Israelische Marine entdeckt Waffen an Bord des Frachters „Victoria“

Hier werde ich versuchen möglichst vollständige Informationen zum von Israel aufgebrachten erneuten Waffenschiff einzustellen und im Lauf des Abends entsprechende Updates zu bringen.

Die IDF berichtete:

IDF-Marinesoldaten fingen das Frachtschiff „Victoria“, das mit den unterschiedlichsten Waffen beladen war. Die Auswertung ergab, dass die Waffen an Bord des Schiffes für die Nutzung durch Terrororganisationen im Gazastreifen vorgesehen waren. Das Schiff, das unter liberianischer Flagge fuhr, wurde 200 Meilen westlich der Küste Israels abgefangen. Dieser Vorfall war Teil der Routineaktivitäten der Marine, angesichts der Sicherheitsbewertungen der IDF um die Sicherheit zu gewährleisten und Waffenschmuggel zu verhindern.

Den Streitkräften wurde von der Besatzung an Bord kein Widerstand geleistet und das Schiff wird jetzt von der israelischen Marine in den israelischen Hafen Ashdod zu weiteren Durchsuchungen und detaillierter Inspektion der Fracht geführt.

Das Schiff war auf dem Weg vom Hafen Mersin in der Türkei nach Alexandria in Ägypten. Die IDF möchte festhalten, dass die Türkei in keiner Weise mit dem Vorfall in Zusammenhang steht.

Die Operation wurde entsprechend der Regierungsdirektiven der aus gegebenem Anlass erfolgten Empfehlungen des Generalstabschefs genehmigt.

Am Morgen brachte Generalleutnant Benny Ganz den Verteidigungsminister Ehud Barak zu den Funden auf dem Schiff auf den neuesten Stand.

Die IDF und das Außenministerium setzte die deutschen Behörden darüber in Kenntnis, dass die „Victoria“ aufgebracht wurde, da das Schiff in deutschem Besitz ist. außerdem wurde die Regierung Liberias informiert, unter denen Flagge es fuhr, ebenso Frankreich, weil die Reederei eine französische ist.

Die Operation wurde vom IDF-Marinebefehlshaber, Generalmajor Eliezer Marom geleitet und unterstand dem Kommandeur der Marinespezialkräfte.

Die Waffen an Bord stammen aus dem Iran. Außerdem befand sich in der Ladung ein Radargerät, das Torpedoboote entdecken kann. Daneben gab es mindestens 4 Raketen, die dazu dienen von Land aus auf Ziele auf See zu zerstören. Wundert die Herkunft der Waffen irgendjemanden, der erfährt, dass die Victoria aus genau dem syrischen Hafen ablegte, in dem gerade erst die iranischen Kriegsschiffe zu Besuch waren?

Die Besatzung wusste offenbar nicht, was sie da transportierte.

In der Vergangenheit hat es mehrere Vorfälle gegeben, bei denen Schiffe mit großen Waffenladungen für die Terroristen aufgebracht wurden:

– 7. Mai 2001, die Santorini: Die Santorini wurde auf dem Weg vom Libanon in den Gazastreifen aufgebracht. Sie führte 40t Waffen mit, darunter Strela-Luftabwehrraketen – dieselbe Art von Raketen, die die Terroristen abfeuerten, als sie ein israelisches Passagierflugzeug der Arkia beim Start in Mombasa (Kenia) im November 2002 nur knapp verfehlten. Zur Ladung gehörten weiterhin Mörser, Gewehre und Geschütze, Granaten, Minen und Sprengmaterial, Raketenwerfer zur Panzerbekämpfung und Artillerie-Raketen.
Drei Crewmitglieder auf der Santorini wurden wegen des versuchten Waffenschmuggels aus dem Libanon in den Gazastreifen verurteilt – der Kapitan (ein professioneller Waffenschmuggler) und zwei seiner Verwandten an Bord des Schiffes waren in drei vorherige Schmuggelversuche verwickelt, hinter denen die Hisbollah und die PFLP-GC steckten.
Die Santorini wurde von der PFLP-GC auf einer kleinen Insel vor Syrien gekauft und als syrisch registriert. Während früherer Schmuggelversuche durch die Besatzung wurden Waffen in Syrien verpackt und von einem syrischen Bus in den Libanon gebracht. Teil der Panzerbekämpfungswaffen stammten aus dem Iran.

– 3. Januar 2002, die Karin-A: Die Karin-A wurde im Roten Meer abgefangen, als sie in Richtung PA fuhr. Sie hatte 80 versenkbare Container mit 50t Waffen an Bord, darunter: RPG-7 Raketen, RPG-18-Raketenwerfer zur Panzerbekämpfung, im Iran produzierte Antipersonenminen, 2.200 kg hoch explosiver Sprengstoff, Sagger-Raketenwerfer zur Panzerbekämpfung und Raketen, sowie Gewehre, Maschinengewehre, AK-47, 735 Handgranaten, 700.000 Patronen kleinkalibriger Munition und Tauchausrüstung. Die versenkbaren Container sollten ins Meer abgelassen und dann im Gazastreifen an Land gespült oder von einem kleineren Schiff aufgesammelt und in den Strip geliefert werden.

Yassir Arafats ehemaliger Finanzchef und damaliger Vertrauter Fuad Shubaki war stark in die Schmuggelversuche involviert; zur Besatzung gehörten Mitglieder der PA und Arafat gab letzten Endes die Beteiligung an den Schmuggelversuchen zu. Das Schiff wurde im Libanon gekauft und fuhr in den Sudan und den Jemen, um zivile Waren (Wassermelonenkerne, Sesamkerne, Reis, Spielzeug, Kleidung) aufzunehmen, mit denen die Waffen an Bord getarnt werden sollten.

– 8. Juni 2002: Zwei Palästinenser wurden entdeckt, als sie entlang des Strandes des nördlichen Gazastreifens schwammen; sie hatten eine AK-47 und vier Magazine Munition dabei, mit denen sie in eine israelische Gemeinde eindringen wollten.

– 14. August 2002: IDF-Marinekräfte identifizierten einen bewaffneten Palästinenser, der einen oxenigierten Taucheranzug trug und eine AK-47, 8 Granaten, 4 Magazine Munition mit sich führte und auf dem Weg von der Küste des Gazastreifens zu einem israelischen Ort war.

– 23. November 2002: Nach vielen Versuchen mit einem unbekannten palästinensischen Fischerboot zu kommunizieren, die vom Gazastreifen Richtung Israel fuhren, explodierte ein mit Bomben beladenes Boog in der Nähe eines israelischen Patrouillenbootes. Drei Personen wurden mittelschwer, eine leicht verletzt.

– 7. Januar 2003: Ein verdächtiges Rettungsfloß trieb entlang der Küste des nördlichen Gazastreifens; es wurde festgestellt, dass es mit Sprengstofffallen ausgestattet war.

– 21. Mai 2003, die Abu Hasan: Die Abu Hasan wurde in Gewässern westlich von Haifa abgefangen; sie war auf dem Weg vom Libanon nach Ägypten und transportierte Sprengstoff der Hisbollah, der in den Gazastreifen gehen sollte. Das Schiff selbst war ein Fischerboot, das zweifellos gezielt benutzt wurde um die Absichten zu verbergen. Zur Fracht gehörte: ein Funksystem um Bomben fernzuzünden, CDs mit Anweisungen zur Ausführung von Selbstmord-Bombenanschlägen, fünf Kisten mit Raketensicherungen und 25 Detonatoren für Katjuscha-Raketen. Die Drahtzieher des versuchten Waffenschmuggels waren mit Arafats PA und der Hisbollah verbunden.

– 12. Oktober 2009, die Hansa India: Die Hansa India, die unter deutscher Flagge vom Iran aus abfuhr, sollte eine Ladung von acht Containern in Ägypten löschen. Nach Warnungen der deutschen Behörden wurde das Schiff nicht entladen und fuhr weiter nach Malta, wo es sichergestellt wurde; man stellte fest, dass es Kugeln und Industriematerial mitführte, das zur Herstellung von Waffen gedacht war und anscheinend nach Syrien gelangen sollte.

– 3. November 2009, die Francop: Die Francop wurde vor der Küste Zyperns aufgebracht; sie befand sich auf dem Weg vom Iran nach Syrien, von wo die Ladung zur Hisbollah in den Libanon geschmuggelt werden sollte. Diese bestand aus 36 Containern mit 500t Waffen: 9.000 Mörserbomben, 3.000 Katjuscha-Raketen, 3.000 Artilleriegranaten, 20.000 Granaten und eine halbe Million Schuss kleinkalibriger Munition, alle verborgen hinter Säcken mit Polyethylen. De Waffenschmuggel wurde ohne Wissen der Besatzung versucht: Das Lager wurde im Hafen Bandar i mIran auf ein iranisches Schiff geladen, das in einem ägyptischen Hafen anlegte, wo die Umladung auf das deutsche Schiff Francop erfolgte. Die Ladung war zehnmal größer als die auf der Karin-A aufgebrachte.