Olmert an Weltjudentum: Allein Israel entscheidet über Jerusalem

Hana Levi Julian
IsraelNationalNews.com, 27. November 2007
 

Premierminister Ehud Olmert informierte amerikanische jüdische Leiter am Montag, dass Juden außerhalb Israels kein Recht haben in irgendeine Entscheidung über den Status von Jerusalem einzugreifen.

Olmert erklärte Montag auf einer Pressekonferenz nach seinem Treffen mit den Leitern von jüdischen Gemeinden in den USA: „Die Regierung Israels hat ein souveränes Reicht alles zu verhandeln, was Israel betrifft“; damit machte er klar, dass Juden außerhalb Israels kein Recht haben an Entscheidungen über die Zukunft Israels teilzuhaben. Der Premierminister sagte den Reportern, dass über das Thema „vor langer Zeit entschieden“ wurde.

Seine Äußerungen wurden als Schlag ins Gesicht für amerikanische jüdische Leiter gesehen, die sich gegen provisorische Pläne der Regierung Olmert stellen Jerusalem auf den Verhandlungstisch zu legen.

Die Äußerung des Premierministers schien außerdem eine vor Jahrzehnten von seinem Vorgänger abgegebene Erklärung nicht zu berücksichtigen, die der Gründungsvater und erste Premierminister des Staates Israel, David Ben Gurion, während einer Sitzung der ersten Knesset in Tel Aviv abgab: „Der Versuch das jüdische Jerusalem vom Staat Israel zu trennen“, warnte Ben Gurion 1949, „wird die Sache des Friedens im Nahen Osten oder in Jerusalem selbst nicht vorwärts bringen. Die Israelis werden ihr Leben geben, um an Jerusalem festzuhalten, so wie die Briten es für London, die Russen für Moskau und die Amerikaner für Washington tun würden.“

Die Orthodox Union (OU) antwortete auf die Äußerungen des Premierministers sofort mit einer Stellungnahme, in der sie sagt, sie habe nicht vor Israel seine Politik zu diktieren, gab aber ihrer „resoluten Haltung“ Ausdruck, dass alle Juden der Welt ihren Anteil an „der heiligen Stadt Jerusalem“ haben. Agudath Israel of Ameirca verabschiedete Sonntag auf ihrer 85. nationalen Mitgliederversammlung in Connecticut eine Resolution, die unverblümt erklärt: „Israel sollte nicht Teile von Jerusalem an die palästinensische Souveränität abtreten und die amerikanische Regierung sollte die israelische Regierung nicht unter Druck setzen das zu tun.“

Beide Stellungnahmen geben einen Anspruch wieder, der auf der Internetseite des Coordinating Council on Jerusalem veröffentlicht ist, die unzweideutig sagt: „Das Weltjudentum ist gegen Verhandlungen Israels, zu denen jegliche Diskussion über die Abtretung der Souveränität von Teilen von oder ganz Jerusalem gehört.“

Die Gruppe vermerkt in ihrer Stellungnahme nüchter, dass dies „das erste Mal seit der Gründung des Staates Israel ist, dass eine bedeutende Gruppe amerikanischer jüdischer Organisationen eine breite vereinigte Front auf die Beine gestellt hat, um einer Politik zu verfolgen, die direkt Israel angeht und auf dem ausdrücklichen Prinzip gründet, das die Ehrerbietung gegenüber der jeweiligen Regierung Israels ersetzt.

Kommentar: Herr Olmert geriert sich dem Diaspora-Judentum gegenüber genauso wie den Menschen Zuhause. Er ist der Hohepriester des Weisheit, alle anderen haben zu kuschen und mitreden ist schon mal gar nicht. Wer den Mund aufmacht, wird abgewatscht. „Ihr habt nichts zu melden“, ist seine Botschaft an jeden, der anderer Meinung ist als er selbst.

Natürlich liegt die Entscheidungsgewalt bei Israel. Aber wenn Herr Olmert das sagt, dann klingt das unmissverständlich danach, dass alle anderen das Maul zu halten und keine Meinung außer der Olmerts zu haben haben. Jegliche Meinungsäußerung ist unerwünscht. Das zeugt von einem Hochmut und Arroganz, die einem Regierenden schlicht nicht ansteht. Darüber hinaus spricht es dagegen, dass dieser Mann qualifiziert die Interessen Israels vertreten kann – die des Volkes jedenfalls nicht.