Raymond Ibrahim, 23. August 2023
In einem aktuellen Artikel haben wir uns mit den Behauptungen von Brittney Cooper, Professorin an der Rutgers University, auseinandergesetzt. Sie glaubt, dass alle „Weißen“ – die sie auch als „Motherfuckers“ bezeichnet, die „sich verpflichten Schurken“ zu sein, mit einem Wort: Rassisten – die „ausgeschaltet“ werden müssen.
Eines ihrer Argumente lautet: Wann immer Nichtweiße versuchen eine „Rechnung“ mit Weißen zu begleichen, sagen diese: „Das ist die menschliche Natur. Hättet ihr all diese Macht, dann hättet ihr dasselbe getan“, nicht wahr?
Dazu besteht Cooper darauf, dass:
Nein, das ist, was weiße Menschen machten, weiße Menschen glaubten, es gebe hier eine Welt und sie gehört uns. Vor ihnen sind schwarze und braune Menschen über die Ozeane gesegelt, haben Jahrhunderte lang ohne totale Unterwerfung, Dominierung und Kolonialismus miteinander interagiert, nicht wahr?
Dies muss – was viel sagt – die ignoranteste Behauptung der Professorin sein, dass Nichtweiße sich irgendwie toleranter und zivilisierter verhielten, wann immer sie an den Küsten anderer landeten.
Wir haben zwar nicht unbedingt historische Aufzeichnungen von schwarzen Subsahara-Menschen, „die über die Ozeane segeln“, aber wir wissen, dass sie einander brutal bekämpften und versklavten. Es reicht darauf hinzuweisen, dass, wie der nigerianische Diplomat Michael Omolewa es einmal machte:
Der Großteil der Versorgung [mit afrikanischen Sklaven, die an Europäer verkauft wurden] waren Nigerianer. Die nigerianischen Mittelsmänner zogen ins Innere, wo sie andere Nigerianer fingen, die zu anderen Gemeinschaften gehörten … Viele nigerianische Mittelsmänner begannen komplett vom Sklavenhandel zu leben und vernachlässigten alle andere Geschäfte und Berufe. Das Ergebnis war, dass diese Nigerianer bei der Abschaffung des Handels [1807 durch die Engländer] anfingen zu protestieren. Als die Jahre vergingen und der Handel kollabierte, verloren solche Nigerianer ihre Einkommensquelle und verarmten.
Das sind nicht nur einfach historische Feststellungen. Trotz westlicher Bemühungen die Sklaverei abzuschaffen, gibt es derzeit mehr als 50 Millionen Sklaven – alle in der nicht westlichen Welt. Zitat aus einem Bericht:
Während die Welt 400 Jahre seit der ersten aufgezeichneten Ankunft afrikanischer Sklaven in Nordamerika gedenkt, bleibt Sklaverei eine Geißel der Moderne … ist die Sklaverei in Afrika mit sieben Opfern auf 1.000 Personen am stärksten verbreitet.
Selbst die übermäßig romantisierten amerikanischen Indianer betrieben „völlige Unterjochung und Herrschaft“:
Viele Historiker stimmen überein, dass einheimische amerikanischer Stämme lange vor Kolumbus Gräueltaten aneinander verübten, nach Macht dürsteten und jeden töteten, der ihnen im Weg war, lange bevor europäische Siedler einen Fuß auf den Kontinent setzten.
Genauer gesagt haben wir zahlreiche Beispiele für das, was Nichtweiße machten, nachdem sie an den Küsten von Weißen landeten – und Jahrhunderte bevor der transatlantische Sklavenhandel begann.
711 z.B. fielen Horden afrikanischer Muslime („Mauren“, was später dunkelhäutige oder schwarze Muslime bedeutete) „gottlos in Spanien ein, um es zu zerstören“, so ein Zitat aus der Chronik von 754. Sie passierten „keinen Ort ohne ihn zu vernichten und sich seinen Wohlstand zu nehmen“, prahlte Hakam, ein früher muslimischer Chronist, „denn Allah, der Allmächtige, hatte Terror in die Herzen der Ungläubigen gesetzt“. Ein Jahr später hatten die Muslime, so fährt die Chronik von 754 fort, „die Städte zerstört, sie niedergebrannt, Adlige und mächtige Männer zum Kreuz verurteilt und die Jugendlichen und Kleinkinder mit dem Schwert abgeschlachtet.“
Mehrere andere frühe Quellen bestätigen die Verwüstungen und Verfolgung. Der älteste Bericht, Tempore belli, erzählt von Muslimen aus Afrika, die „christliche Tempel [Kirchen] und Häuser brandschatzen, die Städte derer verbrennen, die Widerstand leisten und ihre jungen Frauen als Sexsklavinnen nehmen, was alles unbeschreiblichen Terror schafft.“
Nachdem die muslimische Eroberung Spaniens 715 abgeschlossen war, unternahmen ihre Generäle die lange Reise ins Omajjaden-Kalifat in Damaskus. Sie brachten tausende Kamelladungen mit immensen Schätzen und 30.000 Gefangene als Fleisch-Tribut zu Kalif Al-Walid, der laut des arabischen Chronisten al-Maqqari „von den Ressourcen all der Menschen in Spanien … seinen Reichtümern und der Schönheit seiner jungen Frauen“ hocherfreut war.
Danach und weil die „Omajjaden blonde oder rothaarige fränkische oder galizische Frauen als Sexsklavinnen besonders wertschätzten“, schreibt der Historiker Dario Fernandez Morera, „wurde al-Andalus [das muslimische kontrollierte Spanien] ein Zentrum des Handels und der Verteilung von Sklaven.“ [The Myth of the Andalusian Paradise, S. 159] Von christlichen Untertanen wurde manchmal sogar erwartet, dass sie einen jährlichen Tribut entrichteten“, nicht in Geld oder Pferden oder Waffen, sondern von hundert Jungfern (alle von besonderer Schönheit), um die Harems zu schmücken.“ [Spain and Portugal, S. 132]
Die Eroberung Spaniens durch die Mauren – und Plünderungen tief nach Frankreich hinein, wo Zehntausende weitere Europäer in den Jahren bis zur Schlacht von Tours 732 abgeschlachtet und versklavt wurden – ist nur eines der Beispiel dafür, was „schwarze und braune Menschen“, um Ms. Coopers Terminologie zu verwenden, „weißen Menschen“ Jahrhunderte vor dem transatlantischen Sklavenhandel antaten.
Man kann weitere Beispiele anführen. Bedenken Sie, was die Türken, die aus den östlichen Steppen Asiens kamen, in Europa anrichteten. In den Jahren vor dem ersten Kreuzzug liefen die türkischen Invasoren in Kleinasien Amok, früher eine Bastion der Christenheit (heute „Türkei“). Ein anonymer georgischer Chronist schrieb davon, wie „heilige Kirchen als Ställe für ihre Pferde dienten“, die „Priester wurden während der heiligen Kommunion selbst geopfert“, die „Jungfrauen geschändet, die Jugend beschnitten und die Säuglinge fortgeschafft“. Gleichzeitig schrieb Anna Comnena, die Prinzessin in Konstantinopel, davon, wie „Städte ausgelöscht, Ländereien geplündert und ganz Anatolien mit christlichem Blut eingefärbt wurde“.
Jahrhunderte später, 1438, beschrieb Bartolomeo de Giano, ein italienischer Franziskaner, der sich in Konstantinopel während der türkischen Belagerung versteckt hatte, ihre Sklavenüberfälle überall auf dem Balkan. Aus Ungarn wurden 300.000 Menschen versklavt und „in nur ein paar Tagen weggeschafft“, schrieb er; aus Serbien und Transsylvanien wurden 100.000 „in Eisenfesseln an die Rückseiten von Pferden weggeführt … und Frauen und Kinder wurden ohne Gnade oder Pietät von Hunden getrieben. Wenn eine langesamer wurde, wegen Durst oder Schmerzen nicht mehr in der Lage war weiterzugehen, O guter Jesus!, endete ihr Leben dort auf der Stelle in Qual, in der Mitte durchgeschnitten.“
Ein Historiker stellte fest: „Die massive Versklavung der Bevölkerung während dieser Zeit ließ sogar das Wort ‚Slawe‘ entstehen: In der Zeit von Bartolomeo bedeutet Sklave zu sein ein Slawe zu sein.“
Die Sklavenmärkte des osmanischen Sultanats waren Jahrhunderte lang derart überschwemmt mit europäischem Fleisch, dass Kinder für Pfennige verkauft wurden, „eine sehr schöne Sklavin wurde für ein Paar Stiefel getauscht und vier serbische Sklaven wurden für ein Pferd gehandelt.“
Überall war es dasselbe. Auf der Krim – wo viele Millionen Slawen von Tataren (Mongolen, die sich zum Islam bekehrt hatten), den muslimischen Verbündeten der Osmanen, versklavt wurden – beschrieb ein Augenzeuge, wie christliche Männer kastriert und brutal gefoltert wurden (darunter durch Ausstechen der Augen), während „die jüngsten Frauen für schamlose Vergnügungen gehalten wurden“.
Was die Mauren angeht: Nachdem sie aus Spanien vertrieben wurden und zurück in Nordafrika waren (der Berberküste), setzen sie ihre Überfälle auf der Suche nach Beute und Sklaven praktisch in jeder Ecke Europas fort – bis hinauf nach Britannien, Irland, Dänemark und Island, Diese Überfälle waren derart erfolgreich, dass „zwischen 1530 und 1780 fast mit Gewissheit eine Million und möglicherweise bis zu eineinviertel Millionen weiße, europäische Christen von den Muslimen der Berberküste versklavt wurden“, so der amerikanische Historiker Robert Davis.
Weil europäische Frauen zum „Preis einer Zwiebel“ verkauft wurden, war es kein Wunder, dass europäische Beobachter im späten 18. Jahrhundert feststellten, dass „die Einwohner von Algier eine ziemlich weiße Hauptfarbe haben“.
Dann ist da die unterirdische Behandlung, die europäischen Sklaven zuteil wurde. Robert Playfair (geb. 1828), der Jahre als Konsul bei den Berbern diente, erklärte: „In fast jedem Fall wurden sie [die europäischen Sklaven] aufgrund ihrer Religion gehasst.“ Drei Jahrhunderte zuvor hatte John Foxe (geb. 1516) in seinem Buch Book of Martyrs [Buch der Märtyrer] geschrieben, dass „in keinem Teil des Globus Christen derart gehasst oder mit solcher Härte behandelt werden wie in Algier.“
Die Strafe, die diese europäischen Sklaven für echte oder eingebildete Straftaten erhielten, lassen sich kaum beschreiben:
Wenn sie etwas gegen Mahomet [Mohammed] sagen, müssen sie Mohammedaner werden oder sie werden lebend gepfählt. Wenn sie das Christentum erneut bekunden, nachdem sie zur mohammedanische Überzeugung gewechselt waren, werden sie [als vom Glauben Abgefallene] bei lebendigem Leibe geröstet oder von den Stadtmauern geworfen und von großen, scharfen Haken aufgefangen, an denen sie hängen, bis sie verenden.
Das sind nur ein paar wenige Beispiele, um Professor Coopers Behauptung zu widersprechen:
Vor ihnen [den Weißen] sind schwarze und braune Menschen über die Ozeane gesegelt, haben miteinander Jahrhunderte lang ohne totale Unterwerfung, Dominierung und Kolonisierung interagiert, nicht wahr?
Falsch – bodenlos falsch.
Gefällt mir Wird geladen …