Die IDF „ist ein Beispiel für taktische, operationelle Spitzenleistung“ im Gazastreifen

Yaakov Lappin, JNS.org, 30. Mai 2024

Nach Angaben eines Berichts früherer ranghoher US-Befehlshabers ist Israels Militär-Operation im Gazastreifen „effektiv und legal“, aber es braucht bessere Kommunikation, um der negativen öffentlichen Wahrnehmung entgegenzuwirken.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant trifft IDF-Truppen im mittleren Gazastreifen, 5. Mai 2024 (Foto: Shachar Yurman /Verteidigungsministerium)

Nach Angaben eines neu veröffentlichten Berichts, der von US-Militärrechtsexperten und ehemaligen Befehlshabern geschrieben wurde, haben die Israelischen Verteidigungskräfte ihren Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen „effektiv und legal“ geführt.

Zu den Autoren des am Donnerstag vom Jewish Institute for National Security of America (JINSA) veröffentlichten Berichts gehören General a.D. David Rodriguez, früher Leiter des U.S. African Command, Admiral a.D. Michael Rogers, früher Kommandeur der US Navy, und General a.D. Charles Wald, ehemaliger stellvertretender Kommandeur des U.S. European Command.

Die Erkenntnisse des Berichts fußen auf Recherchen bei Primärquellen und umfangreichen Gesprächen mit ranghohen offiziellen Vertretern Israels bei einem Faktenfindungs-Besuch im Land.

„Israel hat für seine Vorgehensweise im Krieg im Gazastreifen eine Menge Kritik erfahren und es werden viele aufkommende Fragen zur Militärstrategie, Operationen, Taktik und Recht gestellt“, sagte Rodriguez.

„Ich hatte das Gefühl, es war für die US-Politiker und die amerikanische Öffentlichkeit sehr wichtig, weil sie sich ihre Meinung über das bildeten, was im Gazastreifen passiert, um die Perspektive von amerikanischen Militärführern zu hören, die in ähnlichen Konflikten gekämpft hatten, ähnlichen Gegnern gegenüberstanden und mit einigen derselben Fragen rangen, wie sie zu bekämpften sind“, fuhr er fort.

Israels Bemühungen die Bedrohung durch die Hamas zu eliminieren, haben ihre Grundlage in seinem Recht und seiner Verantwortung die Sicherheit seiner Bürger wiederherzustellen, erklärt der Bericht.

„Der barbarische Angriff vom 7. Oktober war nur ein Teil der Bedrohung an mehreren Fronten, dem sich Israel seitens des Iran und seiner Stellvertreter gegenüber sieht. Weil es sich gegen diese Bedrohung verteidigt, ist Israel darin gerechtfertigt anzustreben die Fähigkeit der Hamas zu eliminieren jemals wieder anzugreifen“, sagte Wald. „Und die IDF hat diesen Auftrag effektiv und legal gegen einen Gegner verfolgt, der alles ihm Mögliche unternimmt Israel zu diskreditieren und zu delegitimieren – auch indem er zynisch die eigenen Zivilisten in die Schusslinie bringt.“

Obwohl es des Gegenteils beschuldigt wird, ist das israelische Militär erfolgreich durch das komplexe Umfeld navigiert, während die Gesetze zum bewaffnetem Konflikt (LOAC – Laws of Armed Conflict), eingehalten werden, sagen die Autoren. Im Gegensatz dazu hat die Hamas wiederholt die LOAC gebrochen, indem sie Zivilisten und zivile Infrastruktur als Schutzschilde benutzt, so die Autoren.

Die Hamas wird in dem Bericht als „Terrorarmee“ mit der Struktur, dem Training und der fortschrittlichen Bewaffnung konventioneller Streitkräfte beschrieben. Zu ihren Taktiken gehört, dass sie keine Uniformen tragen, Zivilisten angreifen und zivile Infrastruktur für militärische Zwecke benutzen.

Die Hamas, schreiben die Autoren, „hat absichtlich und systematisch“ gegen das Kriegsrecht verstoßen, „indem sie Zivilisten in den Kampf ziehen, weil sie sie als Schutzschilde für ihr Personal und ihre Aktiva benutzen, um die IDF zu zwingen zivile Opfer zu verursachen, mit denen sie in den USA, europäischen Ländern, der UNO und internationalen Gerichten sowie in der öffentlichen Meinung Gegnerschaft zu Israel triggern.

Im Gegensatz dazu tut die IDF ihr Möglichstes, um die Zahl der zivilen Opfer niedrig zu halten.

„Wir … stellten fest, dass die IDF Maßnahmen ergriffen hat, um das Risiko ziviler Opfer bei den Feindseligkeiten zu verringern und bei vielen Gelegenheiten, davon sind wir überzeugt, der Verringerung des Risikos für Zivilisten Vorrang vor angenommenen taktischen Vorteilen oder dem Beschießen legitimer militärischer Ziele gaben“, erklärte der Bericht.

Er hielt auch die Fähigkeit der IDF fest Luftwaffe, indirektes Feuer (Artillerie) und Bodentruppen in ihre Manöver sowohl über als auch unter der Erde zu integrieren, dazu die Art der Unterstützung, die die israelische Luftwaffe den Bodeneinheiten zu leisten in der Lage ist, sowohl als direkte Unterstützung als auch über Informationsbeschaffung.

„Die Leistung der IDF auf dem komplizierten Schlachtfeld des Gazastreifens demonstriert operationale und taktische Spitzenleistung“, erklären die Autoren. „Das US-Militär würde davon profitieren zu studieren, wie die IDF in diesem höchst komplexen, vielschichtigen Umfeld effektiv kämpfte“, fügten sie hinzu.

Aufgrund der verfügbaren Informationen wurden etwa 90% der von der IDF im Gazastreifen ausgeführten Angriffe, selbst die von Drohnen ausgeführten, vorgeplant, „auch wenn die Planung vielleicht nur 10 Minuten vor der Operation stattfand“, sagen die Autoren. Nur rund 10% waren dynamische, Echtzeit-Angriffe, von denen die meisten von ferngesteuerten Drohnen mit kleiner, präzisionsgeführter Munition vorgenommen, fügen sie hinzu.

Die Autoren kommen zu dem Schluss: „Die IDF war in der Lage die am besten geeigneten der verfügbaren Fähigkeiten einzusetzen, um einer Bedrohung zu begegnen und das Feuer präzise zu lenken.“

Der Bericht hält fest, dass Israel sich seit dem 7. Oktober nicht nur Bedrohungen durch die Hamas gegenübersieht, sondern auch von anderen vom Iran gestützten Terror-Armeen sowie dem Iran selbst.

Unter Anwendung iranischer Doktrin hat die Hamas aus dem Gazastreifen ein befestigtes Gefechtsfeld und eine Terrorbasis gemacht, auf dem zivile Infrastruktur in die militärisch-terroristischen Aktivposten integriert ist, um israelische Vormärsche zu bekämpfen und zivile Todesopfer hochzutreiben, sagte der ehemalige amerikanische Militärvertreter.

Während das israelische Militär diesbezüglich „einige Verbesserungen“ gegenüber Konflikten der Vergangenheit gemacht hat, sieht es sich „Herausforderungen in der Kommunikation mit internationalem Publikum, der Bekämpfung von Hamas-Desinformation und der Übermittlung des Ernstes der feindlichen Bedrohung“ gegenüber, heißt es in dem Bericht.

Bessere strategische Kommunikation ist nötig, um die Ziele der IDF und ihr Handeln klar zu kommunizieren, ebenso den Ernst der Bedrohung, den eine wiedererstehende Hamas darstellt, argumentieren die Autoren.

Der Bericht ruft die israelische Regierung auf eine klarere Strategie für den Gazastreifen am Tag danach zu formulieren; er argumentiert: „Israel könnte seine strategischen Ziele besser vorantreiben und helfen der negativen öffentlichen Wahrnehmung entgegenzuwirken, die Israels Feinde verstärken wollen, indem es über das das rechtlich Angeordnete hinausgeht und Verantwortung für Hilfslieferungen und die Verwaltung des Gazastreifens im Interregnum zwischen der Hamas und wem immer, der als nächstes kommt, übernimmt.“

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