Israel hat Leben geopfert, um einen ethischen Krieg zu führen
Uri Pilichowski, JNS.org, 9. April 2024
In einer Rede auf dem Höhepunkt der Gründung Israels im Januar 1948 sagte die zukünftige Premierministerin Golda Meir: „In Palästina kann es in fünf Minuten Frieden geben. Das ist komplett abhängig von denen, die uns angreifen. In der Minute, in der die Angriffe aufhören, wird es in Palästina Frieden geben. Aber solange sie weitermachen, wird es Krieg geben müssen und wir werden uns wehren müssen. Und seitens der Gemeinschaft gibt es absolut kein Vertrauen. Wir haben absolut keinen Zweifel, was den Ausgang dieses Kampfes angeht.“
In derselben Rede sprach Meir von der israelischen Bereitschaft im Krieg Opfer zu bringen: „Ich würde nicht sagen, dass uns egal ist, dass unsere jungen Leute getötet werden, denn das stimmt nicht. Es ist uns nicht egal. Ich las, dass ein Araber in London eine Stellungnahme abgab, die arabische Gemeinschaft habe diesen Vorteil gegenüber der jüdischen Gemeinschaft. Ihnen macht es nicht so viel aus, wenn Araber getötet werden: Wir können es weniger ertragen als die Araber.“
„Ich möchte dies sagen“, sagte sie. „Einerseits stimmt es, dass jeder junge Mann oder jede junge Frau, die in Palästina getötet wird, schmerzt; der Tod eines jeden von ihnen schmerzt sehr. Wir sind immer noch eine kleine Gemeinschaft und es ist so, als seien wir eine Familie. Wir persönlich kennen jeden, der getötet wird und es schmerzt sehr. Aber es erscheint mir so, gerade weil es so sehr schmerzt, dass wir, weil uns Leben so lieb und teuer ist, bereit sind bis an die Grenzen zu gehen und zu sterben, sollte das nötig sein.“
„Das Leben ist nicht viel wert, wenn es wegzunehmen unwichtig ist“, versicherte sie. „Das Leben ist uns teuer und das Leben eines jeden jungen Menschen ist uns teuer. Dennoch ist der Geist des Jischuw, dass wir wissen, dass viele weitere Leben verloren werden und wir sind darauf vorbereitet.“
Meir’s Rede könnte heute gehalten werden und wäre genauso wichtige wie sie es damals war.
Im Verlauf des letzten Monats haben amerikanische Führer wie Außenminister Antony Blinken und Senator Chuck Schumer Kommentare abgegeben, die den Zorn vieler Israelis und ihrer Unterstützer erregt haben.
Schumer sagte: „Was so viele Juden besonders entsetzte, ist unser Gefühl, dass Israel diese eindeutig jüdischen Werte nicht mehr hochhält, die uns so am Herzen liegen. Wir müssen besser sein als unsere Feinde, damit wir nicht wie sie werden.“
Diese Kommentare wurden von Blinken wiederholt: „Israel ist nicht die Hamas. Israel ist eine Demokratie. Demokratien setzen das menschliche Leben als höchste Priorität, jedes menschliche Leben. … Das ist das, was uns von Terroristen wie der Hamas unterscheidet. Wenn wir diese Hochachtung für das menschliche Leben verlieren, riskierten wir uns nicht mehr von denen zu unterscheiden, denen wir die Stirn bieten. Gerade jetzt gibt es keine höhere Priorität im Gazastreifen, als Zivilisten zu schützen, Steigerung der humanitären Hilfe und Sicherstellung der Sicherheit derer, die sie zur Verfügung stellen. Israel muss dem begegnen.“
An anderer Stelle sagte Blinken: „Die Israelis wurden am 7. Oktober auf die fürchterlichste Weise entmenschlicht. Die Geisen werden seitdem jeden Tag entmenschlicht. Aber das kann keine Lizenz dafür sein andere zu entmenschlichen.“
Ihre Worte machen wütend, weil sie auf Israels Verhalten absolut nicht anwendbar sind. West Points Expert für urbane Kriegsführung John Spencer erklärte in Newsweek: „Kein Militär der modernen Geschichte hat sich mehr als 30.000 Verteidigern in städtischem Umfeld in mehr als sieben Städten gegenüber gesehen, die menschliche Schutzschilde benutzen und sich in hunderten Meilen unterirdischen Netzwerken verstecken, die gezielt unter zivilen Stätten gebaut wurden, während sie hunderte Geiseln festhalten. Die einzige Ursache für zivile Tote im Gazastreifen ist die Hamas. Was Israel angeht, so hat es seinen Teil zur Verhinderung dieser Toten mehr als jede andere Armee der Menschheitsgeschichte erfüllt.“
Rabbi David Ingber, Gründer der jüdischen Gemeinde Romemu in New York, brachte seine Wut darüber zum Ausdruck, die viele Israelis bei den Worten von Blinken und Schumer empfanden. In einer Rede mit dem Titel „Ich liebe Israel“ sagte Rabbi Ingber: „Jeder, der mehr als eine Minute mit einem israelischen Soldaten oder eine Minute in Israel verbracht hat, weiß, wie absurd diese scheinheilige Äußerung von Chuck Schumer ist. Jeder, der fünf Minuten mit einem General oder irgendjemandem in Israel diskutiert hat, kann empfinden, wie beleidigend es ist, wie herablassend es für Leute ist, die in Israel leben und die ihre Kinder in die Armee schicken. Ich habe Freunde und Familie in Israel. Sind deren Kinder völkermörderische Fanatiker? Die jungen israelischen Soldaten, die an der Grenze zum Gazastreifen stationiert sind, sein kein Teil einer staatlich gesponserten Terrororganisation namens IDF. Sie sind heldenhafte Soldaten in einer Armee, deren Zweck es ist die Einwohner Israels vor Feinden zu schützen, deren eingeschworener Vorsatz es ist Israelis Leid zuzufügen.“
Am Tag nach dem 7. Oktober hätte Israel den Gazastreifen auf wirklich unterschiedslose Weise mit eine Flächenbombardement belegen können. Es hätte hunderttausende Gazaner aus der Luft töten können. Der Krieg wäre der „Dreitage-Krieg“ benannt worden und nicht ein einziger israelischer Soldat wäre einberufen worden und kein einziger israelischer Soldat wäre gestorben.
Stattdessen hat Israel hunderttausende Soldaten einberufen, um ihr Leben zu riskieren, nicht um Israel sicherer zu machen – die Luftwaffe hätte diesen Auftrag erfüllen können – sondern um die Zahl palästinensischer Toter zu minimieren. Dass irgendjemand in Amerika [oder in Europa oder sonstwo auf der Welt! – d. Übers.] dann behauptet Israel beachte jüdische Werte nicht oder riskiere nicht mehr von der Hamas unterscheidbar zu sein und entmenschliche andere, ist blamabel und verachtenswert.
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