Gazas Kultur ist beduinisch, während die Araber in Judäa und Samaria die von Bauern und Stadtbewohnern ist. DAs ist nur einer der Gründe, dass die beiden Regionen in ineinander greifen.
Dr. Mordechai Kedar, Israel National News, 17. Oktober 2018
Dies Woche informierte uns die israelische Zeitung Yediot Aharonot uns, dass Jason Greenblatt, Präsident Trumps Sonderrepräsentant für internationale Verhandlungen, sagte, die Amerikaner hätten vor den Gazastreifen und die palästinensische Autonomiebehörde wieder miteinander zu verbinden. Wenn Greenblatt das tatsächlich sagte, offenbart es eine wichtige Komponente des amerikanischen Friedensplans, dessen Vorbereitung seit mehr als einem Jahr im Gang ist.
Wer immer die Wiederverbindung von Gaza mit Judäa und Samaria in den noch nicht verkündeten Plan einbezog, muss von den Ankündigungen der verschiedenen Palästinensersprecher stark beeindruckt gewesen sein, denn sie alle – bis zum Letzten, ob nun PA oder Hamas – reiten ständig auf der Notwendigkeit herum die „zwei Teile der Heimat“ wiederzuvereinen. Israel zihet es vor die beiden als getrennte Einheiten zu behalten, die einander feindselig gesinnt sind. Umfragen in der PA zeigen eindeutig, dass die arabische Straße, ob nun im Gazastreifen oder Judäa und Samaria, die Einung haben möchte, die zerfiel, als die Hamas den Gazastreifen im Juni 2007 übernahm.
Die Amerikaner lauschten dem palästinensischen Konsens, den sie diesbezüglich beobachteten und kamen zu dem Schluss, dass sowohl die Palästinenserführung und die Öffentlichkeit darauf hereinfielen, was die dazu brachte das zu einem Teil ihres Plan zu machen, in der Hoffnung, die Palästinenser würden den Plan dann akzeptieren, über den nachzudenken alle – die PLO, die Hamas, die Fronten und Organisationen – rundheraus abgelehnt haben. Greenblatt sagte außerdem: „Netanyahu wird schwierige Entscheidungen treffen müssen“, womit er meinte, dass Israel die Wiedervereinigung des Gazastreifens mit Judäa und Samaria wird akzeptieren müssen.
Wenn also alles, was die Palästinenser wollen, eine Wiedervereinigung ist und die Amerikaner dem zustimmen, wo ist dann das Problem? Warum stimmen die Palästinenser nicht wenigstens diesem Teil des Friedensplan zu? Die Antwort findet sich in einem sehr wichtigen Aspekt der nahöstlichen Kultur, der in der westlichen Kultur kein Gegenstück hat – den vielfältigen Nuancen von Sprache.
Die westliche Kultur glaubt das, was gesagt wird, unbesehen. Ein Beispiel: Wenn ich sage, ich stimme einer Person zu, mit der ich spreche, dann heißt das, dass ich alle zugehört habe, was sie sagt, darüber nachgedacht habe und mich entschieden habe, ihre Meinung zu akzeptieren. Der Westen vertraut in die Ernsthaftigkeit der redenden Person, glaubt, was sie sagt und akzeptiert das, wie es ist. Immerhin gibt es freie Meinungsäußerung und jeder kann sagen, was ihm durch den Kopf geht, so dass, wenn jemand etwas sagt, das das ist, was wer wirklich denkt und fühlt.
Im Nahen Osten hingegen hat alles, was jemand sagt, drei Ebenen: Die obere und sichtbare Ebene ist der Inhalt dessen, was gesagt worden ist, die mittlere ist die, was die sprechende Person tatsächlich meint und die untere ist die, was sie verbirgt. Während er jemandem zuhört, versucht der Hörende im Nahen Osten die verborgenen Ebenen zu durchdringen, die wahre Absicht des Redenden zu verstehen und aufzudecken, was vor ihm versteckt wird.
Das ist der Grund, dass, wenn jeder palästinensisch-arabische Politiker, sei es von PLO oder Hamas, erklärt: „Wir müssen den Gazastreifen und die Westbank wiedervereinen, er meint: „Ich verstehe, dass das ist, was der Mann auf der Straße will und ich sage, was er hören will“, und dabei die Tatsache verbirgt, dass er sich sicher ist, dies wird nie geschehen; dazu hat er die Absicht der anderen Seite die Schuld für die Fortsetzung der Teilung zu geben.
Warum wird es die Wiedervereinigung nicht geben? Weil die beiden Regionen in ihrer Kultur, Sprache, Verhalten und Denkmustern total verschieden sind. Das Araber im Gazastreifen ist ein Beduinen-Dialekt, eine Ableitung des saudisch gesprochenen Arabisch, während das der Araber in Judäa und Samaria ein palästinensischer Dialekt ist, der dem in Syrien gesprochenen Arabisch gleicht. Die Sprachlücke ist nicht nur ein technischer Faktor in der Kommunikation, sie ist der Ausdruck kultureller Unterschiede: Die Kultur des Gazastreifens ist eine beduinische, die der Araber in Judäa und Samaria ist die von Bauern und Stadtbewohnern.
Die Führung des Gazastreifens ist die Hamas, eine Organisation mit religiösem Charakter, der die Zusammensetzung der Bevölkerung spiegelt, während die PLO die PA mit einer säkularen Agenda regiert, die zur arabischen Bevölkerung in Judäa und Samaria passt, außer in den Hebron-Bergen, deren Einwohner eher traditionell sind. Die Teilung zwischen Gazastreifen und Judäa/Samaria ist nicht nur eine politische, sondern stützt sich auf kulturelle Unterschiede; eine kulturelle Kluft trennt zwei unterschiedliche Bevölkerungen, die nie zusammengelebt haben, außer in der kurzen Zeit von der Gründung der PA 1994 bis zur Teilung 2007, vierzehn Jahre später; in dieser Zeit gab es keine kulturelle Vermischung der beiden Regionen.
Noch bedeutender ist das böse Blut, das zwischen den beiden Herrscherorganisationen PLO und Hamas besteht. Die Ausdrücke, die sie für einander verwenden, sind die schlimmsten der arabischen politischen Sprache: „Verräter“, „Kollaborateure mit Israel“, „korrupt“, „Blutsauger“, „israelische Grenzpolizei“ und viele, weit böswilligere Beschuldigungen.
Der Zorn und die Wut auf einander spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Hamas-Terroristen erinnern sich der unaussprechbaren Foltern, die sie bei Vernehmungen in den Kerkern der PA-Sicherheitskräfte erlitten, während die aus der PLO sich gut erinnern, wie 2007 Hamas-Terroristen Mitglieder der PLO-Sicherheitskräfte unter den Augen von deren Familien hinrichteten und diejenigen, die entkamen, von den Dächern der Hochhäuser warfen. Im Nahen Osten gibt es überdies kein Vergessen und kein Vergeben. Stattdessen gibt es wachsames Warten, bis der richtige Augenblick kommt sich zu rächen und die verlorene Ehre der Familien der Opfer wiederzuerlangen.
Die Organisation Hamas wurde Ende 1987 gegründet und hat seit diesem Datum die PLO-Führung und die Anerkennung der PLO in der arabischen Welt und an der internationale Front als einzige Organisation, die das „palästinensische Volk“ vertritt, herausgefordert.
Israel unterstützte das Konzept der PLO als bester Alternative für Israel und lange waren Israels Führungspolitiker – Peres, Beilin und ein unwilliger Rabin – der Meinung, dass die PLO, obwohl weit davon entfernt zionistisch zu sein, die Antwort auf die Hamas sei. Wenn wir der PLO nur die Macht geben die Palästinenser zu regieren, so träumten sie, wird aus ihr eine friedliebende Organisation werden und bald „sich der Hamas annehmen, ohne dass Gerichte und Menschenrechtsgruppen dazwischenfunken“.
Die Welt war von der Meinung der israelischen Führung enorm beeindruckt und über nahm sie, obwohl die Hamas-Führer vehement dagegen waren und behauptete, die PLO-Führung habe die Richtung verloren, als sie die Oslo-Vereinbarungen unterschrieb, die Israel ein „Sicherheitspolitik“ gab. Immerhin sollte Israel nach Ansicht der Hamas vom Gesicht des Heiligen Landes Falastin gewischt werden, einer Region, die allein den Muslimen geweiht war.
Mahmud Abbas wurde fast ermordet, als der den Gazastreifen das erste Mal besuchte, nachdem er PA-Vorsitzender wurde. Die Kugel strich an seinem Gesicht vorbei und tötete einen seiner Leibwächter. Vor ein paar Monaten schickte er seinen Premierminister Rami Hamdallah und den Leiter der PA-Sicherheitskräfte, Magd Faraj, nach Gaza und als diese den Übergang Erez ein paar hundert Meter hinter sich gelassen hatten, ging eine Bombe neben ihrer Kolonne hoch und verpasste sie um Haaresbreite.
Ich habe seit mehr als elf Jahren gesagt – seit dem Tag, an dem die Hamas den Gazastreifen übernahm – dass infolge dieser schweren Differenzen, Konflikte und Streitigkeiten die Scheidung zwischen dem Gazastreifen und Judäa/Samaria endgültig ist, absolut ohne jede Chance die Kluft zu überbrücken, die die beiden Organisationen trennt. Ihre Repräsentanten haben sich Hunderte Male zu Versuchen getroffen die Spaltung zwischen den beiden zu beenden und trotz der Unterzeichnung hunderter Dokumente durch beide ist nichts passiert. Vielleicht wird die Zukunft ein Aussöhnungsabkommen bringen, aber das wird nur eine Vereinbarung signalisieren, keine Aussöhnung, denn die Organisationen sind schon lange über den Punkt hinaus, an dem es eine Rückkehr gäbe.
Alles, was bleibt, besteht darin zu entdecken, was Jason Greenblatt dazu brachte die Wiedervereinbarung von Gazastreifen und Judäa/Samaria als Teil von Amerikas „Deal des Jahrhunderts“ zu verkünden. Er glaubt offenbar, es bestehe eine Chance, denn darum bitten sie un der – wie andere Amerikaner auch – glaubt, was sie sagen sei das, was sie meinen. Amerikaner glauben nicht, dass im Nahen Osten jemand etwas sagen kann und genau das Gegenteil meint, um seine Pläne zur Eliminierung der Person , die er mit Lob, Gunst, Umarmungen und Küssen überschüttet, zu verbergen.
Das mag der wahre Grund für das Fehlschlagen all der amerikanischen und israelischen Friedenspläne sein. Amerikaner und Israelis denken wie Westler und die Palästinenser und ihre arabischen Kollegen denken wie Leute des Nahen Ostens. Bis die Amerikaner und Israelis östliche Kultur mit all ihren Ebenen erkennen, werden sie weiterhin Friedenspläne erstellen.
Wir werden jede Menge Pläne bekommen, aber keinen Frieden.
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen...