Kratze an der Oberfläche des „Antizionismus“ und du findest Antisemitismus

Elder of Ziyon, 28. April 2024

Es hat im Verlauf der letzten Jahre viele Artikel über „unbewusste Voreingenommenheit“ oder „implizite Voreingenommenheit“ im Kontext von Rassismus gegeben. Die University of California San Francisco zum Beispiel definiert das so:

Unbewusste Voreingenommenheit sind soziale Stereotype zu bestimmten Menschengruppen, die Einzelne von außerhalb ihrer eigenen bewussten Wahrnehmung bilden. Jeder hat unbewusste Überzeugungen zu verschiedenen sozialen und Identitätsgruppen und diese Voreingenommenheiten entstammen der eigenen Tendenz soziale Welten über Katerieeinteilungen zu organisieren.

Unbewusste Voreingenommenheit ist weit stärker verbreitet als bewusste Vorurteile und ist oft unvereinbar mit den eigenen bewussten Werten. Gewisse Szenarien können unbewusste Standpunkte und Überzeugungen aktivieren.

Die George Washington University hat einen ganzen Satz an Ressourcen, um implizite Voreingenommenheit zu definieren und zu bekämpfen.

Und doch kann man auf genau diesem GWU Campus heutzutage öffentlich diese Schilder sehen:

„Die Studenten werden gehen, wenn die Israelis gehen. Die Studenten werden nach Hause gehen, wenn die Israelis zurück nach Europa, Amerika (ihre wahren Zuhause) usw. gehen.“

Wer sind jetzt in diesem Szenario die „Israelis“?

Beziehen sie sich auf die Juden, die dem Holocaust entkamen – und die nicht entkamen – um an den einzigen Ort zu gehen, an dem sie in Sicherheit leben konnten? Offensichtlich.

Gehören dazu die Millionen Israelis, deren Vorfahren aus arabischen Ländern ethnisch gesäubert wurden? Natürlich tun sie das. Sie sind das „usw.“.

Beziehen sie sich auf die zwei Millionen israelischen Araber? Eindeutig nicht. Sie beziehen sich auf Juden und nur auf Juden.

Obwohl viele, wenn nicht die meisten israelischen Araber und palästinensischen Araber ihre eigene historische Familiengeschichte stolz nach Arabien, Ägypten, Marokko und andere Länder zurückverfolgen, wird ihnen nicht gesagt ihre „eigentliche Heimat“ zurückgehen.

Nur die Juden müssen aus dem Nahen Osten ethnisch gesäubert werden. „Israelisch“ ist in diesem Fall ein Codewort für Juden und nur für Juden. Und niemand kann das bestreiten.

Heute laufen hunderte Studenten der GWU und des Lehrkörpers tagtäglich an diesen Schildern vorbei. Das sind Leute, die behaupten die Übel der impliziten Voreingenommenheit zu kennen.

Und niemand davon hat gesagt: Moment mal, wir sind desselben Verbrechens schuldig, das wir allen anderen zur Last legen.

Diejenigen, die dieses Schild lesen und glauben, es sei ein akzeptabler politischer Standpunkt und kein Aufruf zu ethnischer Säuberung einer Gruppe von Menschen aufgrund ihres Erbes und ihrer Religion, der ist nach ihrer eigenen Definition der impliziten Voreingenommenheit gegenüber Juden schuldig.

Diese Camps-Proteste sind eines der oben erwähnten „bestimmten Szenarien“ , die unterbewusste Voreingenommenheit aktivieren können. Juden sehen das und prangern es an. Aber genau die Leute, die behaupten, sie arbeiten an sich, um diese implizite Voreingenommenheit auszulöschen, sind diejenigen, die sie aufrechterhalten – und sie versuchen Juden für schuldig zu erklären, indem sie sagen, es gebe in ihrer Bewegung überhaupt keinen Antisemitismus, wobei sie die Gefühle der Juden selbst ausblenden.

Viele der Anführer dieser Proteste sind eingefleischte Antisemiten. Aber die meisten der Studenten und Dozenten, die auf den Zug aufspringen, sind nur implizite Antisemiten – sie schwören, sie haben keinen Funken Hass in ihrem Körper. Aber sie laufen tagtäglich an diesem Schild vorbei. Und sie sagen kein Wort.

Professor aus Berkeley drängt bei Veranstaltung in Deutschland auf Auflösung Israels, löst Empörung aus

„Die Vorstellung, dass heutzutage eine in Deutschland einberufene Konferenz einen Redner auftreten lassen würde, der fordert Israel aufzulösen und das Judentum als Religion für eine jüdische Diaspora zu hinterlassen, ist empörend.“

Benjamin Weinthal, Jewish Journal, 24. Januar 2024

Universität Tübingen (Foto: public domain)

Eine Reihe bösartiger Ausbrüche von Antisemitismus an der Universität Tübingen, darunter ein Aufruf eines Akademikers der University of California Berkeley, Israel zu liquidieren, triggerte Reaktionen von Experten für Judenhass.

Die Universität Tübingen in Baden-Württemberg hatte Ende November Berkeley-Professor Daniel Boyarin zu Gast, der für ein Judentum ohne einen jüdischen Staat streitet, so ein Artikel in der Lokalzeitung Schwäbisches Tagblatt über die Konferenz.

Boyarins Behauptung in seinem Buch von 2023 mit dem Titel „The No State-Solution“ [Die Keinstaatenlösung] war auf der Konferenz ein heißes Diskussionsthema.

Boyarin ging auf der Veranstaltung mit Israels Regierung wegen deren „autoritären, rassistischen, militärischen Vorgehens“ hart ins Gericht. Israels Regierung begann einen Verteidigungskrieg gegen die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas-Bewegung, nachdem die jihadistische Organisation in Südisrael am 7. Oktober 1.200 Menschen massakrierte.

Rabbi Abraham Cooper, Associate Dean des Simon Wiesenthal Centers in Los Angeles, sagte gegenüber dem Journal, dass die deutsche „Konferenz, die fast zwei Monate nach dem Massenmord und der Massenvergewaltigung von Juden am 7. Oktober stattfand, fand unter der Rubrik einer Konferenz statt, die Ähnlichkeiten zwischen Judentum und Islam analysiert. Die Vorstellung, dass heutzutage eine in Deutschland zusammengerufene Konferenz einen Redner auftreten lassen würde, der fordert Israel aufzulösen und das Judentum als Religion für eine dauerhafte jüdische Diaspora zu hinterlassen, ist empörend.“

Er fuhr fort: „Und dass es eine akademische Konferenz gibt und ein Redner dort aufsteht und zur Liquidierung Israels aufruft, das derzeit Heimat für 10 Millionen Bürger ist, von denen mehr als 80% Juden sind, die die größte jüdische Gemeinschaft der Welt bilden, ist offengesagt völlig inakzeptabel.
Offenbar betrachtet dieser Redner das Judentum als Multiple Choice-Übung, nicht als uralten, grundlegenden abrahamitischen Glauben. Die Wahrheit liegt im Kern des Judentums, unseren Gebeten, den Hoffnungen unseres Volks und die Sehnsucht zweier Jahrtausende, die in der Rückkehr nach Zion bestand.“

Cooper sagte, dass „jeder, der versucht Zion aus dem Judentum zu entfernen, damit eine der Säulen unseres Glaubens, unserer Bestimmung und Geschichte beseitigt. Das Judentum ist keine Multiple Choice-Übung, genauso wenig übrigens der Islam.“

Zu seinen Attacken gegen den jüdischen Staat, angebliche Gegenreaktionen zu seiner Arbeit auf der Konferenz in Tübingen und ob er ein jüdischer Antisemit ist, befragt, sagte Boyarin dem Journal: „Ich bin kein jüdischer Antisemit. Ich bin ein jüdischer Antizionist. Ich habe nichts mit rechtem Nationalismus zu tun, weder deutschem noch jüdischem, auch nicht mit Kosmopolitentum. Fakt ist, dass ich mich als jüdischer Nationalist identifiziere, ein jüdischer Diaspora-Nationalist; mein Antizionismus hat mit der falschen Identifizierung von Nationalismus mit Souveränität zu tun, nicht mit Geringschätzung für die jüdische Kultur, Identität und Solidarität. Ich habe in Tübingen keinen ‚Gegenwind‘ festgestellt; das muss privat zum Ausdruck gebracht worden sein oder jedenfalls außerhalb meiner Hörweite.“

Die Universität Tübingen hatte am 9. Januar den deutschen Beamten Michael Blume als Redner zu Gast, dem Antisemitismus vorgeworfen wird; er ist mit der Bekämpfung des Antisemitismus in Baden-Württemberg beauftragt. Laut Experten hielt er eine Schmährede gegen Juden und Israel.

Der Staatsbürokrat Blume, der dafür bezahlt wird Judenhass zu bekämpfen, ist vom ehemaligen israelischen Minister Natan Sharansky, dem Wiesenthal Center, der Zionist Organization of America, B’nei B’rith, Jewish War Veterans of the United States of America und Christians United for Israel wiederholt als jemand eingestuft worden, der sich an antisemitischen Aktivitäten beteiligt.

Blume sagte im öffentlichen Rundfunk, deutsche Juden seien „Rechtsextreme“ und bezeichnete den Vater der Israelischen Verteidigungskräfte Orde Wingate als „Kriegsverbrecher“. Zwei deutsche Gerichtsurteile legten fest, dass Blume wegen seiner Angriffe auf deutsche Juden und Israel als antisemitisch bezeichnet werden darf.

Blume hielt in Tübingen einen Vortrag mit dem Titel „Antisemitismus in unserer Gesellschaft“; darin erklärte er: „Benjamin Netanyahu genehmigte Geldströme aus Qatar an die Hamas im Gazastreifen. Seine Regierungskoalition mit Rechtsextremen und Ultraorthodoxen spaltete die israelische Gesellschaft in dem Versuch die Gewaltenteilung abzuschaffen und verlegte die israelische Armee zu den Siedlern in der Westbank, statt den Süden zu beschützen.“

Blume sagte auch, Israel verhindere anscheinend den Kampf gegen Antisemitismus, weil der jüdische Staat gegen „erneuerbare Energien“  ist. Blume sagte: „Die europäische und US-Rechte hat, wie israelische Regierungen auch, die Ausweitung der erneuerbaren Energien vereitelt und damit die fossile Finanzierung von Regimen wie Russland, Iran, Qatar und ihren Ablegern Hamas, Houthis und Hisbollah gefördert.“

Der sehr beliebte zeitgenössische deutsch-jüdische Bestseller-Autor und Journalist der großen Tageszeitung Die Welt, Henryk M. Broder, verfasste eine Zusammenfassung der Tirade Blumes gegen Israel. Broder schrieb: „Blume nutzt seine Position, um klassischen antisemitischen Unsinn aufzuwärmen, wie dass die israelischen Regierungen in Kollaboration mit der europäischen und amerikanischen Rechten die Ausweitung der erneuerbaren Energien blockiert haben… aber die Versuchung in der Verkleidung eines Antisemitismus-Beauftragten lupenreinen Antisemitismus zu verbreiten ist zu groß, als dass man ihr widerstehen könnte.“ [aus dem Englischen ins Deutsche zurückübersetzt]

Rabbi Cooper fügte hinzu: „Hier war drei Monate nach dem blutigsten Tag in der jüdischen Geschichte seit dem Nazi-Holocaust die Gelegenheit, dass ein ‚Antisemitismus-Beauftragter‘ den unkontrollierten Antisemitismus in Deutschland, Westeuropa und Nordamerika angeht. Stattdessen zog er Verbindungen zwischen dem 7. Oktober und CO2-Ausstoß.“

Blume lehnte es ab sich dazu zu äußern. Das Journal sprach telefonisch mit Leon Kokkoliadis, dem Sprecher der Universität Tübingen, der es ebenfalls ablehnte zu kommentieren und zahlreiche E-Mail-Presseanfragen des Journal nicht beantwortete.

Israels Botschaft kritisiert deutsche Forscherin wegen Rechtfertigung des palästinensischen Terrorismus

Das Simon Wiesenthal Center sagt gegenüber i24NEWS, es könnte Muriel Asseburgs Kommentare in seine Top 10-Liste antisemitischer Ausbrüche aufnehmen.

Benjamin Weinthal, i24NEWS, 11. Juli 2023

Die Sonne scheint auf den Davidstern auf der Neuen Synagoge in Berlin Mitte (Foto: AP /Markus Schreiber)

In einer Serie an Tweets kritisierte die israelische Botschaft in Deutschland letzte Woche die Wissenschaftlerin Muriel Asseburg wegen des Vorwurfs, sie rechtfertige palästinensische Terroranschläge auf Israelis und heize eine israelfeindliche Verschwörungstheorie an, indem sie behauptete, Jerusalem kontrolliere das deutsche Parlament.

„Zweieinhalb Stunden Israel-Bashing und wilde Verschwörungsfantasien“, schrieb die Botschaft und fügte an: „Muriel Asseburg lässt keine Gelegenheit aus, Israel zu beschimpfen, und doch hat sie die Chuzpe und die Frechheit, sich als Israel-Freundin zu präsentieren.“

Asseburgs Arbeitgeber, das deutsche Institut für Internationale und Sicherheitsangelegenheiten der Stiftung Wissenschaft und Politik, antwortete auf Twitter auf die Kritik der Botschaft: „Muriel Asseburg ist eine ausgewiesene und angesehene Nahost-Expertin. Die aktuellen Unterstellungen und persönlichen Diffamierungen weisen wir zurück. Wir unterstützen unsere langjährige Kollegin vorbehaltlos und erwarten Respekt und Höflichkeit im Umgang.“

Israels Botschaft konterte auf Englisch und Deutsch: „Es tut uns leid, aber wir werden nicht respektvoll sein, wenn uns jemand als Apartheidstaat bezeichnet. Wir werden nicht höflich zu jemandem sein, der uns unterstellt, wir würden den Bundestag kontrollieren und uns sozusagen mit der AFD verschwören, um Bundestagsbeschlüsse zu fassen. Wir werden niemanden respektieren, der uns vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen will. Und wir werden uns schon gar nicht dafür entschuldigen, wenn jemand sagt, wir seien „der Schiedsrichter“ darüber, wie Deutschland mit seiner Vergangenheit umgeht. Die Zeiten, in denen der Nationalstaat des jüdischen Volkes schweigt, sind vorbei.“

„Haben Sie sich je gefragt, wie Millionen Deutsche glauben können, dass Israel die Nazis von heute sind? Darf ich Ihnen diese Analystin vorstellen, die die deutsche Regierung berät?“, sagte Rabbi Abraham Cooper, Associated Dean des Simon Wiesenthal Centers (SWC) gegenüber i24NEWS. „Sie stellt dem palästinensischen Widerstand einen Blankoscheck zum Töten von Juden aus. Etikettiert Israel mit Apartheid, setzt Israel mit dem Russlands gleich, das in die Ukraine einmarschiert ist und Kriegsverbrechen begeht“, fügte er hinzu.

Cooper fügte an, dass Asseburg „Israels Recht auf Selbstverteidigung dämonisiert und kriminalisiert und von ihrem Institut verteidigt wird“.

„Eine weitere Kandidatin für die SWC-Top 10-Liste der Antisemiten“, klagte der Rabbi an. Das Wiesenthal Center veröffentlicht eine jährliche Liste der zehn schlimmsten Antisemitismus-Ausbrüche.

Asseburg sagte während des Interviews, was die Ukrainer erleben sei dasselbe wie das, was die Palästinenser erleben: „Angriffe, Bombardierung, Besatzung, Taten, die dem Völkerrecht widersprechen.“

Israels Botschaft bestätigt, dass Asseburg Israel als „Apartheid“-Staat bezeichnet.

Asseburg befindet sich derzeit in Israel und soll an einer Konferenz teilnehmen, die vom Institute for National Security Studies veranstaltet wird, das den Sachverhalt nicht kommentiert hat.

Der deutsche Journalist Jürgen Kaube, der für die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt, tadelte Asseburg wegen ihrer Gleichsetzung Israels mit Wladimir Putins Diktatur in Russland:

„Asseburg beschuldigt den Westen die Ähnlichkeiten zwischen Russland und Israel nicht zu sehen. Ihr ist egal, dass ihre Analogie an den Haaren herbeigezogen ist“, schrieb er. „Die Ukraine wirft keine Molotowcocktails und schickt keine Raketen auf russisches Territorium. Israel begeht zahlreiche Verletzungen des Völkerrechts, aber es führt keinen Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser oder gegen Palästina, das ein erfundenes Land ist.“

Der Zentralrat der Juden in Deutschland äußerte Solidarität mit der Kritik der israelischen Botschaft an Asseburg.

i24NEWS schickte Presseanfragen an Asseburg und das deutsche Außenministerium, ebenso an Felix Klein, den deutschen Beauftragten der Bundesregierung zur Bekämpfung von Antisemitismus.

Das Wiesenthal Center hatte bereits deutsche Regierungsbeamte auf seine Antisemitismus-Liste gesetzt. 2019 nahm das Wiesenthal Center Deutschlands ehemaligen UNO-Botschafter Christoph Heusgen auf seine Liste, weil er Berichten zufolge bei einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats Israel mit der antisemitischen Jihad-Terrorbewegung Hamas gleichsetzte.

2021 setzte das Wiesenthal Center Michael Blume, den deutschen Beauftragten zur Bekämpfung von Antisemitismus in Baden-Württemberg auf seine Liste, weil er judenfeindliche und israelfeindliche Verschwörungstheorien schürte und in Freiburg das Regime des Iran unterstützt.

Die wuchernde Zahl der Ausbrüche von Antisemitismus in Deutschland im Besonderen und in Europa allgemein, wie auch in den Vereinigten Staaten, veranlasste Anfang Juli eine Analyse durch Yigal Carmon, den Präsidenten des Middle East Media Research Institute (MEMRI). Er schrieb auf der MEMRI-Internetseite einen Bericht mit dem Titel „How to Fight the Rising Antisemitic Threat – Part I: The West’s Response Is To Manage Antisemitism Instead of Fighting Antisemites.“ [Wie man die zunehmende antisemitische Bedrohung bekämpft, Teil 1: Die Reaktion des Westens besteht darin Antisemitismus zu verwalten statt Antisemiten zu bekämpfen.]

„Sowohl die europäischen als auch die amerikanischen Aktionspläne gegen Antisemitismus gründen auf einer falschen Annahme“, schließt er. „Das Hauptproblem ist, dass sie das Ziel haben Antisemitismus als Ideologie zu bekämpfen, statt konkret gegen Antisemiten, antisemitische Organisationen und die Plattformen vorzugehen, die die Fortsetzung ihrer Aktivitäten ermöglichen. Das wäre so, als würde man Terrorismus als Konzept bekämpfen statt die Terroristen selbst.“

Einige Linke und Araber sind empört, dass für gegenseitiger Respekt und Gleichberechtigung zwischen israelischen Juden und Arabern geworben wird

Elder of Ziyon, 3. Juli 2023

Atidna beschreibt sich selbst so:

Atidna ist eine Koalition aus Pädagogen und Sozial-Unternehmern, arabischen Bürgern Israels zusammen mit Juden aus dem staatszionistischen Lager in Israel.

Wir, israelische Pädagogen, Gesellschaft und Unternehmern, glauben, dass die wahre Integration erst beginnen wird, wenn wir alle, Araber wie Juden, die arabisch-israelische Öffentlichkeit in einem jüdischen und demokratischen Staat als gleichberechtigten Partner ansehen.

Die Vision:
Eine arabisch-jüdische Partnerschaft auf Grundlage gegenseitigen Respekts und voller ziviler Gleichberechtigung im Staat Israel als einem jüdisch-demokratischen Staat. Eine starke arabische Gemeinschaft, stolz auf ihre Kultur und ihr Erbe, die in die israelische Gesellschaft integriert ist.

Atidnas Auftrag:
Aufbau einer jungen und mutigen Führung aus Arabern und Juden, die gleiche Rechte und Pflichten haben und die stolz auf ihrer Identität und Kultur sind und sich der Herausforderung der erfolgreichen Integration der arabischen Minderheit in den Staat Israel als einem jüdischen und demokratischen Staat verschrieben haben. Die Bewegung arbeitet daran eine kritische menschliche Masse zu schaffen, die mit den Werten von Atidna verbunden ist, indem Programme zur Stärkung von Kindern, Jugend und Studenten entwickelt und durchgeführt werden. Atidna setzt sich für die Unterstützung des Aufbaus einer vertrauensvollen, unabhängigen und integrierten arabisch-jüdischen Gemeinschaft in den Entscheidungszentren und in der gesamten israelischen Gesellschaft ein. Atidna setzt sich für den Aufbau einer jungen arabischen Führungsriege ein, die eine optimistischen, aber praktischen Lebenseinstellung hat, die die Herausforderung und Bedeutung der Aufgabe erkennt und bereit ist sie im Geist der Werte Atidnas in Handeln mobilisiert.

Was macht Atidna besonders?
Atidna ist eine Koalition aus Pädagogen und Sozialunternehmern, arabischen Bürgern Israels zusammen mit Juden aus dem staatlich-zionistischen Lager, die sich zusammengetan haben, um an erfolgreicher Integration in den Staat Israel zu arbeiten.
Atidna baut eine Gemeinschaft auf! Alle Programme von Atidna sind miteinander verbunden und schaffen eine Mehrgenerationen-Führungsgemeinschaft, die Veränderung schafft.

Sie richtet sich an eine vielfältige Zielgruppe aus Grundschule, Studenten und Erwachsenen.

Sie baut eine kritische Masse auf, um soziale Veränderung zu schaffen.

Kurz gesagt: Atidna will eine stolze arabische Gesellschaft in Israel aufbauen, die zionistische Werte vertritt und von der alle profitieren.

Und deshalb schreien die Antizionisten Zeter und Mordio.

Ha’aretz ist hysterisch, die Initiative könne versuchen arabische Zionisten zu schaffen.

Wir könnten uns in einem entscheidenden Moment befinden. Wenn wir in ein paar Jahren aufwachen und entdecken, dass einer rechte, zionistische Jugendbewegung in der arabischen Gesellschaft aufblüht und langsam die alten Bewegungen verdrängt, dann werden wir nicht sagen können, dass wir nichts wussten. Man muss nicht weit gehen, um die langfristige Vision zu identifizieren: Die Verwirklichung des Traums Netanyahus und seiner Freunde aus tiefster Nacht: Das Entstehen einer bedeutenden rechten arabischen Strömung in der israelischen Gesellschaft.

Tatsächlich gibt Atidna das selbst zu: „Langfristig hoffen wir, dass die soziale Bewegung zu einer poltischen Bewegung und Teil der Koalition und Teil der Regierung wird“, sagte Dr. Dalia Padilla, eine Co-Direktorin der Bewegung, in einem Interview mit der „Jerusalem Post“. Eine Quelle in Atidna, die die Bewegung mit einer zugeschlagenen Tür verließ, war beeindruckt, dass die Ziele stärker fokussiert sind. „Das Gerede von einer jüdisch-arabischen Partei, die die bestehenden Führer der arabischen Öffentlichkeit in der Knesset von der Öffentlichkeit abschneiden würde“, sagte die Quelle, „eine Partei, die die Linke schwächen würde.“

Al Quds al-Arabi fasst den Ha’aretz-Artikel zusammen:

Eine neue journalistische Recherche, diesmal von der hebräischsprachigen Ha’aretz veröffentlicht, enthüllt ein Projekt zu Auslöschung der Identität der aufwachsenden Generationen der Palästinenser des Inneren auf hinterlistige Weise und durch Aufbau einer zionistisch-arabischen Jugendbewegung. Es wird nicht über eine israelische Initiative geredet, die sich gegen Korruption richten, sondern eines nie dagewesenen strategischen, rechten Regierungsprojekts, dessen bösartiges Ziel darin besteht in Israel einen „neuen arabischen Bürger“ zu hervorzubringen, d.h. einen „guten Araber“, dessen Identität ein Hybrid ohne Rückgrat ist und der keine Forderungen stellt, die mit einer von der zionistischen Rechten geförderten langfristigen Vision unvereinbar ist.

Die hebräische Zeitung, die letzten Freitag eine ausführliche Ermittlung in der Sache veröffentlichte, bestätigt, dass dieses Projekt seinen Förderern um die Ohren fliegt, sobald die arabische Jugend entdeckt, dass die Juden nur darauf aus sind sie als „Schabbes Goys“ zu benutzen, d.h. nur als Mittel das Land zu verjuden.

Ich habe keine Ahnung, wie viel Anklang Atidna in der israelisch-arabischen Gemeinschaft gefunden hat, aber die Wut der Linken auf die Initiative von rechts, die systematischen Ungleichheiten zwischen Juden und Arabern in Israel anzugehen, fühlt sich sehr nach der Reaktion „Progressiver“ in den USA an, die einen intelligenten schwarzen Konservativen hören. Sie fühlen sich verraten, weil Mitglieder ihrer Lieblingsthemas ihrer eigenen Philosophie widersprechen – was beweist, dass ihr Anspruch die einzigen Verteidiger von Minderheitenrechten zu sein ein Schwindel ist.

Ein zionistischer Araber deutet, wie ein schwarzer Konservativer, an, dass einige Minderheiten nicht so behandelt werden wollen, als könnten sie nicht selbst denken. Und die „Progressiven“ können damit nicht umgehen.

Der Ha’aretz-Artikel ist, offen gesagt, rassistisch. Araber haben die Freiheit auf dem Marktplatz der Ideen einzukaufen; wenn einige von ihnen sich entscheiden Zionisten zu werden, dann haben sie das Recht dazu. Wenn die israelische Linke so überzeugt davon ist, dass Atidna keinen Nutzen für die Araber hat, dann ist Atidna für sie keine Bedrohung und sie können Witze darüber reißen, statt panische Artikel darüber zu schreiben, wie sie in einer Welt aufwachen, in der eine arabische Partei Teil einer rechten Regierung ist.

Die Angst, die diesen Artikel durchzieht, ist, dass eine beträchtliche Anzahl Araber einfach zionistisch werden könnte, wenn sie eine Chance bekommen zu erfahren, was der Zionismus wirklich ist. Es handelt sich um eine Gemeinschaft, von der die Linke das Gefühl hat, sie hätte sie in der Tasche und sie ist alarmiert von der Möglichkeit gibt, dass viele Araber die Rechte attraktiver als die Linke finden könnten, wenn sie dem wahren Zionismus ausgesetzt sind statt der rassistischen Karikatur, die den Artikel von Ha’aretz füllt.

Wenn einige Araber den Zionismus akzeptieren wollen – und das tun einige gewisse – dann sollte niemand sie mehr bevormunden und ihnen sagen, sie könnten das nicht.

Denn das ist rassistisch.

Würde Israel sagen, dass Welpen süß sind…

Elder of Ziyon, 5. Mai 2023

Angenommen Israel würde erklären, dass Welpen süß sind:

BDS würde eine Kampagne starten, die sagt, Israel würde „Welpen-Washing“ betreiben und Israel wegen der Politisierung von Welpen kritisieren.

Palästinensische NGOs und dann JVP [Jewish Voice for Peace] würden KI-generierte Poster erstellen, die Welpen zeigen, die die Leichen von Palästinensern zerreißen.

Die New York Times würde Welpen zu mögen als „umstritten“ bezeichnen und 25 Absätze der ‚Anti-Welpen-Propaganda bringen, bevor sie hinzufügt: „Manche mögen Welpen immer noch.“

Die SPCA (Society for the Prevention of Cruelty to Animals) würde eine Stellungnahme ausgeben, dass seine Pro-Welpen-Haltung nicht als Unterstützung von Kriegsverbrechen interpretiert werden sollte und die Leute anbetteln sie nicht mit Brandbomben anzugreifen.

Nickelodeon würde präventiv Paw Patrol aussetzen, nachdem TikTok-Videos von Kindern auftauchten, die skandierten: „Palästinensische Kinder müssen groß werden! Sagt Nein zu Paw Patrol-Welpen!“

Schilder mit dem Spruch „Für Welpen oder Zionisten verboten“ würden beginnen trendige, progressive Geschäfte zu sprenkeln.

Lehrer, die ihren Klassen Geschichten mit Welpen vorlesen, würde wegen fehlender Sensibilität gegenüber den Palästinensern gefeuert.

Hundebesitzer würden zu eingeschüchtert sein, um mit ihren Hunden in Hundeparks Gassi zu gehen. Häuser mit eingezäunten Gärten würden im Wert steigen, weil die Eigentümer in die Vororte fliehen.

IfNotNow würde pro-israelische Politiker als „Ziowelpen“ outen.

J-Street würde eine sorgfältig ausgearbeitete Pressemitteilung ausgeben, in der sie sagen, sie würden die Anti-Welpen-Kampagne nicht unterstützen, sich aber bewusst sein, wie schmerzlich Welpenbesitz für Palästinenser ist und bestätigen, dass jeder das Recht hat Welpen zu hassen.

Ein Plakat mit der Aussage „Schickt die Welpen zurück nach Auschwitz“ würde von Antizionisten als lediglich gegen Welpen gerichtet, nicht antisemitisch verteidigt.

Der Stammbaum der antisemitischen („antizionistischen“) Juden

Daled Amons, Elder of Ziyon, No. 3, 2022

Ich kann mich noch daran erinnern, dass es für Juden verpönt war Israel öffentlich zu kritisieren.

Diesen Punkt haben wir lange hinter uns gelassen.

Um es mit Leon Wieseltier in seiner Kritik an Tony Judt von 2003 zu formulieren: Es gibt Juden, die

die Grenze von Kritik an Israels Politik zu Kritik an Israels Existenz überschritten haben.

Es gibt heute Juden, die sich von der überwiegenden Mehrheit derjenigen Juden abtrennen, die laut Umfragen Israel und den Zionismus als für ihre jüdische Identität wichtig betrachten. Stattdessen geben diese Juden Paul O’Brien wieder, den US-Direktor von Amnesty International, der im März eine Gruppe Juden maßregelte, er lehne eine Meinungsumfrage ab, die ein kulturelles historisches Band der Juden zu Israel andeutet:

„Tatsächlich glaube ich nicht, dass das wahr ist“, sagte O’Brien zu diesen Zahlen. „Ich denke, mein Bauchgefühl sagt mir, was Juden in diesem Land wollen, ist zu wissen, dass es eine Zuflucht gibt, die ein sicherer und nachhaltiger Ort ist, den die Juden, das jüdische Volk Zuhause nennen können.“

Statt eines jüdischen Staates wollten amerikanische Juden „einen sicheren jüdischen Ort“, fuhr O’Brien fort. „Ich denke, sie können mit der Zeit überzeugt werden, dass der Schlüssel zur Nachhaltigkeit darin bestehen das zu bewahren, was ich als jüdische Kernwerte betrachte, die bei der Schaffung dieses Ortes prinzipientreu und fair und gerecht sein müssen.“ [Hervorhebung hinzugefügt – EoZ]

Zufluchtsort?
Nachhaltigkeit?
Hat O’Brien vom Überleben des jüdischen Volks geredet oder davon einen Wald voller Bäume zu erhalten?

Das ist jedoch das, was eine lautstarke Minderheit der Juden heute vertritt – dass Juden sich von Israel distanzieren sollten. Wenn überhaupt, dann haben wir bereits die nächste Ebene erreicht, auf der israelfeindliche Gruppen jetzt dafür werben sich von Juden zu distanzieren, die Israel offen unterstützen oder gar einen Bezug oder eine Bindung zu Israel zeigen.

Diese antizionistischen jungen Juden sind mehr als nur laut. Sie behaupten für eine zunehmende Zahl junger Juden von heute zu sprechen, wenn sie Israel komplett ablehnen. Doch seltsamerweise verteidigen diese selbsterklärt progressiven jungen Juden Juden und jüdische Rechte nicht. Stattdessen verteidigen sie den Antizionismus gegen Antisemitismus-Vorwürfe. Ein Artikel im Tablet Magazine hält fest:

So hat die ironisch benannte „Jewish Voice of Peace“ [Jüdische Stimme für Frieden] sich mit einer ganzen Reihe Antisemiten zusammengetan, die sich als bloße Antizionisten ausgeben, von Miko Peled, der Juden als „schäbige Diebe“ bezeichnete, bis zu Alison Weir von „If Americans Knew“ [Wenn die Amerikaner das wüssten], die sich darüber beschwerte, es gebe zu viele Juden am Supreme Court, die mittelalterliche Ritualmord-Lüge verteidigt und sich wiederholt mit weißen Herrenmenschen und Holocaust-Leugnern wie dem vom Southern Poverty Law Center designierten Clayton Douglas zusammentat. (JVP distanzierte sich kurze Zeit von Weir, nur um sie bald darauf zu einer seiner Veranstaltungen wieder einzuladen.)

Das ist die Gesellschaft, die sie pflegen.

Wichtiger ist aber, dass diese Juden, die Wert darauf legen Israel offen zu verurteilen, einen historischen Stammbaum haben. So wie antizionistische Attacken auf Israel in die Fußstapfen vieler Jahrhunderte antisemitischer Attacken auf Juden folgen, spiegeln auch Juden, die Attacken auf Israel führen, die Juden, die Attacken gegen jüdische Gemeinden anführten.

Doron Ben-Atar trug ein Kapitel zum Buch Deciphering The New Antisemitism [Den neuen Antisemitismus entschlüsseln] bei; darin schreibt er:

In jeder Generation steigen einige Juden aus ihren Gemeinschaften zur vollen Teilnahme an umgebenden Kulturen aus. Diese Konvertiten wenden sich manchmal mit großer Leidenschaft gegen ihre Glaubensgenossen. Der Apostat wird zu einem entscheidenden Informanten – der vertraute Insider, der das Licht gesehen hat und den Auftrag übernimmt die angebliche Widerwärtigkeit der Juden gegenüber der nichts ahnenden Welt offenzulegen. Manchmal kappen Apostaten offiziell ihre Verbindungen zu den Juden und dem Judentum und zu anderen Zeiten ziehen sie den Mantel des „guten“ Juden oder „richtigen Art“ von Juden an – die „Ehre der Rasse“. Ihre judenfeindlichen Kampagnen und Verurteilungen verleihen der Judenfeindlichkeit Glaubwürdigkeit, Authentizität und Legitimität. [Hervorhebung hinzugefügt; S. 112]

Zum Beispiel:

  • Die erste bekannte Ritualmord-Lüge – die Tötung Williams von Norwich1144 – kam erst 30 Jahre später in Gang, als ein Geistlicher 1173 ein Buch schrieb, in dem er die jüdische Gemeinschaft beschuldigte den Jungen gekreuzigt zu haben. Zum Beweis stützte sich der Priester auf Theobald, einen konvertierten Juden. Theobald behauptete, die Juden übten solche Ritualmorde regelmäßig, jährlich aus.
  • Als Ludwig IX. von Frankreich im 13. Jahrhundert einen Prozess, um die Gotteslästerung des Talmud festzustellen, wurde ihm von Nicholas Donin geholfen, einem früheren Jeschiwa-Schüler. Dank seiner Hilfe ordnete das Gericht die Verbrennung und das Verbot des Talmud an.
  • Pablo Christiani war auf mehreren Ebenen erfolgreich. Er überzeugte König Jakob I. von Aragon die Juden zu zwingen an seinen Bekehrungsgottesdiensten teilzunehmen. Zusätzlich überzeugte er Papst Clemens IV. jedes noch vorhandene Exemplar des Talmud in Europa zu vernichten und er war in der Lage König Ludwig IX. dazu zu bringen von den Juden zu fordern, dass sie in der Öffentlichkeit Erkennungskennzeichen zu tragen. [S. 112-113]

Das sind einige der bekannteren Beispiele. Es gibt weitere, weniger bekannte Juden, die zu Vertreibungen, Krawallen, Zwangskonversionen und der Zerstörung jüdischen Lernens beitrugen.

Mit dem Beginn der Aufklärung änderte sich später die Taktik, da die Kritiker der Juden versuchten die Juden zu überzeugen das Judentum zu verlassen und sich zu assimilieren statt an ihren rückständigen Traditionen festzuhalten.

Dieser Versuch die Bande der Juden zum Judentum zu zertrennen, um die jüdische Identität zu verwässern, wenn nicht gar auszumerzen, wird von jungen jüdischen Progressiven heute komplett umfunktioniert, die die Bande der Juden zu Israel trennen wollen.

Cynthia Ozick findet einen Vergleich der heutigen progressiven jüdischen Kritiker mit ihren früheren Ahnen:

Die Nicholas Donins und Pablo Christianis der vergangenen Zeitalter rannten, um ihre jüdischen Beziehungen aufzugeben, obwohl sie sie untergruben. Die Nicholas Donins und Pablo Christianis unserer Zeit laufen, um ihre jüdischen Beziehungen zu umklammern, obwohl sie sie in Verruf bringen. Es ist also so, dass sie als selbsternannte Juden, als treue und ehrenwerte Juden, als Juden auf Linie mit den Propheten, als Juden, die sich um der Integrität der Juden und des Judentums willens äußern, wir heutzutage Argumente gegen das Überleben oder gegen die Notwendigkeit oder die Legitimität des Staates Israel hören.

Das soll nicht heißen, dass Kritik an Israel verboten ist, eine Behauptung, die Kritiker gerne erheben. So schreibt Ben-Atar:

Die Antizionisten machen den Antisemitismus nur koscher, wenn sie die Vernichtung Israels unterstützen, wenn sie alte antisemitische Sprachbilder verwenden um Israels Beziehung zur Welt zu beschreiben und wenn sie Zionismus mit Nationalsozialismus verschmelzen. [S. 115/116]

Eine weitere Taktik dieser „antizionistischen Koschermacher“ ist eine, die die Jewish Voice of Peace nutzt, nicht unähnlich dem, worauf Paul O’Brien verwies:

Sie erfinden ein ästhetisiertes Judentum – einen psychologischen und intellektuellen Geisteszustand – der völlig vom tatsächlichen jüdischen Kollektiv und der Erfahrung von Juden als Individuen und als Volk losgelöst ist. [S. 125]

Es ist verführerisch den Versuch zu unternehmen die Motivation für die jüdischen Kritiker genau zu bestimmen, sei es aus Selbsthass, um sich bei anderen Progressiven anzubiedern oder sogar Macht zu gewinnen. Entscheidender ist aber die Frage, ob sie die Ergebnisse ihres Handelns sehen.

Diese „Nicholas Donins und Pablo Christianis der vergangenen Zeitalter“ machten das natürlich und es kehrte sie eindeutig nicht. Aber was ist mit denen von heute? Sehen sie das Ergebnis von dem, was sie tun? Kümmert es sie überhaupt?

Edward Alexander schreibt:

Die BDS-ler mögen beschränkt, feige, moralisch bankrott sein; aber sie müssten auch taub, dumm und blind sein die Verbindung zwischen ihren Bemühungen und den mörderischen Absichten derer nicht zu erkennen, die den Holocaust nur deshalb bereuen, weil er dem Antisemitismus – eine Zeit lang – einen schlechten Ruf verschafft hat.

Diese Attacken auf Israel, wo die größte Konzentration Juden weltweit lebt, sind von Natur aus antisemitisch. Diese Attacken sind nicht bloß Kritik. Sie sind „eine antisemitische Kampagne, um aus einem Paria-Volk einen Paria-Staat zu machen“.

Einmal mehr der Beleg, dass Juden absolut in der Lage sind ihre eigenen schlimmsten Feinde zu sein.