Unglaubliche Schieflage von Reuters in Artikel zu Ostern in Jerusalem

Elder of Ziyon, 2. April 2010

Von Reuters:

Als Junge in Jerusalem aufgewachsen, sah Yacub Dahdal Christen aus dem gesamten Nahen Osten zu Ostern sich in der Stadt einfinden, um auf den Spuren Jesu zu wandeln.

Tausende wurden in den Häusern der Einwohner der Stadt beherbergt. Viele sollten die Stadt als Paten neu geborener Jerusalemer verlassen, die während der Pilgersaison getauft wurden.

„ES war ein Fest in jeder Bedeutung des Wortes“, sagte Dahdal, jetzt 72 Jahre altes hochrangiges Mitglied der palästinensischen christlichen Gemeinde in Jerusalem. „Die Ägypter kamen mit dem Zug, die Libanesen und Syrer mit dem Bus“, sagte er.

„Stellen Sie sich vor, sie wären in der Altstadt – sie hätten all die unterschiedlichen Akzente gehört: libanesisch, jordanisch, ägyptisch, syrisch vermischt“, sagte er. „Es war eine wahre Freude.“

Heute denkt er über eine sehr andere Oster-Atmosphäre nach, in einer Stadt, in der Spannungen oft offensichtlicher sind als Spiritualität.

Gut, schauen wird, wie anders die Dinge sind:

Das Haus, in dem er im muslimischen Viertel der Altstadt geboren wurde, ist nur wenig entfernt von der ersten Station des Kreuzwegs; heute schmücken es israelische Flaggen und darin wohnen Siedler, die dort eingezogen sind, seit Israel im Krieg von 1967 Ostjerusalem einnahm.

Aha, dass es Juden in einer Stadt gibt, in der sie Jahrhunderte lebten, ist ein großes Problem für Menschen, die Ostern feiern?

Was noch?

Seit diesem Konflikt ist der Fluss der Pilger aus benachbarten arabischen Staaten ausgetrocknet. Syrien und der Libanon verbleiben im Kriegszustand mit Israel. Wenige Ägypter oder Jordanier machen die Reise, obwohl ihre Regierungen mit dem jüdischen Staat Frieden geschlossen haben.

Und wer genau hält sie davon ab diese Reise zu machen? Es ist sicher nicht Israel, das sie willkommen heißen würde. Doch der Ton des Artikels, besonders die Nicht-Folgerung des vorigen Absatzes, legt aber nahe, dass es Israel ist.

Christliche Pilger fliegen immer noch zu Ostern ein, aus Deutschland, Peru oder Russland, als Touristen eines einmal-im-Leben-Besuchs, die sich der israelischen Restriktionen weitgehend unbewusst sind – abgesehen von der offensichtlichen Tatsache, dass an jeder Ecke Polizisten zu sein scheinen.

Reuters hat bisher noch keine einzige Restriktion erwähnt. Und Fakt ist, dass tausende Christen aus anderen Ländern einfliegen – Christen, die weit mehr Probleme gehabt hätten Jerusalem zu besuchen, bevor die Israelis hier regierten.

Aber die Zahl der palästinensischen Pilger ist auf einen Bruchteil des früheren Levels gefallen. Örtliche Christen warnen, dass Jahrhunderte alte Traditionen vor dem Aussterben stehen.

Israelische Sicherheitsmaßnahmen, sagen sie, haben ihren Zugang zu Jerusalem und seinen heiligen Stätten behindert, deren wichtigste die Grabeskirche ist, die als Stätte der Kreuzigung und Auferstehung Jesu verehrt wird.

Ah, israelische Einschränkungen sollen es also sein, die die palästinensischen Christen draußen halten. Natürlich gelten israelische Einschränkungen sowohl für Juden als auch für Muslime, wie auch darauf, wohin sie in Jerusalem sicher gehen können. Und Sicherheit ist die tatsächliche Frage, da es in Jerusalem erst vor ein paar Wochen Krawalle gab. Aber Reuters kann nicht dahin gehend belästigt werden, dass es glaubt Israel sei gerechtfertigt bei dem, was klar eine Ungerechtigkeit ist, wenn auch eine, die Reuters nicht so richtig definieren kann.

In der Westbank, einschließlich Bethelehem, und dem Gazastreifen lebende Palästinenser – ebenfalls von Israel 1967 besetzt – brauchen eine Erlaubnis, um nach Jerusalem zu kommen.

Israel sagt, es habe dieses Jahr als Geste des guten Willens 10.000 Genehmigungen für Bewohner der Westbank ausgegeben. Fünfhundert wurden an Christen im Gazastreifen vergeben, deren Zahl einige Tausend beträgt.

Israel hat mehr als 10.000 Genehmigungen für palästinensische Christen ausgegeben, damit die nach Jerusalem kommen. Impliziert wird, dass dies ein riesiger Rückgang der Zahl derer ist, die in den 1940-er Jahren kamen. Wir werden sehen, ob das stimmt.

Das Ergebnis ist ein großer Rückgang der örtlichen Teilnahme an den Oster-Zeremonien, sagten christliche Zahlen. Letztes Jahr zum Beispiel schafften es nur ein paar Hundert Palästinenser in die Grabeskirche zur Zeremonie des Heiligen Feuers, bei dem Gläubige sich versammeln, um Zeuge des Auftauchens von Kerzen zu sein, die durch ein Wunder im Grab Jesu entzündet wurden.

Obwohl sie auf den Samstag vor dem orthodoxen Osterfest fällt, haben örtliche Christen aller Denominationen seit Generationen der Zeremonie beigewohnt, die immer ein wichtiges Gemeinschaftsereignis war.

Aber wie viele?

„Es waren immer Tausende, Zehntausende“, sagte Qupty. „Heute, letztes Jahr, wenn ich sagen würde Hunderte, würde ich übertreiben“, sagte er.

Wenn in den guten alten Zeiten Zehntausende palästinensischer Christen in Jerusalem eingefallen wären, sollte das in den Zeitungen erwähnt worden sein. Hier ist ein Bericht von 1955, als Jordanien die Altstadt Jerusalem kontrollierte:


(Christliche Pilger aus vielen Nationen gingen gestern in der Prozession durch die Straßen Jerusalems auf dem Weg, den Christus zur Kreuzigung nahm (erklärte Associated Press). Die Gruppe von mehr als 5000 Personen war in entsprechend der Sprache aufgeteilt, mit einem großen Holzkreuz, von 15 Männern getragen, vor jeder Gruppe.)

In der guten alten Zeit schafften es also rund 5000 Pilger aus allen Nationen, zu den Feierlichkeiten nach Jerusalem zu kommen – die Hälfte der Zahl an Genehmigungen, die Israel dieses Jahr allein den palästinensischen Christen gegeben hat!

Die Archive der Palestine Post aus den 1930-er und 1940-er Jahren spiegelt dieselben Fakten – ein paar Tausend Pilger kamen jedes Jahr.


(Zeremonie des Heiligen Feuers in der Grabeskirche
Rund 1.500 Personen, darunter viele Pilger, nahmen gestern an der orthodoxen Zeremonie des Heilgen Feuers in der Grabeskirche bei.)

In einigen Jahren war die Zahl niedriger, aus verschiedenen Gründen – Bauarbeiten oder Krieg oder Krawalle. 1938 zum Beispiel war die Grabeskirche wegen Sorgen um die öffentliche Sicherheit geschlossen; es bestand die Gefahr, dass Teile der Kirche einbrachen. In diesem Jahr hatte man 4000 Kopten und 700 orthodoxe Pilger erwartet.

(Bevor die Briten die Kontrolle über Palästina übernahmen, wurden die jährlichen Ostergottesdienste oft gewalttätig, weil die rivalisierenden christlichen Sekten darum kämpften, wer Besitzrechte und Vorrang an den einzelnen heiligen Stätten hatte.)

Mit anderen Worten: Entgegen dem, was Reuters schreibt, ist die Zahl der an den Gottesdiensten in der Heiligen Woche teilnehmenden Pilger unter israelischer Herrschaft beträchtlich gestiegen. Und selbst die Zahl der palästinensischen Christen, denen die Teilnahme erlaubt ist, ist höher als die der Teilnehmer der Zeit, als Jerusalem unter britischer und jordanischer Herrschaft stand.

Alls das geschieht zur selben Zeit, in der die Z ahl der Christen in den palästinensisch-arabischen Gebieten in den letzten Jahren aufgrund islamischer Verfolgung beträchtlich abgenommen hat. Diese unbedeutende Tatsache wurde von Reuters ebenfalls ausgespart.

Reuters hat einen immens aufhetzerischen und unausgewogenen Bericht zusammengestellt, der unkritisch die Beschwerden palästinensischer Araber nachplappert, ohne auch nur Gedanken über die grundlegendsten Fakten zu machen.

2 Gedanken zu “Unglaubliche Schieflage von Reuters in Artikel zu Ostern in Jerusalem

  1. Yacub Dahdal wird als hochrangiges Mitglied der palästinensischen christlichen Gemeinde in Jerusalem vorgestellt. Hochrangig hin oder her – es wird Zeit, dass Yacub Dahdal wieder einmal in der Bibel liest, insbesondere die 10 Gebote. Dort steht „Du sollst nicht falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“

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