Foto der Woche – ein Ort gelebten Antisemitismus

Bundestag

Es gibt im Bundestag ein Programm „Internationale Parlamentsstipendium“ (IPS), mit dem junge Hochschulabsolventen aus 41 Staaten jeweils 5 Monate lang in einem Abgeordnetenbüro arbeiten und Erfahrungen in parlamentarischer Arbeit sammeln können. Dieses Jahr wurden die Teilnehmer erstmals entsprechend ihrer Herkunftsregionen zusammengefasst. Damit landeten die israelischen Teilnehmer bei den zentralen Veranstaltungen in einer Gruppe mit Libanesen und Palästinensern. Die waren alles andere als erfreut. Sie lehnten es ab, neben Israelis auf einer Bühne zu erscheinen. Das änderte sich auch nicht, als beschlossen wurde, dass die Vertreter dieser drei Staaten von solchen aus sieben weiteren Nationen begleitet würden. Die Boykotteure verlangten, dass die Israelis zuerst ein Dokument unterzeichnen, mit dem die „Illegalität“ der Besatzung, angebliche Kriegsverbrechen an Palästinensern und weiteres anerkannt wird.

Die IPS-Führung drohte anfangs damit, die Araber würden aus dem Programm geworfen, knickten dann aber ein, so dass die Araber mit anderen Arabern zusammen gingen, die Israelis isoliert und allein auftreten mussten.

Einer der israelischen Delegierten äußerte gegenüber dem Fernsehsender Kanal 10, dass er sich im Namen seiner Großeltern schämte, die den Holocaust überlebten und sie nur geblieben seien, weil bestimmte Parlamentsmitglieder ihren Ekel angesichts dieser Entscheidung ausgedrückt hätten.

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Gerd Buurmann hat sich sehr treffend dazu geäußert.

8 Gedanken zu “Foto der Woche – ein Ort gelebten Antisemitismus

  1. Wie hirntot muss man denn sein, um Israelis mit Libanesen und anderen Arabern in eine Gruppe zu stecken.
    Das wirft ja ein bezeichnendes Licht auf die Mitarbeiter dieses Parlamentes!
    Au weiha

  2. Gelebter Antisemitismus führt zum Tod des Antisemiten, der begreift es nur nicht.
    Antisemitimus ist wie Aussatz auf der Haut. Er kann nicht versteckt werden. Er muss sichtbar werden um den Befallenen vor Augen zu führen wie krank sie eigentlich schon sind. Aber da so viele davon befallen sind gilt dieser Aussatz schon als normal. Wer den Ausschlag nicht hat ist verdächtig und muss auch angesteckt werden. Wer sich nicht anstecken lässt wird Fundamentalist genannt. Aber es ist dennoch höchst erstrebenswert, lieber als Fundamentalist mit heiler Haut ein bisschen verfolgt zu werden als der allgemeinen Volkskrankheit des Antisemitismus zu verfallen. Auf die Dauer gesehen wird erkannt werden müssen, dass Antisemitimus kollektivem Selbstmord gleichkommt, ohne Wiederkehr. Es ist daher empfehlenswert, sich weiterhin dem Kollektivrausch des Judenhasses zu enthalten und in aller Nüchternheit eine Lebenshaltung wahren Friedens zu bewahren. Die Antikörper die wir bei einer solchen Lebensführung in uns entwickeln, machen uns immun gegen jeglichen Hass. Diese Immunität steckt andere mit Gesundheit an, und wird in der Lage sein, solche die dem Teufelskreis des Hasses entkommen wollen, aus dem Sog des tödlichen Rausches zu entreißen. Ein solcher Heilungsprozess setzt voraus, dass der Kranke ernsthaftlich gesund werden will und daher eine Haltung an den Tag legt, die dies durch anhaltende Enthaltsamkeit gegenüber einer Rückfälligkeit ins alte Verhaltensmuster deutlich beweist. Hier ist echte Autorität gefragt, die sich nicht scheut Aussatz Aussatz zu nennen. Der geistige Aussatz kann nur durch Wahrheit überwunden werden. Darum darf sie niemals geopfert werden. Koste es was es wolle. Die Hoffnung lebt allein aus ihr. Wird die Wahrheit geopfert, stirbt auch sie. Nähren wir die Zweifel, stärken wir die Zweifler. Ernähren wir die Wahrheit, stärken wir die Hoffnung. Wahrheitssucher zu stärken ist unsere Zukunftsaufgabe. Entrüstung über den Antisemitismus genügt schon lange nicht mehr. Wir brauchen eine Zurüstung zur Wahrheit. Nur sie macht immun. Wir haben die Wahl zwischen Leben und Tod. Jeder entscheidet durch seine Haltung selbst für sich. Wir sollten nicht andere für uns entscheiden lassen. Wir haben seit dem Holocaust keine Ausrede mehr, wir hätten dies nicht gewusst. Spätestens jetzt wissen wir es. Wacht auf, bevor es für immer zu spät ist.
    Gelebter Friede führt zum Leben. Wir bewähren uns inmitten der Streithammel. Es bleibt uns gar nichts anderes übrig.

  3. Dass man israelische Teilnehmer in einer Gruppe mit Palästinensern kombiniert, ist entweder reine Instinktlosigkeit oder eine offene Diskriminierung der Israelis, denn man konnte davon ausgehen dass dies zu Konflikten führt und am Ende eine Gruppierung alleine da steht. Die Juden natürlich.
    Peinlich peinlich.

    Da fehlen einem fast die Worte. Ich schäme mich für diese Vollpfosten, dass sie mit Gästen aus Israel so mies umgehen. Absolut überflüssige Konflikteinlage, kann man nur sagen – ein Armutszeugnis für unser Parlament. 😦

    • Es ist besser, wenn wir wissen wo wir dran sind. Bisher konnten sie den Anschein wahren es sei alles gut.
      Nun fällt die Entscheidung leichter, sich nicht länger auf den starken Staat zu stützen, sondern den Weg unter Umständen auch ohne seinen Applaus zu gehen. Es haben die Recht, die sagen, dass die Schwäche der Demokratie darin besteht, dass sie das Böse duldet. Diese Art von Demokratie hofft darauf, dass sich alle seufzend still dem unentrinnbaren Schicksal des nichts tun könnens ergeben. Dass dem nicht so ist muss dem Staat klar gemacht werden, denn auch er ist einer noch höheren Macht unterworfen. Tut er das nicht, ist er verloren. Nicht Mehrzahl gilt dort, sondern Wahrheit. Wer das nicht wagt kann nicht gewinnen.
      Wer wagt gewinnt.
      Demokratie wird zum Despoten wenn sie das Böse gewähren lässt und das Frieden nennt. Diese Lüge wurde langsam herangezüchtet um den Menschen ganz sanft an die Lüge zu gewöhnen, und sie sich mit Wahrheit geschminkt, Toleranz nennen darf. Diese Gehirnwäsche hat voll funktioniert wie man sieht.
      Jetzt kommt das böse Erwachen.
      Mein Dank an alle die schon vor mir begriffen haben, das das ganze ein Ettikettenschwindel ist, wenn die Packung nicht das enthält was draufgeschrieben ist. Ich habe dazu etwas länger gebraucht, denn Hand auf ’s Herz: Wie gern glauben wir der Lüge solange sie so rosa scheint?
      Man will es nicht glauben, aber irgendwann muss man es einsehen, dass, wenn das Kartenhaus zusammenfällt, es dazu noch auf Sand gebaut war. Schämen reicht nicht. Man muss sich davon abgrenzen. Das kostet einen Preis.
      Nochmals Dank an die Wachmacher……die mit Sicherheit schon viele Schläge einstecken mussten. Es lohnt sich aber. Man kann wieder in den Spiegel schauen.

  4. […] Israelis werden im Bundestag boykottiert: Es gibt im Bundestag ein Programm „Internationale Parlamentsstipendium“ (IPS), mit dem junge Hochschulabsolventen aus 41 Staaten jeweils 5 Monate lang in einem Abgeordnetenbüro arbeiten und Erfahrungen in parlamentarischer Arbeit sammeln können. Dieses Jahr wurden die Teilnehmer erstmals entsprechend ihrer Herkunftsregionen zusammengefasst. Damit landeten die israelischen Teilnehmer bei den zentralen Veranstaltungen in einer Gruppe mit Libanesen und Palästinensern. Die waren alles andere als erfreut. Sie lehnten es ab, neben Israelis auf einer Bühne zu erscheinen. Das änderte sich auch nicht, als beschlossen wurde, dass die Vertreter dieser drei Staaten von solchen aus sieben weiteren Nationen begleitet würden. Die Boykotteure verlangten, dass die Israelis zuerst ein Dokument unterzeichnen, mit dem die „Illegalität“ der Besatzung, angebliche Kriegsverbrechen an Palästinensern und weiteres anerkannt wird. Die IPS-Führung drohte anfangs damit, die Araber würden aus dem Programm geworfen, knickten dann aber ein, so dass die Araber mit anderen Arabern zusammen gingen, die Israelis isoliert und allein auftreten mussten. […]

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