Raymond Ibrahim, 15. November 2022 (The Stream)

Wussten Sie, dass überall im Subsahara-Afrika – in Nigeria, Mosambik, der Zentralafrikanischen Republik, Mali, der Demokratischen Republik Kongo – Muslime seit vielen Jahren Christen terrorisieren und abschlachten.
Es ist auch keinerlei Hoffnung in Sicht: Probleme, die nicht ehrlich angegangen werden können, sind dazu verdammt auf ewig fortzubestehen.
Auftritt der sogenannten „Mainstream-Medien“. Soweit es sie angeht ist die Verfolgung von Christen in Afrika ein Nebenprodukt wirtschaftlicher und territorialer Missstände.
Ein Bericht, der den Titel „Wie Armut und Korruption überall in Afrika antreiben“ trägt, ist zeichenhaft. Nach Anführung eines Vorfalls, bei dem „Jihadisten“, die mit dem Islamischen Jihad verbunden sind, Dutzende niedermetzelten, besteht er darauf, dass solche Terroranschläge, die „überall auf dem afrikanischen Kontinent zunehmen“, eine „Folge von Armut, neuen wie alten heimischen Missständen sind…“
Das ist das Argument der Mainstream-Medien gewesen und sie halten daran fest – egal, dass es Berge an widersprechenden Beweisen gibt.
Nehmen wir den wenig bekannten Völkermord an den Christen in Nigeria. Laut eines Berichts vom August 2021 sind seit dem ernsthaften Beginn der islamischen Unruhen um Juli 2009 mehr als 60.000 Christen entweder bei Überfällen ermordet oder entführt worden; man hat sie nie wiedergesehen. Während desselben Zeitraums wurden annähernd 20.000 Kirchen und christliche Schulen von „Allahu Akbar“ brüllenden Muslimen abgefackelt und zerstört.
Nach Angaben der jüngsten Berichterstattung von World Watch List wurden 79 Prozent aller wegen ihres Glaubens getöteten Christen in Nigeria getötet, insgesamt 4.650.
Wer genau steckt hinter dieser Travestie? Hauptsächlich zwei Gruppen. Erstens ist es Boko Haram, Nigerias führende Terrorgruppe, deren voller Name „Sunnis für [islamische] Verbreitung und Jihad“ bedeutet. Ihre Spitzname „Boko Haram“ bedeutet „westliche Bildung ist eine Sünde“ (nicht „Wir töten, weil wir arm sind“). Ihr erklärtes Ziel ist die Gründung eines reinen Scharia-Staates und die brutale Unterwerfung oder Abschlachtung der Christen Nigerias.
Die andere Gruppe, die in den letzten Jahren sogar noch mehr Christen terrorisiert und abgeschlachtet hat als Boko Haram, sind die muslimischen Fulani-Hirten, die regelmäßig Dörfer von Christen überfallen und diese niedermetzeln. Auch sie handeln aufgrund von Jihad-lehren und Hass auf Christen.
Bedenkt man, dass im Durchschnitt in Nigeria jeden Tag 13 Christen wegen ihres Glaubens abgeschlachtet werden, dann ist es fast sinnlos jeden einzelnen Vorfall aufzuführen. Die an dieser Tragödie Interessierten können meine Reihe „Muslim Persecution of Christians“ verfolgen, in der ich die wichtigsten Vorfälle der Verfolgung zusammentrage, die jeden Monat rund um die Welt in Erscheinung treten. Es muss nicht extra erwähnt werden, dass Nigeria dabei dominiert. Hier sind nur ein paar wenige davon, die im September 2022 auftraten:
- 1. September: Muslimische Fulani-Hirten hackten 6 Christen mit Macheten zu Tode.
- 11. September: Muslime ermordeten einen Christen, als sie einen Pastor entführten und seine Frau verletzten.
- 18. September: Muslimische Fulani töteten drei Christen bei einem Überfall auf ein christliches Dorf, „nachdem sie in den letzten drei Wochen mindestens 22 andere in derselben Gegend massakrierten“.
- 21. September: Weitere Macheten schwingende muslimische Hirten massakrierten 15 Christen bei einem mitternächtlichen Überfall auf zwei christliche Dörfer.
- 23. September: Muslimische Fulani überfielen vorwiegend christliche Dörfer in derselben Region des Staates Benue. „Diese Angriffe der Hirten haben Dutzende Christen tot und mehrere weitere mit Wunden durch Schüsse und Macheten zurückgelassen“, sagte ein Einwohner.
- 17. September: Während eines Gebets die ganze Nacht hindurch drangen muslimische Fulani ein und entführten Dutzende Christen. Weniger als eine Woche zuvor wurden 60 andere Christen derselben Konfession in einer anderen Region des Landes entführt.
- 4. September: Bewaffnete entführten Dutzende Christen aus der Kirche, darunter den Sohn des Pastors.
In Reaktion auf diese und andere Angriffe hieß es in einer aktuellen Äußerung der Southern Kaduna Peoples Union:
Es gibt immer noch keine Atempause für christliche Gemeinschaften … weil Terroristen, Jihadisten, Banditen und bewaffnete Hirten weiter christliche Gemeinden ausplündern und vernichten…
Die Gräueltaten gehen in der Tat nonstop vor sich. Gerade erst laut eines Berichts vom 27. Oktober mit dem Abschlachten von 15 weiteren Christen – zumeist Frauen und Kinder, als sie nachts schliefen. Die muslimischen Fulani schnitten einer Christin auch ziemlich sadistisch die Brüste ab.
Trotz all dem bleibt der amerikanische „Mainstream“ entschieden dabei den Jihad als Nebenprodukt von „Ungleichheit“ und „Armut“ zu beschreiben, um Bill Clinton zu zitieren, als er einst erklärte, was „all diesen Kram antreibt“ (der „Kram“ war ein Verweis auf den Völkermord an den Christen in Nigeria).
In ihrem Streben allem und jedem statt der Realität die Schuld zu geben, ist selbst der Klimawandel ins Mainstream-Arsenal der Gründe aufgenommen worden, die den Jihad gegen Christen antreiben. Nachdem muslimische Fulani rund 50 Christen massakrierten, während sie am Pfingstsonntag (5. Juni 2022) friedlich in ihrer Kirche beteten, gab der Präsident von Irland, Michael Higgins eine Erklärung aus, die genau diese absurde Behauptung erhob.
Aber wie eine nigerianische Nonne, Schwester Monica Chikwe, einmal feststellte: „Es ist hart nigerianischen Christen zu sagen, dies sei kein Religionskonflikt, weil das, was sie sehen, komplett in schwarz gekleidete Fulani-Kämpfer sind, die ‚Allahi Akbar‘ skandieren und ‚Tod den Christen‘ brüllen.“ Oder wie die Christian Association of Nigeria einst fragte: „Wie kann es ein [säkularer oder wirtschaftlicher] Zusammenprall sein, wenn eine Gruppe [Muslime] andauernd angreift, tötet, verstümmelt, vernichtet und die andere Gruppe [Christen] wird ständig getötet, verstümmelt und ihre Gotteshäuser werden zerstört?“
Das vielleicht Allerschlimmste ist die Reaktion der Administration Biden gewesen. 2020 setzte Trump Nigeria auf die Liste der Länder von besonderer Sorge des Außenministeriums – das heißt, Staaten die Verstöße gegen die freie Religionsausübung betreiben oder tolerieren. Unter Biden entfernte das Außenministerium allerdings Nigeria – diesen Staat, in dem alle zwei Stunden Christen getötet werden – von der Liste.
Es muss gar nicht gesagt werden, dass viele Beobachter das Außenminister wegen dieses unerwarteten Schritts hart kritisiert. Sean Nelson, Rechtsberater von Global Religious Freedom für ADF International, hielt fest:
Der Aufschrei, weil das Außenministerium Nigeria den Status eines Landes besonderer Besorgnis aufgrund der Verletzung der freien Religionsausübung genommen hat, ist absolut berechtigt. Es wurden keine Erklärungen dafür gegeben, die diese Entscheidung rechtfertigen könnten. Wenn überhaupt, dann hat sich die Lage in Nigeria im vergangenen Jahr verschlimmert. Tausende Christen sowie auch Muslime, die den Zielen der Terroristen und Milizgruppen widersprechen, werden ins Visier genommen, getötet und entführt und die Regierung ist schlicht nicht bereit diese Gräueltaten zu stoppen… den Status eines Landes besonderer Sorge für Nigeria wirl die zunehmend autoritäre Regierung dort nur ermutigen.
Zufällig und was man ihm positiv anschreiben sollte, fragte Trump einmal geradeheraus den nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari (dem, darauf bestehen viele nigerianische Offizielle, Obama half an die Macht zu bringen): „Warum bringt ihr Christen um?“
Wie auch immer, sieht die aktuelle Lage so aus: Gegen die christliche Bevölkerung Nigerias ist ein Jihad von Völkermord-Ausmaß erklärt worden – und ist seitdem in mehrere weitere Subsahara-Staaten übergeschwappt – während amerikanische Medien und die US-Regierung Nigerias Probleme in rein ökonomischen begriffen darstellen, die der Realität trotzen.
Die Unfähigkeit die einfachen Tatsachen zu akzeptieren; die Unfähigkeit ideologische oder existenzielle Motive zu berücksichtigen, einzig materielle Motive (Geld, Land usw.) zu sehen; die fast instinktive Schlussfolgerung, dass muslimische Gewalt klarer Nachweis für einen legitimen Missstand ist – all das sitzt derart im vorherrschenden Paradigma – von den Mainstream-Medien bis zu Mainstream-Politikern – und alle vergiften die westliche Zivilisation von innen und erodieren ihren Einfluss und die Fähigkeit von außen zu handeln.
Es bedeutet auch, dass für die meisten amerikanischen Medien und Politiker Schwarzes Leben keine Rolle spielt – zumindest nicht, wenn sie Christen sind und ihr Leben von Muslimen beendet wird.