Andrew Sullivan, The Sunday Times of London, 11. August 2002 (leider ohne URL)
Der Sitzkrieg dieses Sommers sieht noch seltsamer aus, wenn man die europäische und die amerikanische Presse vergleicht. In London und Paris, Berlin und Brüssel sind die Zeitungen voll mit Spekulation zu einem Krieg mit dem Irak. Es gibt Forderungen, die Parlamente aus der Sommerpause zu holen; es gibt Gerüchte zu möglichen Kabinetts-Rücktritten; es gibt geheime Umfragen, die die enorme Unbeliebtheit von George Bush bei den Briten zeigen. In Deutschland macht der Kanzler sogar Opposition gegen den Krieg zu einer Zentralfrage seines Wahlkampfs. Aber in der „Reichshauptstadt“, tausende Kilometer entfernt, bleibt es seltsam ruhig. Der Senat hielt gerade Anhörungen zu einem möglichen Krieg gegen Saddam ab, aber die Administration sagt, sie sei noch nicht so weit befragt zu werden. Der Kongress macht Pause. Der Präsident ist in Texas. Viele Amerikaner sind in den Ferien. Die Zeitungen berichten über die Sache, aber es gibt noch keine aktuelle, leidenschaftliche, substantielle Debatte. Und es gibt wenig Geheimnisvolles um das Warum. Trotz der Bemühungen von Antikriegs-Zeitungen wie der New York Times zeigen Umfragen beständig, dass zwischen 60 und 70 Prozent der Amerikaner Krieg unterstützen. Der Präsident hat sich rhetorisch zu einem solchen Ergebnis verpflichtet. Niemand, der der Administration nahe steht, hat in privaten Gesprächen Zweifel, dass er stattfinden wird – wahrscheinlich diesen Winter. Die Amerikaner sind angesichts dieses Krieges nicht fröhlich: Es werden ihre Söhne und Töchter sein, die in ihm sterben werden. Aber sie sind genauso wenig bereit eine solche gefährliche Bedrohung des Westens zu ignorieren, wie wir sie erlebt haben.
Und die amerikanische Antwort auf die europäische Panik und den europäischen Widerstand? Vielleicht wird sie am besten in einem ungeduldigen Seufzer zusammen gefasst. „Den Europäern ist angesichts der amerikanischen Macht unwohl“, ist nicht mehr unbedingt eine schockierende Schlagzeile. Es ist schlicht keine Neuigkeit mehr, dass der Guardian den Gebrauch von Waffen ablehnt, um der Wiederauferstehung eines der bösartigsten und gefährlichsten Regime der Welt vorzubeugen. Es ist nicht neu, dass die EU es in Gestalt von Chris Patten vorzieht palästinensischen Terror zu subventionieren statt sich über den möglichen irakischen Einsatz von biologischen Waffen zu ärgern. Die Amerikaner verdrehen schlicht die Augen wegen der gewöhnlichen europäischen Leugnung und ihrer Proteste. Wenn die Europäer sogar gegen den Krieg in Afghanistan waren, welche Chance gibt es, dass sie den Krieg gegen den Irak unterstützen? Amerikaner kennen das. Sie werden es wieder erleben. In der Zwischenzeit haben sie eine Arbeit zu erledigen.
Auf einer tieferen und eher Besorgnis erregenden Ebene ist es zunehmend richtig, dass viele Amerikaner sich darum gar nicht mehr kümmern. Sie sind die instinktive europäische Ablehnung jeden Gebrauchs militärischer Gewalt gewöhnt; und sie sind den automatischen (und oft heuchlerischen) Antiamerikanismus der europäischen Mitte und Linken gewohnt. Aber dem wird ein relativ neuer und nicht zu beantwortender Faktor hinzu gefügt: Warum um alles in der Welt, einmal abgesehen von guten Manieren, sollten sich die Amerikaner darum kümmern, was die Europäer denken? Ja, Diplomatie verlangt Höflichkeit und „Zuhören“. Aber es ist überhaupt nicht klar, was sonst benötigt wird. Militärisch ist Europa eine Niete und auf gutem Wege, völlig unbedeutend zu werden. Mit einer einzigen Ausnahme, Großbritannien, haben die Europäer eine vernachlässigbar geringe Menge an Geld und Truppen zur Ergreifung Al Qaidas (aber noch nicht zum Sieg über sie) beigetragen. Sie waren in den 90-er Jahren nicht einmal in der Lage, genug Initiative und Koordination aufzubringen, um einen weiteren Völkermord auf ihrem Kontinent zu verhindern. Mit Ausnahme Großbritanniens haben sie ihre Verteidigungsausgaben derart weit verringert, dass sie als militärische Verbündete praktisch wertlos sind. Und diese Kürzungen der Militärausgaben gehen weiter – sogar nach dem 11. September. Wenn jemand, der es ablehnt, seine Tür nachts abzuschließen, beginnt sich über den einzigen Polizisten in der Straße zu beschweren, dann sollten vernünftige Leute darüber nachdenken, was mit der Realitätswahrnehmung dieser Person passiert ist. Will er nicht tatsächlich ausgeraubt oder ermordet werden? Gleichermaßen ist es eine Sache, wenn die Europäer sagen, sie wollten alle militärische Verantwortung für die Aufrechterhaltung der internationalen Ordnung den USA überlassen. Es ist aber eine andere Sache für die Europäer, Einspruch zu erheben, wenn die USA sie beim Wort nehmen und zur Verteidigung dieser Weltordnung handeln.
Die Notwendigkeit einer solchen Ordnung ist während des letzten Jahrzehnts nicht aufgehoben worden. Die Welt ist immer noch ein Furcht erregend gefährlicher Ort – vielleicht durch die vorangeschrittene destruktive Technologie gefährlicher als irgendwann in der Vergangenheit. Es war einmal unmöglich sich vorzustellen, dass radikale Terroristen die Fähigkeit erringen könnten eine ganze Stadt wie New York oder Rom zu zerstören. Aber sie stehen jetzt kurz davor dies schaffen zu können und letzten September demonstrierten sie der Welt, dass sie nicht zögern würden, diese Möglichkeiten zu nutzen. Der verwunderte Durchschnittsamerikaner möchte daher die nervösen Europäer fragen: Was genau versteht ihr am 11. September nicht? Diese mörderischen Fanatiker könnten ihre Absichten und ihre Möglichkeiten nicht deutlicher zeigen. Sie wollen euch töten und eure Zivilisation vernichten. Das muss die vorsichtige Gleichung ändern, wenn man einer Gefahr wie Saddam Hussein gegenüber steht. Wenn ein Tyrann wie Saddam alles tut, um biologische, chemische und Atomwaffen zu bekommen, wenn er bereits in einen Nachbarstaat einmarschiert ist, wenn er chemische Waffen gegen das eigene Volk eingesetzt hat, wenn er den Terror überall im Nahen Osten subventioniert, wenn er umfangreiche Verbindungen zu islamistischen Terrorgruppen in der ganzen Welt unterhält, steht die Gunst des Zweifels nicht auf der Seite desjenigen, der versucht ihn zu entwaffnen und zu entthronen? Und ändert das Massengrab von 3000 Amerikanern im Zentrum New Yorks nicht die Gleichung ein wenig?
Das ist der Kern der amerikanischen Verwirrung nicht nur wegen der europäischen Wankelmütigkeit, sondern wegen der leidenschaftlichen Opposition gegen ein Vorgehen gegen Saddam. Wenn religiöse Führer tatsächlich als Argument anführen, dass die USA moralisch Besorgnis erregender seien als ein Schlachter, der sein eigenes Volk vergast hat und Kriege mit unzählbaren menschlichen Opfern führte, dann weiß man, dass einige moralische Verhältnisse kaputt sind. Man weiß, dass die Kräfte des Appeasement und der moralischen Äquivalenz genauso stark sind, wie sie es in den 70-er Jahren waren, als man dem sowjetischen Übel gegenüber stand und in den 30-er Jahren, als man sich dem Nazi-Übel gegenüber sah. Daher ist es nützlich, die Antworten Russlands und Großbritanniens mit der offiziellen der EU und der weit verbreiteten europäischen Feindseligkeit gegenüber dem Gebrauch amerikanischer Gewalt in der Welt zu vergleichen. Russland und Großbritannien stellten in der Afghanistan-Mission Schlüsselhilfe zur Verfügung und beide Regierungen haben die amerikanischen Bedenken gegenüber dem Irak unterstützt. Beide Staaten verhalten sich so, als hätten sie auch Verantwortung in der Bekämpfung des internationalen Terrorismus und dessen Nabelschnur zu Schurkenstaaten wie dem Irak, Iran und Nordkorea zu trennen. Russland, Großbritannien und Amerika mögen in einigen Dingen nicht überein stimmen – ihre Interessen werden sich nicht immer decken. Aber sie teilen das gemeinsame Verständnis der Bedrohung, der wir alle gegenüber stehen und haben eine praktische Antwort darauf gefunden. Das ist der Unterschied zwischen Kooperation und bloßem Geschrei. Und das ist ein Unterschied, den Washington zu schätzen weiß.
Im Gegensatz dazu sind die europaweite Feindseligkeit gegenüber amerikanischer Macht und die Undankbarkeit für die afghanische Kampagne verwirrend. Es ist wichtig, eine offensichtliche Tatsache zu wiederholen: Ohne Amerika würde al Qaida es sich, mit Unterstützung des Irak, Syriens, Saudi Arabiens und der Hamas immer noch in Afghanistan bequem machen und neue und tödlichere Anschläge gegen den Westen planen. Ohne Amerika hätten London und Paris inzwischen mit größter Wahrscheinlichkeit ähnlich katastrophale Ereignisse erlebt wie den 11. September. Ohne Amerika würde der militarisierte fundamentalistische Islam mit der Hilfe von Millionen islamistischer Immigranten mehr und mehr Stärke in Kontinentaleuropa gewinnen. Trotzdem ist die europäische Antwort auf Amerikas die Welt rettende Afghanistan-Mission nicht Dank gewesen, Wertschätzung oder Unterstützung. Es hat zunehmende Kritik an den USA gegeben, weil sie die Arbeit im Irak und an anderen Orten fortsetzen wollen. Manchmal scheint es sogar so, dass die Europäer glauben, Amerikas Verteidigung sei ein größeres Problem für die Weltordnung als Terroristengruppen, die Hilfe von lokalen Tyrannen wie Saddam erhielten, die nahe daran sind Massenvernichtungswaffen zu bekommen. In dieser Sache widersprechen viele Amerikaner vielen Europäern nicht nur, sie sind von der umgekehrten Logik und moralischen Gleichsetzung abgestoßen. Und sie haben Recht. In einem Essay in der National Review, einer konservativen Zeitschrift, fasste Victor David Hanson eine allgemeine amerikanische Ansicht zu den europäischen Beschwerdeführern zusammen:
„Irak? Bleibt, wo ihr seid – wir brauchen eure Hilfe nicht und verlangen sie nicht. Der Nahe Osten? Schämt euch, denn ihr finanziert die Terroristen der Westbank. Die palästinensische Autonomiebehörde und Israel? Ihr habt geholfen eine terroristische Clique zu finanzieren; wir finanzieren eine Demokratie – rechnet euch selbst aus, was das heißt. Rassismus? Araber sind in Amerika sicherer als Juden in Europa. Dass in Bosnien und dem Kosovo 200.000 Menschen abgeschlachtet wurden, nur ein paar Stunden von Rom und Berlin entfernt, ist ein Fleck auf eurer Weste, einer der nicht Aktiven, nicht auf unserer, derjenigen, die eingegriffen haben. Todesstrafe? Unsere Regierung hat Terroristen hingerichtet; eure Regierungen haben sie frei gelassen. Ihr solltet einmal die moralische Rechnung durchführen.“
Natürlich spielt Israel in dieser Teilung eine zentrale Rolle. Es ist immer noch schockierend, z.B. die Berichte der BBC über die Geschehnisse in Israel und der Westbank zu lesen, selbst im Vergleich mit den pro-palästinensischsten Medien in Amerika. In den europäischen Medien wird es als gegeben angesehen, dass Israel das Problem ist, Israel der Aggressor ist, Israel der unmoralische Hauptdarsteller in diesem Konflikt ist. Den Independent oder den Daily Mirror zu lesen ist so, als ob man eine Welt sieht, wo Israel immer schuldig ist, bis seine Unschuld bewiesen wird – z.B. in Jenin, wo der Independent ein Kriegsverbrechen fest stellte, bevor irgendwelche echten Beweise vorgelegen haben. Die Tatsache, dass Israel eine Demokratie ist, während es in der gesamten arabischen Welt nicht eine einzige Demokratie existiert, wird ignoriert. Die Tatsache, dass Israel zum Teil wegen Europas Vermächtnis des völkermordenden Antisemitismus entstand, wird bequemerweise auch vergessen. Die Tatsache, dass Israel die Westbank wegen eines Verteidigungskrieges 1967 besetzte, wird auch aus dem Gedächtnis gestrichen. Die unabsichtliche Tötung von Zivilisten in Israels Aktionen militärischer Selbstverteidigung werden routinemäßig den gezielten Anschlägen gegen Zivilisten durch palästinensische Terroristen moralisch gleich gestellt. Und der routinemäßige, abscheuliche, naziartige Judenhass, ein Antisemitismus, der jetzt ein Schlüsselelement der vorherrschenden Ideologie der arabischen Staaten ist, wird einfach ignoriert, herunter gespielt oder geleugnet.
Wenn Amerikaner das zweierlei Maß sehen, wenn sie die reflexartige Feindseligkeit gegenüber Israel in den europäischen Medien erleben, wundern sich sie natürlicherweise, ob Antisemitismus, Europas eigene Form des Hasses, nicht irgendwo dahinter steckt. Und wenn Europäer auf diese Schlussfolgerung mit Wut antworten, grenzt das das Problem lediglich ein. Wir sind nicht antisemitisch, wir sind antiisraelisch, behaupten sie. Während aber die kleinste Verletzung zivilisierter Normen durch die Israelis lautstark von allen Bergspitzen herunter trompetet wird, ist von der routinemäßigen Folter, dem Despotismus, der Intoleranz und der Korruption, die unter Israels Nachbarn die Norm darstellen, kaum eine Spalte oder zwei in den Zeitungen zu lesen. Und die Fehltritte und Menschenrechtsverletzungen anderer Staaten – Chinas in Tibet, Russlands in Tschetschenien, Sri Lankas gegen die Tamilen und, besonders berühmt, Serbiens gegen die bosnischen Muslime – erleben kaum einen Ansatz der Wut und verursachen so gut wie keine Taten. (Erinnern wir uns: Es war Amerika, das schließlich die Muslime des Balkans rettete, während Europa trödelte und zappelte.) In diesem Zusammenhang ist es einfach natürlich die Europäer zu fragen: Ist es nicht etwas verdächtig, angesichts der europäischen Geschichte, dass immer Israel eurer kritischen Aufmerksam ausgesetzt ist?
Wenn man mit Europäern spricht, wird ihre Verteidigung sogar noch schlimmer. Sie werden schnell sagen, dass Amerikas Unterstützung der einzigen Demokratie des Nahen Ostens eine Folge der „übermächtigen jüdischen Lobby“ in Washington sei. Es kommt ihnen nicht in den Sinn, dass Verweise auf den Einfluss einer solch untergründigen Lobby an sich antisemitische Aspekte sind, die kaum registriert werden. Wenn der Guardian am Tag nach dem 11. September eine Kolumne mit der Überschrift „Wer wagt es Israel zu beschuldigen?“ bringt, dann kann man sehen, wie tief der antisemitische Unsinn sich in die liberale Gesinnung eingegraben hat. Wenn es in Frankreich einen Bestseller gibt, der davon handelt, dass das Flugzeug, das in das Pentagon krachte, Teil einer Verschwörung der CIA und der Juden war, dann kann man erkennen, warum Amerikaner vorsichtig sind. Wenn Synagogen abgebrannt werden, wenn jüdische Friedhöfe geschändet werden und antisemitische Faschisten bei französischen Wahlen in die Stichwahl kommen, ist es dann schockierend, dass Amerikaner Europa als einen Ort betrachten, der sich in den letzten fünfzig Jahren in einigen Teilen nicht sonderlich geändert hat?
Natürlich gibt es tiefer gehende, strukturelle Gründe für Europas Aversion amerikanischer Macht. Indem es sich einseitig selbst entwaffnet, gibt Europa eine Erklärung darüber ab, wie die Welt regiert werden sollte: durch Meditation, Diplomatie, internationale Abkommen, Souveränität durch Wahlen. Der amerikanische Analyst Robert Kagan ließ sich kürzlich zu diesem Konzept in einem viel diskutierten Essay aus. Die Erfahrung der EU – die Art, in der Erzfeinde wie Frankreich und Deutschland heute in einer konfliktfreien, postnationalistischen Umgebung kooperieren – wird der immer noch hartnäckig Verteidigung der Souveränität durch militärische Gewalt als moralisch und strategisch überlegen angesehen. Was diese Analyse abgeht, ist allerdings ein wenig Geschichte. Der einzige Grund, dass die EU existieren kann, ist, dass amerikanische Militärgewalt Nazideutschland besiegte. Der einzige Grund, warum ganz Deutschland heute zur EU gehört, ist, dass amerikanische Militärgewalt die Sowjetunion schlug. Europhyle verwechseln die Früchte der Realpolitik mit ihrer Abschaffung. Und sie begreifen nicht, dass der beste und einzige Garant europäischen Friedens und europäischer Integration – die heute von innen heraus durch den islamistischen Terror bedroht sind – einmal mehr amerikanische Macht ist. Statt an diesem Eingreifen herumzunörgeln, sollten diese Europäer darum beten – um ihre eigenen politischen Errungenschaften zu retten.
Damit sollen nicht die schwierigen Fragen abgetan werden, die man wegen eines Krieges mit dem Irak stellen muss. Sollte er eine massive Invasion zu Land mit über 200.000 Mann sein? Oder eine kleinere Streitmacht von vielleicht 50.000, die durch Spezialeinheiten ergänzt werden? Wie kann man Saddam davon abhalten chemische oder biologische Waffen einzusetzen, wenn er angegriffen wird? Wie könnte das die Region in Besorgnis erregender Weise destabilisieren – anders als die richtige Vorgehensweise? Macht die Türkei mit? Wie gehen wir mit einem Irak nach Saddam um? Diese Fragen sind bedrückend und müssen gut bedacht in die Öffentlichkeit getragen werden. Aber ihre Voraussetzung ist Verantwortung für die Weltordnung. Die Europäer mögen glauben, dass sie die Realpolitik in ihren internen Angelegenheiten abgeschafft haben, dass nationale Interessen eine Sache der Vergangenheit sind, dass militärische Macht ein Anachronismus sei. Und innerhalb der Grenzen einiger weniger europäischer Staaten mögen sie Recht haben. Aber in der Welt darüber hinaus – besonders im leicht erregbaren Nahen Osten – hat die Geschichte nicht geendet und eine neue Bedrohung des Weltfriedens steigt auf, die die gefährlichsten Waffen der Weltgeschichte so gut wie in der Hand hat. Wenn die Europäer glauben, dass sie mit Subventionen oder Diplomatie oder Beschwichtigung oder Kapitulation beschönigt werden kann, dann verwechseln sie schlichtweg ihren eigenen himmlischen Zustand mit der gewalttätigen Welt außerhalb ihrer Grenzen. Sie verstehen ihre eigene Zeit falsch – und zwar so gründlich wie in den 30-er Jahren.
Amerika hat im Gegenzug keine andere Möglichkeit, als der Bedrohung zu begegnen – oder seiner Zerstörung entgegen zu sehen. Je länger Amerika braucht, sie anzugehen, desto größer werden die Kosten sein. Die Bedrohung gilt hauptsächlich Amerika als der Hegemonialmacht der Welt, aber Europa ist nicht immun. Die Frage, die sich den europäischen Politikern stellt, ist die, ob sie Amerika unterstützen wollen oder nicht. Die Frage, ist, ob sie erwachsene Mitspieler in einer neuen und gefährlichen Welt sein wollen. Werdet erwachsen und macht mit – oder haltet die Luft an und lasst uns die Arbeit tun. Das ist die Botschaft Amerikas an Europa. Und diese Botschaft ist lange, lange überfällig.
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