Es reicht

Op-Ed: Westler haben das Recht und die Pflicht zu erwarten, dass diejenigen, die in ihre Länder ziehen, die grundlegenden ethnischen Grundsätze respektieren

Rafael Castro, YNetNews (opinion), 25. Mai 2013

Die jüngste Terror-Runde in London hat eine erneute Runde der Erklärungen nach Maßgabe von David Camerons „Es gibt keine Rechtfertigung für diesen Mord durch den Islam“ hervorgebracht, begleitet von Träumereien zu „isolierten Taten von Psychopaten“.

Obwohl diese Ansichten nach den Anschlägen des 9/11, Madrid, Moskau, Burgas, Toulouse und Boston einiges an Glaubwürdigkeit verloren haben, ist es an der Zeit uns fragen, warum unsere politischen und intellektuellen Eliten diesen Plattitüden immer noch huldigen. Abgesehen von politischer und diplomatischer Zweckdienlichkeit liegt der Ursprung solcher Äußerungen in der Tatsache, dass westliche Akademiker, Diplomaten und Journalisten dazu tendieren mit hoch gebildeten Muslimen herumtollen, deren Weltsicht davon beeinflusst ist, dass sie ausgiebig dem jüdisch-christlichen Erbe des Westens ausgesetzt worden sind.

Doch hier geht es nicht um die oberflächlichen Kenntnisse unserer Eliten über die muslimische Welt, auch nicht um die Unterschiede zwischen Elite-Islam und dem von salafistischen Predigern oder denen der Muslimbruderschaft popularisierten. In diesem Artikel geht es um den schmalen Grad, den Westler zwischen der Demonstration von gutem Willen einerseits und dem Einbüßen der in Jahrhunderten Kampf gewonnenen Freiheiten zeihen müssen.

Muslime haben in Saudi-Arabien und dem Sudan das Recht den Islam auf die Art zu praktizieren. Westler haben das Recht und die Pflicht zu erwarten, dass diejenigen, die in ihre Länder ziehen, die grundlegenden ethischen Grundsätze respektieren, von denen einer lautet, dass im Namen Gottes zu töten immer unmoralisch ist; und egal, ob Christen und Juden dieses Prinzip vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden einhielten.

Bis heute verkaufen islamische Buchläden in Städten wie London und Paris Kinderbücher, in denen die ersten Muslime als Schwert schwingende Ritter Feinde in ruhmreichen Schlachten bezwingen. Braucht man einen Doktor in Psychologie, um zu ahnen, dass Jungs, die mit der Nahrung solcher Erzählungen aufgezogen werden, sich wünschen solches auch zu tun, wenn sie erwachsen werden? Wenn solche Literatur eine feste Größe der religiösen Kost von Millionen junger Muslime ist, überrascht es dann wirklich, dass Jihadisten ohne Probleme selbst aus gut integrierten Familien rekrutiert werden?

Niemand würde christliche Kinderbücher tolerieren, die die Kreuzfahrer als vorbildliche Christen darstellen, doch bis heute sind die höchsten Ehren in der islamischen Literatur muslimischen „Kreuzfahrern“ reserviert. Die meisten Muslime sind von den Anschlägen in Toulouse und London aufrichtig entsetzt, doch das reicht nicht länger, um subtile Unterschiede zwischen legitimem und illegitimem Jihad zu ziehen. So lange es für die meisten Muslime bewundernswert ist, dass der Islam im siebten und achten Jahrhundert die Welt durch das Schwert eroberte, wird es in unserer Zeit mehr als genug Muslime geben, die die Morde an Ungläubigen in Madrid und London willkommen heißen. Und solange westliche Erleuchtete die rechtfertigende Haltung muslimischer Leiter zum Mord an Juden in Palästina tolerieren, wird es unmöglich sein eine unzweideutige Linie irgendwo zwischen akzeptablem und inakzeptablem Reden und Verhalten zu ziehen.

Fakt ist: Wir müssen von allen muslimischen Laien und Repräsentanten der Religion verlangen, dass sie öffentlich aller Gewalt im Namen Gottes entsagen, ohne Wenn und Aber und ohne ungeachtet dessen, ob in diesem Prozess religiöse Gefühle gekränkt wurden. Diejenigen, für die diese Forderung zu schwierig ist, können nach Saudi-Arabien oder in den Gazastreifen auswandern und dort bleiben.

Es lohnt sich daran zu erinnern, dass der Preis dafür, eine solche Haltung von muslimischen klerikalen und Laien-Führern nicht abzuverlangen, am teuersten von den Muslimen selbst bezahlt werden wird. Obwohl diese Tatsache oft übersehen wird, sollten wir uns daran erinnern, dass diejenigen, die am meisten unter jihadistischer Hetze und Gewalt gelitten haben, Muslime gewesen sind. Die schweigende Mehrheit der Muslime trägt nicht nur die Hauptlast des jihadistischen Blutvergießens, sondern ihr Ruf wird von denen beschmutzt, die die Praktiken des 7. Jahrhunderts ins 21. Jahrhundert importieren wollen. Und westliche Führungskräfte, die sich in diesem Zusammenprall Vorsicht Mut vorziehen, sind nicht weniger für die Schädigung der Aussichten für eine langfristige friedliche Koexistenz zwischen Muslimen und Nichtmuslimen verantwortlich zu machen.

3 Gedanken zu “Es reicht

  1. […] Fakt ist: Wir müssen von allen muslimischen Laien und Repräsentanten der Religion verlangen, dass sie öffentlich aller Gewalt im Namen Gottes entsagen, ohne Wenn und Aber und ohne ungeachtet dessen, ob in diesem Prozess religiöse Gefühle gekränkt wurden. Diejenigen, für die diese Forderung zu schwierig ist, können nach Saudi-Arabien oder in den Gazastreifen auswandern und dort bleiben. Es lohnt sich daran zu erinnern, dass der Preis dafür, eine solche Haltung von muslimischen klerikalen und Laien-Führern nicht abzuverlangen, am teuersten von den Muslimen selbst bezahlt werden wird. Obwohl diese Tatsache oft übersehen wird, sollten wir uns daran erinnern, dass diejenigen, die am meisten unter jihadistischer Hetze und Gewalt gelitten haben, Muslime gewesen sind. Die schweigende Mehrheit der Muslime trägt nicht nur die Hauptlast des jihadistischen Blutvergießens, sondern ihr Ruf wird von denen beschmutzt, die die Praktiken des 7. Jahrhunderts ins 21. Jahrhundert importieren wollen. Und westliche Führungskräfte, die sich in diesem Zusammenprall Vorsicht Mut vorziehen, sind nicht weniger für die Schädigung der Aussichten für eine langfristige friedliche Koexistenz zwischen Muslimen und Nichtmuslimen verantwortlich zu machen. {Quelle: heplev.wordpress.com} […]

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