Antiker Rastplatz mit Blumen-Mosaik wird wieder Reisende beherbergen

Die Israelische Antikenbehörde tut sich am Tag der guten Taten mit Einwohnern der zentralisraelischen Stadt Schoham zusammen, um eine 1.800 alte Raststelle für Reisende herauszuputzen.

Melanie Lidman, Times of Israel, 19. März 2023

Luftbild des Mosaiks von Horvat El-Bira bei Schoham am 14. März 2023 (Foto: Emil Algam/IAA)
Freiwillige säubern den Mosaikboden von Horvat El-Bira bei Schoham  am Tag der guten Taten, 14. März 2023 (Foto: Emil Algam/IAA)
Horvat El-Bira mit Blick auf die Büros der Israelischen Antikenbehörde, Zentralregion in Schoham am 14. März 203 (Foto: Emil Algam/IAA)

Ein überwältigendes Mosaik, das erschöpfte Reisende begrüßte, wenn sie die byzantinische Version der Straße 6, die Trans-Israel-Schnellstraße nutzten, erhält einen Neuanfang als Rastplatz für Wanderer auf dem Israel Trail, nachdem die Israelische Antikenbehörde sich letzte Woche mit Einwohnern am Tag der guten Taten zusammenschloss, um die überwucherte archäologische Stätte in der zentralen Stadt Schoham zu säubern.

Horvat El-Bira wurde von rund 2.000 Jahren in der Römerzeit als Landhaus mit landwirtschaftlichen Bearbeitungseinrichtungen  und Haus für die Bewohner gebaut.

An der Stelle wurde in der Zeit der Byzantiner eine Kirche gebaut, da sie sich an der Hauptstraße des judäischen Tieflands von Lod nach Antipatis (Tel Afek/Yarkon-Nationalpark) lagt, ähnlich der  heutigen Route 6.

Horvat El-Bira war Teil eines Netzwerks an Rastplätzen, die alle paar Kilometer entlang der Straße lagen, um Reisenden Wasser, Essen und einen Platz zum Beten oder Schlafen zu geben.

Heute liegt die Stätte im Industriegebiet Schoham, nur wenige Schritte entfernt von den neuen Büros der Israelischen Antikenbehörde für die zentralisraelische Region Schoham. Sie befindet sich zudem direkt neben dem Israel National Trail, einer 1.110 Kilometer langen Route, die Israel vom Norden bis zum Süden durchläuft und wird der IAA eine Gelegenheit geben ihre Büros als „Trail Angels“ zu dienen, die Wanderern helfen ihre Reise zu absolvieren und die Wasser, eine Tasse Kaffee oder einen Rat vor Ort benötigen könnten.

„Die Bedürfnisse der Menschen haben sich im Verlauf tausender Jahre nicht geändert, denn nach ein paar Stunden Reise muss ich anhalten und etwas Wasser bekommen“, sagte Yair Amitzur, der Direktor der Direktor des Bildungszentrums der Israelischen Antikenbehörde für die Zentralregion.

Der Mosaikboden aus der byzantinischen Zeit von Horvat El-Bira in Schoham begrüßte Reisende auf der Hauptstraße von Lod nach Antipatis; das Bild ist vom 14. März 2023 (Foto: Emil Algam/IAA)

Er hielt fest, dass die anderen archäologischen Stätten weitere Rastplätze entlang der Straße freigelegt haben, darunter Tel Tinschemet und Horvat Hani. Die antike Römerstraße verlief auf einem ähnlichen Weg wie die heutige Route 6, die Verkehrsteilnehmern weitere Rastplätze bietet.

„Diese Stelle ist erstaunlich, weil man sich mitten in einem Industriegebiet befindet, direkt neben der Route 6 und es fühlt sich wie ein absolut städtischer Ort an, aber dann klettert man 300 bis 400 Meter auf einen Hügel und befindet sich an einem völlig anderen Ort, umgeben von Natur und mit wundervoller Aussicht“, sagte Amitzur. „Als Archäologe habe ich vieles gesehen, aber nie etwas so Drastisches.“

Die Stätte wurde 1980 von den Professoren Ze’ev Safrai und Schimon Dar erstmals ausgegraben und zeigte Besiedlung aus der Eisenzeit (um 1.000 v.Chr.) oder möglicherweise sogar früher aus der Kupferzeit (4500 bis 3500 v.Chr.). Der Ort wurde laut Anan Azab, dem Direktor des Zentraldistrikts der Israelischen Antikenbehörde etwa in der islamischen Zeit (rum 600 n.Chr.) aufgegeben.

Die schönste Teil von Horvat El-Bira ist ein farbenprächtiger Mosaikboden, der mit knallroten Blumen gemustert ist, bei denen es sich wahrscheinlich um Kalaniyot handelt (Anemonen), Farbexplosionen, die den Hügel im Winter sprenkeln.

Rote Anemonen neben den Mosaik von Horvat El-Bira in Zentralisrael am 14. März 2023 könnten zum Blumenmuster des Mosaiks angeregt haben. (Foto: Emil Algam/IAA)

Als die IAA in die neuen Regionalbüros in Schoham zog, sahen ihre Mitarbeiter, dass der Ort komplett zugewuchert war. Ab Januar nahmen sie jeden Mittwoch die Hilfe der lokalen Bevölkerung in Anspruch, um das Unkraut und den Schmutz zu beseitigen und den Ort zurück in eine Stelle für Reisende oder Wanderer zu verwandeln, an der sie eine Pause ein legen können.

Am Tag der guten Taten, der in Israel am 14. März begangen wird, unternahmen sie einen großen Vorstoß, den Bereich fertig zu bekommen, damit dort wieder Besucher empfangen werden können; mit dem lokalen Schoham-Rat und Einwohnern der Gegend installierten sie einen Tisch und Sitzgelegenheiten unter einem schattigen Baum. In Zukunft hofft die IAA Schilder und andere Informationen für Besucher zu installieren, die die Geschichte des Ortes erklären.

Yair Amitzur, von der Bildungsabteilung der Antikenbehörde der Zentralregion in Horvat El-Bira in Zentralisrael am 14. März 2023 (Foto: Emil Algam/IAA)

„Es ist uns wirklich wichtig die Einwohner, Besucher und Wanderer miteinander mit ihrem Erbe in Verbindung zu bringen“, erklärte Amitzur.

„Wenn Sie im Winter hier sind, sehe Sei immer Kalaniyot und Mohnblumen in gewaltiger Ballung und es ist wirklich überwältigend“, sagte er. „Das hat wahrscheinlich schon vor tausenden Jahren die Leute begeistert und die Blume ist wahrscheinlich Teil der Lokalgeschichte.“

Amitzur sagte, die IAA freue sich darauf mit der Stadt Schoham an der weiteren Entwicklung der Gegend für Besucher zusammenzuarbeiten, besonders am Blumenmosaik.

„Wir haben dieses wunderschöne Mosaik auf der anderen Seite des Hügels, aber die meisten Leute wussten nicht, dass es dort ist“, sagte er.

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