Waffenstillstand und Friedfertigkeit (5.-11.7.10)

Sonntag, 04.07.2010:

Humanitäres:
161 LKW lieferten humanitäre Güter Gas und Treibstoff in den Gazastreifen.

Montag, 05.07.2010:

Salam Fayyad macht mal wieder auf Friedensengel – nur hat er nicht einmal ansatzweise etwas bereit, mit dem die PalAraber etwas zum Frieden beitragen könnten. Ausschließlich Israel soll etwas unternehmen: alle Bautätigkeiten in Jerusalem und sonstwo einstellen, keine Terroristen aus Jerusalem ausweisen, die „Belagerung“ des Gazastreifens aufheben – nur damit könne Israel beweisen, dass es ihm mit Verhandlungen ernst sei. Dass er vielleicht selbst etwas beweisen müsste, kommt dem Knallkopp natürlich nicht in den Sinn.

Humanitäres:
Hier ist die Liste der nicht zulässigen Güter für den Gazastreifen (in Englisch)

Die Hamas ist natürlich der Meinung, dass die Liste nur zur Irreführung der Öffentlichkeit erstellt wurde und verlangt die völlige Öffnung der Grenze.

Dienstag, 06.07.2010:

Hamas-Oberer Mahmud al-Zahar macht klar, dass nicht nur die PLO einen Stufenplan hat, sondern auch seine Organisation: Jetzt soll erst einmal ein Palästinenserstaat ohne Anerkennung Israels und Aufgabe des „Rückkehrrechts“ gegründet werden. Danach geht es dann weiter, bis zur „Befreiung“ von „ganz Palästina“. Im Gegensatz zur Fatah reden sie offen davon. Wie bei der Fatah es vom Westen nicht registriert.

Die Hamas behauptet, der jetzt in den Gazastreifen gelieferte Zement würde den Normalbürgern im Strip keinen Nutzen bringen, weil er in Gänze für „internationale Projekte“ vorgesehen sei. Die UNRWA, die diesen Zement bekommt und für ihre Projekte nutzt, führt vor allem den Wiederaufbau von (in der Operation Gegossenes Blei zerstörte) Häusern als Projekte an. Das nutzt also dem Normalbürger überhaupt nichts…

Donnerstag, 08.07.2010:

Die IDF zeigt, wie die Hisbollah südlibanesische Dörfer als Militärbasen nutzt.

Von der Hamas ist nicht zu erwarten, dass sie die Versöhnung mit der Fatah unterschreibt – sie sagt, die Fatah verlange, dass die Hamas Israel anerkenne. Die Fatah widerspricht (nicht zum ersten Mal): Das wird von der Hamas überhaupt nicht verlangt.

Am Samstag wird auf dem Jerusalem Film Festival ein Film gezeigt werden, in dem es um die Rettung eines Babys aus dem Gazastreifen geht. Der Junge leidet unter einer Immunschwäche, an der zwei Schwestern bereits gestorben waren. Shlomi Eldar, ein Korrespondent des israelischen Kanal 10 entschied sich die Geschichte zu bringen, um eine Knochenmarkspende und $55.000 für die Behandlung in Spenden zusammenzubringen. Er wurde von Israelis mit Spenden überschüttet; ein Israeli, der anonym bleiben will und einen Sohn im Kampf mit Palästinensern verlor, hätte alleine das gesamt Geld gespendet. Eldar begleitet die Mutter auf ihrem Weg mit dem kleinen Sohn. Und macht dann eine erschütternde Entdeckung: Die Mutter sagt ihm, dass sie ihren Sohn gerne als Selbstmord-Attentäter sterben sehen will, der damit Israelis tötet. Im gleichen Moment brachten zwei israelische Frauen weitere Geschenke für Mutter und Sohn.

Freitag, 09.07.2010:

Saeb Erelat findet die, die Israelis versuchten die Araber in die Ecke zu drängen, damit sie direkte Verhandlungen aufnehmen. „In dem Moment, wo sie das Ende des Siedlungsbaus erklären, wird es Zustimmung zu direkte Verhandlungen geben.“ Ah, wer stellt hier die Bedingungen und drängt? Und wer geht immer auf maximale Forderungen – ohne Kompromisse, ohne Gegenleistung?

Der Superpräsi hat nach Netanyahus Besuch erst einmal bei Mahmud Abbas angerufen und Bericht erstattet. Dabei, schreibt WAFA, versprach Obama er werde alles tun, um einen unabhängigen Palästinenserstaat zu gründen. Voraussetzungen dafür hat er offenbar nicht formuliert.

Für die Spannungen und die Übergriffe von südlibanesischen Dorfbewohnern gegen französische UNIFIL-Truppen machen die Dörfler die Franzosen verantwortlich. Klar, deren Anwesenheit stört, die Patrouillen sind lästig und dadurch müssen die Terroristen ihre Waffen besser verstecken und können sie nicht offen transportieren. Und im Zweifelsfall stören die UNIFILs beim Angriff auf Israel. Und wenn Araber/Muslime Westler angreifen, dann sind immer die Westler die Schuldigen.
Der UN-Sicherheitsrat hat übrigens die Spannungen offiziell beklagt und gefordert, dass den UNIFIL-Truppen erlaubt wird ihre Arbeit zu machen. Das wird der Hisbollah aber Angst machen!

Er ist ja sooo friedfertig – ein echter Friedenspartner: Mahmud Abbas informierte die arabischen Bruderstaaten, die PA sei bereit Krieg gegen Israel zu führen, wenn die anderen Araber mitmachen: „Wenn ihr Krieg wollt, und wenn ihr alle Israel bekämpft, dann sind wir dafür.“ Darüber hinaus lügt er unverfroren, die arabischen Orte in Judäa und Samaria seien durch die israelischen Terrorbekämpfungs-Aktionen während der „2. Intifada“ „vollkommen zerstört“ worden. Diese Lüge und die Haltung pro Krieg gegen Israel passen in eine ganze Reihe von Äußerungen, die belegen, dass der gepriesene Friedenspartner der Israelis alles andere ist als ein Friedenspartner (hier nur drei Beispiele): 2008 war er „derzeit gegen Terrorismus“, was sich aber durchaus ändern könne; 2010 bezeichnete er bei der Einweihung eines Platzes zu Ehren der erfolgreichsten pal-arabischen Juden-Massenmörderin Juden (!) als „unsere Feinde“; und erst Anfang der Woche hielt er eine lobende Trauerrede für den Mann hinter dem Olympia-Mordanschlag von 1972.

Sonntag, 11.07.2010:

Am Sonntagmorgen drangen „Unbekannte“ in das palästinensisch Verbindungsbüro in Beit Hanoun/am Erez-Übergang in den nördlichen Gazastreifen und die Einrichtung zerstört. Das Büro hat vor allem den Transfer von Patienten nach Israel koordiniert. Entsprechende Akten wurden kopiert. Und wenn PCHR und die Pal-Polizei von „Unbekannten“ sprechen, dann dürfen wir davon ausgehen, dass es arabische Terroristen waren. Die Hamas will mehr Kontrolle und so sorgt sie dafür. (IMRA, per E-Mail)

Zur Erinnerung: die „täglichen Vorkommnisse“ (verhinderte Terroranschläge, versuchte Morde usw.) finden sich auf der Seite „Friedfertigkeiten“; die humanitären Lieferungen und Maßnahmen Israels unter „Humanitäres“ (beides in der Sidebar zu finden).