Knallchargen

Judith Butler, Gender-Expertin, „queer“ und linke Jüdin – sie muss erst einmal etablieren, wer sie ist und dass ihr Wort durch ihren Hintergrund besonderes Gewicht zu haben hat: Jüdische Vorfahren; Holocaust-Opfer dabei (der sich aber auch gegen…. richtete); Teil der wachsenden jüdischen Linken, „die den illegitimen Einsatz staatlicher Gewalt durch Israel kritisiert und darauf insistiert, dass Israel nicht alle Juden und Jüdinnen und auch nicht alle jüdischen Werte repräsentiert“. Wer sich derart absetzen und aufpodestiert, kann nur eins tun: Israel niedermachen und die Terroristen hochleben lassen, zumindest höher als Israel. Und so kommt es dann auch – nachdem sie widersprüchlich ihre auch in Homo-Kreisen extremistische Position „erläuterte“. Dabei merkt man, dass ihr viele (nicht gerade liberale) Gruppen in diesem Bereich längst nicht extrem genug sind und drückt sie ansatzweise in die rassistische Ecke. Aber dann kommt der Schwenk auf Israel (der auch im Transatlantik-Forum zum Thema gemacht wird): Hisbollah und Hamas müssten als soziale Bewegungen begriffen werden, die progressiv und links sind. Ach ja, das meint sie nur „deskriptiv“. Sie ist gegen Gewalt. Aber der Antiimperialismus und Antikolonialismus mache sie zu linken Bewegungen. (Und jammert weiter, sie würde in ein schlechtes Licht gestellt.) Und sie differenziert so gerne; z.B. in der Frage des Feminismus und/oder der Homosexualität zwischen Iran und Ägypten – und man darf darüber nicht andere Orte, z.B. die USA vergessen. usw. Diese Frau denkt so derart verquer, dass sie sich wahrscheinlich selbst in ihrer Denke unentwirrbar verstrickt, das aber für ganz toll hält. Ich finde sich einfach nur als bescheuerte und wirre Person, die vor allem herrlich darüber jammern kann, wie böse, verzerrend und ungerecht angeblich mit ihren seltsamen Aussagen umgegangen wird (s. letzter Absatz beim Transatlantik-Forum) – eine Heulsuse par excellence.

Kübra Yücel, taz – die Dame hat ein sehr eigenes Verständnis davon, wer was darf und was nicht. Israel darf nicht. Vor allem nicht „Land auf dem Blut eines anderen“. Da sollte man ihr mal sagen, dass die Türken aus Zypern raus sollen. Und was ist mit den völkergemordeten Armeniern? Den Kurden? Dem Balkan? Byzanz? Überhaupt: Wenn schon, dann sollten die Türken ganz schnell wieder in der asiatischen Steppe verschwinden!

Michael Bloomberg, Bürgermeister (New York) – er sagte den Menschen von New York in Sachen Moscheebau an Ground Zero praktisch: „Ihr haltet jetzt den Mund.“ Er behauptet, die Moschee sei nötig, weil amerikanische Werte sie erforderten. Er beruft sich auf die Einstellung der Polizisten und Feuerwehrleute, die in die Türme gingen und Menschen retten wollten, ohne danach zu fragen, an welchen Gott sie glauben. An welchen Gott die Terroristen glaubten, wäre zwar die bessere Frage; und wer da diese Moschee bauen will, die wirklich interessante und wichtige Frage. Aber das interessiert Herrn Bloomberg nicht. Da dürfen radikale Muslime tun und lassen, was sie wollen und der Herr Bürgermeister will nichts Negatives sehen, hören oder lesen. Da verwirklicht wieder einer seine eigene Weltanschauung ohne jegliche Verbindung zur Realität. Und lässt Kritiker wissen, dass sie nichts zu sagen haben und sich gefälligst auch nicht weiter äußern sollen.

Focus (ohne Autorenangabe) – da wird davon geschwafelt, Israel sei der Meinung, dass die Türkei den Konflikt mit Israel „womöglich“ gesucht habe. In der Murmelschiff-Aktion. Wie bescheuert sind die? Soll heißen: Wie blind und taub? Die Erdogan-Türkei sucht den Konflikt mit Israels seit Jahren! Aber was will man von einer Redaktion erwarten, die es nicht schafft die „Aktivisten“ auf dem „Hilfsschiff“ als die Aggressoren zu nennen, die das Blutbad gezielt ausgelöst haben? Nein, beim Focus heißt es lediglich (wie übrigens sonst in der Qualitätsjournaille auch): „Am 31. Mai hatte ein israelisches Kommando ein Schiff an der Spitze des Hilfskonvois geentert, der die Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen versuchte. Dabei wurden neun türkische Aktivisten getötet.“ Alles israelische Aggressivität. Auf einem geenterten Schiff – die 5 anderen geenterten Schiffe spielen keine Rolle. Oder sind nicht geentert?

Staffan de Mistura, UN-Sondergesandter (Afghanistan) – „Wenn sie die Zukunft Afghanistans mitgestalten wollen, können sie dabei nicht über die Leichen so vieler Zivilisten gehen“, befindet er über die Taliban. Der Mann glaubt anscheinend, die Taliban wollten sich am großen Powow beteiligen – das wollen sie aber nicht: Sie wollen die Alleinherrschaft über das Land. Taliban-Sicht: Alle anderen raus aus Afghanistan, die Zukunft gestalten wir alleine.

Erich Gysling, Nahost-Experte (interviewt vom schweizerischen Tages-Anzeiger) – der Mann verbreitet auch, dass es beim Feuergefecht an der israelisch-libanesischen Grenze um einen Baum ging. Das verstärkt er noch mit dieser Aussage: „Anders als bei uns hat ein Baum in der Region eine grosse Bedeutung. Bäume in der Region sind oft Olivenbäume. Einen zu fällen, kann eine Miniökonomie auf Jahre beeinflussen. Israel will offenbar damit Stärke demonstrieren.“ So irre kann nur einer reden, der absolut ahnungslos oder völlig böswillig ist. Denn weder handelte es sich bei dem Baum um einen Olivenbaum, noch ging es um Demonstration von Stärke. Außerdem schwätzt der Mann zwar ständig von „beiden Seiten“, aber bei jeder Frage nach den Terroristen (die er nicht als solche bezeichnet) kommt er ganz schnell auf Israel und was es angeblich Böses tut; wenn er nicht explizit sagt, dass Israel „mehr“ Negativ-Aggressiv-Spannungserhöhendes unternimmt. Eben ein echter „Experte“, wie er sich gehört.

Verein zur Förderung des Friedens in Israel und Palästina e.V., Evangelische Stadtakademie Aachen, Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Jülich (es ist fraglich, wie lange der Link noch existiert, da es sich um eine Veranstaltungsankündigung handelt) – sie wollen im Oktober in Aachen eine Tagung „Frieden in Israel und Palästina?“ abhalten. Wenn allerdings die „Fünf kenntnisreiche und engagierte Nahost-Referenten“ sich aus Felicia Langer, Rupert Neudeck, Udo Steinbach und Rolf Verleger (dazu noch Ghaleb Natour, über den ich bisher nichts weiß) bestehen, dann weiß man, dass es sich keinesfalls um eine Friedens-Veranstaltung handeln wird, sondern um reine Israel-Hetze.

Kerstin Müller, MdB Bündnis90/Die Grünen – sie befindet, Kritik an der einseitig antiisraelischen Bundestags-Resolution nach dem Murmelschiff-Vorfall sei grundlos, „weil die Resolution einstimmig beschlossen wurde“. Wenn also ein Parlament – oder sonst eine bunt zusammengewürfelte Gruppe – einstimmig beschließt, ist Kritik gefälligst nicht zu üben, weil ohne Basis. Die Partei, die Partei Das Parlament, das Parlament, das hat immer Recht…

Lars Rensmann, Politikwissenschaftler – eigentlich ist er immer eine Zielscheibe von antiisraelischen bis antisemitischen Hetzern aller Art gewesen. Aber irgendetwas hat ihn wohl jetzt durchknallen lassen: Gleichsetzungen von Israelis mit Nazis seien “nicht ‘zwingend antisemitisch motiviert’”, ließ er jetzt in der taz wissen, gesteht aber großzügig noch zu, dass der „‘Sinngehalt‘ solcher Gleichsetzungen ‘judenfeindlich‘ sei“. Es folgen – wie Arvid Vormann attestiert, jede Menge weitere „Relativierungen, Anbiederungen und postmoderner Geschwätzigkeit“, so diese: „Antisemitismus manifestiere sich heute in erster Linie in platten Karikaturen von ‘hakennasige(n) Drahtzieher(n) oder Spinnen‘.“ (Weitere von Rensmanns Unmöglichkeiten bitte im verlinkten Text nachlesen.)

„humanist“, Blog-Troll – dieses Superhirn hat sich einen Propagandafilm zum Gaza-Krieg besorgt. Jetzt bezeichnet er sich als „Augenzeuge“ dessen, was sie nach Angaben Pallywoods dort abgespielt haben soll. Na ja, wenn er sich ‚ne Tüte Deutsch kauft, wird er vielleicht irgendwann mal so fehlerfrei schreiben und vollständige Sätze zusammen bekommen, wie seine Kenntnisse vermeintlich sind. Ansonsten wird er eventuell, sollte er ihn sehen, den Film „Jud Süß“ auch für eine Dokumentation und nach dem Ansehen sich selbst für einen Augenzeugen der jüdischen Bösartigkeit und Weltverschwörung halten.

Ein Gedanke zu “Knallchargen

  1. Immerhin -ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus!- sie haben meinen Kommentar gebracht 😉

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