Hebron, 23./24. August 1929: Als Israel lernte, sich bei seiner Verteidigung nie auf jemand anderen zu verlassen

An diesem Sabbat 1929 wurde das erste Stück des Heiligen Landes, das ein Jude kaufte, zu besetztem Gebiet. Die Briten standen daneben, 67 starben.

Jeff Dunetz, Israel National News, 23.August 2022

Das Massaker von Hebron, August 1929 (Jeff Dunetz)

Die Stadt Hebron in Israel ist fast ein Jahrhundert lang besetztes Gebiet gewesen. Aber nicht auf die Art, wie alle glauben. Hebron ist eine jüdische Stadt, die von den Arabern besetzt ist. Hebrons Besetzung begann an einem Freitagabend im August vor 93 Jahren, als eine Gruppe arabischer Terroristen die Juden der Stadt massakrierten, während die Briten, die das Heilige Land regierten, dem Töten zusahen, ohne einen Finger zu rühren, um das Blutbad zu verhindern.

Hebron war das erste Stück Land, das jemals von einem Juden in Israel gekauft wurde (sie wurden damals nicht Juden genannt, sie waren Hebräer). Vor ungefähr 38 Jahrhunderten erwarb Abram (Abraham), der Vorfahr des jüdischen Glaubens, eine Höhle in Hebron, um seine geliebte Frau Sarah zu beerdigen. Abraham zahlte viel zu viel, damit niemand bestreiten konnte, dass es ihm fair und ehrlich gehörte.

Über dem Grab von Sarah in der Patriarchenhöhle.

Als Abraham starb, wurde auch er dort beerdigt. Schließlich wurden Abrahams Sohn Isaak, seine Frau Rebekka, Jakob und eine seiner Frauen (Lea) dort bestattet. Der Kopf von Jakobs Bruder Esau wurde ebenfalls in der Höhle gesehen beerdigt (lange Geschichte). Den Juden gehörte das Land in dieser Stadt vom Verkauf der Höhle an Abraham bis 1929. Juden stellten auch die meiste Zeit die Mehrheit der Bevölkerung.

Drei Tage vor dem Massaker von Hebron berichtete die Zeitung Davar am 20. August 1929:

Eliezer Dan &Hannah
Rabbi Avrhaam Ya’akov und Yenta Orlanski – Eltern von Hannah und Aaron Slonim
Alle am 24. August 1929 ermordet

Die Aufwiegelung der Gefühle gegen die Juden geht weiter, insbesondere rund um Jerusalem und Hebron. Von Unbekannten werden Gerüchte verbreitet, dass am letzten Samstag die Juden die muslimische Religion verfluchten und dass es die Pflicht eines jeden Muslims ist Rache zu nehmen.

Rabbi Ya’acov Slonim, Leiter der sephardischen jüdischen Gemeinde, und Rabbi Frank, Leiter der aschkenasischen Gemeinde, wandten sich an den arabischen Gouverneur von Hebron, Abdullah Kardos. Der Gouverneur beruhigte uns und sagte:

„Es wird nicht befürchtet, dass irgendetwas passiert. Die britische Regierung weiß, was sie zu tun hat. Wo zwei Soldaten benötigt werden, dahin schickt sie sechs.“ Und er fügte hinzu: „Ich sage Ihnen im Vertrauen, dass sie viele Soldaten in Zivil auf den Straßen haben; diese Soldaten gehen in den Menschenmengen umher und in der Stunde der Not werden sie ihre Pflicht erfüllen.“

Aber dieses Versprechen wurde nicht mit Handeln unterstützt.

Etwa gegen halb drei am Freitag (23. August) sahen wir einen jungen Araber auf einem Motorrad von Jerusalem ankommen. Er alarmierte die arabischen Einwohner von Hebron und sagte, das Blut tausender Muslime sei in Jerusalem wie Wasser vergossen worden. Er rief die Araber auf dieses Blut zu rächen. Die Unruhe unter den Arabern Hebrons war sehr groß, insbesondere nachdem die Automobile mit Nachrichten von Unruhen in Jerusalem begannen anzukommen.

Diese „Nachrichten“ waren komplett erfunden und sollten die arabische Bevölkerung gegen ihre langjährigen jüdischen Nachbarn aufstacheln.

Am Freitagabend, 23. August, lud Rabbi Ya’acov Slonims Sohn alle verängstigten Juden ein in seinem Haus zu bleiben. Der Rabbi war in der Gemeinde hoch angesehen und hatte eine Schusswaffe. Viele Juden nahmen sein Angebot wahr und die meisten dieser Juden wurden in seinem Haus ermordet.

Am Samstagmorgen, bevor das Gemetzel begann, appellierten die Rabbiner erneut an den Gouverneur, er möge ihnen helfen. Wieder erhielten sie dieselben leeren Versicherungen. Verwirrt wandten sich die Juden an Herrn Cafferata, den britischen Offizier, der die Polizei leitete. Auch von ihm erhielten sie Sicherheitszusagen.

Bereits um 8 Uhr am Samstagmorgen, dem jüdischen Sabbat, begannen die Araber sich in Massen zu versammeln. Sie kamen in Mobs, bewaffnet mit Knüppeln, Messern und Beilen. Während die Frauen und Kinder Steine warfen, durchwühlten die Männer jüdische Häuser und zerstörten jüdisches Eigentum. Weil sich nur ein einziger Polizist in Hebron befand, betraten die Araber jüdische Höfe ohne Gegenwehr.

Die Randalierer gingen auf Rabbi Slonim zu, der versuchte hatte der jüdischen Bevölkerung Schutz zu geben, und machten ihm ein Angebot. Wenn den Arabern alle aschkenasischen Jeschiwa-Schüler übergeben würden, sollten die Leben der sephardischen Gemeinschaft verschont werden. Rabbi Slonim lehnte es ab die Schüler auszuhändigen und wurde auf der Stelle getötet. Am Ende wurden 12 sephardische Juden und 55 aschkenasische Juden ermordet.

Als ich in einem Zimmer Schreie hörte, ging ich eine Art Tunnelpassage hinauf und sah einen Araber, wie er gerade einem Kind mit einem Schwert den Kopf abschnitt. Er hatte den Jungen bereits getroffen und führte einen weiteren Schnitt aus, aber als er mich sah, versuchte er mich mit dem Schlag zu treffen, verfehlte mich aber; er wurde praktisch von der Mündung meines Gewehrs zum Schweigen gebracht. Ich schoss ihm in die Leistengegend. Hinter ihm war eine jüdische Mutter, völlig bedeckt mit Blut, mit einem Mann, den ich als einen arabischen Polizisten namens Issa Scherif aus Jaffa erkannte. Er stand mit einem Dolch in der Hand über der Frau. Er sah mich und flüchtete in einen nahe gelegenen Raum und versuchte sich einzuschließen; auf Arabisch brüllte er: „Euer Ehren, ich bin Polizist.“ … Ich gelangte in den Raum und schoss auf ihn. (Bernard Wasserstein: The British in Palestine: The Mandatory Government and the Arab-Jewish Conflict 1917-1929. Oxford England, Basil Blackwell, 1991).

Ein Brief eines Überlebenden:

Jetzt lassen Sie mich von dem Massaker berichten. Direkt nach acht Uhr am Morgen hörten wir Schreie. Araber hatten begonnen in jüdische Häuser einzubrechen. Die Schreie durchbohrten das Herz des Himmels. Wir wussten nicht, was wir tun sollten. Unser Haus hatte zwei Stockwerke Wir waren

unten und ein Arzt lebte auf der ersten Etage. Wir vermuteten, dass wir in der Wohnung des Arztes sicher wären, aber wie sollten wir hinaufkommen? Die Treppenstufen befanden sich an der Außenseite des Gebäudes, aber es war nicht sicher nach draußen zu gehen. Also hackten wir uns durch die Decke und so kletterten wir in die Wohnung des Arztes. Nun, nachdem wir eine kleine Weile dort waren, erkannten wir, dass wir immer noch in Gefahr waren, denn inzwischen hatten die Araber unser Haus fast erreicht. Sie gingen von Tür zu Tür, metzten jeden im Inneren nieder. Die Schreie und das Stöhnen waren furchtbar. Die Leute schrien um Hilfe! Aber was konnten wir tun? Wir waren dreiunddreißig. Bald, bald würden wir alle verloren sein.

In diesem Moment schickte uns Gott, Er sei gesegnet in Seiner großen Gnade, einen Araber, der im Hinterhaus lebte. Er bestand darauf, dass wir aus der Wohnung des Arztes nach unten und durch die Hintertür in sein Haus kommen. Er brachte uns in seinen Keller, einen großen Raum ohne Fenster nach draußen. Wir gingen alle hinein, während er zusammen mit mehreren arabischen Frauen davor nahe der Tür stand. Als wir auf dem Boden lagen, hörten wir Schreie, als Araber Juden niedermetzelten. Es war unerträglich. Was uns anging, so hatten wir das Gefühl, dass die Gefahr so groß war, dass wir keine Chance hatten lebend herauszukommen. Jeder von uns sprach sein vidui [sein Bekenntnis in Erwartung des Todes]. Jeden Moment konnten wir niedergemetzelt werden, zweischneidige Schwerter befanden sich bereits an unseren Kehlen. Wir hatten nicht die geringste Hoffnung am Leben zu bleiben. Wir bettelten nur, dass es vorbei sein sollte.

Fünfmal stürmten die Araber unser Haus mit Beilen und die ganze Zeit brüllten diese wilden Mörder die Araber an, die Wache standen, siesollten die Juden aushändigen. Sie schrien im Gegenzug zurück, das ssie keine Juden versteckt hatten und von nichts wussten. Sie bettelten die Angreifer an ihre Häuser nicht zu zerstören. (Ende des Briefs)

Während des zweitägigen Massakers wurden 67 Juden getötet und weitere 58 verletzt.

Als das Massaker endlich endete, ließen sich die überlebenden Juden in Jerusalem nieder. Einige jüdische Familien versuchten zurück nach Hebron zu ziehen, wurde aber von den britischen Behörden 1936, bei Beginn der arabischen Revolte, wieder entfernt.

1948 gestattete er Unabhängigkeitskrieg Israel die Eigenstaatlichkeit, aber die Juden waren weiterhin von Hebron abgeschnitten. Die Stadt wurde von König Abdallahs Arabischer Legion erobert und dann von Jordanien annektiert.

Als Juden 1967 endlich die Kontrolle über die Stadt wieder erlangten, versuchte eine kleine Anzahl Überlebender des Massakers erneut ihre alten Häuser zurückzufordern. Der damalige Verteidigungsminister Mosche Dayan sagte den Überlebenden, wenn sie zurückkehren, würden sie verhaftet und dass sie geduldig sein sollten, während die Regierung eine Lösung ausarbeitet, damit sie ihre Häuser zurückbekommen. Dayan hielt das nie ein – ich vermute, er war zu sehr damit beschäftigt die jüdischen Rechte am Tempelberg aufzugeben.

Die Denkschrift für die Juden Hebrons, die dem britischen Hochkommissar für Palästina vorgelegt wurde, schließt mit diesen tragischen Worten:

Im Namen von 65 Abgeschlachteten, 58 Verletzten und vielen Waisen und Witwen; im Namen der Reste der Ausgeplünderten und Gefolterten, klagen wir an:

  • Die [britische Mandats-] Regierung, die ihre Pflicht nicht erfüllte und ihren friedlichen und wehrlosen Schutzbefohlenen keinen Schutz bot.
  • Den Gouverneur Abdullah Kardos und den Kommandanten Cafferate, die uns die erbetenen Mittel für Hilfe und Verteidigung vorenthielten, uns mit leeren Versprechen verrieten und den Mördern und Räubern ihre Gelegenheit gaben.
  • Die Polizei, die ihre Pflicht nicht tat und sich mit verachtenswerter Niedertracht benahm.
  • Die Abgesandten des Muftis und des Muslimrats, insbesondere den Scheik Talib Narka und seinen Kollegen, die oben erwähnten, sowie denjenigen, die nicht erwähnt sind, die das  Massaker ausriefen und Mord und Vergewaltigung erlaubten.
  • Ebenfalls die [arabischen] Einwohner Hebrons (mit Ausnahme einiger Familien),, die nicht aufstanden um ihren Brüdern und Nachbarn zu helfen, wie es in Übereinstimmung mit dem Koran hätte sein sollen…

Rund 93 Jahre später klingt diese Denkschrift immer noch wahr. Terroristen greifen weiter unschuldige Juden in Israel an. Die UNO schaut einfach zu und findet meistens eine Möglichkeit Israel die Schuld zuzuschieben. Das Weltgremium behauptet sogar, Hebron, die erste jüdische Stadt, von der Teile vom jüdischen Patriarchen Abraham gekauft wurden, gehöre nicht den Juden.

Das Massaker von Hebron lehrte den zukünftigen Staat Israel, dass er sich nie wirklich auf eine andere Nation verlassen kann. Der jüdische Staat muss sich selbst schützen, wie er es für angemessen hält, wenn es hart auf hart kommt; die Geschichte hat die Juden gelehrt, genauso wie vor 93 Jahren in Hebron, wenn sich die ewige jüdische Heimat sich nicht selbst schützt, das niemand sonst tun wird.

An diesem Sabbat 1929 wurde das erste Stück des Heiligen Landes, das jemals von einem „Hebräer“ gekauft wurde, zu besetztem Gebiet. Und bis auf eine kleine jüdische Enklave ist es das immer noch. Die Mesusah-Einkerbungen der Hauseigentümer von 1929 sind an den Eingängen des heute leeren Schuk immer noch zu sehen.

Mögen die Erinnerungen an die am 23. und 24. August vor 93 Jahren getöteten Opfer immer ein Segen sein.