Zionismus erklärt: Von seinem biblischen Ursprung bis zur Wiedergeburt des Staats Israel

Israel begeht 76 Jahre seit seiner Wiedergeburt als Nation

Benjamin Weinthal, Fox News, 14. Mai 2024

76 Jahre, nachdem der erste Premierminister des Landes, David Ben-Gurion, 1948 die moderne Gründung Israels ausrief, begehen die Israelis die Wiedergeburt ihres Landes; derweil streben Gegner des jüdischen Staats (Antizionisten) seine Vernichtung an.

Fanatische israelfeindliche Aktivisten und Antisemiten, insbesondere an amerikanischen Universitäten, haben eine Kampagne begonnen den Juden ihre nationale Heimat zu nehmen, den Staat Israel, die einzige Demokratie des Nahen Ostens, zu einem Paria-Staat zu machen; dabei verwenden sie in ihren Sprechchören und auf ihren Bannern oft antizionistische Sprachbilder.

Für viele, die die aktuellen Proteste gegen Israel beobachten, könnte der Zionismus einen negativen Beiklang haben, aber sowohl biblisch als auch politisch sagen manche, das sei eine Philosophie des Handelns. Theodor Herzl, der Gründer des modernen Zionismus, schrieb bekanntlich vor mehr als 100 Jahren über die Gründung eines neuen jüdischen Staats: „Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen.“

Fox News Digital sprach mit Experten über die Mischung aus Bibelabschnitten und moderner Philosophie – Zionismus – der die religiöse und intellektuelle Grundlage für die Wiedergründung Israels legte.

Der israelische Premierminister David Ben-Gurion verliest am 14. Mai 1948 in Tel Aviv die jüdische „Unabhängigkeitserklärung“ (Foto: Getty Images)

Herzl, ein österreichisch-ungarisch jüdischer Journalist, schrieb über den ersten Zionistischen Kongress in der Schweiz 1897: „In Basel habe ich den Judenstaat gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universales Gelächter antworten. Vielleicht in fünf Jahren, jedenfalls in fünfzig wird es jeder einsehen.“

Herzls vorausahnende Vision zum jüdischen Staat wurde zur konkreten Wirklichkeit.

Kampfjets fliegen am 26. April 2023 zu Israels Unabhängigkeitstag über Tel Aviv (Foto: Chen Junqing/Xinhua via Getty Images)

Biblische Ursprünge

Ze’ev Orenstein, der Direktor für Internationale Beziehungen der Stiftung Davidstadt in Jerusalem erklärte die spirituelle und religiöse Bedeutung: „Der Zionismus repräsentiert nicht nur die Rückkehr des jüdischen Volks als Souverän seines angestammten Heimatlandes – des Landes Israel – wo wir eine durchgehende Präsenz haben, die von heute rund 3.500 Jahre in die Zeit des biblischen Josua zurückreicht.“

Die große Staatsfeier zu Israels Unabhängigkeitstag findet am Herzlberg in Jerusalem statt (Foto: Yoav Dudkevitch/TPS-IL)

„Ein Land, in dem das jüdische Volk denselben Gott anbetet, denselben Glauben lebt, dieselben Hügel und Täler entlang geht, dieselbe Sprache spricht und dieselben Traditionen und Feste feiert wie unsere Vorfahren es vor Jahrtausenden machten“, sagte er.

Orenstein zitierte die Bibelverse Amos 9,14-15, die die Gründung des jüdischen Staats im Heiligen Land begründen: „Und das Geschick meines Volks Israel werde ich wenden: „Denn ich will die Gefangenschaft meines Volks Israel wenden, dass sie die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen sollen, dass sie Weinberge pflanzen und Wein davon trinken, Gärten anlegen und Früchte daraus essen. Denn ich will sie in ihr Land pflanzen, dass sie nicht mehr aus ihrem Land ausgerottet werden, das ich ihnen gegeben habe, spricht der HERR, dein Gott.“

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu deutet auf ein Porträt von Theodor Herzl, den Gründer des Zionismus, als er in Jerusalem an einem der wöchentlichen Kabinettstreffen teilnimmt, Jerusalem, 2. Juni 2019. (Foto: RONEN ZVULUN/POOL/AFP via Getty Images)

Orenstein vermerkte, dass der Übergang von der Bibel zur modernen Festigung Israels als Staat „auch die Rückkehr des jüdischen Volks dahin repräsentiert, Herr des eigenen Schicksals zu sein – voll verantwortlich als Souverän im eigenen Heimatland – das danach strebt eine Gesellschaft aufzubauen, die als Quelle des Lichts, der Inspiration und des Segens dient – nicht nur für Israel und das jüdische Volk, sondern für alle Völker der Region und der gesamten Welt.“

Der Schriftsteller und Staatsmann Theodor Herzl (1860 – 1940) ist der Gründer des nationalen Zionismus und der World Zionist Organization. (Foto: Jewish Chronicle/Heritage Images/Getty Images)

Er fügte an: „Die Rückkehr des jüdischen Volks als Souverän nach Israel nach 2.000 Jahren Exil dient für Einzelne wie Nationen als ewige Erinnerung, dass das, was war, nicht sein muss. Trotz scheinbar unüberwindbaren Widrigkeiten und mit gleichen Maßnahmen unerschütterlicher Entschlossenheit und unzerbrechlichen Glaubens wird am Ende das Gute triumphieren.“

Antizionisten verteufeln weiter sowohl Herzls Gründerphilosophie des modernen jüdischen Staats – den Zionismus – als auch die biblische Grundlage des Staates Israel. Die UNO spielte ebenfalls eine Schlüsselrolle beim Schüren von Antisemitismus und israelfeindlichem Hass, argumentieren ihre Kritiker.

1975 verabschiedete eine Mehrheit der UNO-Mitgliedsstaaten, angeführt von den Sowjets und arabischen Diktatoren, eine Resolution, die Zionismus mit Rassismus gleichsetzte. Nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Sowjetunion und ihrer Verbündeten in Osteuropa hoben die Mitgliedsstaaten die antisemitische Resolution 1991 wieder auf.

Zunehmender Antisemitismus

Eugene Kontorovich, ein israelischer Jura-Wissenschaftler, sagte gegenüber Fox News Digital: „ „Gegnerschaft zum Zionismus bedeutet, dass Juden, die nationale Unabhängigkeit erreicht haben, nicht berechtigt sind sie zu behalten. Es gibt weltweit keine vergleichbare Gegnerschaft zur Eigenstaatlichkeit eines anderen Volks, was es schwer macht ‚Antizionismus‘ vom Jahrtausende alten Antisemitismus zu trennen, dem Juden sich gegenüber sahen, bevor sie einen Staat hatten. Tatsächlich ist ‚Antizionismus‘, da die Mehrheit der Juden der Welt in Israel lebt und fast der gesamte Rest eine starke Verbindung zu ihm hat, eine transparente Umbenennung des Antisemitismus.“

„Tod dem Zionismus“-Graffiti an der Powell Library der University of California, Los Angeles, wo israelfeindliche Agitatoren am 29. April 2024 ein Zeltlager errichteten (Foto: Brian van der Brug/Los Angeles Times via Getty Images)

Kontorovich merkte an: „Der Zionismus ist die Unabhängigkeitsbewegung des jüdischen Volks. 2.000 grausame Jahre lang hatte das jüdische Volk kein Zuhause und war der Gnade der Nationen und Imperien ausgeliefert, in denen sie sich wiederfanden – überall als Minderheit.“

Er fügte hinzu: „Den Zionismus zu unterstützen bedeutet, genauso, wie die Iren Irland haben, die Ukrainer die Ukraine haben und die Japaner Japan haben, sollten die Juden einen unabhängigen Staat in ihrem angestammten Heimatland haben. Viele ethnische Gruppen sind in zahlreichen Staaten Mehrheiten, wie Araber, die mehr als 20 Länder haben, die sich als arabisch identifizieren. Der  Zionismus besteht nicht darauf, dass Juden zwei Staaten haben – sagen wir, einen für aschkenasische Juden und einen für Sephardim. Nur einen.“

Aschkenasische Juden haben ihre modernen Wurzeln in Ost- und Zentraleuropa, während sephardische Juden ihre Ursprünge in Portugal und Spanien haben und später nach Nordafrika und in die Türkei flohen.

Eine israelische Flagge über Jerusalem mit dem Tempelberg und dem Felsendom im Hintergrund, 30. Juli 2020 (Foto: Ahmad Gharabli/AFP via Getty Images)

Für viele Juden wird fängt auch der berühmte Psalm 126 die Sehnsucht nach einer Rückkehr in ihr biblisches Heimatland ein:

„Ein Wallfahrtslied. Als der HERR Zions Geschick wandte, waren wir wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sprach man unter den Nationen: Der HERR hat Großes an ihnen getan. Großes hat der HERR an uns getan, wir waren voll Freude.“

Kratze an der Oberfläche des „Antizionismus“ und du findest Antisemitismus

Elder of Ziyon, 28. April 2024

Es hat im Verlauf der letzten Jahre viele Artikel über „unbewusste Voreingenommenheit“ oder „implizite Voreingenommenheit“ im Kontext von Rassismus gegeben. Die University of California San Francisco zum Beispiel definiert das so:

Unbewusste Voreingenommenheit sind soziale Stereotype zu bestimmten Menschengruppen, die Einzelne von außerhalb ihrer eigenen bewussten Wahrnehmung bilden. Jeder hat unbewusste Überzeugungen zu verschiedenen sozialen und Identitätsgruppen und diese Voreingenommenheiten entstammen der eigenen Tendenz soziale Welten über Katerieeinteilungen zu organisieren.

Unbewusste Voreingenommenheit ist weit stärker verbreitet als bewusste Vorurteile und ist oft unvereinbar mit den eigenen bewussten Werten. Gewisse Szenarien können unbewusste Standpunkte und Überzeugungen aktivieren.

Die George Washington University hat einen ganzen Satz an Ressourcen, um implizite Voreingenommenheit zu definieren und zu bekämpfen.

Und doch kann man auf genau diesem GWU Campus heutzutage öffentlich diese Schilder sehen:

„Die Studenten werden gehen, wenn die Israelis gehen. Die Studenten werden nach Hause gehen, wenn die Israelis zurück nach Europa, Amerika (ihre wahren Zuhause) usw. gehen.“

Wer sind jetzt in diesem Szenario die „Israelis“?

Beziehen sie sich auf die Juden, die dem Holocaust entkamen – und die nicht entkamen – um an den einzigen Ort zu gehen, an dem sie in Sicherheit leben konnten? Offensichtlich.

Gehören dazu die Millionen Israelis, deren Vorfahren aus arabischen Ländern ethnisch gesäubert wurden? Natürlich tun sie das. Sie sind das „usw.“.

Beziehen sie sich auf die zwei Millionen israelischen Araber? Eindeutig nicht. Sie beziehen sich auf Juden und nur auf Juden.

Obwohl viele, wenn nicht die meisten israelischen Araber und palästinensischen Araber ihre eigene historische Familiengeschichte stolz nach Arabien, Ägypten, Marokko und andere Länder zurückverfolgen, wird ihnen nicht gesagt ihre „eigentliche Heimat“ zurückgehen.

Nur die Juden müssen aus dem Nahen Osten ethnisch gesäubert werden. „Israelisch“ ist in diesem Fall ein Codewort für Juden und nur für Juden. Und niemand kann das bestreiten.

Heute laufen hunderte Studenten der GWU und des Lehrkörpers tagtäglich an diesen Schildern vorbei. Das sind Leute, die behaupten die Übel der impliziten Voreingenommenheit zu kennen.

Und niemand davon hat gesagt: Moment mal, wir sind desselben Verbrechens schuldig, das wir allen anderen zur Last legen.

Diejenigen, die dieses Schild lesen und glauben, es sei ein akzeptabler politischer Standpunkt und kein Aufruf zu ethnischer Säuberung einer Gruppe von Menschen aufgrund ihres Erbes und ihrer Religion, der ist nach ihrer eigenen Definition der impliziten Voreingenommenheit gegenüber Juden schuldig.

Diese Camps-Proteste sind eines der oben erwähnten „bestimmten Szenarien“ , die unterbewusste Voreingenommenheit aktivieren können. Juden sehen das und prangern es an. Aber genau die Leute, die behaupten, sie arbeiten an sich, um diese implizite Voreingenommenheit auszulöschen, sind diejenigen, die sie aufrechterhalten – und sie versuchen Juden für schuldig zu erklären, indem sie sagen, es gebe in ihrer Bewegung überhaupt keinen Antisemitismus, wobei sie die Gefühle der Juden selbst ausblenden.

Viele der Anführer dieser Proteste sind eingefleischte Antisemiten. Aber die meisten der Studenten und Dozenten, die auf den Zug aufspringen, sind nur implizite Antisemiten – sie schwören, sie haben keinen Funken Hass in ihrem Körper. Aber sie laufen tagtäglich an diesem Schild vorbei. Und sie sagen kein Wort.

ADL-Umfrage findet starke Korrelation zwischen Antizionismus und klassischem Antisemitismus

Elder of Ziyon, 22. März 2024

Im Februar veröffentlichte die ADL die Ergebnisse ihrer jüngsten Umfrage zu antisemitischen Einstellungen in Amerika.

Aktuelle Umfragen fügten einige weitere Fragen hinzu, um festzustellen, welche Einstellungen mit Judenhass korrelieren.

Wie sie es immer macht, wollte die Umfrage von den Leuten wissen, ob sie antisemitischen Sprachbildern zustimmen wie „Juden haben heute in den USA zu viel Macht“ oder „Juden im Geschäftsleben sind so gerissen, dass andere keine Chance in fairem Wettbewerb haben“. Je mehr dieser Sprachbilder sie zustimmen, desto mehr deutet das auf antisemitische Einstellung hin.

Bis 2014 war der Trend, dass jüngere Leute weniger bigott gegenüber Juden waren. Dieser Trend hat sich umgedreht: Im Moment sind die Millenials diejenigen, die am wahrscheinlichsten antisemitische Einstellungen hegen, gefolgt von der Generation Z.

Im Ergebnis sind antisemitische Einstellungen in Amerika jetzt so hoch wie nie seit 1964.

Nach einem steten Rückgang von 1964 bis 2019 hat die Befürwortung von 6 oder mehr judenfeindlichen Sprachbildern zugenommen.

Die anderen Korrelationen mit antisemitischen Einstellungen sind interessanter. Bei Leuten, die an Verschwörungstheorien glauben, ist es wahrscheinlicher, dass sie antisemitisch sind, ebenso Leute, die glauben, dass „eine ideale Gesellschaft erfordert, dass manche Gruppen oben und andere unten sind“. Solche Einstellungen würde man von rechten Antisemiten erwarten.

Aber eine Hauptüberzeugung der progressiven Linken korreliert ebenfalls mit Antisemitismus.

Je mehr Menschen der Aussage zustimmen „Wenn wir über die Probleme der Welt nachdenken, dann läuft es auf den Unterdrücker gegen die Unterdrückten hinaus“, desto wahrscheinlicher war es, dass sie antisemitisch eingestellt sind.

Leute mit einem Weltbild des Unterdrückers vs. Unterdrückte befürworten mehr antisemitische Sprachbilder

Und dann sind da die Fragen, die zeigen, je stärker die antizionistischen Einstellungen sind, desto stärker auch die antisemitischen Einstellungen.

Leute, die die Militärhilfe für Israel einstellen wollen oder die israelische Produkte boykottieren wollen oder die Zionisten aus Clubs und Organisationen ausschließen wollen, hegen mit größerer Wahrscheinlichkeit klassische antisemitische Einstellungen.

Leute, die stärker gegen Militärhilfe sind, befürworten mehr judenfeindliche Sprachbilder
Leute, denen es unbehaglich ist israelische Waren zu kaufen, befürworten mehr judenfeindliche Sprachbilder
Leute, die stärker bereit sind sich einem Verein anzuschließen, der Zionisten ablehnt, befürworten mehr judenfeindliche Sprachbilder.

Hier zeigt die Umfrage, wie viel wahrscheinlicher Leute mit antiisraelischen Einstellungen im Vergleich zu allen anderen auch antisemitische Einstellungen hegen.

Bei Menschen mit israelfeindlichen Überzeugungen ist es bedeutend wahrscheinlicher, dass sie zu den judenfeindlichsten Amerikanern gehören.
Nachweis der erhöhten Wahrscheinlichkeit im obersten Viertel judenfeindlicher Ansichten zu sein, wenn man verschiedenen Aussagen über Israel zustimmt

Ich hatte diese Umfrage verpasst, als sie veröffentlicht wurde und das ist kein Wunder: Die Mainstream-Medien ignorierten sie fast alle. Antizionisten beharren darauf, dass sie nicht antisemitisch sind und diese Umfrage deutet an, dass sie mit weit höherer Wahrscheinlichkeit genau das doch sind. Die Medien haben ihre Lügen akzeptiert und über die Wahrheit gestellt.

Der Beweis dafür, dass die Medien mit ihren linken Tendenzen wissen, dass das stimmt, liegt in der paradoxen Tatsache, dass sie es ignorieren: Würden ihnen wirklich alle Arten von Hass am Herzen liegen, wie sie behaupten, dann sollten sie an vorderster Front dabei sein in sich zu gehen und zu versuchen den Antisemitismus in den eigenen Reihen auszumerzen.

Die Verbindung zwischen dem Hass auf Israel und dem Hass auf Juden ist klar – genauso klar wie die Verbindung in der anderen Richtung zwischen rechtsextremistischem Judenhass und Israelhass. Das ist offensichtlich, seit Israel wiedergeboren wurde, aber die Kampagne die beiden voneinander zu trennen hat einen hohen Grad an Erfolg gehabt.

Das ist schon beinahe eine … Verschwörung.

Der Grund für arabischen „Widerstand“ gegen den Zionismus

Dr. Einat Wilf, X/twitter, 6. Januar 2024

Ich möchte auf ein aktuelles Argument eingehen, dass der arabische Widerstand gegen den Zionismus nur auf seine „Praxis“ und nicht auf sein Prinzip zurückzuführen ist. Dieses Argument würde zahlreiche Beweise für die arabische Unterstützung des Zionismus erfordern, was erst dann scheiterte, als der Zionismus „schlecht“ praktiziert wurde. Einen solchen Beweis gibt es nicht. Ganz im Gegenteil.

Der arabische Widerstand gegen den Zionismus war von Anfang an ein Widerstand gegen das Prinzip, weil die Idee eines jüdischen Selbstbestimmungsrechts selbst inakzeptabel war. Warum? Zwei kleine Gründe und ein großer.

Ein kleiner Grund: allgemeiner Widerstand gegen Einwanderung. Niemand mag Einwanderer und Araber sind da keine Ausnahme. Das ist ein kleiner Grund, denn wenn es nur um Einwanderung ginge, wäre der Konflikt nicht zu dem geworden, was er ist.

Ein weiterer kleiner Grund: massives zahlenmäßiges Ungleichgewicht: Araber stellten in der gesamten Region des Nahen Ostens die überwältigende Mehrheit – sie sahen keinen Grund, warum sie irgendeine Art von Kompromiss mit einer Minderheitengruppe eingehen sollten. Dies ist ein kleiner Grund, denn wenn es nur so gewesen wäre, wäre ein gewisses Maß an Land, das den Juden gegeben worden wäre, letztendlich akzeptabel gewesen.

Aber der große Grund, der dem Konflikt zugrunde liegt und seine Hartnäckigkeit erklärt, der die Wurzel der totalen und pauschalen Ablehnung des Prinzips des Zionismus ist, lange bevor der die Möglichkeit hatte, „schlecht umgesetzt“ zu werden, lautet: Der Zionismus als Befreiungsbewegung, die sich die gleiche Würde für das jüdische Volk als Volk inmitten der riesigen Länder vorsah, die von der arabischen Welt und dem Islam beansprucht wurden, stellte den sozialen und theologisch „richtigen Platz“ des Juden in Frage.

Und was ist der „richtige Platz“ des Juden? Staatenlos, machtlos, von geringerem Status und geringerer Würde und, was am wichtigsten ist, sie leben unter dem ausschließlichen Schutz und der Gnade des arabischen und muslimischen Herrschers. Das Einzige, was Juden einzeln und kollektiv nicht tun durfen, ist sich selbst zu schützen.

Der Historiker Bernard Lewis hielt fest, dass der Status der Juden in arabischen und muslimischen Ländern nie so gut oder so schlecht war wie in Europa, aber es gab nie einen Zweifel daran, dass der Jude den Arabern und Muslimen nicht gleichgestellt war.

Stellen Sie sich den zivilisatorischen Schock vor, wenn Juden im Namen des Zionismus behaupten, einzeln und gemeinsam Arabern und Muslimen gleichgestellt zu sein, und darauf bestanden, sich selbst zu verteidigen.

Solche Transformationen werden nicht ohne weiteres akzeptiert und schon gar nicht ohne Gewalt.

Und das ist das Problem: Von Anfang an stieß der Zionismus auf immer stärker werdende arabische und muslimische Gewalt, die sich gegen das Prinzip der jüdischen Gleichheit und Selbstbestimmung richtete, nicht gegen die Art und Weise seiner Umsetzung.

Wenn überhaupt, achtete der Zionismus darauf, sich auf die erfreulichste Art und Weise durchzusetzen: Durch den Kauf von Land, größtenteils malariaverseuchtem Land, die Malaria auszurotten und Wohlstand zu schaffen. Er stellte die zu diesem Zeitpunkt verfügbare internationale Legitimität sicher – eine einstimmige Zustimmung des Völkerbundes zu seinem Projekt. Er machte deutlich, dass er danach strebte, mit und neben den Arabern zu leben und stellte sich vielleicht naiv vor, dass er als eine Bewegung, die auf Aufbau und Entwicklung und nicht auf Ausbeutung abzielte, angenommen werden würde.

Die Vorstellung, dass Araber den Zionismus ablehnen, weil er sie verdrängte, ist ein ahistorisches Argument, das Ursache und Wirkung umkehrt.

Aufgrund der gewalttätigen Opposition der Araber gegen den Zionismus:

1) Wurde den Juden in den 1930er Jahren ihr Staat verweigert und ihnen wurden die Tore für die jüdische Einwanderung im schwierigsten Moment der jüdischen Geschichte zugeschlagen. (Nur wenige Menschen wissen, in welchem Ausmaß die arabische Gewalt in den 1930er Jahren Hunderttausende, wenn nicht Millionen Juden in den Massenmord in Europa verdammte, als sie noch hätten entkommen können.)

2) Araber wurden in einem völlig unnötigen Krieg zu Flüchtlingen. Die Heimatlosigkeit war das Ergebnis eines Krieges, der nie hätte stattfinden müssen, wenn die Araber die Teilung akzeptiert hätten.

Die Verdrängung der Araber war nicht die Ursache des arabischen Antizionismus – sie war dessen tragische Folge.

Und der Weg zum Frieden bleibt heute derselbe wie immer: Die Araber müssen den Antizionismus aufgeben, und wir können alle in Frieden Seite an Seite leben.

Antizionismus?

David Collier, X/twitter, 1. November 2023

Die Christen hassten die Juden wegen ihrer Religion.

Die Nazis hasten die Juden wegen ihrer Rasse.

Heute hassen Leute die Juden wegen ihres Staates.

Judenhass mutiert wie ein Virus.
Jeder, der glaubt, Antizionismus sei kein Antisemitismus, ist ein Idiot.

Eine schlechte Woche für die, die behaupten Antizionismus sei kein Antisemitismus

Elder of Ziyon, 10. Oktober 2023

Am Sonntag (8.10.) veranstalteten die Democratic Socialists of America eine Pro-Hamas-Kundgebung auf dem Times Square in New York. Wie sie das oft machen, hielten sie Plakate hoch und skandierten Parolen wie „mit allen nötigen Mitteln“ und „Widerstand ist gerechtfertigt, wenn Menschen besetzt sind“.

Natürlich sind das alte Parolen, aber die Medien und die jüdische Linke hat bisher nie bemerkt, was das buchstäblich heißt – dass den Palästinensern erlaubt wird, im Namen des „Widerstands“ die verkommensten Kriegsverbrechen an Zivilisten zu begehen.

Pro-Hamas-Kundgebungen im Ausland waren in ihrem Hass klarer. In Deutschland wurden Süßigkeiten verteilt, um die Gräuel zu feiern. Und einen Tag, nachdem die Palästinenser genau das machten – Babys ermorden und entführen, Frauen vergewaltigen – wurde die jüdische Hardcore-Linke empfindlich, als sie sah, dass ihre vermeintlichen Verbündeten den widerwärtigsten antisemitischen Angriff in der Geschichte der Region unterstützten.

Joshua Leifer, Mitherausgeber der sozialistischen Jewish Currents, hat genug gesehen:

Schaltete mein Handy nach dem Feiertag an und war überwältigt von den Bildern des Todes und des Horrors. Meine Partnerin und ich schrieben hektisch Freunden und Familie an, um sicherzustellen, dass es ihnen gut geht. Jeder schient jemanden verloren zu haben oder kennt jemanden, dem das zugestoßen ist. Der Verlust, die Tragödie – unfassbar.

Es gibt auch tiefe Gefühl, dass die Linke im Ausland die Werte weggeben hat, für die sie stand. I dachte, wir seien Linke, weil wir eine Welt ohne Krieg, Folter, das Töten von Familien und Kindern in ihren Betten haben wollen.

Ich dachte, wir seien Linke, weil wir Grausamkeit verabscheuen, Gewalt hassen und an das inhärente, sogar Göttliche des Werts allen menschlichen Lebens glauben. Ich dachte, wir seien Linke, weil unser Kampf für alle Menschen ist, damit wir in Freiheit und Würde leben können.

Sind das nicht die Werte, die uns dazu führten gegen grausame Belagerung des Gazastreifens zu sein? Um den Brutalitäten der Besatzung Widerstand zu leisten? Gegen Apartheid zu sein? Wo sind diese Werte, wenn israelische Kinder als Geiseln gehalten werden, Familien ausgelöscht werden, Leichen vor jubelnden Menschenmengen misshandelt werden?

Leute, die Gesprächspartner hätten sein sollen, Partner in irgendwie gemeinsamem Gespräch, selbsternannte Menschenrechts-Verteidiger, sogar vermeintliche Kollegen feiern und verklären unaussprechliche Taten, die die meisten grundlegenden Elemente des menschlichen Lebens verletzen. Mir ist schlecht.

Welchen Teil von „mit allen nötigen Mitteln“ hat Leifer nicht verstanden? Hat er nie von der zweiten Intifada gehört, wo genau diese, seine linken Freunde das Sprengen von Baby in Pizzerien rechtfertigten und auch den Euphemismus „Widerstand“ für verkommene Terroranschläge benutzten?

Aber für Palästinenser, viele Araber und andere Muslime, sind Vergewaltigungen und Babymorde etwas, auf das, worauf man offen stolz ist.

Bei einer pro-palästinensischen Kundgebung in New York jubelte die Menge, als der Redner beschrieb, wie die Hamas „Hipster“ bei einem Techno-Rave ermordete.

In Australien skandierte eine Menge von tausenden Muslimen vor dem kultigen Opernhaus in Sydney am Montag offen „Vergast die Juden!“ und „Fuck the Jews!“

Echt schwer zu argumentieren, dass das nur begeisterter „Antizionismus“ ist.

Aber es wird noch schlimmer. Bei Al-Jazira schwärmte poetisch darüber, wie die Hamas Juden mordet – und behauptete, dass jeder wahre Muslim seine Begeisterung teilen würde:

Überall in der islamischen Welt an den vier Ecken des Globus werden sie unter den 2 Milliarden Muslimen niemanden finden, der nicht glücklich über das ist, was die Izzedin al-Qassam-Brigaden am Samstag geleistet haben, außer du bist ein Heuchler oder Abweichler.

… Diese Invasion hat in den Herzen der Palästinenser Zuhause und im Ausland und in den Herzen der arabischen und islamischen Völker auf eine beispiellose Weise Hoffnung geweckt…

Das Ausmaß der kommenden Zerstörung im palästinensischen Gefüge und die Zahl der Märtyrer und Verletzten aufgrund der Gegenmaßnahmen, wird dem palästinensischen Volk angesichts der Sonne dieses Sieges und der Größenordnung der Ergebnisse und Gewinne egal sein.

Zum ersten Mal in der Geschichte des widerrechtlich usurpierenden zionistischen Gebildes in Palästina hat das jüdische Volk die Bedeutung von Krieg geschmeckt, die Bedeutung von Zerstörung, Töten und Leiden…

Die kommenden Jahre in der Geschichte des jüdischen Volks wird nicht wie die vergangenen Jahre sein und Zerstörung wird nicht nur das palästinensische Volk ereilen, sondern in erster Linie das jüdische Volk…

Die Maske ist komplett gefallen: Die Israelhasser hassen Juden, nicht „Zionisten“. Und sie lieben es nicht nur Juden zu töten, sondern sie dürsten danach sie zu demütigen. Baby zu ermorden ist das, was sie als Ehre betrachten und junge Frauen zu vergewaltigen und sie nackt mit blutigen Vaginas vorzuführen betrachten sie als Würde.

Das ist eine kranke Gesellschaft. Es ist eine zutiefst antisemitische Gesellschaft. Und eine kurze Zeit lang schienen sogar einige Leute der antiisraelischen Linken das als etwas unangenehm zu finden.

Lange wird das nicht dauern.

Antizionismus ist gleich…?

gesehen auf X (twitter), 28. September 2023

Antizionismus ist schlichtweg antisemitisch. „Zionisten“ als beschönigende Umschreibung für „Juden“ zu verwenden ist ein Vertrauenstrick. Wie andere Formen der Judenfeindlichkeit ist es eine Form des Hasses … die den jüdischen Staat mit Diffamierungen verleumden, die denen ähneln, die Jahrhunderten verwendet wurden, um einzelne Juden zu verleumden.

„Wer Zionisten kritisiert, der meint Juden. Ihr gebt Antisemitismus von euch.“