Antizionismus – Antisemitismus?

Die Argumentation, dass Antizionismus auch Antisemitismus ist, wird von den offenen und uneingestandenen Terroristenfreunden immer vehement bestritten. Sie legen besonderen Wert auf die Unterscheidung von Antizionismus und Antisemitismus. Wenn es doch nur so wäre!

Es ist schon frustrierend, beschämend und macht wütend, wenn man innerhalb der eigenen Familie immer wieder die Richtigkeit der Gleichsetzung demonstriert bekommt. Da wird nicht von „Israelis“ gesprochen, sondern von „Juden“, wenn nicht gar „der Jude“ gesagt wird. Wörtlich:

Die Juden, der Jude hat Gebiete zugewiesen bekommen. Die hat er genommen und sich rundherum alles angeeignet, zusammengerafft. Und hier [d.h. in Deutschland] macht er es genauso.

Das ist offenes Reden, wenn keine Kamera und kein Mikrofon in der Nähe sind. Das sind die Worte eines ganz normalen Mannes, gerade Rentner geworden – kein Alt- oder Neonazi, keine Rechtsextremer, kein Islamist oder sonst etwas.

Diese Haltung, dieses Reden demonstriert genau das, was die Propaganda unserer Medien beim Normalbürger anrichtet. Fakten spielen keine Rolle mehr. Die Juden, nein DER Jude, reißt an sich, was ihm nicht gebührt. In Israel/Palästina sind die Araber – nein, die Palästinenser – ihres Landes beraubt worden. Basta. Die Juden – nein, der Jude – hat sich breit gemacht, wo er nicht hin gehörte. Und wenn er das da macht, dann passiert das auch hier.

Das ist blanker Antisemitismus. Otto Normalverbraucher achtet nicht weiter auf die haarspalterischen Unterscheidungen der Terroristen-Entschuldiger, die befürchten müssen, dass ihr Reden veröffentlicht wird. Hier wird geredet, wie der Schnabel gewachsen ist, ohne die ideologischen Umbauten und Sicherungen, die Leute wie Lord Grünhelmchen oder „Die Rente ist sicher“-Norbert, Alibijuden und jüdische Antisemiten an den Tag legen, um sich selbst zu rechtfertigen und Kritik abprallen zu lassen. Im Bekannten- und Familienkreis wird das gesagt, was angekommen ist beim Bundesbürger. Und hier ist Antizionismus blanker Antisemitismus – wobei durchaus auch einmal der Begriff „Scheißjude“ fallen kann, wenn einer eine schlechte Erfahrung mit einem Rabbi irgendwo gemacht hat, wo kaum 30 Jahre vorher die Wehrmacht und ihre „Etappen-Reinigungskräfte“ von der SS gewütet haben.

Gleichzeitig zeigt sich bei solchen Gelegenheiten, wie wenig sich heutzutage jemand noch Fakten nahe bringen lässt. Man kann argumentieren, wie man will, es bringt nichts, sondern wir als „einseitig“ hingestellt. „Du musst auch mal die andere Seite sehen. Ich mache das.“ Klar, unter Berufung auf Medien, die nichts anderes zu tun haben, als im besten Fall Äquidistanz zu halten. Medien, die – wie gerad eben n-tv erst wieder – nur die pal-arabische Darstellung verbreiten, den Antisemiten Michel Sabbah (lateinischer Patriarch in Jerusalem) als Friedensbotschafter zitieren und die Weihnachts-Bethlehem-Botschaft der militärischen Israelis und der PalAraber als Opfer verkünden. Nichts von pal-arabischen Terroristen, die die Kirche besetzten, sondern „Kämpfe“ und „Schusswechsel“ angeblich aus dem Jahr 2000, bei denen lediglich israelische Soldaten gezeigt werden.

Soll man Leuten wie meinem Onkel vorwerfen, dass sie es nicht besser wissen? Vielleicht ja; denn sie haben sich so verhärtet auf die Position, die ihnen die Medien und große Teile der Politik vorbeten, dass sie so faktenresistent werden wie die übelsten Vertreter der „palästinensischen Sache“ in Europa. Sie beten Lügen nach, ohne zu überprüfen, was ihnen vorgesetzt wird. Sie bezeichnen alles als falsch, was ihnen an [nicht in das bestehende Weltbild passenden] Fakten nahe gebracht wird. Nicht unbedingt ihr mangelndes Wissen muss man ihnen vorwerfen, aber die Weigerung sich einmal umzusehen und ein paar Fakten zur Kenntnis zu nehmen. Die Auswüchse muss man ihnen vorwerfen, über die aus „Israeli“ „Jude“ wird und die Vorwürfe an die Israelis – so falsch oder richtig sie auch sein könnten – nach hier zu übertragen und den Juden in Europa ebenfalls anzuhängen und vorzuwerfen.

Antizionismus? Antizionismus IST auch Antisemitismus. So sehr sich die Antizionisten dagegen zu wehren versuchen: Sie verschließen die Augen vor der Realität, die sie geschaffen haben, sollte es je tatsächlich ernsthafte Unterschiede zwischen Antizionismus und Antisemitismus gegeben haben.

8 Gedanken zu “Antizionismus – Antisemitismus?

  1. Kleiner Tip: Versuche auch mal die andere Seite zu verstehen. Wenn Du jemanden als antisemitisch betitelst greifst Du ihn damit an. Ist das in Ordnung?
    Ich denke nein. Erstmal versuchen zu verstehen, um was es dem geht, was der kommunizieren will.

  2. @silberstreif:

    Erstens einmal führen sie Ihren Gedanken nicht aus.

    Deshalb werde ich Ihnen (zum Zweiten) auch nur ganz kurz ein mittlerweile (leider) geflügeltes Wort mitgeben: „Israel ist der Jude unter den Völkern“.

    Das, was man den Juden früher im „gesunden nordischen deutschen Volkskörper“ an Dreck und Lügen andichtete, hat man heute metaphorisch auf den Staat Israel übertragen. Der Staat Israel steht bei den Antizionisten (=Antisemiten) für die Juden, die man bei der ersten Vernichtungsaktion nicht erfassen konnte.

    Deshalb dieser begehrlich Antizionismus, der nur die Hülse für den darin enthaltenen Antisemitismus ist.

  3. @silberstreif: Kleiner Tipp: Erst schreiben, wenn man weiß, was auch gesagt wurde.
    Ich habe meinen Onkel weder auf den Antisemitismus angesprochen, den er in seinen Äußerungen von sich gibt, noch sonst irgendwie angegriffen. Er musste von seinem Schweigersohn gemaßregelt werden, dass „Scheiß-Jude“ bitte nie wieder fällt. Ansonsten habe ich versucht zu vermitteln, dass seine Äußerungen geschichtlich nicht korrekt oder gar haltbar sind. Dabei bin ich nicht einmal zum Ende des Satzes gekommen. Was auch immer ich zu sagen versuchte, wurde sofort abgewürgt. So sieht’s aus, wenn man versucht etwas zu sagen, ohne jemanden überhaupt anzugreifen oder zu maßregeln.
    Um was es meinem Onkel ging? Mir klar zu machen, dass die Juden im Unrecht sind und basta.

  4. zionismus ist nicht mehr und nicht weniger als der berechtigte wunsch des jüdischen volkes, in einem eigenen statt leben zu können. antizionisten verweigern den juden diesen wunsch nach eigenstaatlichkeit, nur den juden. was für franzosen, deutsche, russen oder vietnamesen selbstverständlich ist, soll für juden nicht gelten. antizionismus IST antisemitismus!

  5. Zitat Silberstreif:
    „Kleiner Tip: Versuche auch mal die andere Seite zu verstehen. Wenn Du jemanden als antisemitisch betitelst greifst Du ihn damit an. Ist das in Ordnung?
    Ich denke nein. Erstmal versuchen zu verstehen, um was es dem geht, was der kommunizieren will.“

    Ja, das wird es wohl gewesen sein, was meine Tante und meine Großmutter in Auschwitz bis zuletzt gedacht haben: Man muss versuchen zu verstehen, was uns die andere Seite mit dieser Gaskammer „kommunizieren“ möchte………..

  6. @Kurt
    Das finde ich etwas heftig. Deshalb werde ich den Kommentar löschen.
    Ich glaube nicht, dass Silberstreif rechtfertigen wollte, was da gesagt wurde. Allerdings ist auch klar, was mein Onkel „kommunizieren wollte“: Die Palästinenser sind im Recht, die Juden nicht.
    Der Hinweis bezog sich in erster Linie darauf, ob man seinem Gegenüber gleich „Antisemit“ ins Gesicht rufen sollte. Das wäre wohl wirklich kontraproduktiv, weil die Antisemiten in der Regel dann tatsächlich zu machen und beleidigt von der Antisemitismuskeule schwafeln. Die Frage wäre, wie viel Sinn es macht, mit Antisemiten zu reden. Ich fürchte, es macht absolut keinen. Wie in diesem Fall – eine Diskussion war gar nicht erst möglich, weil jeder Versuch ein Argument zu bringen direkt niedergeschmettert wurde.
    Meinen Onkel würde ich bis jetzt noch nicht als Antisemiten bezeichnen. Aber er bedient sich des Vokabulars und „argumentiert“ mit entsprechenden „Argumenten“. Viel fehlt tatsächlich nicht mehr. Bewusst ist er sich dessen nicht. Ich habe noch Hoffnung, dass man ihm klar machen kann, was er da von sich gegeben hat, wenn auch nur geringe.

  7. Zwischen Antizionisten und Antisemiten liegt ein himmelweiter Unterschied. Ist ein israelischer Jude gleich in Zionist? Nein, das wäre eine wirkliche traurige Sache für das israelische Volk.

    • Hier ist nicht die Rede davon, dass Juden gleich Zionisten sind. Nicht jeder Jude ist Zionist. Nicht jeder Zionist ist Jude.
      Wer aber gegen die Zionisten hetzt, meint immer auch die Juden. Und die Judendarsteller von der Naturei Karta meinen auch die Juden – nämlich die Juden, die nicht so sind wie sie selbst.
      „Himmelweiter Unterschied“? Komisch, das die Antizionisten immer so schnell von Zionisten auf Juden „wechseln“?

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