Im Tirtzu-Aktivität in Israel (Foto zur Verfügung gestellt)
Der Likud-Abgeordnete Amichai Chikli, Vorstandsvorsitzender von Im Tirtzu, und Israelis, die Familienmitglieder durch palästinensischen Terrorismus verloren haben, beschuldigen die deutsche Regierung und ihre öffentlich finanzierte NGO Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) eine antiisraelische Boykott-Kampagne zu führen, die sich gegen zionistische Organisationen richtet.
MK Amichai Chikli behauptete: „Die unablässige Beteiligung der deutschen Regierung und für sie handelnde Personen in interne politische Dinge in Israel über verschiedene Fonds und noch mehr unter dem Deckmantel „pro-israelischer“ Organisationen wie der DIG, die konservative zionistische Organisationen in Israel wie Im Tirtzu und deren Angestellte boykottiert, überschreitet alle Grenzen.“
In einer Audioaufzeichnung eines Gesprächs, das während des Sommers 2022 stattfand und bei dem Volker Beck, Grünen-Politiker und Präsident der DIG, argumentiert, dass die DIG verhindert, dass Yonathan Shay, der fließend Deutsch spricht, bei ihren Veranstaltungen in Deutschland Vorträge hält. Shay ist der Leiter der Hasbara (Israel-Fürsprache)-Abteilung von Im Tirztu.
Es war zu hören, wie Beck in der Aufnahme sagte: „Wir wollten noch einmal erklären, warum wir beschlossen dem Antrag nicht stattzugeben… Und ich will nicht verbergen, dass es auch etwas Besorgnis gegenüber dem Auswärtigen Amt gab, als wir uns hier von Yonas Shay schulen lassen.“
Beck stellte fest: „Wir stehen gerade unter Beobachtung des Außenamtes.“
Das deutsche Außenministerium finanziert die DIG. Israel National Newsberichtete letztes Jahr exklusiv, dass interner E-Mail-Verkehr zeigt, wie deutsche Beamte des Außenministeriums auf Im Tirtzu losgehen.
Im Tirtzu, 2006 gegründet, ist eine Basisorganisation mit 6.000 Freiwilligen und Ortsgruppen an 20 College-Campussen.
Laut ihrer Internetseite arbeitet Im Tirtzu daran „die Werte des Zionismus in Israel als jüdischem und demokratischem Staat zu stärken“ und „auch eng mit einer Vielzahl von Gruppen innerhalb der israelischen Gesellschaft zusammenzuarbeiten, darunter trauernden Familien von Terroropfern, verletzten IDF-Veteranen und israelischen Minderheiten, die sich in die israelische Gesellschaft integrieren wollen“.
Beck behauptete in der Audio-Aufzeichnung, dass Im Tirtzu „ziemlich hitzköpfig und ich würde sagen unverantwortlich ist“.
Beck beschuldigte Im Tirtzu in der Aufzeichnung eine „Preisschild-Botschaft“ an die „israelische Linke“ zu schicken und erklärte, Im Tirtzu hinterließ ein Schild für israelische Linke mit dem Motto „Seid vorsichtig, wir waren da.“ Beck führte für diese Behauptung keine Belege an.
Beck kritisierte Im Tirtzu in der Tonaufzeichnung auch für das Vorhaben einer Veranstaltung zum Jerusalemer Flaggentag zur Feier des israelischen Patriotismus.
Beck sagte in der Aufnahme weiter, Shay habe „sich im Verlauf der letzten Jahre etwas radikalisiert… Wir geben Geld des Auswärtigen Amtes aus… und wenn solche Dinge involviert sind, kann es für uns richtig heikel werden.“
Ein Sprecher des deutschen Außenministeriums schrieb: „Die Deutsch-Israelische Gesellschaft ist seit 2012 institutionell vom deutschen Auswärtigen Amt finanziell gefördert worden. Projekte, die darüber hinausgehen werden auf Einzelfallbasis beantragt und genehmigt. Allerdings hat das Bundesaußenministerium keine Anträge für die Finanzierung der erwähnten Vortragsreise erhalten. Natürlich übt das Bundesaußenministerium keinen Druck auf seine Partner aus und führt keinerlei Listen wie die von Ihnen erwähnte.“
Die behauptete Liste soll israelische Organisationen wie Im Tirtzu von Reden bei DIG-Veranstaltungen ausschließen.
Beck lehnte Antworten auf mehrfach gestellte Anfragen zu der Aufnahme ab.
Die populäre deutsch-jüdische Monatszeitschrift Jüdische Rundschau berichtete erstmals im September über die Tonaufzeichnung Becks. Die DIG sagte der Jüdischen Rundschau, bei der Sache mit Shay habe es sich um „interne Entscheidungen über Förderungen“ gehandelt.
MK Amichai Chikli fügte in Reaktion auf die Zitate an: „Unaufrichtige und falsche Freunde Israels in Deutschland wie Volker Beck von der DIG schließen israelische konservative, rechte Redner aus, während sie feindliche, antizionistische Organisationen wie den NIF [New Israel Fund] legitimieren, Ressourcen zuteilen, um zur Wahl gewisser Parteien zu ermutigen und vor allem das Gesicht des Staates Israel durch eine Kette an Propaganda-‚Menschenrechtsorganisationen‘ zu beschmutzen.“
„Das deutsche Establishment hat alle Grenzen überschritten“, fügte er hinzu. „Kein souveränes Land der Welt mit Selbstachtung lässt solche unverfrorene Subversion unbestritten zu. Ich rufe alle Mitglieder der deutschen Regierung und die wahren Freunde Israels in Deutschland, die das hier lesen, auf: Stoppen Sie dieses abscheuliche Phänomen, statt Unsinn zu reden und rechte zionistische Bewegungen Israels zu schikanieren und respektieren Sie das Recht des jüdischen Volks auf Existenz in seinem Heimatland. Das deutsche Volk sollte wissen, was ihm (dem jüdischen Volk) beim letzten Mal passierte, als es aus seiner historischen Heimat gerissen wurde.“
Matan Peleg, CEO der Bewegung Im Tirtzu, sagte gegenüber Israel National News: „Es stellt sich heraus, dass die Deutsch-Israelische Gesellschaft Israel gegenüber nicht mehr so freundlich gesinnt ist. Es ist ein Skandal, wenn ihr Leiter zugibt, dass das für seine antizionistische Politik bekannte deutsche Außenministerium bei der Gesellschaft hinter den Kulissen die Strippen zieht und sie erpresst gegen die zionistische Mehrheit in Israel zu agieren und daran zu arbeiten sie zum Schweigen zu bringen. Die Subversion seitens der deutschen Regierung unersättlich. In den letzten Jahren hat Deutschland Dutzende linksradikaler israelischer Organisationen, die daran arbeiten IDF-Soldaten in Misskredit zu bringen und zu internationalem Druck gegen sie zu ermutigen, mit einer Summe finanziell unterstützt, die NIS 154 Millionen übersteigt; jetzt arbeiten sie daran die einzige offiziell pro-israelische Vereinigung in Deutschland zu erpressen.“
Peleg, der gerade das Buch „Staat zu verkaufen“ schrieb, fügte hinzu: „Wir rufen Herrn Volker Beck auf aufzuhören sich zu ducken und eine Entscheidung bezüglich seiner Identität zu treffen. Ist er ein antizionistischer Aktivist und damit ungeeignet eine pro-israelische Organisation in Deutschland zu leiten? Oder ist er ein wahrer Freund Israels? Wenn er Letzteres ist, dann sollte er die deutsche Regierung auffordern aufzuhören den Verein zu erpressen.“
Pelegs Buch beinhaltet Daten dazu wie Deutschland NGOs finanziert, denen vorgeworfen wird Israels Demokratie zu untergraben und anzugreifen.
Meraz und Herzl Hajaj, die Köpfe der israelischen Organisation Choosing Life Forum sagten gegenüber Israel National News: „Die infolge arabischen Terrors trauernden Familien, deren Kinder von Terroristen ermordet wurden, begreifen, dass die antisemitische Außenpolitik der deutschen Regierung nicht vor 70 Jahren endete und auch heute noch gesund und munter ist. Es gefährdet nicht nur das Leben von Juden in Israel, wenn deutsche Steuergelder in die Verteidigung der Mörder von Juden vor israelischen Gerichten und in die Finanzierung antizionistischer Delegitimierungsorganisationen geschüttet wird, die im Inneren agieren, sondern wie genau diese Gelder dazu verwendet werden die Deutsch-Israelische Gesellschaft unter Druck zu setzen führenden zionistischen Organisationen in Israel wie Im Tirtzu auf deutschen Boden den Mund zu verbieten.“
Laut Merav und Herzl Hajaj, dessen Tochter 2017 bei einem Auto-Rammanschlag in Jerusalem ermordet wurde, kommentierte: „Die Deutsch-Israelische Gesellschaft und ihr Vorsitzender Volker Beck sollten gegen die feindselige Außenpolitik ihrer Regierung gegenüber Israel agieren und nicht gegen jüdische Israelis wie Yonatan Shay von Im Tirtzu. Aktivisten wie Yonatan Shays Stimme und was sie zu sagen haben, sind für das deutsche Establishment sehr unbequem, weil es den Eindruck vermittelt, es habe aus seiner antisemitischen Geschichte nichts gelernt. Wir werden weiter gemeinsam, an der Seite von Im Tirtzu, gegen die deutsche Regierung kämpfen, die Geld an die Mörder unserer Kinder ausschüttet und wenn die DIG dieser heiligen Sache nicht helfen will, sollte sie sich zumindest nicht einmischen und sich nicht als Freunde Israels darstellen.“
Im Tirtzu gibt an, dass die deutsche Regierung im Verlauf der letzten zehn Jahre 84 Millionen Schekel (€23,5 Millionen) an antiisraelische NGOs gezahlt. Israels ehemaliges Ministerium für strategische Angelegenheiten deckte 2019 auf, dass die deutschen Organisationen Brot für die Welt, Word Peace Service und die den Grünen nahestehende Heinrich-Böll-Stiftung der Menschenrechts-NGO Al-Haq in Ramallah Gelder zur Verfügung stellen.
Israels Regierung stufte Al-Haq wegen ihrer Verbindungen zur palästinensischen Terrororganisation Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) als Terrorgruppe ein.
Der Autor dieses Artikels kontaktierte alle 14 Mitglieder des DIG-Vorstands und bat um Kommentare. Aras-Nathan Keul, ein Mitglied des Gremiums, sagte, er stimmte dafür, dass Shay bei DIG-Veranstaltungen spricht. Keul lehnte es ab zu kommentieren, warum die anderen Mitglieder des Vorstands gegen Shay stimmten.
Eine Reihe deutscher MdBs gehören dem Vorstand der DIG an; ihre Parteien sind Teil der derzeitigen „Ampel“-Koalition, wie sie entsprechend der Farben der poltischen Parteien genannt wird.
Marcus Faber ist ein MdB für die FDP im DIG-Vorstand. Zu ihm gesellt sich Michelle Müntefering von den Sozialdemokraten. Die Grüne MdB Lisa Badum gehört dem Vorstand ebenfalls an.
Der Autor sprach auch mit Yoram-Illy Ehrlich, dem in Deutschland lebenden einzigen Israeli im Vorstand, über die Abstimmung gegen Im Tirtzus Shay. Er lehnte es ab am Telefon einen Kommentar abzugeben und beantwortete eine Anfrage per E-Mail nicht.
Beck sagte in der Audioaufzeichnung, Im Tirtzu sei keine Organisation des israelischen „Mainstream“. Israels am längsten dienender Premierminister Benjamin Netanyahu gratulierte und lobte Im Tirtzu in einem Video. Die ehemalige Kulturministerin Miri Regev dankte Im Tirtzu ebenfalls für ihre Arbeit.
Kritiker sagen, Becks Amt als Präsident der DIG sei von Kontroversen gekennzeichnet. Beck brachte auf Twitter Solidarität mit Michael Blume zum Ausdruck, einem deutschen Beamten, dem Antisemitismus und Verunglimpfung des Vaters der IDF, Orde Wingate, vorgeworfen wird. Israel National Newsberichtete im September, dass es zunehmend Forderungen gibt Blume wegen seiner israelfeindlichen Aktivitäten zu entlassen.
In einem Interview mit dem ZDF sagte Beck nach der Wahl in Israel: „Wenn er [Netanyahu] tatsächlich den Weg geht – und das geht auch vom Likud aus – Hand an die israelische Demokratie und den Rechtsstaat zu legen, dann verbessert das sicher nicht die Beziehungen“ zu Deutschland.
Der Direktor von Im Tirzus Recherche-Ressort Europa, Naftali Hirsch, verriss Beck dafür, dass er den Likud niedermachte. Hirsch sagte gegenüber Israel National News, Becks Kommentar ist „haarsträubender Unsinn und Agitation gegen Israel, in der er die größte demokratische Partei, den Likud, als undemokratisch diffamiert“.
Beck sah sich im Lauf der Jahre Kritik des israelisch-amerikanischen Bestseller-Autors Tuvia Tenenbom und der deutsch-iranischen Publizistin Saba Farza gegenüber.
„Bei Freunden wie Volker Beck haben wir, die Juden, lieber Feinde!“, schrieb Tenenbom.
Farzan schreib auf dem Mikro-Blog Twitter: „Ich habe Volker Beck immer kritisiert – er nahm an einer Diskussion im vom Regime des Iran betriebenen Islamischen Zentrum in Hamburg mit Repräsentanten dieser Moschee teil. Es gibt mit Scharia liebenden Kriminellen nichts zu diskutieren – absolut nichts.“
Die deutsch-iranische Dissidentin fügte hinzu: „Würde ein wahrer Demokrat und Freund Israels und des jüdischen Volks das tun? Ich glaube nicht. Solidarität ist nicht etwas, das man in vorteilhaften Momenten zeigen kann – sie ist Unterstützung in einer kritischsten Situation. Da war Beck in jeder einzelnen abwesend.“
Die Anfragen des Autors an den deutschen Botschafter Steffen Seibert blieb unbeantwortet. Seibert war zuvor der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) legte die folgende Antwort vor [Rückübersetzung aus dem Englischen]:
Unseres Wissens existiert eine solche Aufnahme nicht. Wir bestreiten die Darstellung mangels Kenntnis und widersprechen der Darstellung unserer Haltung.
Übrigens: Wenn ein vertrauliches Gespräch ohne Erlaubnis aufgezeichnet wurde, dann hätte sich die aufnehmende Person laut deutschem Recht strafbar gemacht. Und für uns ist völlig unklar, auf welches Gespräch der Autor Bezug nimmt.
Der Artikel spiegelt nicht die Meinung der DIG und unseres Präsidenten sowie der Mitglieder des Vorstands wider.
Die DIG wird von der Bundesregierung finanziell getragen und ist eine „anerkannte Bildungsinstitution der Bundeszentrale für Politische Bildung“. Die Regierung ist keine antizionistische Einheit. Sie macht uns keine über unsere Satzung und den Erteilungsbescheid hinausgehenden Vorschriften. Wir sind uns keinerlei Listen bewusst.
Aber: Die Standards des „Beutelsbacher Konsenses“ müssen auf politische Bildung angewandt werden, insbesondere: „Der Lehrende muss ein Thema kontrovers darstellen und diskutieren können, wenn es in der Wissenschaft oder Politik kontrovers erscheint.“
Diese Standards sind Qualitätsstandards für demokratische Bildungsarbeit.
Nach Meinung des Vorstands erfüllte das Konzept der Veranstaltung diese Anforderung nicht. Eine Veranstaltung nicht zu sponsern oder jemanden nicht zu einer bestimmten Veranstaltung einzuladen ist kein Boykott. Daher lehnte der Vorstand unseren Aufzeichnungen zufolge den Antrag zu bestimmten Veranstaltungen mit Herrn Shay ab. Niemand hat das Recht Reisen durch die Gelder der Deutsch-Israelischen Gesellschaft finanziert zu bekommen. Der Boykott einer bestimmten Person oder Organisation stand in keiner Verbindung zu der Entscheidung und existiert nicht.
In einer weiteren, tendenziösen Zurschaustellung von Tugendsignalisierung einer Gruppe selbsternannter „Forscher, die sich auf Antisemitismus, Holocaust-Studien, Moderne Jüdische Geschichte und damit verbundene Felder spezialisierten“, warnten 128 Akademiker die UNO davor ein Mittel zum Vorgehen gegen Antisemitismus zu übernehmen.
In einem in EUobserver am 3. November veröffentlichten Brief mit dem Titel „Lockt die UNO nicht mit einer vagen und zur Waffe gemachten Antisemitismus-Definition in die Falle“ behaupten diese woken Gelehrten, sie seien „mit zunehmender Sorge Zeugen politisch motivierter Bemühungen den Kampf gegen Antisemitismus bei der und gegen die UNO zu instrumentalisieren“. Wie konnte das laut dieser Gruppe passieren? Aus ihrer wahnhaften Sicht „hat der israelische UNO-Botschafter Gilda Erdan … Bemühungen … angeführt … die Palästinenser zu untergraben und“ von höchster Bedeutung ist für diese Gelehrten „die israelische Regierung vor internationalen Politik abzuschirmen“.
Botschafter Erdan hat darauf hingewiesen, dass die UNO selbst eine ständige Brutstätte fanatischer Israelfeindlichkeit gewesen ist, etwas, das diese Gruppe offenbar beleidigt, die behauptet, Erdan sei „so weit gegangen die UN-Organisation für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) und den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) als ‚antisemitisch‘ zu denunzieren“. Aber die Hauptsorge der Gruppe war, dass „Herr Erdan jetzt versucht die Spielregeln fundamental zu ändern, indem er die UNO unter Druck setzt die ‚Antisemitismus-Arbeitsdefinition‘ der Internationalen Holocaust-Gedenkallianz (IHRA WDA) zu übernehmen“.
Da die IHRA-Arbeitsdefinition für Antisemitismus von 2016 weiter von Organisationen und Universitäten übernommen wird, die sie als Möglichkeit der Identifizierung antisemitischer Vorfälle – und besonders des „neuen Antisemitismus“, der sich als Israelkritik verkleidet – betrachten, haben sich vorhersagbar Gruppen wie diese, die den jüdischen Staat weiterhin verleumden und verunglimpfen wollen, dagegen ausgesprochen. Was macht diesen entrüsteten Leuten Sorge? Möglicherweise der Abschnitt der IHRA-Definition, der anregt, dass „das Anlegen von zweierlei Maß durch Forderungen eines Verhaltens seitens Israels, das von keiner anderen Demokratie erwartet oder gefordert wird“ antisemitisch ist.
Es überrascht nicht, dass die Personen und Gruppen, die die IHRA-Definition am heftigstem anzweifelten, genau die für das Begehen der Versionen dieses „neuen Antisemitismus“ verantwortlichen Leute sind, daher ist die Vorstellung, dass sie selbst antisemitischer Äußerungen als Teil ihres kognitiven Krieges gegen Israel beschuldigt werden können, ein verständliches Hindernis dafür, ihren uneingeschränkten und unerbittlichen Abscheu gegenüber dem jüdischen Staat auszudrücken.
Die IHRA-Definition weist sehr präzise darin darauf hin, dass mancheKritik an Israel, wenn der jüdische Staat damit unverhältnismäßig ins Visier genommen wird und an ihn moralische und juristische Standards angelegt werden, die man von anderen Ländern nicht erwartet, als ein Fall von Antisemitismus gewertet werden könnten. Nicht maßvolle und bedachte Kritik an Israel; nicht akademische Debatte über Verhandlungen mit Palästinenser über Grenzen, Eigenstaatlichkeit, Landtausch und Friedensverträge; nicht Diskussion guten Willens darüber, wie der lange anhaltende Konflikt gelöst werden kann.
Aber sogenannte „Kritik“ an Israel, die den Zionismus als eine rassistische, fundamental böse und heimtückische Ideologie angreift; die die Vernichtung des jüdischen Staates fordert, weil er angeblich unrechtmäßig und illegal geschaffen sei; die Terrorismus gegen israelische Bürger als vernünftige und zu erwartende Reaktion auf Besatzung rechtfertigt; und in den Hallen der UNO, bei NGOs und in Universitätssälen rund um die Welt Denunzierungen, Boykotte und andere Verleumdungen über Israel ausgießt – das sind die Arten von Bekundungen und Gedanken, die von der IHRA-Definition als antisemitisch angesehen würden.
Aber diese Gelehrten wollen damit nichts zu tun haben, wie sie ein halbes Dutzend Mal in diesem Brief wiederholen; ihre Theorie lautet, dass die IHRA-Definition schlicht ein Mittel ist, mit dem Verteidiger Israels den jüdischen Staat vor absolut jeder Kritik abschirmen. Sie behaupten z.B., die Definition würde auf irgendeine magische Weise „die israelische Regierung vor internationaler Kritik abschirmen“, dass die Beispiele für möglichen Antisemitismus in der Definition „zu Waffen gemacht werden, um legitime Kritik an Israels Politik als Antisemitismus zu diskreditieren und zum Schweigen zu bringen“, dass die Definition eine „politisierte Definition ist, die dazu instrumentalisiert wird freie Meinungsäußerung zu verhindern und die israelische Regierung davor zu schützen für ihr Handeln zur Rechenschaft gezogen zu werden“ und was für diese Gruppe die offensichtliche Sorge ist, „dass Organisationen, die Israels Verstöße herausfordern, Verleumdungskampagnen ausgesetzt sein würden, die auf böswilligen Antisemitismus-Vorwürfen ausgesetzt sein würden“. [Hervorhebung hinzugefügt]
Nur in der auf den Kopf gestellten Realität der Akademiker konnte eine Gruppe jüdischer Professoren ein Mittel verurteilen, das im Kern den Zweck hatte aktuelle Vorfälle von Antisemitismus zu identifizieren und zu definieren und sich stattdessen mit Israels ideologischen Feinden solidarisch zu erklären – dieselben Personen, die – getarnt an „Israelkritik“ – weitgehend für den derzeitigen Tsunami an Judenhass an Universitäten verantwortlich sind. Tatsächlich sind, während Anhänger der IHRA-Definition die Universitäten gedrängt haben sie zu übernehmen, genau die Leute, die gegen ihre Verwendung opponieren, diejenigen, die die Komplizen bei der Verbreitung des Fanatismus sind, den anzugehen sie geschaffen wurde, wie es hier der Fall ist.
Warum sollen Professoren und besonders solche, die akademische Disziplinen lehren, die mit Juden zu tun haben, sich mehr darum sorgen das Recht von Palästinenseranhängern zu unterstützen ihre widerlichen Ansichten zu Zionismus, Israel und jüdischer Selbstbestimmung zu äußern, als darum jüdische Studenten und Lehrkräfte vor antisemitischem Fanatismus zu schützen, der regelmäßig in der Peripherie der Debatte um Israel/Palästina eindringt?
Was lässt sie den Wunsch hegen stolz an der Seite der ideologischen und existenziellen Feinde des jüdischen Staates zu stehen und ihr angebliches Recht zu schützen nach Belieben Verleumdungen, Beleidigungen und Lügen über Israel in einer ununterbrochenen, auf eine einzigartige Weise konzentrierten Kampagne auszustoßen, die an Israel ein anderes Maß als an andere Staaten anlegt und vergleichbare Kritik an jedem anderen Staat der Welt unterlässt – beides Dinge, von denen die IHRA-Definition nahelegt, dass sie ein Bespiel für Antisemitismus sein können? Was ist so edel und rechtschaffen an palästinensischer Selbstbestimmung, die diese jüdischen Professoren dazu treiben ihre Artikulation mehr zu schützen, als dass sie den Antisemitismus unterdrücken wollen?
Wirft man einen beiläufigen Blick auf die 128 Unterzeichner dieses nichtsnutzigen Briefes, so erhält man eine Antwort auf einige dieser Fragen. Zu der Liste gehört Omar Bartov von der Brown University, ein langjähriger, bösartiger Kritiker Israels, der in einer Kolumne in Ha’aretz schrieb, dass die „Bemühungen der israelischen Regierung und ihrer Anhänger“ darin besteht „jede scharfe Kritik an Israel und seiner Politik abzuwürgen“ und: „Die israelische Regierung und ihre Anhänger haben ein ausgeprägtes Interesse daran die Unterscheidung zwischen Israelkritik und Antisemitismus zu verwischen, um jede stichhaltige, herbe Kritik an der Politik Israels gegenüber den Palästinensern als antisemitisch hinzustellen.“
Ein weiterer Unterzeichner, Joel Beinin, Donald J. McLachlan-Professor für Geschichte und Professor für Geschichte des Nahen Ostens an der Stanford University; er ist ein fanatischer Antizionist, der Israel für Kritik wegen vielfältige5 und regelmäßiger Vergehen herausgreift, während er gleichzeitig die sozialen und politischen Fehler der benachbarten arabischen Staaten verzeiht, die den jüdischen Staat umgeben und der für die Krankheiten des Nahen Ostens den westlichen Imperialismus und den fortbestehenden kolonialen Einfluss des US-Stellvertreters in der Levante – Israel – verantwortlich macht.
Beinins Absicht, wie bei allen Israelhassern weltweit, ist es, ein defensives Handeln Israels als Überreaktion erscheinen zu lassen, egal wie viele seiner Bürger ermordet oder wie viele Bedrohungen seiner Existenz verkündet worden sind. Israel ist dann immer der Fiesling und die Palästinenser sind, egal wie sie sich verhalten und was sie tun, sind immer die Opfer. „Sowohl laut Ehud Barak als auch Ariel Sharon“, schrieb Benin herablassend, „betreibt Israel einen Krieg trotz der spektakulär ungleichen militärischen Balance im Konflikt“, als ob ein Staat, der auf nicht provozierte Angriffe auf seine Bürger reagiert, verpflichtet sei sicherzustellen, dass sein Feind genauso gut bewaffnet ist und dass der Kampf fair sein wird – etwas, das sich nur ein College-Professor aus dem Komfort und der Sicherheit seines Büros in Stanford ausdenken kann.
Ein dritter Unterzeichner des Briefs ist Ian Lustick von der University of Pennsylvania, ein eingefleischter Israelkritiker, der sogar so weit geht für die Idee einer „Einstaaten-Lösung“ für den israelisch-palästinensischen Konflikt zu werben; heißt: für einen binationalen Staat, in dem Millionen in den neuen Staat eingebrachter feindlicher Araber den jüdischen Charakter und die demokratische Natur Israels unwiderruflich auslöschen würden – Israel würde praktisch vernichtet, genau das, was seine Feinde sich schon lange wünschen. Lustick entschuldigt die völkermörderischen Impulse des Hauptfeinds Israels – der Hamas – und schlägt in einer wahnhaften Kolumne vor, dass die Terrororganisation, deren Charta zufällig die Gruppe immer noch verpflichtet Juden zu ermorden, wo immer sie sind, „hauptsächlich deshalb populär ist, weil eines der Dinge, die man ihr zu tun zutraut, ist, dass sie wahrscheinlich bereit ist, wenn auch nicht offiziell, lange mit Israel zu leben“. Das würde die Einwohner der Städte in Südisrael überraschen, die seit 2005, als Israel aus dem Gazastreifen abzog, mit rund 25.000 Raketen und Mörsern unter Beschuss genommen worden sind, die die Hamas schoss, um schlafende Juden zu ermorden.
Das ist aber genau das, warum die IHRA-Definition sich unverhältnismäßig mit Dingen aufhält, die Israel betreffen: weil heutige Fälle von Antisemitismus sich am häufigsten in der Debatte rund um Israel und die Palästinenser stattfinden. Kritiker der IHRA sind natürlich steinhart davon überzeugt, dass Antizionismus komplett losgelöst von Antisemitismus ist und dass selbst boshafte, widerliche und völlig unverhältnismäßige Kritik an Israel absolut niemals ein Beispiel für Antisemitismus sein kann, obwohl die IHRA-Definition festgelegt hat, dass er das unter einigen Umständen oft ist.
Es ist offensichtlich, warum Antisemiten und diejenigen, die diesen Fanatismus entschuldigen oder daran beteiligt sind, danach streben eine Antisemitismus-Definition zu ignorieren, die sie als Antisemiten entlarvt, was genau der Grund ist, dass diese bestimmte Gruppe Gelehrter und andere Gruppen und Einzelne das Mittel der IHRA ignoriert haben oder daran arbeiten es zu entwerten. Denn sie verübeln, dass sie nicht in der Lage sind ihren widerwärtigen Aktivismus und die destruktive Kampagne fortzusetzen; daher kann diese Gruppe die IHRA-Definition nur als „eine vage und polarisierende Definition“ betrachten, „die gekapert worden ist, um die israelische Regierung zu schützen“.
Da die IHRA-Definition dazu verwendet werden kann die Vorfälle von Antisemitismus und anderes Reden zu identifizieren, die die Grenze von bloßer Kritik an Israel zu dem überschreiten, was sich an Universitäten regelmäßig weltweit offenbart: Judenhass, getarnt als politische Debatte und Solidarität mit den unschuldigen Dauer-Opfern von Israels niederträchtigem Verhalten – den Palästinensern.
An diesem Tag im Jahr 1929 versammelten sich rund 300 palästinensische Frauen aus dem gesamten historischen Palästina in Jerusalem zum ersten Kongress Palästinensisch-Arabischer Frauen überhaupt. Das Treffen begann eine organisierte Frauenbewegung im nationalen Kampf um Gerechtigkeit.
Schauen Sie, wie bei allem in der palästinensischen Geschichte, unter die Oberfläche und Sie finden Antisemitismus.
Der Catholic Advance schrieb über diese Konferenz:
Arabischer Frauenkongress Rund 100 Personen, Muslime und Christen, nahmen am Ganz Palästina Frauenkongress teil, der Resolutionen verabschiedete, mit der die Politik des Hochkommissars attackiert wurde; es wird die Entlassung des Generalstaatsanwalts gefordert, eines Zionisten, die Aufhebung der Balfour-Erklärung, gegen die neue Verfügung zu Kollektivstrafen protestiert und die Boykott-Bewegung unterstützt.
Muslime und Christen – aber keine Juden. Die Palästinenser behaupten, dass Juden damals eine gleichberechtigte Minderheit waren, aber Juden wurden zu der vermeintlichen palästinensischen Nationalkonferenz nicht eingeladen.
Und beachten Sie, dass die Resolutionen letztlich nur die zionistische Gemeinschaft angriffen; es ging nicht um die Förderung palästinensischen Nationalismus.
Beachten Sie auch:
Die besondere Bedeutung dieser Bewegung arabischer Frauen liegt in der Tatsache, dass sich zum ersten Mal in der Geschichte des Heiligen Landes einheimische Frauen an den politischen Angelegenheiten ihres Landes beteiligt haben.
Der Catholic Advance dachte, wie wir später sehen werden, nicht, dass Juden irgendwas zu suchen hatten. Die Jewish Agency erlaubte Frauen lange vor 1929 zu wählen, aber das zählt nicht.
Der Frauenkongress wurde direkt vor den All-Palestina Arab Congress gelegt, der sich hiermit auszeichnete:
Bemerkenswerter Vorfall Der Höhepunkt der Begeisterung wurde beim Kongress erreicht, als ein muslimsicher Scheik und ein griechisch-orthodoxer Priester sich umarmten, um die Einheit aller Einheimischen Palästinas zu symbolisieren, unabhängig vom [Glaubens-]Bekenntnis, im gemeinsamen Bemühen das Land gegen die zionistische Politik zu verteidigen, die von der Mandatsmacht übernommen und beibehalten wurde.
„Alle Einheimischen Palästinas, unabhängig vom Bekenntnis“ – außer den Juden.
Das ist so ziemlich genau die Definition von Antisemitismus, die wir hier haben (und etwas, das diese katholische Zeitung sich zu eigen macht).
Juden zu unterstützen ist antisemitisch und Feinde der Juden zu unterstützen ist Antisemitismus bekämpfen, so der Neusprech der antizionistischen Horden.
Früher war es so, dass die Judenhasser behaupteten, sie seien nicht antisemitisch, weil „Araber Semiten sind“, eine frühe Form der Antisemitismus-Umkehrung.
Aber die neuen Versionen sind ausgeklügelter.
Ein bei Electronic Intifada beliebter Strang behauptet, Antisemitismus sei eine Form von Rassismus, Zionismus sei eine Form von Rassismus, daher sind also Antizionisten Kämpfer gegen Antisemitismus. Sie werden auch ein älteres Argument aktualisieren, bei dem sie Vorfälle finden, wo Zionisten mit Antisemiten zusammengearbeitet haben (was bis zur Haavara-Vereinbarung mit Nazi-Deutschland zurückgeht), um jüdisches Leben zu retten und das als Beweis für zionistische „Kollaboration“ mit Antisemiten anführen.
Ein weiterer Strang besteht darin einen Neonazi zu finden, der Unterstützung für den Zionismus als Form weißen Nationalismus äußert und das als Beweis anzuführen, dass der Zionismus Neonazismus unterstützt. Das verstößt gegen fundamentale Regeln der Logik, aber die modernen Antizionisten kümmert das nicht.
Ein amerikanischer Jude ist der erste Kandidat für 2020, der Palästinenser-Rechte auf die Bühne der Demokraten-Debatte bringt. Der Kampf gegen Antisemitismus ist derselbe Kampf für die Freiheit der Palästinenser.
Die Logik dafür wird hier vielleicht deshalb nicht geäußert, weil es keine gibt. Aber die Idee scheint zu lauten, dass alle Formen des „Kampfs“ dieselben sind – solange sie die richtigen (heißt linken) Formen des Kampfs sind.
Offenbar sind der jüdische Kampf für Selbstbestimmung oder der israelische Kampf darum mit demselben Maß gemessen zu werden wie alle anderen, keine „Kämpfe“, die mit den von den Progressiven genehmigten „Kämpfen“ vergleichbar sind.
Araber sind die glühendsten Antisemiten seit den Nazis gewesen. Diese Seite [Elder of Ziyon] hat im Verlauf der Jahre hunderte Beispiele von arabischem und palästinensischem Antisemitismus aufgeführt. Erst gestern [20.11.2019] habe ich ausdrücklichen Judenhass von Palästinenserführern in der UNO dokumentiert. Diese Meinungsumfrage von Pew aus dem Jahr 2010 zu arabischen Einstellungen gegenüber Juden erzählt die Geschichte so deutlich wie es nur geht:
Meinung zu Juden Land – positiv – negativ – keine Angabe
97‘% der Palästinenser sind antisemitisch.
Der „Kampf für die Freiheit der Palästinenser“ ist der Wunsch Juden Selbstbestimmung zu verweigern und der Wunsch den jüdischen Staat zu vernichten. Das ist die Verkörperung des Antisemitismus, den Palästinenser äußern, wenn sie gefragt werden.
Wenn IfNotNow behauptet den palästinensischen „Kampf für Freiheit“ zu unterstützen, dann ist es das, was sie unterstützen – die Verwirklichung des palästinensischen Antisemitismus.
Es ist vorsätzliche Blindheit den Antisemitismus zu übersehen, der den palästinensischen Nationalismus schon immer angeregt hat, seit der Mufti in den 1920-er Jahren die Juden beschuldigte, sie würden versuchen die Al-Aqsa zu zerstören. Es ist kaum weniger selbsttäuschend vorzugeben, dass arabischer Antisemitismus eine Reaktion auf den Zionismus ist, wenn er dem Zionismus vorausgeht.
Man kann palästinensischen Judenhass nicht von ihrem „Kampf um Freiheit“ trennen. Aber moderne Antisemiten, die vorgeben lediglich antizionistisch zu sein, trennen das nicht nur, sie khren palästinensischen Antisemitismus in einen Kampf gegen Antisemitismus um.
Und nur allzu viele Leute – oft gerüstet Israel auf dieselbe Weise zu hassen, wie Menschen Jahrtausende lang bereit waren Juden zu hassen – glauben diese Umkehrung des Antisemitismus.