Wenn Terroristen dich unterstützen, dann stehst du auf der falschen Seiten der Geschichte

Die Parallele zwischen den Studenten, die in Unterstützung der iranischen Revolution protestierten und denen, die in diesen Solidaritäts-Zeltlagern an den Universitäten protestieren, ist unheimlich.

Zina Rakhamilova, Israel HaYom, 5. Mai 2024

Jeder sieht das Chaos, das sich an amerikanischen Universitäten einstellt, wo Pro-Hamas-Mobs illegale „Zeltlager“ aufgebaut und „befreite Zonen“ eingerichtet haben; zu den meisten davon haben sogar gewalttätige Krawalle gehört, Sprechchöre, die die Eliminierung Israel und eine „Intifada“ gegen das jüdische Volk fordern.

Die Zeltlager-Protestler an der Columbia University brachen in die Hamilton Hall ein, zerschlugen Türen und Fenster und verbarrikadierten Türen. Die Columbia hat die Polizei von New York City (NYPD) gebeten einzugreifen und die Campus zurückzuholen. An der University of California, Los Angeles (UCLA) erlaubte die Universitätsverwaltung den Protestlern geradeheraus die Bücherei zu blockieren und jüdische Studenten von Betreten abzuhalten. Das aufgezeichnete Gespräch der Mutter eines jüdischen Studenten und eines Beschäftigten der UCLA verriet, dass die Mitarbeiter die Kontrolle über die Lage komplett verloren haben, als der UCLA-Angestellte fragte: „Gibt es einen anderen Eingang, den Ihr Sohn benutzen kann?“

Die Anarchie an diesen Universitäten ist in der Tat beängstigend, doch viele Journalisten, Aktivisten, Studenten und Social Media-Profis drehen das Narrativ vollständig. So schrieb Debbie Lechtman, eine jüdische Wissenschaftlerin und Historikern: „Sie verkaufen die Lüge, studentische Protestler würden immer auf der richtigen Seite der Geschichte enden.“ Beispiele beziehen sich auf Gelegenheiten, wo Studenten gegen Rassen- oder Geschlechter-Ungerechtigkeit, gegen Klimawandel und fehlender Gleichberechtigung protestieren.

Studenten haben zwar die Bewegungen für dringend nötige soziale Veränderung wie Apartheid in Südafrika und die Sit-ins in Greensboro angeführt, aber die Idee, dass Studenten immer auf der richtigen Seite der Geschichte standen, ist falsch. Wir brauchen nicht weiter zurückzuschauen als in die jüngere Geschichte, um Augenblicke zu finden, bei denen einige amerikanische Universitäten völlig falsch lagen. Es gab z.B. in den 1930-er Jahren Vorfälle, bei denen es an amerikanischen Universitäten Studentenorganisationen mit Sympathien für faschistische Ideologien gab, darunter für Nazi-Deutschland. Die University of Chicago war eine dieser Universitäten, die 1939 einen Pro-Nazi-Protest hielt, genauso 1941 die University of Minnesota. Viele dieser Protestierenden waren Teil der amerikanischen Isolationsbewegung, die sich als „anti-Krieg“ beschrieb und die amerikanische Intervention im Zweiten Weltkrieg nicht unterstützte, obwohl sie wusste, was mit europäischen Juden gemacht wurde.

Proteste an amerikanischen Universitäten fanden auch zugunsten der Rassentrennung statt, insbesondere während der Bürgerrechtsbewegung Mitte des 20. Jahrhunderts. Diese Proteste fanden oft in Reaktion auf Bemühungen nach dem bahnbrechenden Urteil des Supreme Corts im Fall Brown gegen das Board of Education 1954 statt, um die Rassentrennung an Schulen und Universitäten aufzuheben. Ein denkwürdiges Beispiel gab es 1962 an der University of Mississippi (Ole Miss). Als James Meredith, ein schwarzer Student, versuchte sich an der Ole Miss einzuschreiben, löste das gewalttätige Proteste und Krawalle auf dem Campus aus, wobei einige Studenten und Agitatoren von außen wegen seiner Rasse vehement gegen seine Zulassung waren.

Ein weiteres Beispiel, das demonstriert, dass Studenten sich auf der falschen Seite der Geschichte befanden und echten Schaden anrichteten, gab es im Iran. Die linken iranischen Studenten spielten bei der iranischen Revolution 1979 eine bedeutende Rolle, die den Sturz der Monarchie und die Gründung der Islamischen Republik Iran unter Ayatollah Ruhollah Khomeinis Führung zur Folge hatte. Das Handeln der Studenten und die Rufe nach Veränderung halfen die Umstände zu schaffen, die Khomeinis Aufstieg zur Macht schufen. Es waren iranische Studenten, die die amerikanische Botschaft verbarrikadierten, in der 53 amerikanische Diplomaten und Bürger von einer Gruppe militarisierter iranischer Studenten festgehalten wurden. Viele Jahre später sollten die Studenten ihr Tun bereuen.

Mit seiner Vision einer islamischen Regierung war Ayatollah Khomeini in der Lage sich den revolutionären Eifer zunutze zu machen. Schlussendlich begannen Khomeini und seine Anhänger ihre politischen Rivalen zur Seite zu drängen und zu unterdrücken, darunter die linken und säkularen Gruppen, um im Iran eine islamische Theokratie einzurichten. Trotz ihrer anfänglichen Beiträge zur Revolution wurden später viele linke Aktivisten und Intellektuelle vom neuen Regime ins Abseits gedrängt, verfolgt oder ins Exil gezwungen. Studenten und Akademiker die sich nicht der Ideologie des Regimes anschlossen, wurden gefoltert und hingerichtet.

Die Parallele zwischen den Studenten, die in Unterstützung der iranischen Revolution protestierten und denen, die in diesen Solidaritäts-Zeltlagern protestieren, ist unheimlich. Was uns allen Sorge bereiten sollte: Ayatollah Khamenei selbst pries diese amerikanischen College-Studenten, ebenso die Houthis. Wenn Terrororganisationen und der Ayatollah deine Sache unterstützen, dann befindest du dich auf der falschen Seite der Geschichte.

Studenten an Universitäten haben keine reine Geschichte und ihre Bewegungen sind nicht immer im gerecht. Wir sollten diese gewalttätigen Proteste nicht als heldenhaften Aktivismus betrachten oder Opposition zu Studentenbewegungen als Parteinahme für die herrschende Klasse. Die in diesen Zeltlagern protestierenden Studenten stehen nicht für Gerechtigkeit; sie sind Campus-Mobber, die auf der Seite der Hamas und der Islamischen Republik Iran stehen.

Deutsche Universitäten in gewalttätige Antisemitismus-Streitigkeiten verwickelt

Ein gewalttätiger Angriff und umstrittene Vorträge verstärken die für jüdische Studenten an Universitäten überall in Deutschland angespannte Atmosphäre

Benjamin Weinthal, i24Newsk 15. Februar 2024

Demonstranten mit Plakaten und Flaggen bei einer pro-palästinensischen Kundgebung in Berlin (Foto: AP Photo/Markus Schreiber)

Viele der Top-Universitäten Deutschlands werden von Ausbrüchen ungezügelten Antisemitismus erschüttert. Als wäre das nicht beunruhigend genug, sorgt die lasche Reaktion der Obrigkeit zu Aufruhr bei der Gemeinschaft der Juden und Auslands-Israelis.

Der deutlichste Fall ereignete sich Anfang Februar und betrifft einen deutsch-arabischen Studenten, der den Enkel eines Opfers des Massakers bei den Olympischen Spielen von 1972 angriff.

Lahav Shapira, Student an der Freien Universität (FU) Berlin, berichtet, dass er half auf dem Campus der Universität ein Poster mit den Gesichtern der israelischen Geiseln aufzuhängen. Das veranlasste später eine Auseinandersetzung mit einem anderen Studenten, der Shapira in einer Bar erkannte und gewalttätig angriff. Die Prügel sorgte dafür, dass Shapira mit gebrochener Nase und Knochenschäden unter seinem Auge ins Krankenhaus gebracht wurde und operiert werden musste.

Shapira ist der Enkel des Leichtathletik-Trainers Amitzur Shapira, der von palästinensischen Terroristen bei dem berüchtigten Überfall auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen in München exekutiert wurde.

Die Reaktion der Berliner Bildungssenatorin Ina Czyborra von der SPD setzte dem ganzen noch die Krone auf. Sie sagte: als Antwort auf die Frage, welchen Folgen das für den angreifenden Studenten haben könnte: „Exmatrikulation aufgrund politischer Meinungen lehne ich … ab.“ Politiker und ein Beamter, die mit der Bekämpfung von Antisemitismus beauftragt sind, haben Czyborra inzwischen zum Rücktritt aufgefordert.

Zunehmender Druck auf FU-Präsident Gunter Ziegler führte dazu, dass er den deutsch-arabischen Studenten für drei Monate den Zutritt zur Universität verbot.[*] Ziegler selbst ist dafür in die Schusslinie geraten, dass er die pro-palästinensischen Demonstrationen auf dem Campus mit den Bemühungen jüdischer Studenten gleichsetzte, die Aufmerksamkeit auf das Hamas-Massaker vom 7. Oktober an 1.200 Menschen zu lenken. Ziegler hat gesagt: „Beide Seiten müssen Abstand von Provokationen nehmen.“

Israels Sonderbeauftragte zur Bekämpfung von Antisemitismus Michal Cotler-Wunsh, postete auf X zum Angriff auf Shapira: „Antizionismus/Verweigerung der Existenz des [israelischen] Juden unter den Nationen = 2024 Mainstream-Variante des Antisemitismus. Auch in Berlin.“

Der starke Anstieg des Antisemitismus an deutschen Universitäten ist auch durch viele deutsche Studenten angetrieben worden, die die nationalsozialistischen Verbrechen ihrer Vorgänger übertünchen wollen. Deutsch Studenten haben „Free Palestine from German guilt“ [Befreit Palästina von deutschen Schuldgefühlen] skandiert, eine Bezugnahme auf den Holocaust.

Letzte Woche störte eine Gruppe von 20 Pro-Hamas-Studenten einen Vortrag von Daphne Barak-Erez, Richterin an Israels Obersten Gerichtshof, an der Humboldt-Universität Berlin. Barak-Erez‘ Rede wurde später in einen kleineren Raum verlegt.

Die deutsche Organisation „democ e.V.“, die antidemokratische Bewegungen beobachtet, postete auf X ein Video, das zeigt, wie die Pro-Hamas-Demonstranten Barak-Erez‘ Vortrag torpedierten und „Beendet den Völkermord“ skandierten, als sie aus dem Saal begleitet wurden.

Im Januar hielt der umstrittene deutsche Beamte Michael Blume, der mit der Bekämpfung von Antisemitismus in Baden-Württemberg beauftragt ist, eine gewundene, laut Vorwürfen antisemitische Rede an der Universität Tübingen, die in diesem Bundesland liegt.

In seinem Vortrag mit dem Titel „Antisemitismus in unserer Gesellschaft“ [Blume selbst überschrieb ihn mit „Die Nacht der fossilin Reaktanz – Warum wir große Teile der Menschheit an den Dualismus verlieren – d.Übers.] erklärte Blume: „Benjamin Netanyahu genehmigte Geldflüsse aus Qatar an die Hamas nach Gaza. Seine Regierungskoalition mit Rechtsextremen und Ultraorthodoxen spaltete die israelische Gesellschaft mit der versuchten Abschaffung der Gewaltenteilung und verlegte die israelische Armee zu den Siedlern ins Westjordanland, statt den eigenen Süden zu schützen“

In seinem höchst bizarren Vorwurf sagte Blume, angeblich verhindere Israel den Kampf gegen Antisemitismus, weil der jüdische Staat gegen „erneuerbare Energien“ sei. Er fügte hinzu: „Die europäische und US-amerikanische Rechte hat ganz ebenso wie israelische Regierungen den Ausbau Erneuerbarer Energien blockiert und damit die fossile Finanzierung von Regimen wie Russland, Iran, Katar und ihren Ablegern Hamas, Huthis und Hisbollah zugelassen, ja gefördert.“

Der höchst populäre deutsch-jüdische Bestseller-Autor und Die Welt-Journalist Henryk Broder schoss auf der Internetseite Die Achse des Guten zurück, Blume „nutzt seine Position, um klassischen antisemitischen Quatsch aufzuwärmen, wie z.B. den, die israelischen Regierungen hätten in Zusammenarbeit mit der europäischen und amerikanischen Rechten ‚den Ausbau Erneuerbarer Energien blockiert‘.… Aber die Versuchung, im Kostüm eines Antisemitismusbeauftragten lupenreinen Antisemitismus zu verbreiten, ist zu groß, als dass er ihr widerstehen könnte.“

Blume selbst wurde letzten Herbst eingeladen an der Brigham-Young University (BYU) in Utah zu sprechen, was Verurteilungen nach sich zog. Alex Shapiro, Executive Director der United Jewish Federation of Utah, sagte gegeben I24NEWS: „Die Entscheidung Michael Blume in die BYU einzuladen, scheint eine schlechte gewesen zu sein.“

Die Vorstandsvorsitzende der Congregation Brith Sholem in Utah, Janice Ward sagte i24NEWS: „Ich weiß, dass die BYU und die Mormonen Juden allgemein unterstützen. Es war falsch das zu tun [Blume einzuladen], aber ich bezweifle, dass sie das zugeben werden.“ BYU-Sprecherin Carri P. Jenkins lehnte es ab zu kommentieren. Blume lehnte es ebenfalls ab auf Presseanfragen zu antworten. Die BYU-Juraprofessorin Elizabeth Clark, die Blume einlud, lehnte es ebenfalls ab zu kommentieren.

Im November lud die Universität Tübingen Professor Daniel Boyarin von der University of California – Berkeley ein; er sollte auf einer Konferenz über die Gemeinsamkeiten von Judentum und Islam reden. Boyarin, der für ein Judentum ohne einen jüdischen Staat eintritt, verriss Israels Regierung wegen deren „autoritären, rassistischen, militärischen Verhaltens“ und vertrat seine These, dass Israel abgeschafft werden solle.

In einer Erklärung gegenüber i24NEWS ging Rabbi Abraham Cooper, Associate Dean des Simon Wiesenthal Centers in Los Angeles, hart mit der Terminierung und dem Vorwand der deutschen Konferenz ins Gericht, die weniger als zwei Monate nach dem Massaker stattfand.

„Die Vorstellung, dass eine zu diesem Zeitpunkt in Deutschland stattfindende Konferenz einen Redner sprechen lässt, der die Auflösung Israels und ein Judentum als gekürzte Religion mit einer dauerhaften jüdischen Diaspora fordert, ist empörend.“ Leon Kokkolidadis, ein Sprecher der Universität Tübingen, lehnte eine Antwort auf zahlreiche Presseanfragen von i24NEWs ab.


[*] Anmerkung des Übersetzers: Die Suspendierung deckt sich praktisch mit den Semesterferien an der FU Berlin, hat also keinerlei wirklich Folgen für den Gewalttäter.

Wenn Antisemitismus als politisch bezeichnet wird…

In Berlin wird ein Jude von einem Araber krankenhausreif geprügelt, weil er Israeli/Jude ist; der Täter tritt mit voller Wucht noch zu, gegen den Kopf, als das Opfer bereits am Boden liegt.

Beide sind Studenten an der Freien Universität Berlin. Der FU wird angetragen, den Täter zu exmatrikulieren. Die FU druckst rum. Aber es stellt sich auch heraus, dass der FU per Gesetz von der rot-rot-grünen Landesregierung die Möglichkeit genommen wurde eine solche Exmatrikulation auszusprechen.

Die Berliner Wissenschaftssenatorin äußert sich auch dazu. Nein, den Täter ausweisen, das sei nicht richtig. Und Exmatrikluation? Da hat sie eine ganz dezidierte Meinung: „Exmatrikulation aus politischen Gründen lehne ich auch grundsätzlich ab.“

Erstens: Wieso aus politischen Gründen? Da ist eine sehr schwere Körperverletzung begangen worden. Ein brutales Hassverbrechen erster „Güte“.

Zweitens: So, Antisemitismus und Körperverletzung sind also „politisch“? Frau Cyborra, wäre es auch politisch nicht vertretbar, wenn ein AfD-Anhänger sich antisemitisch äußert? Wäre eine Exmatrikulation auch politisch nicht vertretbar, wenn ein RCDS-Mitglied sich negativ über Muslime äußern würde? Haben Muslime/Araber und Linke das Vorrecht missliebige Personen ungestraft anzugreifen?

Die Senatorin agiert verlogen und unverantwortlich. Einmal mehr wird lebenden Juden Hilfe versagt und das theatralische „Nie wieder ist jetzt“ erweist sich als absolute Hohlphrase mit höchstens einer einzigen Bedeutung: An toten Juden der Vergangenheit arbeitet man die Schuld ab, an lebenden dürfen sich Antisemiten ungestraft abarbeiten, die zählen nicht.

Juden sind nur etwas wert, wenn man sie im Nachhinein betrauern kann, wenn sie Opfer und am besten Todsopfer sind – und selbst das muss schon einige Jahre zurückliegen! Dann gilt „Nie wieder“. Sonst nicht!

In Berlin hat sich wieder einmal gezeigt, dass Antisemitismus im besten Deutschland aller Zeiten nicht von Radikalen salonfähig gemacht wird. Und solange nicht „Rechte“ die Täter sind, werden Antisemitismus und Gewalt gegen Juden auch noch unterstützt!

Professor aus Berkeley drängt bei Veranstaltung in Deutschland auf Auflösung Israels, löst Empörung aus

„Die Vorstellung, dass heutzutage eine in Deutschland einberufene Konferenz einen Redner auftreten lassen würde, der fordert Israel aufzulösen und das Judentum als Religion für eine jüdische Diaspora zu hinterlassen, ist empörend.“

Benjamin Weinthal, Jewish Journal, 24. Januar 2024

Universität Tübingen (Foto: public domain)

Eine Reihe bösartiger Ausbrüche von Antisemitismus an der Universität Tübingen, darunter ein Aufruf eines Akademikers der University of California Berkeley, Israel zu liquidieren, triggerte Reaktionen von Experten für Judenhass.

Die Universität Tübingen in Baden-Württemberg hatte Ende November Berkeley-Professor Daniel Boyarin zu Gast, der für ein Judentum ohne einen jüdischen Staat streitet, so ein Artikel in der Lokalzeitung Schwäbisches Tagblatt über die Konferenz.

Boyarins Behauptung in seinem Buch von 2023 mit dem Titel „The No State-Solution“ [Die Keinstaatenlösung] war auf der Konferenz ein heißes Diskussionsthema.

Boyarin ging auf der Veranstaltung mit Israels Regierung wegen deren „autoritären, rassistischen, militärischen Vorgehens“ hart ins Gericht. Israels Regierung begann einen Verteidigungskrieg gegen die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas-Bewegung, nachdem die jihadistische Organisation in Südisrael am 7. Oktober 1.200 Menschen massakrierte.

Rabbi Abraham Cooper, Associate Dean des Simon Wiesenthal Centers in Los Angeles, sagte gegenüber dem Journal, dass die deutsche „Konferenz, die fast zwei Monate nach dem Massenmord und der Massenvergewaltigung von Juden am 7. Oktober stattfand, fand unter der Rubrik einer Konferenz statt, die Ähnlichkeiten zwischen Judentum und Islam analysiert. Die Vorstellung, dass heutzutage eine in Deutschland zusammengerufene Konferenz einen Redner auftreten lassen würde, der fordert Israel aufzulösen und das Judentum als Religion für eine dauerhafte jüdische Diaspora zu hinterlassen, ist empörend.“

Er fuhr fort: „Und dass es eine akademische Konferenz gibt und ein Redner dort aufsteht und zur Liquidierung Israels aufruft, das derzeit Heimat für 10 Millionen Bürger ist, von denen mehr als 80% Juden sind, die die größte jüdische Gemeinschaft der Welt bilden, ist offengesagt völlig inakzeptabel.
Offenbar betrachtet dieser Redner das Judentum als Multiple Choice-Übung, nicht als uralten, grundlegenden abrahamitischen Glauben. Die Wahrheit liegt im Kern des Judentums, unseren Gebeten, den Hoffnungen unseres Volks und die Sehnsucht zweier Jahrtausende, die in der Rückkehr nach Zion bestand.“

Cooper sagte, dass „jeder, der versucht Zion aus dem Judentum zu entfernen, damit eine der Säulen unseres Glaubens, unserer Bestimmung und Geschichte beseitigt. Das Judentum ist keine Multiple Choice-Übung, genauso wenig übrigens der Islam.“

Zu seinen Attacken gegen den jüdischen Staat, angebliche Gegenreaktionen zu seiner Arbeit auf der Konferenz in Tübingen und ob er ein jüdischer Antisemit ist, befragt, sagte Boyarin dem Journal: „Ich bin kein jüdischer Antisemit. Ich bin ein jüdischer Antizionist. Ich habe nichts mit rechtem Nationalismus zu tun, weder deutschem noch jüdischem, auch nicht mit Kosmopolitentum. Fakt ist, dass ich mich als jüdischer Nationalist identifiziere, ein jüdischer Diaspora-Nationalist; mein Antizionismus hat mit der falschen Identifizierung von Nationalismus mit Souveränität zu tun, nicht mit Geringschätzung für die jüdische Kultur, Identität und Solidarität. Ich habe in Tübingen keinen ‚Gegenwind‘ festgestellt; das muss privat zum Ausdruck gebracht worden sein oder jedenfalls außerhalb meiner Hörweite.“

Die Universität Tübingen hatte am 9. Januar den deutschen Beamten Michael Blume als Redner zu Gast, dem Antisemitismus vorgeworfen wird; er ist mit der Bekämpfung des Antisemitismus in Baden-Württemberg beauftragt. Laut Experten hielt er eine Schmährede gegen Juden und Israel.

Der Staatsbürokrat Blume, der dafür bezahlt wird Judenhass zu bekämpfen, ist vom ehemaligen israelischen Minister Natan Sharansky, dem Wiesenthal Center, der Zionist Organization of America, B’nei B’rith, Jewish War Veterans of the United States of America und Christians United for Israel wiederholt als jemand eingestuft worden, der sich an antisemitischen Aktivitäten beteiligt.

Blume sagte im öffentlichen Rundfunk, deutsche Juden seien „Rechtsextreme“ und bezeichnete den Vater der Israelischen Verteidigungskräfte Orde Wingate als „Kriegsverbrecher“. Zwei deutsche Gerichtsurteile legten fest, dass Blume wegen seiner Angriffe auf deutsche Juden und Israel als antisemitisch bezeichnet werden darf.

Blume hielt in Tübingen einen Vortrag mit dem Titel „Antisemitismus in unserer Gesellschaft“; darin erklärte er: „Benjamin Netanyahu genehmigte Geldströme aus Qatar an die Hamas im Gazastreifen. Seine Regierungskoalition mit Rechtsextremen und Ultraorthodoxen spaltete die israelische Gesellschaft in dem Versuch die Gewaltenteilung abzuschaffen und verlegte die israelische Armee zu den Siedlern in der Westbank, statt den Süden zu beschützen.“

Blume sagte auch, Israel verhindere anscheinend den Kampf gegen Antisemitismus, weil der jüdische Staat gegen „erneuerbare Energien“  ist. Blume sagte: „Die europäische und US-Rechte hat, wie israelische Regierungen auch, die Ausweitung der erneuerbaren Energien vereitelt und damit die fossile Finanzierung von Regimen wie Russland, Iran, Qatar und ihren Ablegern Hamas, Houthis und Hisbollah gefördert.“

Der sehr beliebte zeitgenössische deutsch-jüdische Bestseller-Autor und Journalist der großen Tageszeitung Die Welt, Henryk M. Broder, verfasste eine Zusammenfassung der Tirade Blumes gegen Israel. Broder schrieb: „Blume nutzt seine Position, um klassischen antisemitischen Unsinn aufzuwärmen, wie dass die israelischen Regierungen in Kollaboration mit der europäischen und amerikanischen Rechten die Ausweitung der erneuerbaren Energien blockiert haben… aber die Versuchung in der Verkleidung eines Antisemitismus-Beauftragten lupenreinen Antisemitismus zu verbreiten ist zu groß, als dass man ihr widerstehen könnte.“ [aus dem Englischen ins Deutsche zurückübersetzt]

Rabbi Cooper fügte hinzu: „Hier war drei Monate nach dem blutigsten Tag in der jüdischen Geschichte seit dem Nazi-Holocaust die Gelegenheit, dass ein ‚Antisemitismus-Beauftragter‘ den unkontrollierten Antisemitismus in Deutschland, Westeuropa und Nordamerika angeht. Stattdessen zog er Verbindungen zwischen dem 7. Oktober und CO2-Ausstoß.“

Blume lehnte es ab sich dazu zu äußern. Das Journal sprach telefonisch mit Leon Kokkoliadis, dem Sprecher der Universität Tübingen, der es ebenfalls ablehnte zu kommentieren und zahlreiche E-Mail-Presseanfragen des Journal nicht beantwortete.

Wie Israel auf dem Medien-Schlachtfeld jüdische Studenten beeinflusst

Ruby Frank, HonestReporting, 3. Januar 2022

Universitätsstudenten sind für die israelfeindlichen Bewegungen zentral geworden; von denen viele Mitglieder in Organisationen wie Students for Justice in Palestine (SJP) und anderen Verbündeten der Bewegung Boykotte, De-Investitionen und Sanktionen (BDS) sind.

Selbst bei denen, die nicht direkt involviert sind, ist ein Präzedenzfall geschaffen worden, wobei man, um als „woke“ zu gelten, negative Ansichten gegenüber Israel haben muss.

Während ich an meinem Abschluss in Politikwissenschaften an der University of Birmingham in Großbritannien arbeitete, beobachtete ich regelmäßig diese Dynamik, sowohl auf dem Campus als auch auf dem „virtuellen Campus“ der Social Media-Seiten der Universität. Auf dem Campus gab es israelfeindliche Proteste, aber es war der Diskurs auf der Social-Media-Plattform der Universität, der besonders beachtenswert war.

Obwohl dies Kampagnen behaupten progressiv und auf Menschenrechten gegründet zu sein, sind ihre Aktivitäten oft getarnter, krasser Antisemitismus der sich gegen jüdische Studenten als Gruppe richtete und diese verunglimpften.

Es war nicht ungewöhnlich, dass ich selbst und andere jüdische Studenten sowohl in Vorlesungen als auch in Online-Foren aufgefordert wurden das Handeln der israelischen Regierung zu verteidigen, egal wie unsere persönlichen Überzeugungen aussahen.

Es ist ein extrem problematisches zweierlei Maß, die jüdische Diaspora kollektiv für das Handeln der israelischen Regierung verantwortlich zu machen. Diese Bewegungen würden andere Gruppen niemals auf gleiche Weise für das Handeln von Regierungen verantwortlich machen, auch nicht die Palästinenser für das Handeln der Terrororganisation Hamas zur Verantwortung zu ziehen.

Darüber hinaus wurden die Beiträge der Hamas zur den armseligen Umständen und Menschenrechtsverletzungen, die die Palästinenser erleben, oft ignoriert. Der Antisemitismus ist eindeutig eine größere Motivation in den Kampagnen als Progressivität oder die Verbesserung der Menschenrechtslage.

In Online-Foren der Universität wurden oft Fehlinformationen und voreingenommene Berichte über Ereignisse verwendet, um Israel und diejenigen, die es unterstützen, zu dämonisieren, indem sie die Rolle des Terrorismus beim Handeln Israels zu schmälern. Oft wurden irreführende Infografiken ohne Kontext veröffentlicht. Solch einseitige Informationen und die Verwendung ungenauer und abfälliger Bezeichnungen wie „Siedler-Kolonialismus“, „ethnischer Säuberer“, „Faschisten“ oder „Apartheid-Befürworter“ zur Beschreibung derer die Israel unterstützen, behinderten das Potenzial von konstruktivem Dialog und wurden genutzt, um eine hasserfüllte Agenda voranzutreiben.

Im Gegensatz zu dem progressiven Bild, das diese Bewegungen darzustellen versuchen, gibt es eine beträchtliche Präsenz hasserfüllter Diskurse innerhalb der „Wokeness“, die oft unter Studenten gefördert wird. Das ist die Antithese von Progressivität.

Die zentrale Rolle der sozialen Medien innerhalb des Universitätslebens und die Erweiterung des Campus in die virtuelle Welt vergrößert die Reichweite dieser Einträge drastisch.

Das hat greifbare Folgen; es wird nicht nur online eine feindselige Umgebung für jüdische Studenten geschaffen, sondern auch in Person auf dem Campus. Kein Wunder, dass so viele jüdische Studenten wie ich selbst oft zögern sich im universitären Bereich offen als Juden erkennenzugeben.

Es wurde nur allzu üblich, dass jüdische Studenten sich auf dem Campus unsicher fühlten, besonders in Zeiten erhöhter Spannungen im israelisch-palästinensischen Konflikt. Oft wurden Maßnahmen getroffen wie das Verbergen des Davidsterns an ketten oder Wegrouten zu ändern, um israelfeindlichen Protesten aus dem Weg zu gehen.

Israel muss seine Bemühungen auf dem Medien-Schlachtfeld fortsetzen, insbesondere was die Plattform der sozialen Medien angeht. Das ist entscheidend für die Förderung der öffentlichen Meinung zu Israel, besonders unter jungen Progressiven, die potenzielle zukünftige Weltführer und Einflussnehmer sind.

Durch das Ansprechen und die Entlarvung einseitiger Berichterstattung rund um Israel in den Medien können wir wichtige Schritte hin zur Förderung des Images Israels in den Medien fördern. Aber das wäre nicht das einzige positive Ergebnis.

Progressive Einstellungen gegenüber Israel zu verändern könnte auch erheblichen Einfluss auf die Herausforderungen für jüdische Studenten auf dem Campus haben.

Israelbezogenen Antisemitismus anzugehen, indem Unterstützung für und Verständnis für Israel bei Studenten gefördert wird, würde eine Erfahrung für mehr Sicherheit für jüdische Studenten  an Universitäten und Colleges weltweit sicherstellen.

Just sayin‘ – deutsche Politik und Antisemitismus

Malca Goldstein-Wolf, Facebook, 8. Oktober 2022

(Hintergrund: Nach der unsäglichen Peinlichkeit „documenta15“ mit ihrem Antisemitismus wurden Personen der federführenden Antisemiten-Truppe Ruangrupa in Hamburg als Hochschul-Gastdozenten eingeladen/angestellt.)

Wenn es um Judenhass geht, fühlt sich seitens der politischen Entscheider niemand verantwortlich.

Irgendwie sind allen die Hände gebunden, man schiebt sich gegenseitig den schwarzen Peter zu.

Passieren tut NICHTS!

Kommt der Judenhass nicht aus der AfD, haben Antisemiten in Deutschland beste Karrierechancen.

Nie war eine Regierung so tolerant gegenüber denjenigen, die jüdisches Leben gefährden.

Diese rot-grüne Schande verhindert Judenhass nicht etwa, sie fördert ihn.

Der Bundestag hat unmissverständlich gefordert, die antisemitische Boykottbewegung gegen den israelischen Staat (BDS) NICHT mit Steuergeldern zu fördern.

Auf der #documenta ist genau das geschehen.

Schlimmer noch, nun werden ausgerechnet die Akteure, die für den Antisemitismus-Skandal mitverantwortlich waren, als Gastprofessoren einer STAATLICHEN Hochschule gebucht.

Wieder wird der Steuerzahler gezwungen, Judenhass zu subventionieren.

Das heuchlerische #keinenmillimeternachrechts dient dieser Klientel nur dazu, von der eigenen Gesinnung abzulenken.

Um es klar zu sagen, niemand von diesen Politikern hat ein Recht mit dem Finger auf andere zu zeigen, viel zu tief stecken sie selbst im Antisemitismus-Sumpf.

Und leider gibt es auch aus der Opposition immer noch zu wenige Gegenstimmen, man kann diejenigen, die verlässlich an der Seite der Juden stehen, an einer Hand abzählen.

Warum verliert eigentlich niemand seinen Job, wenn er sich mit Claudia Roth zum Lunch trifft?