Wochenend-Schaschlik

Es geht nichts über die richtige Sichtweise: Anwar Raja, der PFLP-GC-Repräsentant im Libanon macht klar, dass der Holocaust nicht nur nicht stattgefunden hat (Raja ist Experte, er hat die Zahl der Juden in Europa zur damaligen Zeit berechnet: 150.000, also können keine 6 Millionen vernichtet worden sein; und überhaupt, wer hat schon an den Türen der Krematorien gestanden und gezählt!), sondern Hitler nicht schlimmer war als die derzeitige US-Administration. Das zionistische Gebilde muss weggewischt werden.

Jetzt brauchen wir wieder Frau Amirpur (interessant, dass Wikipedia ihre „wichtigste“ Übersetzungsleistung nicht einmal erwähnt), die uns erklären muss, dass diese Äußerung des iranischen Außenministers keine Forderung nach der Vernichtung Israels ist: „Das zionistische Regime ist die wahre Bedrohung der gesamten Region“ (sagte er) und forderte zur Entfernung dieses Krebsgeschwürs.

Über den Mann weiß ich zu wenig, um mir ein Urteil erlauben zu können. Aber wenn einer sagt, dass er die (verbalen) Angriffe Hassan Nasrallahs gegen sich als Auszeichnung begreift, die ihm zur Ehre gereichen, dann ist er mir schon ein wenig sympathisch.

Ein Hotelier in Nashville hat in letzter Minute den Vertrag mit einer konservativen Stiftung für eine Konferenz gekündigt, um „die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlergehen“ der Hotelgäste und Angestellten nicht zu gefährden. Auf der Konferenz sollte Geert Wilders sprechen. Muslimische Gruppen hatten für die Absage der Konferenz gekämpft. Wenn die Absage jetzt mit der „Gesundheit, Sicherheit und dem Wohlergehen“ von Gästen und Angestellten begründet wird, dann dürfte allerdings auch klar sein, wer diese gefährdet. (Nur sagt das natürlich keiner, das könnte ebenfalls für Gesundheit, Sicherheit und Wohlergehen der Gäste und Angestellten abträglich sein…)

Für den Bombenanschlag auf eine Moschee im Iran ist natürlich kein Muslim verantwortlich – die Täter wurden von Amerika angeheuert. Sagt Jalal Sayah, stellvertretender Gouverneur der Provinz Sistan-Belutschistan. Klar, die Amerikaner bomben Moscheen in Grund und Boden, die haben nichts Besseres zu tun, während ihr Superpräsi mit den Mullahs zu kuscheln versucht. Und es wird natürlich eine muslim-terroristische Taktik benutzt.

Umfrage der BirZeit-Universität bei den PalArabern: Sind Sie persönlich irgendeiner der folgenden Handlungen durch die Besatzung ausgesetzt gewesen? Schläge (ja: 20,9%, nein: 79,1%); Verhaftung (ja: 13,7%, nein: 86,3%); Verletzung (ja: 8,5%, nein: 91,5%); verbaler Missbrauch und Beleidigung (ja: 3,7%, nein: 96,3%); sexuelle Belästigung (ja: 4,5%, nein: 95,5%). Wenn man sich überlegt, was für eine muslimische Palästinenserin schon unter sexuelle Belästigung fallen dürfte, relativiert sich das noch einmal; wenn berücksichtigt wird, wie empfindlich verbale Ausrutscher bewertet werden dürfte, gilt dort dasselbe. Und wenn man berücksichtigt, wie viele Personen sich an „Demonstrationen“ beteiligen und wie dort von beiden Seiten geschlagen wird, dann ist auch wieder sehr fraglich, ob das bei den 20,9% nur von Israelis ausging – da haben die Geschlagenen auch ausgeteilt.

Friedliches Miteinander? Aussöhnungsversuche? Auf jeden Fall machen die Terroristen klar, dass sie sich nicht nur der Verhaftung durch Israel mit Waffengewalt widersetzen und dabei auch gerne Unbeteiligte mit in den Tod nehmen: In Qalqiliya in der „Westbank“ wollten PA-„Polizisten“ zwei Hamas-Leute festnehmen. Die schossen, warfen Granaten und verschanzten sich in einem zweistöckigen Haus. Am Ende waren nicht nur die beiden tot, sondern auch drei „Polizisten“, es gab einen Haufen Verwundeter – und der Hausbesitzer war auch tot. Besonders dieser Tote hätte im Westen wieder massive „Kritik“ an Israel ausgelöst. So war das nur eine kleine Meldung wert.

Geschichte – Elder of Ziyon hat mal wieder etwas ausgegraben: Im September 1966 gab es massive arabische Beschwerden über US-Waffenlieferungen an Israel (die ziemlich harmlos waren – es wurden weder Kampfflugzeuge noch Panzer oder irgendwelche anderen schweren Waffen geliefert; Ausnahme: ein Vertrag über Hawk-Luftabwehr-Raketen, von denen Israel 1967 über eine einzige Batterie verfügte, die es um Dimona stationierte). Noch interessanter allerdings: Obwohl die Araber alle heiligen Stätten der Juden, Christen und Muslime in ihrer Fuchtel hatten, beschwerten sie sich, dass Westjerusalem zur Hauptstadt Israels gemacht wurde – das sei eine Bedrohung der heiligen Stätten. Verlogener geht’s wohl nicht, vor allem angesichts der Tatsache, dass Juden ihre heiligen Stätten nun nicht einmal ansatzweise besuchen durften, weil die Jordanier ihnen das verboten.

Wenn man sich über irritierende bis fehlleitende Schlagzeilen ärgert, die in der Qualitätspresse immer so gerne verwendet werden, dann muss man auch bei den wenigen Anständigen manchmal fragen, was die sich dabei gedacht haben: „Mutmaßlicher Terrordrahtzieher stirbt bei Razzia“, titelt Israelnetz. Das ist nicht falsch, aber „stirbt“ könnte auch implizieren, dass er vor Schreck tot umgefallen ist, während er sich der Verhaftung durch Schusswaffengebrauch widersetzte und im Feuergefecht mit den israelischen Sicherheitskräften getötet wurde. Das kommt zwar direkt im ersten Absatz auch zur Sprache, aber die Überschrift ist wirklich nicht so, wie man sie sich im Sinne der Information wünscht.

Neusprech beim Lokalradio: Zum Mord an einem Abtreibungsarzt in Kansas heißt es, der Mann sei „auf Abtreibungen im fortgeschrittenen Stadium spezialisiert“ gewesen. Was nichts anderes heißt, als dass der Mann fast ausschließlich Spätabtreibungen vornahm.
(Um den Vollidioten vorzubeugen: Ich habe etwas gegen Morde, auch gegen Morde an Mördern. Ob sie das nun Abtreibung nennen oder sonstwie. Und den „Todesschützen“ muss die volle Härte des Gesetzes treffen. (Ich wünschte, es gäbe die Todesstrafe nicht – und ich habe keine Ahnung, ob sie in Kansas noch verhängt wird. Mich würde übrigens auch interessieren, ob die ganzen Gutmenschen und Abtreibungs-Fetischisten sich für ihn einsetzen werden, sollte gegen den Mann die Todesstrafe verhängt werden.)
Interessant in diesem Zusammenhang auch, wie schnell das böse T-Wort auf einmal en vogue ist: Während bei jedem Anschlag auf das Leben von Juden und Nichtmuslimen, der eindeutig von Muslimen begangen und möglichst auch noch von entsprechenden Worte begleitet wird, der Begriff „Terror“ nach allen Regeln der Kunst vermieden wird, ist es in diesem Fall innerhalb kürzester Zeit in Verwendung genommen worden.

Christliche Glaubensverkündung verboten: In Singapur wurde ein Ehepaar jetzt verurteilt, weil es Muslimen (missionarische) Traktate zukommen ließ, die den Islam kritisch beleuchteten. Freie Meinungsäußerung?

Man kann aber auch weiter westlich beobachten, dass Christen zunehmend seltsam behandelt werden. Im kalifornischen San Diego County wurde jetzt einem Pastor untersagt in seinem Haus Treffen seiner Bibelgruppe abzuhalten. Es sei ungesetzlicher Landgebrauch, das zu tun, heißt es seitens der Behörden. Wenn das Pastoren-Ehepaar einfach nur Partys abhalten würde, scheint es offenbar anders zu sein, denn die Beamten fragten gezielt nach religiösen Äußerungen bei den Treffen. Der Pastor müsste eine Nutzungserlaubnis beantragen – was einige Zehntausend Dollar kosten würde.

Anja Mittag ist gebürtige Karl-Marx-Städterin“, belehrt uns der ARD-Sportreporter in seinem Porträt der Potsdamer Fußballerin. Seit sie knappe 5 Jahre alt war, heißt ihre Heimatstadt (wieder) Chemnitz. Da fragt man sich, welche DDR-Nostalgie herrscht, wenn derart betont wird, dass sie „gebürtige Karl-Marx-Städterin“ ist – und wer das betreibt, sie oder der Reporter.

Obama-Watch:
Obamas Treffen mit Mahmud Abbas hat schon vorher eine säuerliche Note bekommen, weil selbst die US-Medien inzwischen die Frage stellen, ob der Typ überhaupt Relevanz für den Friedensprozess hat.
Obama prahlte gegenüber Mahmud Abbas, dass er Benjamin Netanyahu die Leviten gelesen hat. Jede Seite habe unter der Roadmap Verpflichtungen, will er dem Israeli ins Stammbuch geschrieben haben: „Auf der israelischen Seite schließen jene Verpflichtungen den Siedlungsstopp mit ein.“ Da hat er sogar in gewisser Weise recht – nur, dass diese Verpflichtung nicht so aussieht, wie Obama glaubt und auch ein paar Dinge seitens der Palästinenser voraussetzt. Im Gegensatz zu den konkreten Forderungen an Israel waren die Äußerungen über die Palästinenser – wie üblich – reichlich schwammig. Und Adjektive wie „beeindruckt“ kamen dem Superpräsi zu Netanyahu auch nicht über die Lippen. Bei einem Terrorchef und Holocaust-Leugner gelingt ihm das eindrucksvoll einfach. Jetzt hätte nur noch die Verbeugung von dem Heuchler gefehlt, wie er sie dem saudischen König erwies.
Mit rassistischen Äußerungen ist das so eine Sache: Sagt ein Weißer etwas, das als rassistisch angesehen wird, dann ist es mit seiner Karriere endgültig zu Ende. Sagt eine Latina dasselbe, dann darf sie den am Obersten Gerichtshof der USA die neue Richterin sein. (Und wehe, jemand sagt, sie sei rassistisch!)
Der Superpräsi lässt Filialen von Chrysler-Händlern schließen. Das soll der Konsolidierung und Rettung von Chrysler dienen. Etwas fragwürdig dürfte sein, wessen Läden da geschlossen werden: Fast 100% der Händler, die ihre Chrysler-Lizenz verlieren, haben den Wahlkampf der Republikaner finanziell unterstützt, während bei den Unterstützern der Demokraten auch Händler ihre Lizenz behalten, die in letzter Zeit mit Betrug aufgefallen sind und sich in heftigen finanziellen Turbulenzen befinden. (Es soll sogar einige neue Lizenzen geben – für Anhänger des Superpräsi!)
Obamas Justizministerium sorgt dafür, dass schwarze Schläger in Philadelphia, die sich mit Schlagstöcken vor Wahllokalen aufgebaut hatten und die Leute einschüchterten, nicht mehr gerichtlich für ihr Tun belangt werden. Der Superpräsi sorgt für seine Leute…
Jaja, das Maul reichlich voll genommen, erste Amtshandlung war die Auflösung von Guantánamo anzuordnen und jetzt gibt es ausschließlich Probleme mit dieser – überall sehr begrüßten! – Tat, deren Durchführung immer unmöglicher wird.
Was die Vereinbarungen angeht, die Israel mit den Vorgänger-Regierungen (Bush, Clinton) einging, so sind die offensichtlich das Papier nicht wert, auf denen sie geschrieben wurden. Es ist genau das eingetreten, was viele Israel-Freunde vorausgesehen haben: Eine neue Regierung in Washington hält sich an nichts, erklärt alles für null und nichtig, was früher war – außer den Verpflichtungen, die man Israel andichtet. Obama fühlt sich an nichts gebunden. Und so verhält er sich auch.