Schomron-Tour: 7 Stopps jenseits der Grünen Linie

The Real Jerusalem Streets, 30. Mai 2018

Gelegentlich ist es gut Jerusalem in Israel mal zu verlassen und zu sehen, was in anderen Teilen des Landes los ist.

Eine Gelegenheit für einen Ausflug in den Schomron durfte man sich kaum entgehen lassen. Dreimal zuvor schloss ich mich verschiedenen Gruppen an, die über die Grüne Linie nach Judäa und Samaria reisten – in den Schomron. Mich interessierte zu sehen, was sich verändert hatte. Oft bemerken die, die eine Route regelmäßig fahren, die Veränderung nicht so gut wie jemand, der nur gelegentlich vorbei kommt.

Verlässt man Jerusalem, dann sieht man, wie viel Bautätigkeit im Gang ist, wie vollgebaut manche Bereich heute sind. Oben sieht man ein paar der neuen arabischen Häuser entlang der Straße.

Viertel strecken sich mit neuen Wohnungen hin. In der Ferne sieht man aber einen unterentwickelten Bereich.

Hier ist er, auf einem Hügel, immer noch so wie schon vor Jahrzehnten. Die Schale des geplanten Sommerpalastes des Königs von Jordanien. Niemand scheint diese Quadratmeter Land anrühren zu wollen.

Aber auch neue jüdische Viertel sind im Bau, Leschem ist eine geplante und wachsende Gemeinde.

Eines, das sich nicht verändert hat: Entlang der Straße sieht man immer noch Stapel Schrottautos in arabischen Vierteln.

Doch gemäß den Oslo-Vereinbarungen war Judäa und Samaria in drei Bereich geteilt: Area A, B und C.

Um etwas extrem Kompliziertes zu vereinfachen:

Area A steht unter PA-Kontrolle. B ist unter PA-Verwaltung mit israelischer Sicherheitskontrolle. C befindet sich unter israelischer Kontrolle.

Der erste Halt war Pedu’el. Von המרפסת של המדינה, HaMirpeset Schel HaMedina, was sich lose als „Israels Aussichtspunkt übersetzt werden kann, kann man an einem klaren Tag oder eigentlich immer, bis zum Meer sehen. Es ist einer dieser Punkte, an denen man erkennt, wie klein Israel wirklich ist.

Haben Sie sich je gefragt, wo diese alte, verschmutzte Kleidung und Tücher abbleiben?

Zweiter Halt war in der Fertigungsstätte Ofertex im Industriepark Barkan.

Ich habe vor zwei Jahren über einen Besuch im Industriepark Barkan geschrieben. Zwar erhielt SodaStream die Aufmerksamkeit der Medien, aber in der Region haben dutzende Firmen ihren Sitz. Diese recycelt Stoff, um Putztücher zu machen, die als Eigenmarken für Walmart, Dollar Stores und auch europäische Kunden neu verpackt werden. Oftertex wurde von polnischen Überlebenden gegründet, die 1950 nach Israel kamen. Die Eigentümer dieser Privatfirma in vierter Generation beschäftigen 120 Menschen. Von den 100 arabischen Arbeitern sind einige in der dritten Generation dort beschäftigt. Israelische Firmen zahlen das Dreifache des PA-Durchschnittslohns, dazu haben sie besser Arbeitsbedingungen und Sozialleistungen.

Tausende arabischer Arbeiter nehmen Schaden, wenn BDS-Boykotte wirksam sind, wenn die Produktion heruntergefahren werden muss oder ein Unternehmen gezwungen ist zu schließen oder umzuziehen.

Zurück auf der Straße fuhren wir an einem Mahnmal für einen der viel zu vielen Israelis vorbei, die von Terroristen an dieser Bushaltestelle ermordet wurden.

Der dritte Halt war in Itamar, an dem ich bei früheren Ausflügen vorbeifuhr, aber nie hineinfuhr. Ich hatte nicht erkannt, wie groß und ausgedehnt der Ort ist.

Ein paar der Häuser in Itamar in der Ferne, wie man sie von der Zimerman-Farm sieht, wo wir die Geschichte der Familie Zimerman und ihren Pionierleistungen in der Bio-Landwirtschaft hörten.

Beim Blick hinaus sieht man, dass nach Itamar hineinzukommen nicht so einfach ist und Planung erfordert. Ich konnte nicht anders, als an die Familie Fogel zu denken, als ich dort stand und hinaussah.

Wir fuhren an israelischen Soldaten vorbei, die zum Schutz in einem Betonunterstand an der Straße standen.

Und diese roten Warnschilder, die den Israelis sagen sich nicht in PA-Territorium zubegeben, wurden an den arabischen Dörfern der Area A aufgestellt.

Es lohnt sich die Aussicht auf dem Weg zum vierten Halt, auf dem Har Bracha, dem gesegneten Berg, zu teilen, auch wenn es ein diesiger Tag war.

Eine Weinprobe mit Mittagessen in Har Bracha demonstierte die Qualität des Weins, der von den Weinbergen kommt, die auf dem einst nutzlosen Land gepflanzt wurde; heute werdendort 50.000 Flaschen pro Jahr produziert.

Mein erster Besuch in Schechem, Nablus, inspirierte mich zu einem Blogeintrag auf Israellycool. Das Josefgrab von dem sicheren Aussichtspunkt auf dem Berg Gerizim zu finden, war diesmal schwieriger.

Der fünfte Halt zeigte, dass das „Flüchtlingslager“, das immer noch dieselbe beengte, armselige Foto-Vorführgelegenheit ist, wie die Gegend drumherum auch gewachsen und sich in alle Richtungen ausgebreitet haben.

Eine Tahini-Fabrik in der Nähe des Aussichtspunkts war der sechste Halt. Der Eigentümer, Josef HaCohen, erzählte seine Geschichte als Geschäftsmann in Samaria. Er ist kein Jude, kein Muslim. Seine Kinder besuchten das Schulsystem unter der PA und Har Bracha Tahini versucht Geschäfte mit Europa zu machen, was für eine Firma in der „Westbank“ nicht einfach ist.

Ein Trip durch den Schomron im Ramadan, wenn die Muslime den ganzen Tag fasten und nach Anbruch der Dunkelheit essen, bedeutet, dass Lokale morgens geschlossen sind, aber am späten Nachmittag Feuer angemacht werden.

An unserem letzen Halt vor der Rückkehr nach Jerusalem, erzählte Michal Eschel von ihrer Forschung zu Eretz Israel. Sie hat Quellen für hunderte Orte mit arabischen Namen gefunden, die auf jüdischen Orten gebaut wurden, wo die hebräischen Quellnamen verwendet und ins Arabische übersetzt wurden.

Nahe des Gebäudes des Schomron-Gemeinderat, in dem Eschel ihre PowerPoint-Präsentation hielt, befindet sich dieser Gedenkplatz.

Nicht weit von Ramallah entfernt wurde unser Bus von der Polizei angehalten. Der Verkehr staute sich in der Gegenrichtung. Wir hatten gehört, dass ein Soldat lebensgefährlich verletzt worden war. Die Polizei überprüfte Autos, suchte nach jemandem. Leider erlag der junge Soldat seiner Kopfwunde.

Das „Verwaltungsschachbrett“ des Schomron ist kompliziert. Sieben Stopps auf einem Tagesausflug sind wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Ein Blogeintrag bietet nur einen kleinen Ausschnitt des Bildes.

Ich wollte mit etwas von der Aussicht mit Blick über Itamar im Schomron aufhören.

Weitere Fotos können Sie ich HIER ansehen.

Haben Sie Interesse das selbst zu sehen? Lassen Sie es mich wissen und sie denen vorstellen, die die Schönheit Israels teilen wollen.“