Scheiß auf die Israelis, volle Fahrt voraus

Soccer Dad, Yourish.com, 8. Oktober 2010

Nach Angaben der JTA (via Daily Alert Blog),

hat der israelische Premierminister zwei strategische Sorgen. Vertraute sagen, er fürchte, dass die Amerikaner, sobald jeglicher neue 60-Tage-Baustopp endet, einen eigenen „nehmt‘s oder lasst es“-Friedensplan auf den Tisch legen. Da die amerikanischen „Midterm Elections“ vorbei sein werden, könnte Obama sich in der Lage fühlen Parameter für einen Friedenshandel vorzulegen, die Netanyahu unmöglich akzeptieren kann.

Israel könnte sich dann völlig isoliert und unter nicht tolerierbarem internationalen Druck wiederfinden. Das ist ein Szenario, von dem Netanyahu hofft, dass ihm die derzeitigen Verhandlungen mit den Amerikanern helfen es zu vermeiden.

Aufgrund eines neuen Berichts (via Israel Matzav) über den Wutausbruch vom März wegen Hausbaus in Jerusalem, klingt diese Sorge nicht weit hergeholt.

Am folgenden Tag lieferte Hillary während einer 43-minütigen Tirade einen Satz Ultimaten an Netanyahu ab. Jeder dieser Anmerkungen ging der Spruch „Ich wurde angewiesen Ihnen zu sagen“ voraus; Hillary verlangte, dass Israel eine beträchtliche Zahl palästinensischer Gefangener als Zeichen des guten Willens freilässt; seine Belagerung des Gazastreifens aufhebt; alles Siedlungen in der Westbank und Jerusalem zur Disposition stellt; akzeptiert, dass in einem zukünftigen Friedensvertrag einer symbolischen Zahl Palästinenser das „Rückkehrrecht“ nach Israel gegeben wird; und dass es zustimmt, die Frage des Status von Jerusalem an die Spitze der Tagesordnung der Friedensgespräche setzt.

„Wenn Sie diese Forderungen zurückweisen“, sagte Hillary entsprechend unserer Quellen zu Netanyahu, „werden die Vereinigten Staaten von Amerika zu dem Schluss kommen, dass wir nicht länger die gleichen Interesse haben.“

Es ist enttäuschend, überrascht aber kaum, dass, während die Palästinenser, die so effektiv ein Hass-Ministerium betreiben und weiterhin Qassam-Angriffe aus dem Gazastreifen verüben, die Administration (und ihre Verbündeten) immer noch glaubt, dass israelische Zugeständnisse der Schlüssel zum Frieden im Nahen Osten sind.

8 Gedanken zu “Scheiß auf die Israelis, volle Fahrt voraus

      • k, also bemerkenswert und alarmierend, was der lächerliche Obama da wider treibt. Man muss fast froh sein, dass mit Clinton noch eine halbwegs verständige Kraft dabei ist.

        • Ist dir aufgefallen, dass die Tirade, die da erwähnt wird, von Clinton kam? Wenn sie lediglich weitergegeben hätte, was Obama wollte, hätte sich nicht fast eine Dreiviertelstunde gebraucht.
          Clinton ist nicht besser als Obama. Sie hat im Wahlkampf in New York (Senatssitz) gerne mal bei den Juden Männchen gemacht. Ansonsten ist auffällig, dass selbst ihr Mann noch anständiger ist, was Israel/Nahost angeht.

          • Ich weise darauf hin, dass der Satz „Ich wurde angewiesen Ihnen zu sagen“ nicht üblich ist, bestimmt auch nicht im diplomatischen Diskurs, denn er impliziert ja eine Distanzierung. – Warum dem anderen mitteilen, dass man angewiesen ist? Das wäre erstens ohnehin klar und zweitens schadet man so der eigenen Position.

            Üblicherweise.

            Aber vllt verfügst Du über anderes Wissen. Clinton und ihr Mann sind natürlich auch nicht das Gelbe vom Ei, aber Obama ist DAS Problem.

            Wb

            • Der Satz alleine kann auf jeden Fall so interpretiert werden. Aber dann hakt man die zu sagenden Dinge ab und macht keine dreiviertelstündige Tirade draus. Sie hätte das in 15 Minuten höchstens abhandeln können. Wer das Dreifache braucht und einiges mehr dazu sagt, distasnziert sich nicht.
              Du hast allerdings sicherlich recht, dass der Superpräsi selbst das allergrößte Problem ist.

  1. Ja, dann muß Israel eben aufhören, mit Amerika zu kuscheln und sich andere Verbündete suchen. Rußland ist sicherlich ganz wild auf neue Technologie, wo deren wissenschaftliche Elite ins Ausland abgewandert ist. China ist auch eine Wahl. Die freuen sich über jede Innovation, die sie nutzen können.

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