USA verschleiern die Wahrheit zu Waffenlieferungen an Israel

Während Munitionslieferungen vor Verzögerungen stehen, kritisiert Netanyahu zurecht die US-Politik. Die langfristige Lösung liegt in der Ankurbelung der Inlandsproduktion und die Streuung der Versorgungsketten.

Nadav Shragai, Israel HaYom, 24. Juni 2024

Israelische Streitkräfte im Gazastreifen (Foto: IDF-Sprechereinheit)

Im anhaltenden Streit zwischen den USA und Israel um Waffenlieferungen entstehen zwei Möglichkeiten: Entweder lügt Premierminister Benjamin Netanyahu oder die Amerikaner sind unehrlich. Nach sorgfältiger Untersuchung scheint Letzteres wahrscheinlicher – die Amerikaner verschleiern die Wahrheit.

Die verzögerten Lieferungen beinhalten Munition für die Artillerie, Panzer und Luftkrieg – Waffen, die Israel bereits bezahlt hat – sowie tausende von JDAM-Bausätze, die aus ungelenkten Bomben in präzisionsgelenkte Munition machen. Netanyahu, der nicht immer dafür bekannt ist sich strikt an Fakten zu halten, beschreibt die Lage treffsicher.

Sein beispielloser Schritt – ein Video zu veröffentlichen, das Washington direkt kritisiert – wurde nach Monaten fehlgeschlagener stiller Diplomatie in der Sache notwendig, da die Waffenlieferungen praktisch eingefroren wurden.

Die derzeitigen Verzögerungen kommen Beamten im Außenministerium, die die angeforderten Export-Genehmigungen dieser Lieferungen an Israel nicht bearbeiten.

Die Reise von Verteidigungsminister Yoav Gallant in die USA wird sich mit diesem Problem befassen, was Israelis enorme militärische und diplomatische Abhängigkeit von Amerika aufzeigt, wie sie sich im laufenden Krieg offenbart hat.

Der Nutzen von US-Unterstützung für Israel ist klar: $4 Milliarden jährliche Militärhilfe, ständige Versorgung mit Munition im Krieg und internationaler Rückhalt gegen Feind-Instanzen wie dem Iran, Russland und der UNO. Die Nachteile werden allerdings weniger diskutiert: Israels eingeschränkte Freiheit gemäß der eigenen Beurteilung zu handeln, sowohl operationell im Krieg als auch diplomatisch danach.

Das logische Ziel ist eine dramatische Erhöhung der Produktion im eigenen Land – sowohl, was die Menge, als auch, was die Varianten angeht – und die Befreiung von vertraglichen Beschränkungen, die Israel von der Entwicklung zusätzlicher Waffentypen abhalten.

Die Abhängigkeit von den USA wird nicht über Nacht verschwinden, aber die Bemühungen sie zu verringern hätte gestern schon beginnen müssen. Israel hat bereits einige Schritte zur Erhöhung seiner zukünftigen Autonomie unternommen.

Manche mögen diese Ambition als unrealistisch bespötteln, aber sie ist nicht weit hergeholt. Ähnliche Skepsis umgab den allmählichen Ausstieg aus der zivilen US-Hilfe für Israel, die es heute nicht mehr gibt.

Die Militärhilfe zu reduzieren, wird Jahre dauern, aber das ist der richtige Weg. Gleichzeitig muss Israel die „Belagerung“ von Waffennachschub durchbrechen, indem es an Länder herantritt, die es normalerweise nicht in Betracht ziehen würde, so, wie es das in seinem ersten Unabhängigkeitskrieg gemacht hat.

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