Muslimische Staaten versprechen Gaza viel, geben wenig

Elder of Ziyon, 8. Januar 2015

Das Wall Street Journal brachte letzte Woche einen sehr guten Artikel über den Wiederaufbau des Gazastreifens:

Weniger als zwei Monate nachdem der letzte Krieg zwischen Israel und der Hamas Ende August 2014 endete und beide Seiten den Sieg für sich reklamierten, trafen sich Geber des Auslands in Kairo und versprachen $3,5 Milliarden Wiederaufbauhilfe für Gaza. Die arabischen Golfstaaten, wo die öffentliche Stimmung zugunsten der Palästinenser stark ist, versprachen mehr als die Hälfte der Summe oder $1,9 Milliarden.

Bis heute wurden allerdings $1,2 Milliarden der $3,5 Milliarden geliefert, wobei die Golfstaaten nur rund $170 Millionen ausgaben. Wie andere Geber haben die Regierungen am Golf Bedingungen daran geknüpft, wie ihre Hilfsgelder ausgegeben werden, heißt es von palästinensischen, UNO- und Weltbank-Offiziellen.

„Geber haben unterschiedliche Anforderungen und Prioritäten“, sagte Bashir Rayyes, der die Gaza-Hilfsanstrengungen für die Vereinten Nationen koordiniert und der PA berichtet, die die Westbank regiert.

Der wichtigste dieser Unterschiede ist ihre Meinung zu den Herrschern des Gazastreifens. Während Qatar die Hamas unterstützt, sind Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate in den letzten Jahren in ihrer Opposition zur Hamas, der Muslimbruderschaft und anderen islamistischen Gruppen der gesamten Region aggressiver geworden.

Mit dem Segen der Hamas hat Qatar ein Büro in Gaza, von dem aus es Bauunternehmer und lokale Arbeitskräfte beschäftigt, um Straßen, Schulen und Wohnhäuser zu bauen. Es hat nur einen Bruchteil der in Kairo versprochenen $1 Milliarde ausgegeben und stattdessen Gelder ausgegeben, die es dem Gazastreifen nach dem vorherigen Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Jahr 2012 zugesagt hatte.

Ahmed Abu Rass, der das Büro leitet, sagte, Doha werde kein weiteres Geld im Gazastreifen löhnen, bis andere Geber ihre Anstrengungen zur Erfüllung ihrer Zusagen intensivieren. Ein halbherziger Versuch Hilfe zu leisten sät bei den Menschen im Gazastreifen nur weitere Verzweiflung und bereitet den Weg für eine weitere Runde der Kämpfe, was aus jeglicher Hilfe eine vergeudete Investition macht, sagte er.


Nicht gehaltene Zusagen
(Top 10 Geberländer – Anteil der verteilten Gelder – zugesagte Hilf in Milliarden Dollar)

Ich brachte schon die Zahlen der Weltbank (Stand vom letzten August). Zählt man nur die Staaten, zu denen Informationen vorhanden sind, versprachen muslimische Staaten $1,268 Milliarden, von denen nur $270 Millionen gezahlt wurden – 12,5%. Nichtmuslimische Staaten hatten $,1242 Milliarden zugesagt und $960 Milliarden ausgezahlt – mehr als 77%.

Der Artikel endet so:

Abdelraziq Harara (53) war einer allerdings der Glücklichen. Er war einer der ersten 1.000 Gazaner, dem Hilfe zum Wiederaufbau seines Hauses versprochen wurde, als Qatar vor drei Monaten endlich anfing Hilfe zu verteilen. Die $50.000 zum Wiederaufbau seines Hauses wurde in vier Raten ausgehändigt.

Als sein 65 Jahre alter Bruder Jihad dasselbe Büro des Ministeriums für öffentliche Bauarbeiten in Gaza Stadt besuchte, wurde ihm Geld versprochen – irgendwann. Letzten Monat wurde ihm gesagt, Kuwait würde das Geld zur Verfügung stellen, aber die Vorkehrungen für die Zahlungen würden immer noch mit der PA ausgehandelt.

Während Qatars kastanienbraune und weiße Flagge über einem völlig neuen Haus in der Nähe wehte, sagte Jihad er habe keine Kontrolle darüber, welches Land ihm hilft oder warum. Er hoffe einfach, dass das Geld bald kommen wird.

„Wenn die Israelis das Haus bauen würden, würde ich die israelische Flagge wehen lassen.“

Wäre es nicht großartig, wenn Israel auf das Angebot zurückkäme?

[Anmerkung heplev: Das würde dann allerdings wohl mehr als negative Konsequenzen für den Mann haben…]