Ein Verrat am Namen dieses Mannes

Melanie Phillips, diary, 20. Oktober 2010

Breaking the Silence ist eine israelische NGO, die oft völlig fadenscheinigen Vorwürfen erhebt, israelische Soldaten hätten Gräueltaten begangen. Sie dämonisiert Israel dafür, dass es es wagt seine Bürger gegen mörderische Anschläge zu verteidigen, indem sie solche militärische Verteidigung als Verstoß gegen die „Menschenrechte“ darstellt. Damit ist sie Mittäter bei der potenziellen Verweigerung des Menschenrechts der Israelis ohne Anschläge auf ihr Leben zu leben. Doch Breaking the Silence ist einer der drei Kandidaten, die für den diesjährigen Sacharow-Preis in der engeren Wahl sind; das ist der Menschenrechtspreis des Europaparlaments, benannt nach dem großen sowjetischen Dissidenten; der Gewinner wird morgen verkündet.

Das Wall Street Journal führt zurecht an, dass Andrej Sacharow wohl im Grab rotieren muss:

Das Problem besteht nicht so in der Arbeit der Organisation, die pauschale Beschuldigungen gegen israelische Soldaten erhebt. Der wirkliche Affront besteht darin, dass ein Preis, der diejenigen ehren soll, die „Intoleranz, Fanatismus und Unterdrückung“ bekämpfen, für Aktivisten in Betracht gezogen wird, die in einer der lebendigsten Demokratien der Welt operieren. Indem sie Israel mit unterdrückerischen Ländern wie Äthiopien und Kuba (von wo die beiden anderen in der engeren Wahl kommen) in eine Kategorie stecken, haben Europas Abgeordnete sich wieder selbst diskreditiert, während sie versuchen Israel zu delegitimieren.

Diese groteske Nominierung ist nur ein weiteres Beispiel der orwellschen Art, mit der die westliche Welt Richtig und Falsch, Wahrheit und Lüge, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit zum Thema Israel schlicht auf den Kopf stellt. Durch diese wahnsinnige Umkehrung der Wirklichkeit – in der eine Gruppe, die die Menschenrechte untergräbt als sie verteidigend gepriesen wird – demonstriert sie auch eine abschreckende totalitäre Denkart seitens des Europaparlaments, die enorm stark an die Art erinnert, mit der der Sowjetkommunismus die Vernunft auf den Kopf stellte. Das WSJ stellt fest:

Letztes Jahr sprach Sacharows Witwe, Jelena Bonner, vor dem Oslo-Forum über die Liebe ihres Mannes zu Israel. „Alle Kriege, die Israel geführt hat, waren gerecht, ihm von der Unverantwortlichkeit der arabischen Fürher aufgezwungen“, zitierte sie ihn. Frau Bonner gab ihrer „Furcht wegen des Antisemitismus und der antiisraelischen Stimmung Ausdruck, die in ganz Europa zunehmen“.

Jelena Bonner sollte jetzt, im Namen ihres heldenhaften Ehemannes, diese Nominierung als eine Verhöhnung des Sacharow-Preises und Verrat an allem, für das er stand, verurteilen.

5 Gedanken zu “Ein Verrat am Namen dieses Mannes

  1. Nach kurzem Stöbern auf den Seiten von „Breaking the Silence“ scheint mir, sie wollen vereinzelte Missstände bei den IDF-Einsätzen aufzeigen, und falls es wirklich nur das ist, dann finde ich das schon in Ordnung und richtig.

    Was ich aber ganz und gar nicht in Ordnung fände, wäre, wenn sie den Preis der EU annehmen. Eine Auszeichnung einer Organisation anzunehmen, deren Mainstream-Gesinnung auch sie zur Genüge kennen müssen, bedeutete dieser Gesinnung (kurz 3 D) recht geben und sie unterstützen. Damit würden sie sich auf eine Linie mit Felicia Langer und ihresgleichen begeben (die gewiss jetzt schon jubeln).

    Ich fände es super, wenn „Breaking the Silence“ die Auszeichnung mit Angabe ebendieser Gründe ablehnen würde. Damit würde sie auch ihre wahren Motive offenlegen und nicht denen in die Hände spielen, die durch „humanitäre“ Preisvergaben nur die Delegitimierung Israels vorantreiben wollen. Und Sacharow in Frieden ruhen lassen.

      • Ach so, das hatte ich so auf die Schnelle gar nicht mitbekommen, auch von wem sie alles finanziert werden, u.a. EU, britische Regierung, Kirchen wie bei B’Tselem und ähnlichen Organisationen …
        Aufschlussreich auch die Spende zur „Weckung des öffentlichen Bewusstseins für die destruktiven Folgen, die der Dienst in den besetzten Gebieten auf die israelische Gesellschaft hat“. Doch so eine Organisation also, in der sich Uri Avnery & Co. wohl fühlen würden.
        Gott (oder der EU?) sei dank, ist der Preis nicht an sie gegangen.

  2. jetzt ging der preis an kubas dissidenten. irgendwie dachte ich mir bei der erläuterung des preises – vorhin im dfunk – , namentlich „Intoleranz, Fanatismus und Unterdrückung“ bekämpfen; ähnlich bittere dinge, wobei ich sein wort zu den kriegen nicht kannte. Die Bezeichnung in einem Gruppennamen sind leider generell etwas suspekt geworden heutzutage in diesem zusammenhang, gilt auch für einige andere missbrauchte Begriffe, welche mal einen guten klang hatten. bis diese Einsicht hierzulande breitere Schichten erreichen wird, oder gar tonangebende eliten, ui, dürfte jedoch noch Wasser den Bach runtergehen.

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