Zionismus erklärt: Von seinem biblischen Ursprung bis zur Wiedergeburt des Staats Israel

Israel begeht 76 Jahre seit seiner Wiedergeburt als Nation

Benjamin Weinthal, Fox News, 14. Mai 2024

76 Jahre, nachdem der erste Premierminister des Landes, David Ben-Gurion, 1948 die moderne Gründung Israels ausrief, begehen die Israelis die Wiedergeburt ihres Landes; derweil streben Gegner des jüdischen Staats (Antizionisten) seine Vernichtung an.

Fanatische israelfeindliche Aktivisten und Antisemiten, insbesondere an amerikanischen Universitäten, haben eine Kampagne begonnen den Juden ihre nationale Heimat zu nehmen, den Staat Israel, die einzige Demokratie des Nahen Ostens, zu einem Paria-Staat zu machen; dabei verwenden sie in ihren Sprechchören und auf ihren Bannern oft antizionistische Sprachbilder.

Für viele, die die aktuellen Proteste gegen Israel beobachten, könnte der Zionismus einen negativen Beiklang haben, aber sowohl biblisch als auch politisch sagen manche, das sei eine Philosophie des Handelns. Theodor Herzl, der Gründer des modernen Zionismus, schrieb bekanntlich vor mehr als 100 Jahren über die Gründung eines neuen jüdischen Staats: „Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen.“

Fox News Digital sprach mit Experten über die Mischung aus Bibelabschnitten und moderner Philosophie – Zionismus – der die religiöse und intellektuelle Grundlage für die Wiedergründung Israels legte.

Der israelische Premierminister David Ben-Gurion verliest am 14. Mai 1948 in Tel Aviv die jüdische „Unabhängigkeitserklärung“ (Foto: Getty Images)

Herzl, ein österreichisch-ungarisch jüdischer Journalist, schrieb über den ersten Zionistischen Kongress in der Schweiz 1897: „In Basel habe ich den Judenstaat gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universales Gelächter antworten. Vielleicht in fünf Jahren, jedenfalls in fünfzig wird es jeder einsehen.“

Herzls vorausahnende Vision zum jüdischen Staat wurde zur konkreten Wirklichkeit.

Kampfjets fliegen am 26. April 2023 zu Israels Unabhängigkeitstag über Tel Aviv (Foto: Chen Junqing/Xinhua via Getty Images)

Biblische Ursprünge

Ze’ev Orenstein, der Direktor für Internationale Beziehungen der Stiftung Davidstadt in Jerusalem erklärte die spirituelle und religiöse Bedeutung: „Der Zionismus repräsentiert nicht nur die Rückkehr des jüdischen Volks als Souverän seines angestammten Heimatlandes – des Landes Israel – wo wir eine durchgehende Präsenz haben, die von heute rund 3.500 Jahre in die Zeit des biblischen Josua zurückreicht.“

Die große Staatsfeier zu Israels Unabhängigkeitstag findet am Herzlberg in Jerusalem statt (Foto: Yoav Dudkevitch/TPS-IL)

„Ein Land, in dem das jüdische Volk denselben Gott anbetet, denselben Glauben lebt, dieselben Hügel und Täler entlang geht, dieselbe Sprache spricht und dieselben Traditionen und Feste feiert wie unsere Vorfahren es vor Jahrtausenden machten“, sagte er.

Orenstein zitierte die Bibelverse Amos 9,14-15, die die Gründung des jüdischen Staats im Heiligen Land begründen: „Und das Geschick meines Volks Israel werde ich wenden: „Denn ich will die Gefangenschaft meines Volks Israel wenden, dass sie die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen sollen, dass sie Weinberge pflanzen und Wein davon trinken, Gärten anlegen und Früchte daraus essen. Denn ich will sie in ihr Land pflanzen, dass sie nicht mehr aus ihrem Land ausgerottet werden, das ich ihnen gegeben habe, spricht der HERR, dein Gott.“

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu deutet auf ein Porträt von Theodor Herzl, den Gründer des Zionismus, als er in Jerusalem an einem der wöchentlichen Kabinettstreffen teilnimmt, Jerusalem, 2. Juni 2019. (Foto: RONEN ZVULUN/POOL/AFP via Getty Images)

Orenstein vermerkte, dass der Übergang von der Bibel zur modernen Festigung Israels als Staat „auch die Rückkehr des jüdischen Volks dahin repräsentiert, Herr des eigenen Schicksals zu sein – voll verantwortlich als Souverän im eigenen Heimatland – das danach strebt eine Gesellschaft aufzubauen, die als Quelle des Lichts, der Inspiration und des Segens dient – nicht nur für Israel und das jüdische Volk, sondern für alle Völker der Region und der gesamten Welt.“

Der Schriftsteller und Staatsmann Theodor Herzl (1860 – 1940) ist der Gründer des nationalen Zionismus und der World Zionist Organization. (Foto: Jewish Chronicle/Heritage Images/Getty Images)

Er fügte an: „Die Rückkehr des jüdischen Volks als Souverän nach Israel nach 2.000 Jahren Exil dient für Einzelne wie Nationen als ewige Erinnerung, dass das, was war, nicht sein muss. Trotz scheinbar unüberwindbaren Widrigkeiten und mit gleichen Maßnahmen unerschütterlicher Entschlossenheit und unzerbrechlichen Glaubens wird am Ende das Gute triumphieren.“

Antizionisten verteufeln weiter sowohl Herzls Gründerphilosophie des modernen jüdischen Staats – den Zionismus – als auch die biblische Grundlage des Staates Israel. Die UNO spielte ebenfalls eine Schlüsselrolle beim Schüren von Antisemitismus und israelfeindlichem Hass, argumentieren ihre Kritiker.

1975 verabschiedete eine Mehrheit der UNO-Mitgliedsstaaten, angeführt von den Sowjets und arabischen Diktatoren, eine Resolution, die Zionismus mit Rassismus gleichsetzte. Nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Sowjetunion und ihrer Verbündeten in Osteuropa hoben die Mitgliedsstaaten die antisemitische Resolution 1991 wieder auf.

Zunehmender Antisemitismus

Eugene Kontorovich, ein israelischer Jura-Wissenschaftler, sagte gegenüber Fox News Digital: „ „Gegnerschaft zum Zionismus bedeutet, dass Juden, die nationale Unabhängigkeit erreicht haben, nicht berechtigt sind sie zu behalten. Es gibt weltweit keine vergleichbare Gegnerschaft zur Eigenstaatlichkeit eines anderen Volks, was es schwer macht ‚Antizionismus‘ vom Jahrtausende alten Antisemitismus zu trennen, dem Juden sich gegenüber sahen, bevor sie einen Staat hatten. Tatsächlich ist ‚Antizionismus‘, da die Mehrheit der Juden der Welt in Israel lebt und fast der gesamte Rest eine starke Verbindung zu ihm hat, eine transparente Umbenennung des Antisemitismus.“

„Tod dem Zionismus“-Graffiti an der Powell Library der University of California, Los Angeles, wo israelfeindliche Agitatoren am 29. April 2024 ein Zeltlager errichteten (Foto: Brian van der Brug/Los Angeles Times via Getty Images)

Kontorovich merkte an: „Der Zionismus ist die Unabhängigkeitsbewegung des jüdischen Volks. 2.000 grausame Jahre lang hatte das jüdische Volk kein Zuhause und war der Gnade der Nationen und Imperien ausgeliefert, in denen sie sich wiederfanden – überall als Minderheit.“

Er fügte hinzu: „Den Zionismus zu unterstützen bedeutet, genauso, wie die Iren Irland haben, die Ukrainer die Ukraine haben und die Japaner Japan haben, sollten die Juden einen unabhängigen Staat in ihrem angestammten Heimatland haben. Viele ethnische Gruppen sind in zahlreichen Staaten Mehrheiten, wie Araber, die mehr als 20 Länder haben, die sich als arabisch identifizieren. Der  Zionismus besteht nicht darauf, dass Juden zwei Staaten haben – sagen wir, einen für aschkenasische Juden und einen für Sephardim. Nur einen.“

Aschkenasische Juden haben ihre modernen Wurzeln in Ost- und Zentraleuropa, während sephardische Juden ihre Ursprünge in Portugal und Spanien haben und später nach Nordafrika und in die Türkei flohen.

Eine israelische Flagge über Jerusalem mit dem Tempelberg und dem Felsendom im Hintergrund, 30. Juli 2020 (Foto: Ahmad Gharabli/AFP via Getty Images)

Für viele Juden wird fängt auch der berühmte Psalm 126 die Sehnsucht nach einer Rückkehr in ihr biblisches Heimatland ein:

„Ein Wallfahrtslied. Als der HERR Zions Geschick wandte, waren wir wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sprach man unter den Nationen: Der HERR hat Großes an ihnen getan. Großes hat der HERR an uns getan, wir waren voll Freude.“

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