Muslimische Wut wegen der Kreuze von Fußballspielern

Raymond Ibrahim, 13. September 2023

Ankunft von Neymar Júnior in Saudi-Arabien

Es scheinen kaum ein paar Tage zu vergehen, ohne dass Muslime wegen christlichen Kreuzen wütend werden, sie angreifen oder zerbrechen (obwohl die westlichen Ökumeniker weiter darauf bestehen, dass Muslime „Jesus auch lieben“).

Das aktuellste Beispiel:

Am 28. August 2023 kam der brasilianische Fußballstar Neymar da Silva Santos Júnior in Riyad in Saudi-Arabien an, nachdem er einen lukrativen Zweijahresvertrag mit dem saudischen Fußballverein Al-Hilal unterzeichnet hatte. Als er das Flugzeug verließ, wurde Neymar unter Anwesenheit eines Pulk an  Journalisten von Vereinsvertretern begrüßt; die Reporter fingen den historischen Augenblick der Ankunft dieses weltberühmten Spielers ein. Die Aufmerksamkeit verschob sich allerdings unerwartet von seiner Ankunft bei dem saudischen Verein auf den dicht mit Diamanten besetze Kreuz-Anhänger an der Kette, die er trug. Das scheinbar harmlose Accessoire löste eine Welle von Reaktionen in sozialen Medien und bei muslimischen Klerikern weltweit aus, die es als potenziell beleidigende und respektlose Geste gegenüber dem Geburtsort des Islam empfanden.

Viele der bekannteren muslimischen Kleriker, die Neymar kritisierten, konzentrierten sich tatsächlich auf die Tatsache, dass er es wagte auf saudischem Land, dem heiligsten Land des Islam, der Heimat der Ka’aba, Mekkas und Medinas usw., ein Kreuz zu tragen. In Wirklichkeit ist die muslimische Feindseligkeit gegenüber dem christlichen Kreuz allgegenwärtig und kommt zum Ausdruck, wo immer Muslime dem verhassten Symbol begegnen.

Ein ähnlicher Fall, der im Westen nicht berichtet wurde, ereignete sich letztes Jahr im benachbarten Ägypten. Dort wurde nach viel Kritik dass Ägypten christliche Fußballer diskriminiert, der koptische Christ Wa’il Farhan als Schiedsrichter beschäftigt.

Sofort gab es Probleme. Erstens bemerkten Leute (muslimische Zuschauer), dass er ein großes Kreuz auf einem seiner Unterarme hatte. Offizielle reagierten mit der Anweisung, er solle ein langärmliges Trikot tragen (in der ägyptischen Hitze), um das Kreuz zu verdecken. Aber als er begann nach erfolgreichen Spielen das Kreuzzeichen zu schlagen, sperrten sie ihn.

Wa’il Farhan trägt ein Kreuz auf dem Unterarm

Ein paar Jahre davor entfernte die türkische Polizei in Istanbul die Flaggen und Banner von Fußballfans, weil dieses ein Kreuzsymbol trugen, das Teil des Stadtwappens der deutschen Mannschaft [Borussia Mönchengladbach] ist, gegen die man spielte (das Stadtwappen hat u.a. ein schwarzes Kreuz auf gelbem Hintergrund). Die deutsche Mannschaft und ihre Fans berichteten auch von allgemeinen Belästigungen durch muslimische Behörden, weil sie bei ihrem Aufenthalt in der Türkei ihre üblichen christlichen Symbole mitführten.

Wie diese beiden Geschichten deutlich machen, ist Hass auf das Kreuz nicht auf seine Sichtbarkeit im „heiligen Land“ des Islam, Saudi-Arabien, beschränkt, sondern manifestiert sich, wo immer Muslime dem Kruzifix begegnen – was den Westen natürlich einschließt.

Ein weiteres Beispiel aus dem Thema Fußball: 2004 hat „der spanische Fußball-Gigant Real Madrid Berichten zufolge das oben auf seinem Wappen befindliche christliche Kreuz entfernt, nachdem ein Sponsorenvertrag mit der Nationalbank von Abu Dhabi geschlossen wurde“.

Anders als bei den beherzten brasilianischen und koptischen Spielern spielte für Real Madrid nur das große Geld eine Rolle.

Zufällig hat sich dieser Artikel ausschließlich auf Kreuze im Kontext von Fußball konzentriert. Zahllose weitere Beispiele heutiger Muslime, die bei reinen Anblick von Kreuzen Anfälle bekommen sowie Kreuze zerstören – und manchmal die ermorden, die sie tragen – finden Sie hier [auf Englisch].