Bias in the Eu- ropean Parliament and Other EU Institutions. In: European-Israeli Relations: Between Confusion and Change? Jerusalem (Jerusalem Center for Public Affairs/Konrad Adenauer Stiftung) 2006, S. 79-90.
[32] Manfred Gerstenfeld, Interview mit David Parsons: Christian Friends and Foes of Israel. In: Demonizing Israel and the Jews. New York (RVP Press) 2013, S. 67-69.
[33] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Jim Fletcher: The Pro-Palestinian Campaign to Woo US Evangelicals. Israel National News, 28. Oktober 2013.
[34] Dexter van Zile: Evangelical Anti-Zionism as an Adaptive Response to Shifts in American Cultural Attitudes. Jewish Political Studies Review 25, 1-2 (Frühjahr 2013).
[35] Dexter van Zile: Bethlehem Conference Promotes Submissive Dhimmi Narrative. CAMERA, 10. April 2014.
[36] Dexter Van Zile: Palestinian Christian Abuse of Christian Organizations in the West. In: Alan Baker: Palestinian Manipulation of the International Com munity. Jerusalem (JCPA) 2014, S. 127.
[37] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Dexter van Zile: Sabeel Christian Anti-Zionist Organization Gains Power. Israel National News, 3. April 2013.
[38] Gerstenfeld, Interview mit Fletcher.
[39] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Hans Jansen: Protestants and Israel: The Kairos Document Debate. In: Demonizing Israel and the Jews. New York (RVP Press) 2013, S. 80-82.
[40] Gerstenfeld, Interview mit Weiner.
[41] Manfred Gerstenfeld, Interview mit Justus Reid Weiner: How Christians are Persecuted in the PA. Israel National News, 30. September 2014.
[42] Nazareth Priest Tells N. in Arabic: ‘Israel is only country in Mideast where Christians live in safety.’ UN Watch, 29. September 2014.
[43] ICEJ News: Father Nadaf reportedly fired from Greek Orthodox Church. International Christliche Botschaft in Jerusalem, 12. Mai 2014.
[44] Ariel Ben Solomon: Son of Greek Orthodox priest who supports IDF enlistment attacked in Nazareth. The Jerusalem Post, 12. Juli, 2014.
[45] Jesus misrepresented as ‘Muslim Palestinian.’ Palestinian Media Watch.
[46] Susannah Heschel: The Aryan Jesus. Princeton (Princeton University Press) 2008, S. 2-4.