Israel und der Niedergang des Westens

Glauben Sie nicht, unsere Feinde hätten unser zivilisatorisches Nervenversagen nicht bemerkt.

Bruce Thornton, FrontPage Mag, 25. April 2024

Die Antwort der US- und der EU-Führung auf die völkermörderische Grausamkeit gegen Israel, eine westlich-liberale Demokratie, ist widerwärtig und gefährlich gewesen. Die lautstarken Beteuerungen der Unterstützung und Solidarität durch Politiker  sind durch belehrendes Herumkommandieren wegen Israels „unverhältnismäßiger“ Taktiken und angeblich hartherzige Missachtung für das Leben und Wohlergehen der palästinensischen Araber untergraben worden.

Dieses geopolitische Zurschaustellung von Tugend ist richtigerweise von der Hamas und dem Iran als grünes Licht bei ihrer Aggression noch eins draufzusetzen interpretiert worden, was nicht bei Israel aufhören wird.

Letzte Woche wies der Iran den Weg mit dem Start eines beispiellosen, wahllosen Angriff auf Israel mit einer starken Salve aus 300 Drohnen und Raketen. Mit Hilfe der USA, Großbritanniens und sunnitischen Nahost-Staaten, aber größtenteils das Ergebnis der erstklassigen Raketenverteidigung Israels, gab es in Israel nur ein Opfer.

Aber im Einklang mit der Art der Unterstützung, die der Westen die letzten sechs Monate gezeigt hat, folgte dieser Hilfe Kritik und Warnungen vor Vergeltung, die Israels Feinden einmal mehr signalisierten, dass der Westen wirklich nicht hinter Israel steht, sondern dass man sich darauf verlassen kann, dass er mit einem Messer zusticht.

Die Administration Biden übernahm die Führung. Biden selbst wies Israel an nicht zurückzuschlagen, sondern „den Sieg einzustecken““, ein ungeheuer dummer Kommentar, der verdeutlich, was Bidens Bilanz wiederholt gezeigt hat: dass er ein Appeaser der Kategorie Chamberlain ist. Aber die Europäer und die Briten waren genauso kurzsichtig, ganz zu schweigen von der üblichen „präventiven Peinlichkeit“, die der Westen seit Jahrzehnten bei der Auseinandersetzung mit seinen Feinden standardmäßig an den Tag legt.

World Israel News berichtete: „Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte, die internationale Gemeinschaft solle ‚alles tun, was uns möglich ist, um ein Aufflammen zu vermeiden‘. Er sagte, er würde versuchen Israel zu überzeugen, ‚dass es nicht mit Eskalation reagieren sollte, sonder damit den Iran zu isolieren‘.
Außenminister David Cameron sagte, das Vereinigte Königreich würde bei keiner Militäraktion gegen den Iran mitmachen; am Montag sagte er gegenüber der BBC: ‚Wir sagen sehr deutlich, dass wir einen Vergeltungsschlag nicht befürworten. Wir glauben nicht, dass sie einen unternehmen sollten.‘“

Dieser feige Druck auf Israel erinnert mich an das, was Winston Churchill 1938 über Frankreich und England sagte, als sie die Tschechoslowakei so drangsalierten, dass sie des Sudentenlandes an Hitler abgab: „Die Briten und Franzosen präsentierten diesmal eine Front zweier überreifer, zusammengepresster Melonen, dabei würde ein Funken Stahl gebraucht.“ Aber der Druck schien zu wirken. Letzten Donnerstag traf Israel ein paar Ziele in Syrien und dem Iran in einem abgegrenzten „deeskalierenden Angriff“, wie ein israelischer Analyst es ausdrückte. Mit dem Erzwingen dieses „fast symbolischen Angriffs“ versucht der Westen einmal mehr das Problem Iran auszusitzen.

Warum gerät der Westen, wie Daniel Pipes wes während der Fatwa-Affäre gegen Salman Rushdie 1989 ausdrückte, „wegen Teheran in Panik“? Damals wurde Rushdie von vielen im Westen verurteilt. Warum erlauben Staaten mit hochmodernen Waffen darunter Atomarsenale, Jihadisten-Banden und einem gescheiterten Staat wie dem Iran, der nur aufgrund massiver Öl-Reserven existenzfähig ist, unsere Sicherheit und Interessen – und die die unserer engen Verbündeten – ungestraft anzugreifen?

Zum einen kann es sich der Klüngel innenpolitisch, besonders in den USA die Administration Biden, die Verluste bei der traditionellen Wählerschaft wie Schwarzen und Latinos hinnehmen muss, es sich nicht leisten die Stimmen der muslimischen Amerikaner zu verlieren, genauso wenig die Stimmen der „woken“ amerikanischen Jugend, die zugunsten der Hamas und anderer jihadistischer Völkermord-Banden marschieren und protestieren. Team Biden glaubt, Israel zu nötigen werde sie von Bidens politischer Notwendigkeit ablenken wird, ein gewisses Maß der Unterstützung Israels aufrechtzuerhalten.

Vergessen Sie auch nicht, dass Europas untaugliche Zuwanderungspolitik 19 Millionen Muslime nach Europa gelassen hat. Viele von ihnen blicken mit Verachtung auf ihre „ungläubigen“ Gastgeber, lehnen es ab sich ihn die liberalen, säkularen Werte ihrer neuen Heimat zu assimilieren und greifen regelmäßig auf Gewalt zurück um zu bestrafen, was sie als Beleidigung des Islam empfinden. Israel auf Abstand zu halten, wenn nicht gar seine Interessen und Sicherheit zu kompromittieren, ist eine Möglichkeit des Appeasements.

Unter Biden sind die USA denselben gefährlichen Weg gegangen. Während seiner Amtszeit sind 7,2 Millionen Grenzgänger aus aller Welt nicht überprüft in die USA gekommen, darunter unsere Feinde wie China und Leute, die als Terroristen auf der Beobachtungsliste der Regierung stehen.

Dann gibt es immer das, was der Nahost-Experte J.B. Kelly 1975 „die Ölpeinlichkeit des Westens“ nannte, das chronische Appeasement der Ölproduzenten des Nahen Ostens wie des Iran, die ein machtvolles Druckmittel auf die globale Ölversorgung und –Preise haben. Mit Sanktionen „maximale Druck“ auf den Iran auszuüben, wie Trump es machte, oder ein israelischer Vergeltungsschlag auf die Raffinerien des Iran könnten die Ölversorgung unterbrechen, China provozieren, das fast die ganzen 1,6 Milliarden Barrel iranisches Öl kauft, das dieser täglich exportiert und überall die Preise steigen lassen, ein schlechtes Omen für die Chancen der Demokraten im November.

Zusätzlich sind die moralischen Risiken des Appeasement wie der beispiellose Angriff des Iran auf Israel das Ergebnis außenpolitischer Irrtümer und Magie-Denkens von „smarter Diplomatie“, die leere Drohungen verkündet, die lediglich die Geringschätzung unserer Feinde bestätigen. Aber sie bieten eine bequeme Ablenkung von außenpolitischen Fehlschlägen, indem die Illusion von  Handeln erzeugen, wenn Handeln politisch zu kostspielig und, wie immer, zu riskant ist.

Als nächstes erhielt die naive und versteinerte Außenpolitik Weisheit über „diplomatisches Engagement“, die „regelbasiert internationale Ordnung“ und multinationale Vereinbarungen, die die Standardreaktion des Westens bleiben, egal, wie oft die im vergangenen Jahrhundert versagt hat – wie es beim Iran vor 46 Jahren der Fall war.

Zum Beispiel verkündeten die G7-Außenminister letzten Freitag ihre „Entschlossenheit, den Iran niemals ein Atomwaffe entwickeln oder erwerben zu lassen. Wir drängen den Iran atomare Eskalationen einzustellen und umzukehren, und die von der Internationalen Atomenergiebehörde berichtete die Fortsetzung der Urananreicherungsaktivitäten zu stoppen, die nicht glaubwürdig zu rechtfertigen sind und erhebliche Risiken der Verbreitung darstellen. Teheran muss diesen Trend umkehren und einen ernsthaften Dialog führen.“

Glaubt irgendjemand wirklich, dass die skrupellosen Mullahs, die bis zu den Ellbogen fast fünf Jahrzehnte amerikanisches Blut an ihren Händen haben, von Diplomaten aus Staaten mit unzulänglichem Militär in Angst versetzt oder abgeschreckt werden oder ihr lächerliches Maulheldentum beherzigen werden? Oder sagen, dass die Mullahs „ernsthaften Dialog führen müssen“ eine andere Reaktion als Verachtung hervorrufen wird? Und wie lautet die Antwort auf die traditionelle Entgegnung der Mullahs auf solche Forderungen: „Oder was?“ Aber wir wissen, dass dieses Schauspiel der sogenannten „smarten Diplomatie“ nicht von gedankengebündelter Gewalt gestützt wird, auch nicht für den Iran gedacht ist, sondern für die Bürger Zuhause, von denen die meisten durch die Angst zu handeln irregeführt werden.

Genauso wenig dürfen wir den Post-Holocaust-Antisemitismus übersehen, der Israel Paria-Status bei den Linken des Westens und traditionellen Muslime zu erklären hilft. Beide verachten Israel wegen seines weltweiten Erfolgs die Serienaggression der es umgebenden Feinde zu überleben und ohne kommunistische Führung aufzublühen und wegen seiner engen Verbindungen zu Amerika, Irans „großem Satan“ und Usurpator von rechtmäßiger weltweiter Macht und Einfluss des Islam.

Schließlich spiegelt der abscheulicher Umgang mit Israel – der seine Feinde ermutigt und ihnen Hoffnung gibt, dass sie ihr völkermörderisches Ziel den einzigen jüdischen Staat der Welt zu komplett zu vernichten – die lange entwickelte moralische Korruption und das zivilisatorische Versagen des Westens.

Der Säkularismus hat den Glauben aus der Öffentlichkeit vertrieben, Wahrheit ist ein reines Konstrukt und eine willkürliche persönliche Vorliebe, Tugend wird verspottet, Moral verbannt, Patriotismus dämonisiert, die Jugend versinkt im gehemmter Entwicklung und Ignoranz, brutale Vergewaltiger und Mörder feierten auf den Straßen und an den Universitäten, politische Feinde werden zum Schweigen gebracht oder in fadenscheinigen Schauprozessen beschmutzt – und alles, während unsere Freiheiten und unveräußerlichen Rechte ausgehöhlt werden und unsere kontrollierte und ausgewogene Verfassungsordnung zunehmend von einer technokratischen Tyrannei geschwächt wird, die unnachgiebig immer mehr Macht anhäuft.

Und glauben Sie nicht, unsere skrupellose, autokratischen Feinde das nicht gemerkt haben. Sie betrachten unser Appeasement gegenüber ihren Aggressionen, besonders gegen das liberal-demokratische, chronisch belagerte Israel – unserem wichtigsten Verbündeten in einer entscheidenden Region, die der Westen Jahrzehnte lang Verleumdungen und Verachtung ausgesetzt hat.

Machen Sie keinen Fehler: Sie sind auch hinter dem freien Westen her und könnten bald anfangen uns auf die Probe zu stellen.

2 Gedanken zu “Israel und der Niedergang des Westens

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