Zu diesen Artikeln über „gestohlene Körperteile“

Steven Plaut, Zionist Conspiracy, 22. Dezember 2009

Die Bash-Israel-Medien der Welt haben einen Heidenspaß angesichts der Berichte, dass Israel angeblich zugegeben hat, der Pathologie, der Israels Forensisches Institut leitet, habe ohne Erlaubnis den Körpern Toter in den 1990-er Jahren Augenhornhäute und Haut für Transplantationen entnommen – ein Echo der Vorwürfe dieser antisemitischen schwedischen Zeitung. Die meisten der Organe wurden israelischen Juden entnommen – sehen Sie sich die Berichte an – aber auch einige Palästinensern. Damit schafft man die Darstellung eines Ritualmordvorwurfs mittelalterlichen Stils von den Juden als Leichen schändende Monster.

Erstmal: „Israel“ hat nichts dergleichen zugegeben. Channel Two TV zitierte eine Professorin aus Berkeley, die behauptet, ihr sei von dem Mann, der das Forensische Institut in den 1990-er Jahren geleitet hat (Hiss), gesagt worden, einige Körperorgane seien entnommen worden. Allerdings ist sie die Chefin einer Interessengruppe, die legalen und illegalen Organhandel bekämpft, so den von Transplantations-Nieren; sie hat eine Agenda.

Zweitens macht die Tatsache, dass AP und andere die Story brachten, diese nicht wahr. Ich habe keinerlei Sonderinformationen dazu, aber die israelischen Print- und elektronischen Medien, einschließlich der linken Ha’aretz, ignorieren die Geschichte völlig. Gäbe es daran irgendwelche Substanz, würden sie drüber herfallen. Von dem, was ich mitbekommen habe, behauptet die Anthropologie-Professorin aus Berkely, Hiss habe ihr vor vielen Jahren erzählt, dass Hornhäute und Hautstücke ohne Erlaubnis entnommen wurden. Ich bin skeptisch. Das israelische Gesetz dazu ist ziemlich klar. Ich glaube einer Berkeley-Professorin nicht (das sage ich als jemand, der selbst Professor in Berkeley war), insbesondere wenn das in arabischen Zeitungen und Internetseiten in der ganzen Welt wiedergegeben und von der schwedischen Zeitung als Quelle verwandt wird. Nehmen wir mal an, dass Hiss ihr nie etwas derartiges erzählt hat. Die Tatsache, dass Israels Channel Two die Berkeley-Professorin zitiert, bedeutet, dass DIE zitieren, was SIE sagt, was HISS sagte. Stille Post.

Ich denke, es ist nicht unmöglich, dass an der Geschichte etwas Wahres ist. Immerhin hat es zahlreiche ähnliche Geschichten illegaler Entnahmen von Eizellen bei Frauen oder anderem Gewebe in anderen Ländern durch Ärtze gegeben, die erwischt wurden und ja, natürlich wird das von den Antisemiten ausgenutzt. Aber lassen wir uns doch nicht den Rausch füttern, indem wir die zugeben, dass die Geschichte stimmt, wenn die „Beweise“ zumindest bisher höchst verdächtig und dünn sind.

Sehen wir uns lieber mal das hier an:


ORIGINAL – Elegant. Die nach Luft ringende AP-Story von heute Morgen verspricht beinahe den Organernte-Vorwurf zu untermauern, der letzten Sommer gegen israelische Juden erhoben wurde. In dieser Version töteten IDF-Soldaten gezielt Palästinenser, um deren Organe einzufahren. Diese Schlagzeile brüllt: „Israel erntete in den 90-ern Organe ohne Einverständnis“. Die ersten Absätze der Story beziehen sich alle auf diese Original-Story. Die hinter dieser Story steckende Akademikerin aus Berkeley wird damit zitiert, sie habe die Vorwürfe wegen dieser ursprünglichen Story durchsickern lassen.

Kein Wunder, dass die zweideutige Schlagzeile inzwischen in die eindeutige „Israel gibt Ernte palästinensischer Organe zu“.

Nur, dass sich – für den günstigsten Fall – herausstellt, dass die beiden Geschichten einander nur am Rande gleichen. In der einen ging es darum, dass IDF-Soldaten im letzten Jahr während der Operation Gegossenes Blei absichtlich Palästinenser wegen ihrer Organe absichtlich töteten. Bei der anderen geht es um pathologische Arbeit an toten Israelis und Palästinenser, die bis zum Jahr 2000 durchgeführt wurden und von der Ärzte zuerst glaubten, die Zustimmung der Familie liege vor. Selbst diese Berkeley-Professorin, Nancy Scheper-Hughes, gibt zu, dass die beiden Geschichten sich in allen Absichten und Zwecken unterscheiden. Was die Schlussfolgerungen aus der jüngsten Schlagzeile über gezielte Schüsse auf Palästinenser angeht, sagt wieder Scheper-Hughes: „nicht einmal ansatzweise“.

Natürlich sagt AP Ihnen darüber bis kurz vor dem Ende nichts; dort erst informiert sie die Leser, dass es immer noch „keine Beweise“ für den schwedischen Blutschuld-Vorwurf gibt.

Dieses Ende ist ebenfalls der Ort, wo man Scheper-Hughes‘ Vorwand für die Veröffentlichung dessen findet, von dem sie gewusst haben muss, dass sie die aus den Protkollen der Weisen von Zion zitierenden Dummbatzen bestärken würde. Sehen Sie, sie tat es wegen „der Symbolik, wissen Sie… nur so wegen der symbolischen Bedeutung“:

Beschwerden gegen das Institut, in dem Autopsien an Leichen ausgeübt werden, kamen zur Zeit von Hiss Entlassung von Verwandten israelischer Soldaten und Zivilisten wie auch von Palästinensern. Die Leichen waren Menschen, die aus verschiedenen Gründen starben, darunter Krankheiten, Unfälle und israelisch-palästinensische Gewalt, aber es hat keine Beweise gegeben, die die Behauptungen der schwedischen Zeitung Aftonbladet bekräftigten, dass israelische Soldaten Palästinenser ihrer Organe wegen töteten. Wütende Vertreter Israels nannten den Bericht „antisemitisch“.

Die Akademikerin Nancy Scheper-Hughes, Anthropologie-Professorin an der University of California-Berkeley, sagte, sie entschied sich in Folge der Aftonbladet-Kontroverse das Interview öffentlich zu machen… Scheper-Hughes sagte, während die Palästinenser „nicht ansatzweise“ die einzigen von der Vorgehensweise in den 1990-er Jahren betroffen waren, hatte sie das Gefühl, sie müsse es jetzt öffentlich machen, weil „die Symbolik, wissen Sie, Haut von der Bevölkerung zu entnehmen, die als Feind betrachtet wird, etwas ist, nur von symbolischen Bedeutung her, das überdacht werden muss“.

Die Organe der Mainstream-Medien werden keine Mühen scheuen die offensichtlich religiöse Motivation des Schützen von Fort Hood zu ignorieren. Sie wollen keine religiösen Stereotype verstärken! Akademiker werden sorgfältig ausgearbeitete Argumentationsgebäude drehen – wobei sie von Leugnung über Wegdiskutieren zu Rechtfertigung abgleiten – um zu erklären, warum selbst die Diskussion über heimischen Terrorismus nach Hintergedanken riecht.

Aber ein aufbrechender medizinischer Ethik-Skandal in Israel ordnet sich irgendwie – aber nicht wirklich – in uralte, zerstörerische antijüdische Ritualmord-Vorwürfe. Ritualmord-Vorwürfe an der Wurzel eines buchstäblich völkermörderischen Pogroms. Doch genau diese Medien-Organe arbeiten mit Akademikern zusammen, um den Skandal auf jeden Fall in die Blut-Verleumdungen einzubringen. Fast so, als seien Linke in den akademischen und Medien-Institutionen verstreut, die von dieser Art semantischen Wendungen und Persönlichkeiten im Zusammenhang mit Juden angezogen werden – aber nicht in klareren Fällen wie denen der chinesischen und britischen Organ-Ernten.

In dieser Sache sollten wir nicht höflich sein. Die fiebernden Parteigänger, die diese Geschichte auf Mailinglisten und in Foren verbiegen, sind das Pendant der Sturmfront-Eiferern, die das Internet nach Berichten schwarzer Männer abfischen, die weiße Frauen vergewaltigen. Ihnen geht es nicht um das einzelne, isolierte Verbrechen, sie sind auch nicht besonders besorgt, was den Wahrheitsgehalt der Vorwürfe angeht. Ihnen geht es um den Kick ihre übelsten Stereotypen auf die geschmacklosesten Weisen bestätigt zu sehen. Sie wollen ihren Hass bestätigt bekommen, in einer Art „Ich wusste genau, dass diese Leute so sind“-Moment. Es ist nett von Associated Press und dem akademischen Establishment in Berkeley ihnen zur Hand zu gehen.

Ich weiß aber von einem Menschen, der richtig erleichtert ist. Der Autor des ursprünglichen schwedischen Blutschuld-Vorwurfs, Donald Boström. Er war drauf und dran seine Verleumdung „überdenken“, aber jetzt muss er das offensichtlich nicht mehr tun. Nicht, weil diese Nachrichten ihn wirklich davon entlasten eine Jahrhunderte alte antijüdische Verleumdung wiederbelebt zu haben. Sondern einfach deshalb, weil er jetzt vorgeben kann, dass er entlastet worden sei, gemeinsam mit allen anderen, die persönliche Gründe haben relevante Details wie „nein, ist nicht so“ zu ignorieren.

Update:
Ohne zu zögern tun schäumende antiisraelische Bekloppte, was sie so tun. „Israel gibt Diebstahl palästinensischer Organe zu.“ Sie haben sogar Bilder! Das sind keine Bilder zu den tatsächlichen Anschuldigungen, da diese Vorfälle sich vor mehr als einem Jahrzehnt ereignet haben, in medizinischen Einrichtungen statt fanden usw. Und sie sind schon gar keine Belege für die schwedische Blut-Verleumdung, da diese aus der Luft gegriffen waren. Aber sie haben eine Menge Blut! Blut getränkte Bilder sind ziemlich nützlich, wenn man jegliche Art von Analyse im Interesse der tief sitzenden Hasses kurzschließt. Von ihrer Seite als gut gemacht.

3 Gedanken zu “Zu diesen Artikeln über „gestohlene Körperteile“

  1. Es scheint, der Guardian rudert zurück. Die Jerusalem Post berichtet: The ‚Guardian‘ fixes anti-Israeli title. ( Updated Dec 23, 2009 22:55).

  2. organdiebstahl_eingeraeumt…

    23.12.2009 – Organdiebstahl eingeräumt Organdiebstahl eingeräumt Praktiken an israelischem Institut – Organdiebstahl eingeräumt Eingeständnis des Exleiters des forensischen Instituts Abu Kebir: Es wurden Organe ohne Zustimmung der Angehörigen entnommen…

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