Die Antisemitismus-Krise ist außer Kontrolle

In Britannien wie in Amerika wird die Politik immer entstellter

Melanie Phillips, 16. Februar 2024

Schlacht von Khaybar 628

Der Krieg im Gazastreifen reißt in der britischen Politik eine möglicherweise grundlegende Kluft auf, die breitere Folgen für die westliche Welt hat.

Letztes Wochenende (10./11. Februar) tauchte eine Aufnahme eines Treffens der Labour Party von Lancashire von Ende Oktober auf. Es deckte auf, dass Azhar Ali, der später zum Kandidaten der Labour Party für die Nachwahl ins Parlament ausgesucht wurde, die später im Februar in Rochdale stattfand, sagte, Israel habe das Pogrom vom 7. Oktober vorsätzlich zugelassen, um sich selbst „grünes Licht“ für die Invasion des Gazastreifens zu geben.

Trotz dieser Mordlüge sagte Labour-Chef Keir Starmer, der gelobt hatte die Partei vom Antisemitismus zu befreien, er sei zufrieden, dass Ali sich aufrichtig für seine Äußerung entschuldigt hatte.

Fast zwei Tage, kam heraus, dass Ali auch Leute in den Medien „aus gewissen jüdischen Kreisen“ für die Suspendierung eines der Parlamentsmitglieder durch Labour verantwortlich machte, weil die Wendung „zwischen Fluss und Meer“ verwendet wurde; jetzt strich Starmer Ali die Unterstützung der Labour Party.

Das war zu spät, um Alis Kandidatur in der Nachwahl zu stoppen. Da Labour ihre Unterstützung zurückgezogen hatte, stand die Partei jetzt ohne Kandidaten da.

Das Chaos könnte sich als katastrophal erweisen. Rochdale ist zu 30 Prozent muslimisch. Zur Wahl steht auch, als Kandidat der Partei RESPECT, der Dämagoge und virulent israelfeindliche George Galloway – der 2003 selbst aus der Labour Party geworfen wurde, weil er gegen den „Krieg gegen den Terror“ war. Er ist jetzt gut positioniert, um aus der explosiven muslimischen Feindschaft gegenüber Israel Kapital zu schlagen und den Sitz zu gewinnen.

Kurz nach der Distanzierung von Ali wurde bekannt, dass bei demselben Treffen in Lancashire Graham Jones – ein ehemaliges Parlamentsmitglied, der jetzt als Kandidat seinen früheren Sitz wiedergewinnen möchte – wiederholt vom „f***ing Israel“ sprach.

Er gefierte auch, die Briten, die freiwillig in den Israelischen Verteidigungskräften kämpfen, „sollten weggesperrt werden“; er behauptete fälschlich, solcher Freiwilligendienst sei illegal. Jones wurde von der Partei suspendiert, diesmal sofort.

Die Antisemitismus-Krise der Labour Party offenbart verschiedenes über Großbritannien – nichts davon ist gut.

Nachdem der linksextreme, Pro-Hamas-Mann Jeremy Corbyn als Parteichef hinausgedrängt wurde, beseitigte Starmer die meisten heftigen Antisemitismus der Partei. Trotzdem steckt Labour immer noch tief in diesem bestimmten Sumpf. Die Londoner Times hat neun Labour-MPs identifiziert, die Israel mit wilden und verleumderischen Anschuldigungen dämonisiert haben.

Das ist wahrscheinlich eine grob niedrige Bewertung der Einstellungen der Partei. Offenbar hat niemand bei dem inzwischen berüchtigten Parteitreffen in Lancashire etwas gegen Ali oder Jones unternommen. Die Labour ist weiter vom Antisemitismus überwältigt, nachdem es seit Corbyns Rauswurf mehr als 700 Anzeigen dazu abgearbeitet hat.

Dennoch hat Starmer, der Null Toleranz für Antisemitismus in der Partei versprach, brutale Disziplinarmaßnahmen gegen stimmte Täter verhängt Warum ist sein Versprechen gescheitert?

Die Antwort liegt in dem Tsunami des Antisemitismus, der jetzt durch Britannien und auch die USA tobt.

Die britische Verteidigungsgruppe der Juden, der Community Trust Service, berichtete diese Woche, dass das Pogrom vom 7. Oktober den Antisemitismus auf das höchste Level in mehr als 40 Jahren getrieben hat.

Auf Anraten der Polizei ging der jüdische Seelsorger der Leeds University mit seiner Frau und Familie in den Untergrund, nachdem gedroht wurde ihn zu ermorden und seine Frau zu vergewaltigen. Pro-palästinensische Demonstranten an der Birmingham University waren mit dem Ruf zu hören, Zionisten sollte „verbrannt“ werden. Eine jüdische Studentin an der Brunel University erzählte, dass eine Palästinenserin ihr sagte: „Ich bin Extremistin, darauf bin ich stolz. Ich denke nicht, dass dein Volk am Leben sein sollte.“

Großbritanniens Minister für höhere Bildung Robert Halfon sagte gegenüber dem Jewish Chronicle, dass Aufnahmen der Drohungen gegenüber dem Rabbi von Leeds ihn „zum Weinen“ gebracht hätten; er sagte die Regierung Plane nur an Universitäten ein „Qualitätssiegel“ zu vergeben, die „den höchsten Anforderungen“ im Umgang mit Antisemitismus genügen.

Die Sorge der Regierung ist echt. Aber während sie die Hände ringt, starrt sie schreckensgelähmt auf eine Krise judenfeindlichen Hasses, der jetzt außer Kontrolle geraten ist.

Der Grund dafür ist, wie in den USA, dass die Regierung es abgelehnt hat die Ursache für diese Krise einzugestehen. In Britannien wie in Amerika gibt es in genau diesem Raum zwei Elefanten.

Der erste ist die Unterstützung der Sache der Palästinenser, die inzwischen die Grundeinstellung westlicher „Progressiver“ ist. Pro-Palästinensertum ist per Definition israelfeindlich und judenfeindlich. Der Grund basiert auf der Leugnung und kulturellen Aneignung jüdischer Geschichte im Land Israel, um einen komplett fiktiven historischen und juristischen „palästinensischen“ Anspruch auf das Land zu konstruieren.

Die palästinensische Autonomiebehörde, das Sprachrohr der angeblich moderaten und respektablen Seite der palästinensischen Sache, pumpt theologiebasierte islamische Hetze in die Welt; sie mach das über naziartige Dämonisierung des jüdischen Volks und Völkermord-Drohungen Israel zu vernichten und die Juden zu töten.

Der zweite tobende Dickhäuter ist der muslimische Antisemitismus. Die Beweise legen auf überwältigende Weise dar, dass Judenhass in der islamischen Welt die Grundeinstellung ist. Nicht alle Muslime sind Antisemiten und nicht alle Antisemiten sind Muslime; aber Muslime sind unverhältnismäßig stark an antisemitischen Angriffen beteiligt.

Dennoch werden die meisten Politiker und jüdischen Gemeindeleiter in Britannien und Amerika kein Wort darüber verlieren. Leute, die das tun, werden als „islamophob“ gebrandmarkt. Die Labour Party hat viele muslimische Kandidaten, die gemäß den Regeln der „intersektionalen“ Identitätspolitik“ ausgesucht und daher als nicht angreifbar, weil als vermutete „Opfer“ gelten.

Damit ist Starmer auf den Stoßzähnen der Elefanten aufgespießt. Britische Muslime haben sich wegen seiner Weigerung gegen ihn gewandt Israel aufzufordern seinen Krieg im Gazastreifen einzustellen.

Mit geschätzten vier Millionen Muslimen in einer Bevölkerung von 66 Millionen sieht Starmer sich einem akuten Dilemma ausgesetzt, das sich nächste Woche zuspitzen wird, wenn das Unterhaus über einen Aufruf zu einem sofortigen Waffenstillstand abstimmt.

Der Labour-Führer verliert entweder die Unterstützung der Muslime oder der Juden. Aber beides kann er sich nicht leisten, Ersteres aus wahltaktischen Gründen und Zweiteres wegen des grundlegenden Anspruchs der Partei auf moralische Anständigkeit.

Die Konservative Regierung befindet sich wegen dieses Problems ebenfalls in Schwierigkeiten. Sie hat Entsetzen angesichts der Zunahme des britischen Antisemitismus zum Ausdruck gebracht und als „absolut beklagenswert“ bezeichnet. Minister können allerdings nicht einmal anfangen das anzugehen, solange sie nicht nur die Unterstützung für die Hamas anprangern, sondern auch die Unterstützung für die palästinensische Sache selbst.

Sie haben das nicht getan. Stattdessen lautet die akzeptierte Meinung, dass die Hamas schlecht ist, aber die palästinensische Sache ist in Ordnung.

Es ist noch schlimmer: Außenminister Lord Cameron hat, wie sein Gegenüber in den USA, Außenminister Antony Blinken, wiederholt die Gründung eines Palästinenserstaats nach dem Ende des Kriegs im Gazastreifen gefordert.

Das würde nicht nur eine unerträgliche Gefahr für Israel durch palästinensische Araber darstellen, die sich dem Völkermord an den Juden nicht weniger verschrieben haben als die Hamas, sondern mit solcher Rhetorik befürworten Cameron und Blinken stillschweigend den Antisemitismus, der zwangsläufig über die Sache der Palästinenser propagiert wird.

In Amerika versucht die Administration Biden unter dem Druck der Präsidentschaftswahlen später dieses Jahr verzweifelt die miteinander verflochtenen palästinensischen und muslimischen Wählerschaften der Demokratien zu beruhigen. Sie macht das über eine zunehmende schroffe Haltung gegenüber dem umkämpften Israel, wobei Blinken Forderungen intensiviert, die auf eine Kapitulation gegenüber der Hamas hinauslaufen und damit, dass das Außenministerium vier jüdische „Siedler“ bestraft und alle jüdischen Einwohner der umstrittenen Gebiete Judäa und Samaria diffamiert werden.

Letzte Woche wurde eine Delegation ranghoher Beamter in die Demokraten-Schlüsselbastion Dearborn (in Michigan) geschickt, um vor der dortigen muslimischen Gemeinschaft zu katzbuckeln. Der oberste stellvertretende Direktor für nationale Sicherheit Jon Finer entschuldigte sich sogar für die Äußerung des Weißen Hauses zum 100. Tag nach dem 7. Oktober, die sich auf das tragische Schicksal der Geiseln und die Brutalität der Hamas konzentrierte und drückte Zerknirschung wegen dieses „Fehltritts“ in Amerikas Unterstützung für Israel aus.

In Britannien wie in Amerika verzerrt die muslimische Wählerstimme zunehmend die Politik. Die Folgen haben vom Potenzial her verheerend.

Zionismus erklärt: Von seinem biblischen Ursprung bis zur Wiedergeburt des Staats Israel

Israel begeht 76 Jahre seit seiner Wiedergeburt als Nation

Benjamin Weinthal, Fox News, 14. Mai 2024

76 Jahre, nachdem der erste Premierminister des Landes, David Ben-Gurion, 1948 die moderne Gründung Israels ausrief, begehen die Israelis die Wiedergeburt ihres Landes; derweil streben Gegner des jüdischen Staats (Antizionisten) seine Vernichtung an.

Fanatische israelfeindliche Aktivisten und Antisemiten, insbesondere an amerikanischen Universitäten, haben eine Kampagne begonnen den Juden ihre nationale Heimat zu nehmen, den Staat Israel, die einzige Demokratie des Nahen Ostens, zu einem Paria-Staat zu machen; dabei verwenden sie in ihren Sprechchören und auf ihren Bannern oft antizionistische Sprachbilder.

Für viele, die die aktuellen Proteste gegen Israel beobachten, könnte der Zionismus einen negativen Beiklang haben, aber sowohl biblisch als auch politisch sagen manche, das sei eine Philosophie des Handelns. Theodor Herzl, der Gründer des modernen Zionismus, schrieb bekanntlich vor mehr als 100 Jahren über die Gründung eines neuen jüdischen Staats: „Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen.“

Fox News Digital sprach mit Experten über die Mischung aus Bibelabschnitten und moderner Philosophie – Zionismus – der die religiöse und intellektuelle Grundlage für die Wiedergründung Israels legte.

Der israelische Premierminister David Ben-Gurion verliest am 14. Mai 1948 in Tel Aviv die jüdische „Unabhängigkeitserklärung“ (Foto: Getty Images)

Herzl, ein österreichisch-ungarisch jüdischer Journalist, schrieb über den ersten Zionistischen Kongress in der Schweiz 1897: „In Basel habe ich den Judenstaat gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universales Gelächter antworten. Vielleicht in fünf Jahren, jedenfalls in fünfzig wird es jeder einsehen.“

Herzls vorausahnende Vision zum jüdischen Staat wurde zur konkreten Wirklichkeit.

Kampfjets fliegen am 26. April 2023 zu Israels Unabhängigkeitstag über Tel Aviv (Foto: Chen Junqing/Xinhua via Getty Images)

Biblische Ursprünge

Ze’ev Orenstein, der Direktor für Internationale Beziehungen der Stiftung Davidstadt in Jerusalem erklärte die spirituelle und religiöse Bedeutung: „Der Zionismus repräsentiert nicht nur die Rückkehr des jüdischen Volks als Souverän seines angestammten Heimatlandes – des Landes Israel – wo wir eine durchgehende Präsenz haben, die von heute rund 3.500 Jahre in die Zeit des biblischen Josua zurückreicht.“

Die große Staatsfeier zu Israels Unabhängigkeitstag findet am Herzlberg in Jerusalem statt (Foto: Yoav Dudkevitch/TPS-IL)

„Ein Land, in dem das jüdische Volk denselben Gott anbetet, denselben Glauben lebt, dieselben Hügel und Täler entlang geht, dieselbe Sprache spricht und dieselben Traditionen und Feste feiert wie unsere Vorfahren es vor Jahrtausenden machten“, sagte er.

Orenstein zitierte die Bibelverse Amos 9,14-15, die die Gründung des jüdischen Staats im Heiligen Land begründen: „Und das Geschick meines Volks Israel werde ich wenden: „Denn ich will die Gefangenschaft meines Volks Israel wenden, dass sie die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen sollen, dass sie Weinberge pflanzen und Wein davon trinken, Gärten anlegen und Früchte daraus essen. Denn ich will sie in ihr Land pflanzen, dass sie nicht mehr aus ihrem Land ausgerottet werden, das ich ihnen gegeben habe, spricht der HERR, dein Gott.“

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu deutet auf ein Porträt von Theodor Herzl, den Gründer des Zionismus, als er in Jerusalem an einem der wöchentlichen Kabinettstreffen teilnimmt, Jerusalem, 2. Juni 2019. (Foto: RONEN ZVULUN/POOL/AFP via Getty Images)

Orenstein vermerkte, dass der Übergang von der Bibel zur modernen Festigung Israels als Staat „auch die Rückkehr des jüdischen Volks dahin repräsentiert, Herr des eigenen Schicksals zu sein – voll verantwortlich als Souverän im eigenen Heimatland – das danach strebt eine Gesellschaft aufzubauen, die als Quelle des Lichts, der Inspiration und des Segens dient – nicht nur für Israel und das jüdische Volk, sondern für alle Völker der Region und der gesamten Welt.“

Der Schriftsteller und Staatsmann Theodor Herzl (1860 – 1940) ist der Gründer des nationalen Zionismus und der World Zionist Organization. (Foto: Jewish Chronicle/Heritage Images/Getty Images)

Er fügte an: „Die Rückkehr des jüdischen Volks als Souverän nach Israel nach 2.000 Jahren Exil dient für Einzelne wie Nationen als ewige Erinnerung, dass das, was war, nicht sein muss. Trotz scheinbar unüberwindbaren Widrigkeiten und mit gleichen Maßnahmen unerschütterlicher Entschlossenheit und unzerbrechlichen Glaubens wird am Ende das Gute triumphieren.“

Antizionisten verteufeln weiter sowohl Herzls Gründerphilosophie des modernen jüdischen Staats – den Zionismus – als auch die biblische Grundlage des Staates Israel. Die UNO spielte ebenfalls eine Schlüsselrolle beim Schüren von Antisemitismus und israelfeindlichem Hass, argumentieren ihre Kritiker.

1975 verabschiedete eine Mehrheit der UNO-Mitgliedsstaaten, angeführt von den Sowjets und arabischen Diktatoren, eine Resolution, die Zionismus mit Rassismus gleichsetzte. Nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Sowjetunion und ihrer Verbündeten in Osteuropa hoben die Mitgliedsstaaten die antisemitische Resolution 1991 wieder auf.

Zunehmender Antisemitismus

Eugene Kontorovich, ein israelischer Jura-Wissenschaftler, sagte gegenüber Fox News Digital: „ „Gegnerschaft zum Zionismus bedeutet, dass Juden, die nationale Unabhängigkeit erreicht haben, nicht berechtigt sind sie zu behalten. Es gibt weltweit keine vergleichbare Gegnerschaft zur Eigenstaatlichkeit eines anderen Volks, was es schwer macht ‚Antizionismus‘ vom Jahrtausende alten Antisemitismus zu trennen, dem Juden sich gegenüber sahen, bevor sie einen Staat hatten. Tatsächlich ist ‚Antizionismus‘, da die Mehrheit der Juden der Welt in Israel lebt und fast der gesamte Rest eine starke Verbindung zu ihm hat, eine transparente Umbenennung des Antisemitismus.“

„Tod dem Zionismus“-Graffiti an der Powell Library der University of California, Los Angeles, wo israelfeindliche Agitatoren am 29. April 2024 ein Zeltlager errichteten (Foto: Brian van der Brug/Los Angeles Times via Getty Images)

Kontorovich merkte an: „Der Zionismus ist die Unabhängigkeitsbewegung des jüdischen Volks. 2.000 grausame Jahre lang hatte das jüdische Volk kein Zuhause und war der Gnade der Nationen und Imperien ausgeliefert, in denen sie sich wiederfanden – überall als Minderheit.“

Er fügte hinzu: „Den Zionismus zu unterstützen bedeutet, genauso, wie die Iren Irland haben, die Ukrainer die Ukraine haben und die Japaner Japan haben, sollten die Juden einen unabhängigen Staat in ihrem angestammten Heimatland haben. Viele ethnische Gruppen sind in zahlreichen Staaten Mehrheiten, wie Araber, die mehr als 20 Länder haben, die sich als arabisch identifizieren. Der  Zionismus besteht nicht darauf, dass Juden zwei Staaten haben – sagen wir, einen für aschkenasische Juden und einen für Sephardim. Nur einen.“

Aschkenasische Juden haben ihre modernen Wurzeln in Ost- und Zentraleuropa, während sephardische Juden ihre Ursprünge in Portugal und Spanien haben und später nach Nordafrika und in die Türkei flohen.

Eine israelische Flagge über Jerusalem mit dem Tempelberg und dem Felsendom im Hintergrund, 30. Juli 2020 (Foto: Ahmad Gharabli/AFP via Getty Images)

Für viele Juden wird fängt auch der berühmte Psalm 126 die Sehnsucht nach einer Rückkehr in ihr biblisches Heimatland ein:

„Ein Wallfahrtslied. Als der HERR Zions Geschick wandte, waren wir wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sprach man unter den Nationen: Der HERR hat Großes an ihnen getan. Großes hat der HERR an uns getan, wir waren voll Freude.“

Amnesty ruft am Nakba-Tag zur Vernichtung Israels auf

Elder of Ziyon, 15. Mai 2024

Amnesty International veröffentliche zum Nakba-Tag eine Presseinformation, die zur Vernichtung des jüdischen Staats aufruft:

Die derzeitige Zwangsvertreibung  von fast 2 Millionen Palästinenser und die massenhafte Zerstörung zivilen Eigentums und Infrastruktur im besetzten Gazastreifen setzen ein Scheinwerferlicht auf Israels entsetzliche Bilanz der Vertreibung von Palästinensern und seine anhaltende, seit 76 Jahren bestehende Weigerung ihr Recht auf Rückkehr zu respektieren, sagte Amnesty International zum Nakba-Tag. An dem Tag wird der Vertreibung von mehr als 800.000 Palästinensern nach der Gründung des Staats Israel 1948 gedacht.

Generationen nach dem Weggang der Bevölkerung hat Amnesty eine bizarre Interpretation des „Rückkehrrechts“, das für kein anderes Volk gilt. Fakt ist: Amnesty International hat das Völkerrecht verdreht, um dieses mythische „Recht“ zu rechtfertigen.

Der ganze Punkt der „Rückkehr“ besteht natürlich darin den jüdischen Staat dadurch zu vernichten, dass er mit Antisemiten geflutet wird, die die Juden ethnisch aus dem Nahen Osten säubern wollen. Irgendwie ist das dieser „Menschenrechts-NGO“ egal.

Darüber hinaus kann sie nicht einmal die grundlegenden Fakten auf die Reihe bekommen. Keine seriöse Quelle sagt, 1948 währen 800.000 Palästinenser weggegangen. Amnesty lernt seine Statistiken des Zählens von Palästinensern offenbar von der Hamas. Und viele der 600.000 bis 700.000, die das Land (zumeist freiwillig) verließen, gingen vor dem 14. Mai 1948, nicht danach.

Im Eifer den jüdischen Staat auszulöschen, kann Amnesty nicht einmal die Geschichte korrekt wiedergeben.

Und wissen, Sie, welches Wort in der 800 Worte langen Tirade gegen Israel fehlt?

Hamas.

Der ganze Grund, dass Israel überhaupt im Gazastreifen ist, wird gar nicht erwähnt. Amnesty will, dass seine Anhänger glauben, Israel sei ohne Grund in den Gazastreifen einmarschiert – oder vielleicht, um sich das Land wieder zu greifen, das es 2005 verlassen hat.

Amnesty verstärkte seinen Hass auf Israel und Juden damit, dass das „unmittelbare Risiko von Völkermord“ im Gazastreifen erwähnt wird, eine rein antisemitische Verleumdung.

Das ist Antisemitismus. Und Amnesty weiß das, denn es schrieb einen vollen Absatz, um das zu bestreiten:

Die Instrumentalisierung des Antisemitismus, um Proteste gegen die Politik des Staates Israel zu diskreditieren oder Kritik zu kriminalisieren und die Verschmelzung von Antisemitismus mit Kritik an Israels Verletzungen des Völkerrechts sind besonders problematisch und untergraben die Bemühungen der Obrigkeit die wahre und anhaltende Geißel des Antisemitismus anzugehen. Die Obrigkeiten müssen Leute sowohl für Verbrechen wie für jedes Eintreten für Hass zur Verantwortung ziehen, die Aufstachelung zu Feindseligkeit, Diskriminierung oder Gewalt darstellen, ungeachtet dessen, ob sie sich gegen jüdische Menschen oder Palästinenser, Muslime oder andere Gruppen richten.

Mit der Berufung auf „Völkermord“ ist Amnesty direkt der Aufstachelung zu Gewalt in den vielen Vorfällen antisemitischer Gewalt schuldig, besonders in Europa. In Ägypten wurde ein Jude aus nächster Nähe ermordet, ein Ego-Video davon gemacht und der Mörder sagte: „Schalom von den Kinder des Gazastreifens.“

Das ständige Trommelfeuer an Lügen über Israels Krieg gegen die Hamas, besonders durch „Menschenrechts“-NGOs ist tatsächlich direkte Aufstachelung Juden zu töten. Als solches passt das genau in die Antisemitismus-Definition, von der Amnesty behauptet, sie werde von ihr entlastet.

UPDATE:
Ich sehe, dass Amnesty gewöhnlich niedrigere Zahlen für die 1948 und 1967 Vertriebenen angab. Was zeigt, wie intellektuell ehrlich sie sind.

Neuer (?) Uni-Alltag

gesehen auf X/tiwtter, 11. Mai 2024

Kleine Impression vom Uni-Alltag am Rande: werde im kommenden Semester am

ein Seminar zu Antisemtismus anbieten. Im Vorfeld wurde (nicht von offizeller Seite!) gefragt, ob das denn in der aktuellen Situation so eine gute Idee sei und ob ich mir der möglichen Konsequenzen bewusst sei?

Jede größere „Kritik an Israel“ gründet auf antisemitischen Annahmen. JEDE EINZELNE.

Elder of Ziyon, 21. April 2024

Wenn man die bedeutenderen Kritiken an Israel analysiert, dann wird man feststellen, dass jede einzelne davon ihre Grundlage in unausgesprochenen aber sehr realen Unterstellungen hat, die nicht die Wahrheit über Israel, sondern über die judenfeindliche Einseitigkeit des Beschuldigers offenbart.

Diese Kritik wird auf eine Weise formuliert, dass die wahren Voraussetzungen, die nicht antisemitisch sind, nicht einmal beachtet werden. Im Ergebnis werden Fakten, die den antisemitischen Unterstellungen widersprechen, ausrangiert und nur die Rosinen herausgepickt und angeführt, die den Antisemitismus unterstützen.

Dieses Muster wird erschreckend deutlich, sieht man sich die wichtigen Kritiken an Israel sowohl mit den antisemitischen wie mit den nicht antisemitischen Annahmen im Hinterkopf an.

Hier sind ein paar Beispiele.

Siedler-Kolonialismus

Der Vorwurf: Israel ist ein siedler-kolonialistischer Staat, in dem Juden von außen ankamen und das Land für sich selbst beanspruchten, die Einheimischen hinausdrängten.

Die nicht ausgesprochene Annahme: Historisch sind Juden kein Volk oder Nation und die heutigen Juden haben keine Geschichte im Land Israel.

Die in der Diskussion weggelassene unausgesprochene Voraussetzung: Die Juden sind seit biblischen Zeiten ein Volk und Nation gewesen, ein Volk dessen Leben sich weiter in seinen täglichen Gebeten und Träumen zwei Jahrtausenden um das Land Israel im Zentrum abspielt.

Entfernt man die falschen, antisemitischen Unterstellungen, dann sieht man, dass die Juden in ihr angestammtes Land zurückkehrten, nicht in ein Land einmarschierten, das nie das ihre war. Das ist ein Narrativ, das die Kritiker ignorieren und aus der Diskussion ausklammern.

Der Vorwurf gründet auf Antisemitismus und wenn man den Antisemitismus wegnimmt, verschwindet der Vorwurf.

„Pinkwashing“, „Aidwashing“ und andere

Der Vorwurf: Israel gibt nur vor progressiven-freundliche Einstellungen zu haben und engagiert sich deshalb für progressive Aktivitäten (schwulenfreundlich zu sein oder Ärzte in Katastrophengebiete zu schicken), um die Welt von seinen abzulenken und diese zu verbergen.

Die unausgesprochene Unterstellung: Die Juden sind täuschen und lügen.

Die aus der Diskussion weggelassene Annahme: Juden sagen im Allgemeinen die Wahrheit, zumindest so sehr wie andere Leute und es wäre schwierig in einer offenen, freien Gesellschaft zu lügen, ohne dass das ernste Auswirkungen hat.

Diese Art von Vorwürfen überschreiten die Grenze zu Verschwörungstheorien, in denen die gesamte Nation Israel konspiriert, um die Welt zum Narren zu halten und ihre gesamte Bestimmung unmoralisch ist. Die lobenswerten Dinge, die es tut, werden in Böses verkehrt und die Unterstellungen lassen keine andere Erklärung zu, die die israelischen Juden nicht verdammt.

Apartheid

Der Vorwurf: Israel ist ein Apartheidstaat, der Nichtjuden systematisch diskriminiert.

Die unausgesprochene antisemitische Unterstellung: Zionistische Juden waren jüdische Herrenmenschen, die glauben, sie seien besser als jeder Nichtjude.

Die nicht ausgesprochene wahre Annahme, die aus der Diskussion weggelassen wird: Israels ganze Aufgabe besteht darin eine sichere Zuflucht für Juden zu sein, die Jahrhunderte lang verfolgt worden sind, aber es gibt weder den Wunsch noch gibt es irgendwelche Gesetze, die nichtjüdische Bürger Israels diskriminieren. Wie in jeder anderen Nation auch werden die Staatsbürger gegenüber Nichtstaatsbürgern rechtlich bevorzugt, aber das gilt für Juden wie für Araber.

Fast alle Beispiele für Diskriminierung, die man in großen Menschenrechtsberichten findet, die Israel der Apartheid beschuldigen, nehmen an, dass Israels Diskriminierung von Nichtstaatsbürgern auf jüdischem Überlegenheitsdenken gründen und nicht, weil Staatsbürger gegenüber Nichtstaatsbürgern bevorzugt werden.. Sobald man die falsche Annahme beseitigt und die Berichte erneut liest, stellt man fest, dass die „Beweise“ eher auf der antisemitischen Unterstellung gründeten als auf der Wahrheit und jedes einzelne angeführte Beispiel hat eine Erklärung, die nichts mit jüdischem Überlegenheitsdenken zu tun hat.

Völkermord und andere Kriegsverbrechen

Der Vorwurf: Israel begeht gewohnheitsmäßig und ständig die schlimmsten Kriegsverbrechen: Völkermord, Verstöße gegen die Prinzipien der Unterscheidung und Verhältnismäßigkeit, vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten und besonders Frauen und Kinder sowie auf geschützte zivile Objekte wie Schulen und Moscheen.

Die nicht ausgesprochene antisemitische Unterstellung: Israelische Juden sind Rassisten, denen das Leben von Arabern nicht nur egal ist, sondern die diese aktiv angreifen wollen.

Die nicht ausgesprochene wahre Annahme: Israelische Juden wollen in Frieden und Sicherheit leben und wollen keinen Krieg. Aber wenn ihnen Krieg aufgezwungen wird, dann tun sie alles ihnen Mögliche tut, um zivile Tote zu minimieren, wobei das Leben der eigenen Staatsbürger höhere Priorität hat, so wie jeder andere Staat das auch tun würde.

Alle Beispiele für Kriegsverbrechen verlassen sich auf Gedankenlesen. Genau dieselbe militärische Handlung kann abhängig von der Denkweise des militärischen Befehlshabers legal oder illegal sein; Wenn er oder sie eine Entscheidung dazu trifft, ob ein Ziel militärisch oder zivil ist oder ob die Zahl ziviler Opfer unverhältnismäßig zum Wert des militärischen Ziels wäre ist, solange sie auf den besten aktuell vorhandenen Informationen gründet und mit dem übereinstimmt, was jeder realistische Militärbefehlshaber unter ähnlichen Umständen tun würde, ist es legal.

Die Verbrechen des Völkermords und die anderen gründen auf ähnliche Weise nicht auf der Zahl von Opfern, sondern auf der Absicht des Angreifers (wie es die Genfer Konvention deutlich macht). Wer eine böswillige Absicht unterstellt, der kommt zu dem Schluss, dass das Verbrechen begangen wurde.

Hier ist der Antisemitismus am offensichtlichsten. Die rivalisierenden Ideen, dass (israelische) Juden allgemein moralisch sind und dass Juden allgemein unmoralisch sind, ist keine Entscheidung eines  Münzwurfs. Sie erfordern nicht dasselbe Niveau an Nachweisen. Für die Annahme von Böswilligkeit braucht eine viel höhere liegende Latte als für eine unschuldige Erklärung, ob wir nun von zivilen oder militärischen Dingen reden. Selbst sie gleich zu gewichten ist im Grunde antisemitisch. Man braucht weit mehr Beweise um zu behaupten, dass israelische Juden kollektiv die schlimmst vorstellbaren Menschenrechtsverbrechen begehen, als anzunehmen, dass sie normale Leute in schwierigen Umständen sind, die ihr Bestes geben. Jede andere Hypothese abzulehnen, die nicht das jüdische Böse annimmt, ist Antisemitismus.

Die Klage Südafrikas vor dem IStGH setzte voraus, dass Juden bösartig sind. Als Bibi Netanyahu Amalek anführte, benutzten die Südafrikaner das als Beweis für Israels Absicht die Palästinenser auszulöschen, obwohl Netanyahu in derselben Rede klar machte, das er sich auf die Hamas bezogt. Ihre anderen vorgelegten Beweise für die Absicht stützten sich ebenfalls auf die Unterstellung von israelischem Bösem. Wenn die Klage nicht auf antisemitischen Unterstellungen beruhen würde, also die Südafrikaner nicht geglaubt hätten, dass Juden nicht besser oder schlechter sind als jedes andere Volk, dann hätte die Klage sich ich Wohlgefallen aufgelöst – weil jeder Beweis eine nicht böswillige Erklärung gehabt hätte.

Folterung von Gaza-Gefangenen

Vor kurzem schrieb die UNRWA einen kurzen Bericht, der angebliche Folter an Gefangenen aus dem Gazastreifen durch israelische Haftanstalten beschrieb.

Aber in diesem Bericht und in aller Berichterstattung der Medien darüber, werden der Kontext und die gelebte Realität der Israelis ignoriert. Israels Oberster Gerichtshof hat zu Fällen von Folter geurteilt; er verhängte Grenzen  dazu, was getan werden darf, aber er erlaubte Ausnahmen im Bedarfsfall. Sein Urteil von 1999 verbot bestimmte Arten von Folter, gab aber zu, dass das Problem nicht schwarz oder weiß ist und diskutierte außerdem, das ist das Entscheidende, die israelische Angst mit Terrorismus zu leben und dem Problem zu beurteilen, wann ein Gefangener entscheidende Informationen haben könnte, die Leben retten könnten. Sein Urteil von 2017 erlaubte nachträglich „moderaten physischen Druck“, um einen Mann zu zwingen zuzugeben, wo es Sprengstofflabore und einen Selbstmordgürtel gibt, die bereits nach Tel Aviv geschmuggelt worden waren und darauf warteten eingesetzt zu werden.

Keine der das Israel vorgeworfene Handeln angreifenden NGOs erwähnen, dass es im Gazastreifen eine „tickende Bombe“ gibt – jeder Tag, den die Geiseln nicht gefunden werden, macht ihr Überleben weniger wahrscheinlich. Ich weiß auch hier nicht, ob die Verhörtechniken die Grenze überschreiten oder nicht, aber ohne diesen Kontext sehen die Israelis wie Monster aus, statt wie Leute, die verzweifelt versuchen das Leben Unschuldiger zu retten, die von der Hamas verschleppt wurden.

Die implizite Unterstellung in diesen Berichten ist, dass Techniken wie Schlafentzug einzusetzen fraglos illegal sind. Das stimmt nicht und Israel lebt nach dem 7. Oktober unter einzigartigen Umständen. Ob echte Folter stattfindet und ob das legal ist, ist etwas, das die Gerichte entscheiden müssen, aber die automatische Unterstellung, dass Israel schuldig ist, obwohl es ein sehr liberales Justizsystem hat, das die Komplexitäten hinter diesen Fällen anerkennt, zeigt, dass diejenigen, die heute die Anschuldigungen erheben weder Israel noch den Israelis eine Vertrauensvorschuss geben.

Was wiederum antisemitisch ist.

„Kino Sderot“

Selbst unwichtige Dinge offenbaren unausgesprochene Unterstellungen.

2014 waren die Medien besessen von dem Bild, dass Israelis aus Sderot Gartenstühle auf eine Hügelkuppe brachten, um sich die Luftangriffe der Operation Fels in der Brandung auf den Gazastreifen anzusehen. Die Geschichten wurden so formuliert, dass Israelis den Tod von Palästinensern bejubeln würden.

Die nicht geäußerte antisemitische Unterstellung lautete, Juden seine herzlose Monster, die den Tod von Palästinensern bejubeln.

Aber das ist nicht das, was dort geschah. Die Leute, die zusahen und sich unterhielten, waren die vorrangigen Opfer der Raketenangriffe aus dem Gazastreifen und sie hofften, dass dieser Krieg dem Aspekt ihres Lebens ein Ende setzen würde, dass sie 15 Sekunden hatten, um in die Bombenbunker z7u hasten. Sei jubelten, weil Israel die sie drangsalierenden Terrororganisationen angriff, nicht Zivilisten.

Die nicht berichtete Wahrheit ist das, was die antisemitische Unterstellung entlarvt. Aber die Berichte wurden auf eine Weise formuliert, die die Wahrheit wegließ, wie es mit all den anderen Beispielen von implizitem Antisemitismus war, die die Grundlage für einen Großteil der Kritik an Israel bildet.

Das sieht man jeden Tag. Israel macht X und die einzige Erklärung, die diskutiert werden darf, ist Grund Y, er inhärentes israelisches Böses unterstellt.

Die Kritiker gestehen nicht ein, dass es in der Geschichte eine andere Seite geben könnte. Das ist Absicht.

Die diesen antisemitischen Unterstellungen innewohnende Entmenschlichung

Zu einem großen Teil ist Forschung in Sozialwissenschaften qualitativ (die Analyse nicht numerischer Daten, um die sozialen Realitäten von Leuten zu verstehen). Das beinhaltet typischerweise, dass die Wissenschaftler Probanden befragen, um deren eigene Perspektiven zu verstehen und wie es typischerweise beschrieben wird, konstruieren sie gemeinsam ihre Realitäten und  Wahrheiten, in dem sie miteinander darüber sprechen (sozialer Konstruktivismus).

Die Sozialwissenschaftler, die an den sozialen Konstruktivismus glauben, verlassen sich enorm darauf, dass Forscher die Probanden aus den untersuchten Gruppen befragen und interpretieren ihre Antworten, um die Realität der Probanden zu definieren.

Es fällt auf, dass die Forschung, die Israel der Verbrechen wie Apartheid und Völkermord beschuldigt, im Allgemeinen Israelis zu ihren Perspektiven befragen, wenn sie ihre antiisraelischen Berichte schreiben. Sie fassen keine unterschiedlichen Quellen zusammen. Sie versuchen die Art nicht zu verstehen, wie israelische Juden denken. Würden sie versuchen ihren eigenen Methodiken zu folgen, wären sie gezwungen zu akzeptieren, dass israelische Sichtweisen genauso berechtigt sind und die Realität spiegeln, wie die von allen anderen – und das würde ihre gesamten Agenden aushöhlen. Die Grundlage der sozialwissenschaftlichen Forschung, alle Probanden als Respekt verdienend zu behandeln und in der Lage zu sein ihre gelebten Realitäten zu beschreiben, fehlt in den wichtigen Quellen der weithin angeführten angeblichen israelischen Verbrechen fast völlig.

Es scheint so, dass Israelis es für diese Wissenschaftler nicht wert sind mit demselben Respekt untersucht zu werden, der afrikanischen Stämmen oder alleinerziehenden Müttern in Innenstädten entgegengebracht wird. Stattdessen stellen sie Annahmen über israelisches Böses und stützen ihre Schlussfolgerungen auf diese antisemitischen Unterstellungen.

Das Kartenhaus

In der akademischen Welt beziehen sich Arbeiten auf frühere Arbeiten, als seien diese Arbeiten anerkannte Wahrheit. Viele akademische Arbeiten behandeln den Vorwurf des „Siedler-Kolonialismus“ als etablierte Tatsache, auf der in weiteren Arbeiten aufgebaut werden kann. Wir sehen dasselbe auch in der Welt der NGOs und Medien, wo auf die „Apartheid“-Verleumdung mit querverwiesen wird, als wäre sie allgemein akzeptiert.

Ähnlich nahm Nicaraguas Antrag gegen Deutschland vor dem IStGH an, dass Israel des Völkermords schuldig ist, noch bevor eine Urteil des  IStGH in der Sache erfolgte und behauptet weiter, Deutschland sei ebenfalls schuldig:

In diesem Antrag fordert Nicaragua das Gericht auf Deutschland zu verurteilen und zu erklären, dass es durch sein Verhalten hinsichtlich der ernsten Verstöße gegen zwingende Normen des Völkerrechts, die in den OPT [„Occupied Palestinian Territories“] (a) nicht nur versäumt hat seiner Verpflichtung nachzukommen den begangenen Völkermord zu verhindern und den am palästinensischen Volk – einschließlich dem in dem Teilgebiet im Gazastreifen – begangenen, sondern zum Begehen des Völkermords in Verstoß gegen die Konvention zur Verhinderung und Bestrafung des Verbrechens des Völkermords (hier ab jetzt „Völkermord-Konvention“ genannt) beigetragen hat;

Es ist nicht schwer zu sehen, dass dies für viele der Kritiker Israels der Punkt ist: Sie haben nicht vor irgendeine Realität zu berichten, sondern eine zu schaffen, in der Israels Schuld nicht in Frage gestellt wird.

Es ist wie bei einem Kartenhaus: Wenn das Fundament der Anschuldigung eine Lüge ist, bricht das gesamte Gebäude zusammen. Was der Grund ist, dass wir so wenig Interesse daran erleben die zugrundeliegenden Unterstellungen anzuprangern oder auszutesten: Viele Leute stützen sich auf diese Lügen, ob aus Prestigegründen oder wegen Geld oder aus ihrem eigenen Interesse Israel anzugreifen.

Jeder hat unausgesprochene Annahmen über die Welt. Das ist nicht zu vermeiden. Es ist jedoch offensichtlich, dass die von Israels Kritikern verwendeten unausgesprochenen Annahmen einseitig und antisemitisch sind; sie schaffen ein Rahmenwerk, das jedes Argument und jegliche Fakten weglassen, die diesen Annahmen widersprechen.

Nein, Terroristen-Groupies sind nie antisemitisch…