Das Märchen von der „unschuldigen“ Mehrheit im Gazastreifen

Bisher hat sich kein einziger Zivilist in der Terrorenklave dafür entscheiden als Mitglied der „Gerechten unter den Völkern“ gezählt zu werden.

Palästinenser kaufen in Deir al-Balah in mittleren Gazastreifen auf einem Markt neben zerstörten Gebäuden ein, 31. Mai 2024 (Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90).

Ruthie Blum, JNS.org, 4. Juni 2024

Es ist an der Zeit das Märchen auszuräumen, der Gazastreifen sei voller unschuldiger Zivilisten. Erstens sind die Einwohner der Enklave für die Machtergreifung der Hamas 2007 verantwortlich.

Zweitens hungern ihre Geschwister in der palästinensischen Autonomiebehörde danach den Schritt in Judäa und Samaria (der Westbank) zu wiederholen, trotz Jahren reichlich vorhandener Beweise dessen wie das Leben unter der Terrorherrschaft der Hamas aussieht.

Drittens hat keinerlei Verstimmung seitens der Bevölkerung des Gazastreifens oder Judäas/Samarias den Antisemitismus zurückgestellt. Im Gegenteil, je schlimmer die Notlage, desto mehr kleben sie an der Lüge, der jüdische Staat sei, seit seiner Gründung 1948, dafür verantwortlich.

Um fair zu sein: Es ist hart für Menschen, die jihadistische Ideologie mit der Muttermilch aufsaugen, kritisch zu denken, wenn sie erwachsen werden. Diesbezüglich sind die Opfer – ihrer Erziehung, nicht der Existenz Israels. Und gewiss nicht seiner Politik die über Jahrzehnte hinweg nichts anderes als großmütig gewesen ist. Selbstmörderisch großzügig.

Tatsächlich hat die Sorge um das Wohlergehen von nichtkombattanten menschlichen Schutzschilden nicht nur zum Tod viel zu vieler IDF-Soldaten geführt, sondern sie verhindern den Sieg der IDF über die Hamas.

Ironischerweise kommt ein Großteil der Zurückhaltung vom Militär selbst. Die striktesten Einsatzregeln zu haben – so streng, dass vom Phänomen der „Reinheit der Waffen“ gesprochen wird – erschwert die Kriegsführung, insbesondere in einem solch asymmetrischen Schlachtfeld wie dem Gazastreifen.

Diese Richtlinien sind auch für die Abschreckung der zahlreichen Feinde des Landes nicht förderlich. Immerhin ist das der Nahe Osten, wo Stärke verehrt und Schwäche verachtet werden. Fragen sie einfach jeden beliebigen Gazaner.

Da wir gerade davon reden: Von den befreiten Geiseln und von Überlebenden des Massakers vom 7. Oktober veranschaulichen, wie „unschuldig“ die „Zivilisten“ im Streifen wirklich sind. Nehmen Sie zum Beispiel die 75-jährige Ada Sagi.

Sie wurde an diesem Schwarzen Sabbat vor acht Monaten aus dem Kibbuz Nir Oz verschleppt – und am 28. November als Teil eines Abkommens zum Austausch der Geiseln gegen palästinensische Terroristen in israelischen Gefängnissen – freigelassen, wurde 53 Tage lang von Familien mit Kindern im Gazastreifen festgehalten. Sagi berichtete Kanal 12 News am Sonntag, dass deren Motiv Geld war.

Laut Sagi bezahlt die Hamas Gaza-Zivilisten einen täglichen Lohn für die Bewachung der Geiseln – bis zu 70 Schekeln (€17,35) pro Kopf. Sie erfuhr das, weil sie mitbekam, wie ihrem Geiselnehmer israelisches Bargeld zugestellt wurde und sie es von ihm bestätigt bekam.

Er erklärte, er wollen „eine bessere Zukunft“ für seine Kinder und seine Frau. „Ich will Visa kaufen und nicht hier bleiben; ich will nach Europa gehen“, sagte er und fügte hinzu: „Ich bin unbeteiligt.“

Sie frage ihn, wie er sich als „unbeteiligt“ bezeichnen könne, während er sie gefangen hielt. Darauf hatte der arme „Nichtkombattant“ keine Antwort.

Dann ist da die 21-jährige Mia Schem, die vom Nova-Musikfestival verschleppt und am 30. November nach 55 Tagen Gefangenschaft freigelassen wurde.

„Jeder im Gazastreifen ist ein Terrorist“, schilderte sie in FErnseh-Interview, einen Arm in Gips. Bei ihrer Rückkehr nach Israel wurde sie Korrekturoperationen unterzogen, um den Schaden zu reparieren, der ihr durch eine primitive Operation durch einen Terroristen zugefügt wurde – ohne Anästhesie.

Sie beschrieb, wie sie am 7. Oktober angeschossen wurde und sexuellen Übergriffen ausgesetzt wurde, obwohl sie stark blutete. Dann wurde sie an ihren Haaren in ein Auto gezogen, das Richtung Gaza fuhr. Dort wurde sie, nachdem ihr Arm praktisch geschlachtet wurde, bei einer Familie untergebracht.

Der Mann des Hauses blieb bei ihr im Raum, während seine eifersüchtige Frau ihr Essen verweigerte. Der junge Sohn des Paars kam gelegentlich herein, um sie mit Süßigkeiten zu verhöhnen, die er sie nicht essen ließ.

„Es ist mir wichtig die Wahrheit über die Leute aufzudecken, die im Gazastreifen leben“, betonte sie, „darüber, wer sie wirklich sind.“

Itai Schabi spottete auch über die Idee, dass die meisten Gazaner „unbeteiligt“ sind.

Der verheiratete Vater vierjähriger Zwillinge überlebte den Angriff auf den Kibbuz Be’eri wie durch ein Wunder, indem er sich mit seiner Frau und den Kindern fünf Stunden lang unter den Zweigen eines Baums in seinem Garten und weitere sechs in einer Felsspalte eines nahegelegenen Buschs versteckte. Davor verbrachten sie vier Stunden im Schutzraum des Hauses, bevor sie durch ein Fenster entkamen, als die Täter einen brennenden Reifen in die Lüftung des Raums warfen.

Erst um 20 Uhr kamen IDF-Soldaten, um die Familie zu retten. Laut Schabi wurden alle anderen Truppen von Nukhba-Terroristen getötet, als sie auf dem Weg in die Gegend waren.

Trotzdem, erzählte er letzte Woche bei Kanal 14, waren die Gaza-Zivilisten diejenigen, die an diesem Tag die wahren Gräuel begingen. Die Nukhba-Kommandeure in Hamas-Kleidung beaufsichtigten das Gemetzel.

„Diejenigen, die keine Uniformen trugen, ermordeten meine Nachbarn, töteten meinen Hund und machten die andern unaussprechlichen Dinge“, sagte er, und hielt fest, dass zu den vielen von „Nichtkombattanten“ an diesem Tag abgeschlachteten Israelis auch die Eltern seiner Frau gehören.

Das oben Erzählte sind Einzelberichte. Doch es ist eine Tatsache, dass nur von den israelischen Sicherheitskräften gefangengenommene und verhörte Terroristen Informationen über den Verbleib von Geiseln geliefert haben. Kein einziger Gaza-„Zivilist“ hat sich dafür freiwillig gemeldet.

Das Argument, sie fürchten Repressalien der Hamas zieht aber einfach nicht mehr. Selbst in Nazi-Deutschland gab es Bürger, die ihr Leben riskierten, um das Undenkbare zu tun. Yad Vaschem schuf einen besonderen Titel für solche Nichtjuden – die Gerechten unter den Völkern – die Juden unter großem Risiko für sich selbst schützten.

Bisher eignet sich kein einziger Gazaner dafür, trotz der Ermutigung in Israel und im Ausland. Am 27. Januar diesen Jahres appellierten aus Anlass des Internationalen Holocaust-Gedenktages Familienmitglieder der Gerechten unter den Nationen in einem Video, das auf dem „Platz der Geiseln“ in Tel Aviv gezeigt wurde, an die Menschen des Gazastreifens: „Never Again is Now.“

„So wie unsere Eltern entgegen aller Erwartungen Juden retteten und angesichts der Nazis ihr Leben riskierten, könnt auch ihr, die Einwohner des Gazastreifens, das Leben der Geiseln retten und in die Geschichtsbücher als diejenigen eingeschrieben werden, die die richtige Seite gewählt haben“, drängten sie.

Der Versuch war es wert, aber es hat nichts genutzt, denn die Einwohner des Gazastreifens haben sich anders entschieden.

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