Was fehlt der palästinensisch-arabischen Nationalbewegung?

Elder of Ziyon, 1. Juli 2010

PA-Premierminister Fayyad wurde für seine vermeintliche Grundlagenarbeit zum Aufbau eines palästinensisch-arabischen Staates gepriesen; es ist klar, dass er sich eine Seite aus dem zionistischen Manuskript genommen hat, als der sagte, er werde staatliche Institutionen unabhängig aufbauen, damit sie bereit sind, wenn ein Staat denn einmal ausgerufen wird – genauso wie die Zionisten es in den Jahrzehnten machten, die den Ereignissen von 1948 vorausgingen.

Es gibt jedoch eine signifikante Abweichung zwischen dem, was die PA tut und wie die Zionisten vor 1948 handelten; und diese gibt den Unterschied zwischen wahrhaft gewolltem Aufbau eines Staates und der reinen Vortäuschung desselben preis.

Zum einen ist unklar, welche Institutionen Fayyad und die PA wirklich aufbauen. Es hat eine Menge Gerede über Salam Fayyads revolutionäres Programm des Staatsaufbaus gegeben, aber es scheint nicht allzu viele konkreten Beispiele zu geben. Barry Rubin schreibt dazu:

… Ich kann nicht erkennen, dass irgendein palästinensische Staatsaufbau im Gang sei. Ja, es gibt einige Verbesserungen bei den Sicherheitskräften in der Westbank, einschließlich Ausbildung durch die USA; aber die Veränderungen sind nicht sehr groß. Und jederzeit können diese Kräfte einen Krieg gegen Israel anfangen oder sich gegenseitig bekämpfen. Ja, es finden wirtschaftliche Verbesserungen statt, aber diese gründen auf Geld aus dem Ausland und viel davon ist unproduktiv (d.h. Immobilien und Gebäudemarkt-Spekulation). Und wiederum könnte das jederzeit durch einen neuen palästinensisch-israelischen oder Fatah-Hamas-Krieg oder einfach nur eine größere Instabilität kaputt gemacht werden.

… Der Artikel [der auf der Internetseite von Foreign Policy vom Staatsaufbau schwärmt] bietet nicht ein einziges Beispiel dafür, dass irgendeine substanzielle Handlung unternommen wird, um starke Institutionen schaffen oder irgendetwas anderes, das für einen Staat nötig ist. Die einzige konkrete Handlung war die Verabschiedung einer Resolution, die besagte, dass die palästinensische Autonomiebehörde einen Staat aufbaut.

Die Zionisten der 1930-er und 1940-er Jahre verließen sich nicht auf die Großzügigkeit der Welt, um ihre Institutionen aufzubauen; 1947 hatten sie bereits einen funktionierenden Staat, ohne einen Staat zu haben.

Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die palästinensischen Araber anscheinend überhaupt nicht versuchen eine wirtschaftliche Unabhängigkeit zu schaffen – statt ein Netzwerk privater arabischer Kostenträger zu schaffen, sind sie völlig abhängig von westlichem Geld und westlicher Unterstützung. Sie haben die Idee einer eigenen Währung lanciert, aber die würde sich schnell in einen Witz verwandeln (stellen Sie sich vor, die versuchen die Stromrechnung der Hamas in Gaza an israelische Treibstofffirmen mit palästinensischen Pfunden zu bezahlten!). Sie bekommen ein paar wohltätige Spenden von Orten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, aber wo ist die massive Investition in ihre Zukunft aus dem Rest der arabischen Welt oder der palästinensisch-arabischen „Diaspora“?

Drittens: Obwohl es einen großen Grad an Autonomie innerhalb der PA gibt, gibt es kein Streben danach die „Flüchtlingslager“ der Westbank (oder des Gazastreifens) aufzulösen und deren Einwohner in die Normalgesellschaft zu integrieren. Die Zionisten unternahmen alles ihnen mögliche, um ihre Neubürger in den Mainstream zu integrieren, obwohl sie selbst mit denen aus den arabischen Staaten etwas ins Straucheln gerieten. Doch die PA ist mehr als glücklich, der UNRWA weiter die Versorgung der Lager innerhalb des von ihnen kontrollierten Gebiets zu verwalten! Ein Volk, das nach Unabhängigkeit lechzt, würde diese Außenseiter als inakzeptable Einmischung in die eigene Gesellschaft betrachten, statt als Krücke, mit der man die Wirklichkeit des Anpackens echter Probleme mit echter Regierungstätigkeit vermeidet.

Viertens gibt es keinen Aufruf an die palästinensisch-arabische „Diaspora“, nach Palästina zu ziehen – jetzt. Wenn ein arabisches Palästina ein Auffangbecken für staatenlose palästinensische Araber sein soll, die zum Leben dorthin kommen, sollte es dann für sie nicht einen Anstoß zur Einwanderung geben? (Ich weiß nicht, ob das unter den bestehenden Vereinbarungen erlaubt ist, aber das ist für den Wunsch, so schnell wie möglich so viele leidenden Menschen wie möglich hereinzuholen irrelevant sein.)

Die Araber haben versucht die PalAraber in Juden zu verwandeln und haben bewusst zionistische Motive und Themen usurpiert (so den Begriff der „Diaspora“). Der Vergleich fällt allerdings sehr schnell auseinander, wenn wir sehen, dass die palästinensisch-arabische Führung sich genau entgegengesetzt zu dem verhält, wie es die zionistische Führung in den Jahren vor der Eigenstaatlichkeit tat.

Die nutzen die Worte, sprechen die Sprache, aber sie sind nicht einmal ansatzweise nahe daran irgendetwas anderes als heiße Luft zu produzieren.

4 Gedanken zu “Was fehlt der palästinensisch-arabischen Nationalbewegung?

  1. schalom ,der unerschied zwischen der PA und den juden ist folgender
    <<die juden waren sich alle einig friedlich einen eigenen staat zu bekommen ,um nach jahrhundertlangen verfolgungen und nach dem
    holocaust mit über 6 millionen toten, endlich eine heimstatt zu bekommen. 1948 war es dann so weit.israel will in frieden leben und
    keinen staat vernichten.
    bei den arabern ist es genau umgekehrt<<sie sind sich unter einander
    nicht einig, haben aber alle gemeisam ein ziel<<israel zu vernichten.
    schalom karl<<

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