Amnesty International – Propaganda vs. Wirklichkeit

Amnesty Interational hat einen – natürlich in unseren Qualitätsmedien viel beachteten und übernehmend berichteten – Bericht veröffentlicht, der Israel vorwirft den Palästinensern das Wasser zu stehlen oder abzugraben, es zu verschwenden. Neben den Bloggern und israelischen Medien ist wahrscheinlich Ulrich Sahm der einzige Journalist aus dem deutschsprachigen Raum, der diesen Vorwurf als das entlarvt, was er ist: gelogene Propaganda. Er schrieb per E-Mail:

Amnesty International hat einen großen Report über Wasserknappheit bei den Palästinensern veröffentlicht, wobei allein Israel schuld sei. Manche Angaben stimmen, andere sind plumpe Propaganda.

So wird nicht erwähnt, dass im Westjordanland der Wasserverlust wegen nicht instand gehaltener Wasserleitungen bei 40 (vierzig) Prozent liege, wie mir mal ein Mitarbeiter der GTZ sagte, der als Entwicklungshilfe die Wasser- und Abwassseranlagen in Bethlehem und Salfit renovierte.

So wird da angedeutet, dass die Palästinenser offenbar unter Wassermangel leiden, weil die Siedler Swimmingpools und grüne Gärten besäßen.

Als Illustration habe ich (teilweise erst in den letzten Tagen) einige palästinensische Swimmingpools fotografiert. Diese Bilder sind vielleicht der beste Beweis dafür, dass an dem Report irgendwas faul ist:

Nablus – Der private Swimmingpool des Herrn Masri

Ramallah – Ein Wasserbecken bei Arafats Grab

Ramallah – Empfang der deutschen Repräsentanz am deutschen Nationalfeiertag beim Swimmingpool des Grand Park Luxushotels

Jericho – Swimmingpool und verschwenderische Wasserspiele

Ich könnte auch Bilder von grünen palästinensischen Gärten liefern.

Übrigens: Seinerzeit gab es die gleiche Propagandakampagne über Wasserknappheit im Gazastreifen, ebenfalls vermeintlich wegen der Swimmingpools der Siedler. Seit 2005 sind die Siedler verschwunden.

Haben die Palästinenser dort etwa heute auch nur einen Tropfen mehr Wasser?

Mehr zum Thema:
nach Ritualmord mal wieder Brunnenvergiftung
Amnesty und die Mainstream-Medien als Wasserverschmutzer
Israel protestiert gegen Vorwürfe von Amnesty International
(derselbe Text steht auch bei Israelnetz)
Amnesty: Israel verweigert Palästinensern Wassser (morgenweb gibt auch die israelische Position wieder)
Wasserbehörde gegen Bericht von Amnesty International

Und die Linke Zeitung produziert mangels Englischkenntnissen neue Berge…

Nachtrag: Eine Leserreaktion an das ZDF zur Berichterstattung erreichte German Media Watch per E-Mail:

Sehr geehrte ZDF-Redaktion,

als ich im August 2009 in Jerusalem war, herrschte dort Bewässerungsverbot für alle privaten Grünanlagen. Davon waren alle „jüdischen“ Grasflächen betroffen und sahen entsprechend aus – alles verdorrt, nicht wie die hier gezeigten palästinensischen Gärten der Semiramis! Das möchte ich der Schauerpropagandaabteilung der Amnesty International und den deutschen Medien, die die Meldung über angeblichen Wasserentzug für Palästinenser weiterverbreiten, mitteilen sowie Ulrich Sahms Dokumentation zur Kenntnis weiterreichen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Elvira XXX

Die Reaktion des ZDF:

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To:      XXX
Cc:      XXX
Subject: RE: Amnesty International: Grosse Realitätsprobleme
Sent:    Tue, 27 Oct 2009 18:09:12 +0100
was deleted without being read on Wed, 28 Oct 2009 09:38:39 +0100

(„wurde ohne gelesen zu sein gelöscht“)

2 Gedanken zu “Amnesty International – Propaganda vs. Wirklichkeit

  1. Nur mal ne Frage:
    Sind das nicht nur ausgewählte Beispiele?

    Um es mal zu verdeutlichen:
    Wenn es den Menschen im Land „A“ so schlecht geht, das sie Hunger leiden…
    Einigen Pivilegierten geht es aber sogut, das sie jeden Tag Lebensmittel für 30.000 Euro an ihre Schweine verfüttern…
    Ist das hervorheben der Privilegierten, um zu zeigen dem Volke geht es gut, nicht etwas zu weit hervorgeholt, bzw. übertrieben?

    Ich muß dazu sagen, dass ich nicht weiß, ob die Israelis den Palestinernsern das Wasser abgraben, wegsaufen oder ob es von AI und den Palästinensern übertrieben ist, darum bitte ich um eine ehrliche und sachliche Antwort.
    Danke im vorraus.

    • Es geht um Grundsätzliches (abgesehen davon, dass die Privilegierten nicht nur ganz wenige sind, sondern ganze Clans): Diejenigen, die am lauteste brüllen, ihnen würde das Wasser gestohlen, sind die, die diese Häuser haben, die diese Schwimmbäder verantworten und die öffentlichen Wasserspiele veranlassten.
      Daneben haben sie keine Brunnen gebohrt/gebaut und nicht für die Wiederverwertung der Abwässer gesorgt.
      Israel hat sich 1993 verpflichtet Wasser zu liefern. Es übererfüllt diese Vereinbarung, obwohl die pal. Araber Israel weiterhin vernichten wollen, also Todfeind ist.
      Ein Großteil des Wassers kommt nicht bei den Leuten an, weil
      a) die Infrastruktur dafür nicht existiert und
      b) 40% des von Israel gelieferten Wassers wegen undichter Leitungen verloren geht.
      Warum sind die Leitungen immer noch nicht repariert?
      Warum sind die neuen Leitungen nicht gebaut?

      Wenn die pal. Araber genug Wasser haben, um (öffentliche und private) Grünanlagen so zu bewässern, dass sie besser aussehen als die israelischen (was Sahm ja mit Fotos bestätigen kann), dann ist das mit dem Wasserproblem nicht Israels Schuld.

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