Am 4. Januar 2024 übernahm der Islamische Staat (IS oder ISIS) die Verantwortung für den Terroranschlag in Kerman im Iran, bei dem am 3. Januar mehr als 100 Menschen getötet wurden. In derselben Tobaufzeichnung mit dem Titel „Und tötet sie, wo immer ihr sie findet“ [Sure, 9,5], unterstrich der IS unabsichtlich die Unbeweglichkeit des Islam und dass einige seiner Forderungen selbst „radikalen“ Muslimen kontraintuitiv erscheinen könnten.
Der Erklärung beginnt mit einer Lobrede auf den Jihad und die Bedeutung von al-wala‘ wa’l-bara (Liebe zu Muslimen und Hass auf Nichtmuslime). Dann geht sie zu „den Verbrechen Mord und übler Massaker, die von Juden an Muslimen im Gazastreifen“ über.
Während sie auch Juden erwartungsgemäß als „eine der Sekten, mit der größten Feindseligkeit gegenüber Muslimen“ anprangerte, drängte die Erklärung auf einen gezielteren Jihad, einen, der nicht auf modernen oder säkularen Prioritäten gründet – wie menschlichen, nationalen oder territorialen Rechten – basiert, sondern auf Jihad auf der Grundlage der Weltanschauung des Islam.
Der Kampf mit den Juden ist ein religiöser und kein nationaler oder populistischer! Es ist kein Kampf um Land oder Boden oder Grenzen! Tatsächlich ist es ein Krieg, der vom Buch [Koran] und der Sunna legitimiert ist und nicht über nationale Regeln oder Gesetze der jahiliyah [Heiden] . Ein Muslim bekämpft die Juden, weil sie kufr [Unglauben] gegen Allah den Allmächtigen begangen haben, sie haben Seinen Propheten bekämpft und waren gegenüber Muslimen feindlich eingestellt.
Damit müssen Muslime Juden aus keinem geringeren Grund bekämpfen, als dass Juden den Islam ablehnen. Das ist natürlich im Einklang mit islamischer Doktrin: Muslime müssen alle Nichtmuslime hassen, bekämpfen und unterwerfen, „bis alle Religion die Allahs ist“ (Sure 8,39).
Der IS betonte besonders, dass wahrer Jihad nichts mit nationaler (palästinensischer) noch territorialer Identität zu tun hat.
Der Sinn des Kampfes besteht darin tawhid für Allah aufzuerlegen und Sein Wort zu wahren. Dieser Zweck hat der jüngsten Schlacht im Gazastreifen gefehlt und fehlte den offiziellen Reden und Erklärungen der [arabischen/muslimischen] Führer der verschiedenen Gruppen. Die Schlacht wird von Anfang bis Ende um Boden geführt und um ein Land, das sie zum Grund gemacht haben, dafür Blut zu vergießen!
Also dürfen Muslime die palästinensische Autonomiebehörde nicht unterstützen, weil die PA nicht den Islam repräsentiert, sondern nationalen Säkularismus. Die Erklärung fährt so fort:
Der Islam ist das, was Palästina seien Platz gab und Land hat keinen Wert, wenn es nicht von der Scharia des Barmherzigen regiert wird, ob es nun von Abbas oder Dahlan regiert wird und es wird alles dasselbe sein, ob Gaza und die Westbank von Amerikas Verbündeten oder den Verbündeten des Iran beherrscht wird… O Kämpfer: Wisst, dass Allah euch gebot nur um Seinetwillen zu kämpfen und ein Kampf um Seinetwillen kann nur im Licht der göttlichen Scharia stattfinden, um ihre Herrschaft zu errichten und ihr Banner zu hissen. Der Kampf dar nicht um nationale Legitimität geführt werden und die Verträge der kufr der Vereinten Nationen.
Allein schon die Vorstellung von „palästinensischer Befreiung“ ist eine Farce, hieß es in der Erklärung des IS:
Diese Interpretation der Befreiung erfordert selbst Befreiung. Befreiung eines Landes heißt nicht es von einer säkularen Regierung zugunsten einer demokratischen zu befreien; und es heißt nicht sie von einer jüdischen Verfassung zu erlösen, nur um von einer palästinensischen Verfassung regiert zu werden, denn die Gesetze, die Palästina beherrschen und die des jüdischen Ministaats sind eines, sie sind menschgemacht und alle solche Regierungen sind für den Allmächtigen Allah gleich. Ein Land, das nicht von der islamischen Scharia regiert wird, ist nicht befreit, selbst wenn alle Juden und Invasoren es verlassen. Tatsächlich ist es immer noch gefangen von den Gesetzen der kufr und internationalen jahiliya-Codizes.
Aufgrund dessen schiitischem Wesen verurteilte der IS auch den Iran, den er einen Tag zuvor bombardiert hatte, als falsches muslimisches Gebilde- genauso böse und verschlagen wir Israel, Amerika usw. Wenn der Iran den wahren Islam nicht wahrt, so argumentiert die sunnitische Terrorgruppe, warum sollte irgendein Muslim ihn anfeuern oder für ihn kämpfen?
Ein Bündnis zwischen den rafidah [sunnitischer Begriff für Schia] ist eine Fehler, der von der Bruderschaft gemacht wird, seit sie von der schirk [Heidentum] der iranischen Revolutionen verhext worden ist. Diese Verzauberung erreichte ihren Höhepunkt in den letzten Jahren und offenbarte sich darin, dass die Palästinenser-Fraktionen sich dem Iran in den Schoß warfen und verkündeten, was sie „Die Achse des Widerstands“ und „Die al-Quds-Achse“ nannten. Damit erlaubten die Palästinenser-Fraktionen dem Iran sich in der Palästinenser-Szene ins Zentrum zu stellen, was ihn als Retter und Verteidiger Palästinas erscheinen ließ… Die rafidah haben in Vergangenheit und Gegenwart Krieg gegen den Islam geführt. Ihre Ausdehnungs- [sic] Pläne, ihre Projekte und ihre Komplotte gegen Muslime sind nicht weniger gefährlich und gehässig als die der Juden oder Kreuzritter…
Die Schiiten des Iran sind nicht nur falsche Muslime, sondern auch Beherrscher der meisten muslimisch-sunnitischen Nationen:
Der Krieg im Gazastreifen hat einmal mehr die Wahrheit über die arabischen tawaghit [Tyrannen] offenbart, die über muslimische Ländereien herrschen, in Ägypten, Jordanien, dem Libanon, den Golfstaaten und anderen, dass sie Teil der jüdischen Kreuzritter gegen die Muslime sind. Sie sind nicht nur ihre Verbündeten im Krieg gegen den Gazastreifen, aber sie sind es seit Jahren in ihren früheren Kriegen gegen Afghanistan, den Jemen, den Irak, Scham und andere gewesen. Allah, der Allmächtige, identifizierte und bestimmte das Gesetz zu diesen Leuten, als Er sagte: „Oh Gläubige! Nehmt nicht die Juden und die Christen zu Schutzherren! Sie sind einer des anderen Schutzherren. Und wer von euch sie zu Schutzherren nimmt, der gehört zu ihnen. Gewiss leitet Allah das ungerechte Volk nicht recht.“ [Sure 5,51] Die arabischen Regierungen und Militärs, die mit den Juden und Christen verbündet und ihnen gegenüber loyal sind, sind eins mit ihnen und sie im Jihad zu bekämpfen ist für Muslime genauso verpflichtend, wie die Juden und Christen zu bekämpfen. Tatsächlich behaupten wir, dass der Kampf gegen die Juden heute in Wirklichkeit mehr ein Kampf gegen die Verbündeten der Juden ist, las mit den Juden selbst…“
Wie sieht also die Lösung des Islamischen Staats aus? Führe willkürliche und schreckliche Terroranschläge gegen alle oben Erwähnten aus (Anmerkung: Die Leser werden gedrängt folgenden Auszug besonders genau zu lesen):
Löwen des Islam: Jagt unsere Beute, ob nun jüdisch, christlich oder ihre Verbündeten, auf den Straßen Amerikas, Europas und der Welt. Brecht in ihre Häuser ein, tötet sie und stehlt ihren Seelenfrieden mit allen Mitteln, die ihr in die Hände bekommen könnt. Versteht, dass ihr der Arm des Islamischen Staates sind, der die Heimatländer der kuffar [Ungläubigen] schlägt und die Muslime in Palästina, dem Irak, Scham und anderen muslimischen Ländern rächt. Festigt und variiert eure Pläne: zündet Sprengsätze, verbrennt sie mit Granaten und feurigen Stoffen, erschießt sie mit Kugeln, schlitzt ihre Kehlen mit scharfen Messern auf und überfahrt sie mit Fahrzeugen. Einer ernsten Person werden nicht die Mittel fehlen aus den Herzen der Juden, der Christen und ihrer Verbündeten Blut zu nehmen und damit das Leiden in den Herzen der Gläubigen zu lindern. Kommt aus jeder Tür gegen sie heraus, tötet sie auf die schlimmsten weisen, macht aus ihren Zusammenkünften und Feiern blutige Massaker, unterscheidet nicht zwischen zivilen und militärischen kafir, denn sie sind alle kuffar und die Entscheidung ist gegen sie… Sucht gezielt zuerst die weichen Ziele vor den harten, zivile Ziele vor militärischen, religiöse Ziele wie Synagogen und Kirchen vor anderen, denn das wird die Seele zufriedenstellen und die Charakteristika der Schlacht demonstrieren, da unser Kampf ein religiöser ist und wir sie töten, wo immer wie ihnen in Reaktion auf das Gebot Allahs, des Allmächtigen begegnen.
So kontraintuitiv wie die obigen Angaben sein mögen, sie stimmen leider mit islamischer Lehre überein: ALLE Nichtmuslime sind Feinde, die terrorisiert und abgeschlachtet werden müssen; nationale und territoriale Streitigkeiten sind und waren immer unerheblich.