Deutschem Antisemitismus-Beauftragten wird „Judenhass“ vorgeworfen

Michael Blume, Baden-Württembergs Beauftragter für die Bekämpfung von Antisemitismus, beschuldigte den „Vater der Israelischen Verteidigungskräfte“ ein „Mörder“ zu sein.

Benjamin Weinthal, The Jewish Chronicle, 22. September 2022

Michael Blume

Ein deutscher Beamter, der ernannt wurde, um gegen Antisemitismus vorzugehen, wird selbst des „Judenhasses“ beschuldigt, nachdem er den „Vater der Israelischen Verteidigungskräfte“ beschuldigte ein „Mörder“ zu sein.

Michael Blume, der mit der Beauftragte für die Bekämpfung von Antisemitismus in Baden-Württemberg, bezeichnete Generalmajor Orde Wingate ein „Kriegsverbrecher“ und „britischen Mörder“.

Der Zionist Wingate wird in Israel verehrt, wo man ihn als Vater der IDF betrachtet. Straßen und Plätze sind nach ihm benannt, außerdem das nationale Zentrum für körperliche Bildung und Sport, das Wingate Institute.

Held: Generalmajor Orde Wingate, der „Vater der IDF“, wurde von Blume als „Kriegsverbrecher“ tituliert.

Nach Blumes Kommentaren, die zuerst auf seinem Twitter-Account auftauchten, haben etliche führende Militär-, Diplomatie- und Geheimdienstexperten in Großbritannien, den USA und Israel die Regierung Baden-Württembergs gedrängt ihn zu entlassen.

Der britische Oberst a.D. Richard Kemp, der die Truppen in Afghanistan kommandierte, sagte:

„Wingate war ein hochdekorierter britischer Offizier, der im Zweiten Weltkrieg im Kampf für sein Land getötet wurde und in den 1930-er Jahren mutig Juden in Palästina gegen mörderische arabische Banden verteidigte.

Er war ein engagierter Zionist, in Israel als Held und Freund verehrt.

Das reicht, damit die zu Hass aufstacheln, die Israel und den Zionismus ablehnen. Von allen Ländern der Welt hat ausgerechnet Deutschland eine Verantwortung Judenhass an allen Ecken zu bekämpfen und dass einer ihrer öffentlichen Beamten – ob er nun ein Antisemitismus-Beauftragter ist oder nicht – diese Abartigkeit unterstützt, ist eine Sache nationaler Schande. Herr Blume beschämt Deutschland und sollte zurücktreten oder entlassen werden.“

Brigadegeneral Amir Avivi, Gründer und CEO des Israel Defense and Security Forum (IDSF) sagte:

„Der erstorbene Orde Wingate war ein Wegbereiter und revolutionärer Militärkommandeur, dessen wagemutige Angriffe und Taktiken immer noch an Militärschulen in aller Welt studiert werden.

Wingate kämpfte auf mindestens drei Kontinenten tapfer gegen Unterdrücker und wird im israelischen Gedächtnis auf ewig als Held verehrt werden.“

Und der ehemalige israelische Botschafter in den USA, Michael Oren, selbst ein ehemaliger Fallschirmjäger, der 1982 im Ersten Libanon-Krieg kämpfte, sagte, Blume „sollte zurücktreten“, weil er den britischen General verunglimpfte.

Richard Grenell, ehemaliger geschäftsführender Direktor der nationalen Nachrichtendienste der Administration Trump, forderte Blume ebenfalls auf zu kündigen. „Blume schürt Antisemitismus statt die Menschen zu einen. Er sollte entweder zurücktreten oder gezwungen werden zu kündigen.“

Grenell diente als Botschafter in Deutschland und gehört dem Holocaust Memorial Council in Washington an.

Das Simon Wiesenthal Center stuft Blumes Äußerungen als siebtschlimmsten Ausbruch von Antisemitismus des Jahres 2021 ein. 2019 likte er einen Facebook-Post, der Israelis mit Nazis gleichsetzte, was dafür sorgte, dass der Top-Nazijäger des Wiesenthal Center, Efraim Zuroff, ihn drängte abzutreten.

Der stellvertretende Dekan des Wiesenthal Center, Rabbi Abraham Cooper, sagte: „Leute, die Zionisten und Zionismus hassen, wollen die Geschichte unseres Volks verleumden und dämonisieren. Kann irgendjemand immer noch Blumes Antisemitismus infrage stellen? Die deutschen Behörden können bestimmt jemand finden, der Antisemitismus-Beauftragter ist und bereit ist Judenhass zu bekämpfen, statt dazu beizutragen.“

Und Dan Pollak, Direktor für Regierungsbeziehungen der Zionist Organization of America, sagte:

„Diese Zitate von Michael Blume sind inakzeptabel und zusammen mit seinen anderen antisemitischen Taten erfordern sie eindeutig, dass das Bundesland Baden-Württemberg ihn von seinem Posten als Antisemitismus-Beauftragter entfernt.

Die ZOA setzt sich gegen Judenhass aller Art ein, aber es ist besonders inakzeptabel, wenn er von einem Regierungsbeamten kommt, dessen Job es ist Antisemitismus zu bekämpfen.“

Pollak, ein früherer U-Boot-Offizier der US Navy, fügte an: „Wie so viele Antizionisten kann Michael Blume seine eigentliche Agenda des Judenhasses nicht verbergen. Er sollte zurücktreten oder sofort entlassen werden.“

Israels erster Premierminister, der verstorbene David Ben-Gurion glaubte, Wingate hätte der erste Generalstabschef der IDF werden können, wäre er nicht im Zweiten Weltkrieg getötet worden und Sir Winston Churchill sagte über ihn: „Ich hatte ihn als einen genialen Mann erkannt und ich hoffte, er könnte ein Mann des Schicksals werden.“

Und der verstorbene IDF-Generalstabschef und Verteidigungsminister Mosche Dayan sagte über Wingate: „Er lehrte uns alles, was wir wissen.“

Wingate, ein Offizier, der von den Traditionen des christlichen Zionismus durchdrungen war, diente von 1936 bi s1939 im Mandat Palästina. Er schuf und kommandierte die Nachtsondereinsatzgruppen – bewaffnete Gruppen britischer und Haganah-Freiwilliger – um arabische Saboteure und Terroristen zu bekämpfen. Er ist auf dem US-Militärfriedhof in Arlington (Virginia) beerdigt.

Ein Gedanke zu “Deutschem Antisemitismus-Beauftragten wird „Judenhass“ vorgeworfen

  1. Blume ist eine durch und durch ärmliche und erbärmlich Gestalt. Dasselbe gilt genauso für die, die ihn – feige, da anonym – in seiner Funktion installiert haben.

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